V. I. P. - Hans Bredow - Der Vater des deutschen Rundfunks

[Wilhelm †]

Wie bereits angekündigt, werden unter dem Titel V. I. P. Pioniere und andere bedeutende
Personen aus früheren Jahren von Rundfunk und Fernsehen in "bunter Mischung" vorgestellt.
Vollständigkeit ist natürlich ausgeschlossen, leider können die meisten hier nicht erwähnt
werden (dafür gibt es u.a. Wiki).

Hier verwendete Bilder entstammen, soweit nicht anders gekennzeichnet, Wikipedia. Danke
für die Bereitstellung.


Hans Bredow    Der Vater des Deutschen Rundfunks

Hans Bredow, eigentlich Johannes Carl August Friedrich Bredow wurde am 26 November 1879
in Hinterpommern geboren. Nach einer Lehre in der Elektrotechnik studierte er in Kiel und Cöthen
Ingenieurwesen für Elektrotechnik. Dabei war er ein eifriger Corpsstudent (Mitglied einer studentischen
Verbindung) und hat auch sicher so manchen Salamander gerieben.

Hierzu als Erläuterung: Das Salamanderreiben ist eine studentische Trinkkultur. Die Studenten sitzen am
Kneipentisch und nach dem Kommando "ad exercitium salamandri" erheben sich alle und trinken das vor
ihnen stehende volle Bierglas leer. Sodann reiben sie das leere Glas auf dem Tisch und klappern damit.
Damit ist der Salamander gerieben und der nächste steht bevor. Das Studentenleben war verdammt hart...


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Studenten am Kneipentisch


Leider endet das Studentenleben viel zu schnell, auch für Hans Bredow, der 1903 bei "AEG" als Projektingenieur
begann. 1904 wurde er von "Telefunken" übernommen (Tochterfirma von AEG) und machte dort bis 1908 einen
sagenhaften Aufstieg zum technischen Direktor der "Telefunken-Gesellschaft".

In der Zeit danach erwarb er große Verdienste im internationalen Funkverkehr und gründete mehrere Unternehmungen
im Ausland.


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Hans Bredow


Danach brach der erste Weltkrieg aus, Bredow wurde Soldat. Es ist bekannt, daß er Leutnant bei den Funkern
wurde.

Nach dem Krieg machte ihn AEG zum Vorsitzenden des Direktoriums der Telefunken-Gesellschaft und bereits 1919
wechselte er als Ministerialdirektor zum Reichspostministerium, wo er alsbald mit dem Aufbau eines "Reichsfunknetzes"
begann.

Der Funkverkehr der Reichspost mit dem Ausland wurde wieder aufgenommen.


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Zeitg. Logo der Reichspost


1921 verwendete Bredow in einem Vortrag erstmals den Begriff "Rundfunk" und stellte seine Vorstellungen dazu
der Öffentlichkeit vor. Ab sofort nahm das Thema "Rundfunk" Tempo auf.

Als 1925 die "Reichs-Rundfunk-Gesellschaft" gegründet wurde, ernannte man Hans Bredow zum "Reichs-Rundfunk-
Kommissar" und zum Staatssekretär im Reichspostministerium. Somit war er der mächtigste Mann für den
Rundfunk in Deutschland und das nutzte er auch kompromisslos, indem er die Sender-Infrastruktur massiv vorantrieb.

Den mittlerweile aktiv gewordenen Nationalsozialisten war Bredow im Wege und sie machten verstärkt Stimmung
gegen ihn.

Am 30. Januar 1933 (Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und Ernennung von Adolf Hitler zum
Reichskanzler) trat Bredow von seinen Ämtern zurück.

Als seine engsten Mitarbeiter verhaftet wurden, bat Bredow Hitler und Hindenburg in einem Telegramm um deren
Entlassung, andernfalls wollte er deren Schicksal teilen. Er wurde daraufhin verhaftet und verbrachte 16 Monate
im Untersuchungsgefängnis Moabit.


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Justizvollzugsanstalt Moabit


Nach dem Krieg war Hans Bredow 1945 Oberpräsident von Nassau und von 1949 bis 1951 Vorsitzender des
"Verwaltungsrates des Hessischen Rundfunks".


