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V. I. P. - Alfred Braun - Der erste Live-Reporter
#1
Alfred Braun     Der erste Live-Reporter


Der Rundfunkpionier Alfred Braun wurde am 3. Mai 1888 in Berlin Pankow im ehemaligen Arbeiterbezirk
Prenzlauer Berg geboren.

Eine höhere Ausbildung mit einem Begabtenstipendium brach er mit 17 Jahren zugunsten seiner Leidenschaft
zum Theater ab. Er wurde Schüler des berühmten österreichischen Theaterregisseurs Max Reinhardt und bekam
ein Engagement am "Schiller Theater" in Berlin.


.jpg   B147.jpg (Größe: 42,28 KB / Downloads: 150)
Alfred Braun  (1888 - 1978)


1924 begann seine Zeit beim Rundfunk. Er war zunächst Sprecher und wurde dann Regisseur bei der "Funk-Stunde Berlin",
dem ersten deutschen Radiosender.

Berühmt wurde er als erster Live-Reporter im Deutschen Rundfunk. Die Live-Reportagen von der Trauerfeier für den
Reichsaußenminister Gustav Stresemann und der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Thomas Mann machten
Alfred Braun weit über die Grenzen hinaus bekannt.


Trauerfeier für Gustav Stresemann - Ein rhetorisches Meisterstück von Alfred Braun



Aber Alfred Braun konnte auch Couplets singen


Reportage Couplet von Alfred Braun um 1930



Bis 1933 leitete er die Schauspielabteilung der "Funk-Stunde Berlin". Da er Sozialdemokrat war, beendeten
die Nationalsozialisten seine Tätigkeiten, verhafteten ihn wegen "Verjudung der Funkstunde" und verbrachten
ihn ins Konzentrationslager Oranienburg und danach ins Untersuchungsgefängnis Moabit.

Ende 1933 emigrierte Braun in die Schweiz, nachdem der prominente Schweizer Ferdinand Rieser seine
Freilassung erwirken konnte.

Von 1935 bis 1937 arbeitete er als Schauspieler am "Staatstheater Basel". danach erhielt er eine Stelle als
Rhetoriklehrer bei der "türkischen Nationalakademie" in Ankara.

Bei Beginn des 2. Weltkrieges 1939 kehrte Alfred Braun nach Deutschland zurück und arbeitete anonym als
Kriegsberichterstatter und Drehbuchautor. 1940 war er Regieassistent von Veit Harlan bei dessen antisemitischem
Hetzfilm "Jud Süß". Danach verfasste er noch die Drehbücher von mindestens 4 Filmen von Harlan, die heute
noch auf dem Index stehen (Vorbehaltsfilme).

Nach dem Krieg arbeitete er von 1945 bis 1947 für die amerikanischen Besatzer. Danach kehrte er nach Prenzlauer Berg
zurück, um Kommentator am "kommunistischen Berliner Rundfunk" zu werden und antiamerikanische Propaganda zu
betreiben.

Ungeachtet seines Engagements für die Nationalsozialisten und anschließend für die Kommunisten wurde Alfred Braun
1954 Intendant des neu gegründeten "Sender Freies Berlin" und 1957 bis 1958 Programmdirektor und Regisseur.

Alfred Braun starb am 3. Januar 1978 in Berlin und erhielt auf Beschluss des Berliner Senats ein Ehrengrab auf dem
Friedhof Heerstraße...


Wilhelm

Hier verwendete Bilder entstammen, soweit nicht anders gekennzeichnet, Wikipedia. Danke für die Bereitstellung.
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Der Herr war wohl sehr flexibel.......
Gruß Franz
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#3
Ja Franz, der hat - wie so viele damals - für jeden Chor das
passende Lied gesungen.

Aber nicht jeder bekam dann ein Ehrengrab.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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