Hans Bredow starb am 9.Januar 1959 im Alter von 80 Jahren in Wiesbaden.


Das war ein erfülltes berufliches Leben mit großen Erfolgen. Privat war dies wohl nicht so erfolgreich. Bredow
war zweimal verheiratet und beide Frauen starben durch Suizid...



Wilhelm

[Bernhard45]

...
In der Zeit danach erwarb er große Verdienste im internationalen Funkverkehr und gründete mehrere Unternehmungen
im Ausland.
...

Um diese großen Verdienste in dieser Zeit seines Lebens nicht in zwei Zeilen abgehandelt zu wissen, möchte ich wenigstens mal noch den Wiki-Artikel verlinken: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bredow

Gruß
Bernhard

[Wilhelm †]

Danke Bernhardt, natürlich sind zwei weitere Zeilen Würdigung für
die Verdienste Hans Bredows für den Schiffsfunk und internationale
Funkdienste etwas wenig. Nur, die Anekdote ist von ihrem Charakter her
ein nur kurzes Werk.

Da Du als Fachmann auf diesem Gebiet bekannt bist, würden wir uns
darüber freuen, wenn Du hierüber detaillierter berichten würdest.

Gruß
Wilhelm

[BalticSea]

Guten Morgen.

Danke Wilhelm für die kurze Zusammenfassung seines Lebens. Jetzt wissen wir das er trinkfest war, im Gefängnis saß und Pech mit den Frauen hatte. Die Nebensächlichkeiten kann man googeln.

Mit freundlichen Grüßen
Ronald

[Bernhard45]

Hallo Wilhelm,

, würden wir uns
darüber freuen, wenn Du hierüber detaillierter berichten würdest.

ich glaube das wird nicht so schnell passieren. Allein der zeitliche Aufwand hindert mich daran. Ich habe aber auch nicht angefangen, die Vita von Hans Bredow oder anderen Leuten hier ins Forum zu holen! So it's not my business!

Was ich aber machen werde, ist den ein oder anderen Link zur Person zu setzen, wenn ich meine das der ein oder andere Aspekt (s)eines Lebens nicht ausreichend erwähnt wurde.

Verstehe mich nicht falsch, aber persönlich fand ich in deinem Artikel das Wortverhältnis zwischen den wichtigen 1910er Jahren seines Lebens und der Erläuterung studentischer "Trinkaktivitäten" etwas unglücklich gewählt. Deshalb wenigstens die Verlinkung zu Wiki, wo doch deutlich mehr Punkte seines Lebens in dieser Zeit beschrieben werden.

Gruß
Bernhard

[Wilhelm †]

Hallo Bernhard, hallo Ronald,

die Artikel der Serie "V. I. P." erheben keinen Anspruch, Dokumentation oder Fachaufsatz
zu sein. Sie sollen lediglich an bedeutende Personen aus der Vergangenheit von Rundfunk
und Fernsehen erinnern. Dabei werden unterschiedliche Informationen genutzt, die aber
niemals alle Lesererwartungen befriedigen können. Eine Charakterisierung oder Bewertung
einer Persönlichkeit kann von Art und Umfang der Beschreibung nicht abgeleitet werden.

Ergänzungen/Links, die die Erinnerung an die vorgestellte Person weiter verdeutlichen, sind
selbstverständlich willkommen.

Gruß
Wilhelm

[anton]

Wilhelm hat doch bereits am Eingang seines Textes darauf hingewiesen, dass die Beschreibungen zur Person nur das Thema anreißen. Das Gesamtwerk einer bedeutenden Persönlichkeit aufzugreifen sprent wohl den Rahmen einer solchen Beitragsreihe. Insofern soll der Beitrag an eine Person erinnern, die viele jüngere Forumer schon nicht mehr kennen, deren Namen nicht mehr präsent sind. Durch solche kurzen Berichte, kann aber doch die Neugier angeregt werden, auf eigene Faust weiter zu recherchieren.

Ebenso hat sich Wilhelm mit Energie dafür eingesetzt, dass seine Berichte offen bleiben für Ergänzungen und Antworten, als Bereicherung und zur freien Ergänzung seiner Berichte. Es ist also bereits eingeplant, Gespräche hier anzuregen.