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Bohrzusatz zum Leiterplattenbohren
#1
Hallo,

vor längerer Zeit habe ich mir einige Leiterplatten für eine Digitalanzeige geätzt. Die Schaltung stammt von H. Borngräber, er hat mit diesen Anzeigen ein Röhrenprüfgerät ausgestattet.

Bisher sind die Lp noch nicht gebohrt. Wegen der z.T. kleinen Lötpunkte habe ich Probleme, die Bohrung präzise zu setzen, weshalb ich diese Arbeiten erst einmal zur Seite gelegt habe. Eine Lösung zur besseren Erkennbarkeit der Bohrpunkte mußte her.

Von einer defekten Stabtaschenlampe fand sich der Kopf mit drei weissen LEDs. Dieser Lampenkopf wurde mit Vorwiderstand und Anschlusskabel versehen und auf einen Winkel montiert. Über einen vorhandenen Zahnarztspiegel, der schräg vor dem Lampenkopf angeordnet ist, wird der Lichtstrahl nach oben durch die Lp umgelenkt.

Hier ein paar Bilder zum Aufbau


.jpg   k-100_5778.JPG (Größe: 29,88 KB / Downloads: 321)   Lampenkopf von oben


.jpg   k-100_5780.JPG (Größe: 27,87 KB / Downloads: 321)   Sicht auf den Spiegel


.jpg   k-100_5782.JPG (Größe: 30,41 KB / Downloads: 321)   Seitenansicht Lampeneinheit

Der aus Sperrholz gefertigt Kasten mit der Lampeneinheit wird über dem Fuss einer kleinen Ständerbohrmaschine gesetzt, so dass sich der Bohrer mittig über dem "Leuchtloch" befindet.
Man muss das zu bohrende Loch zwar noch genau unter dem Bohrer ausrichten, aber durch die Beleuchtung ist das wesentlich einfacher.
Um diese Positionierung noch einfacher zu gestalten, könnte ein Fadenkreuz auf einer Plexiglasfolie, das zwischen Lampeneinheit und Unterseite des "Leuchtloches" eingeschoben wird, helfen. Werde das mal testen.


.jpg   k-100_5787.JPG (Größe: 32,25 KB / Downloads: 321)   Lampeneinheit im Bohrgehäuse


.jpg   k-100_5790.JPG (Größe: 38,96 KB / Downloads: 321)   Sicht auf die Lp

Vielleicht hilft meine Lösung, wenn andere Bastler vor einem ähnlichen Problem stehen. Mit den Lebensjahren werden die Augen leider nicht besser.

Beste Grüße
Jürgen

PS: Zur Lampenspeisung verwende ich ein umgebautes Computernetzteil. 5V DC reichen aus, die Dioden werden mit ca. 10 mA gespeist.
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#2
Ziemlich coole Konstruktion  Thumbs_up
Für präzise Bohrungen gibt es fertige Geräte die man durchaus nachbauen kann.
Ein in der Höhe veränderbarer, geführter Tisch, ein Laserpointer der von oben einen Markierungspunkt Uf die Bohrstelle setzt, und unten der fest montierte Bohrer.

Das Bohrloch wird durch verschieben der Leiterplatte auf den Laserpunkt ausgerichtet und dann einfach der Tisch mit der Leiterplatte nach unten gedrückt.
Das Bild veranschaulicht das Prinzip
   
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#3
Hallo Achim,

tolles Gerät, sicher nicht ganz billig, aber ermöglicht sehr präzise Bohrungen. Da kann meine Konstruktion nicht mithalten.

Eine solche Anschaffung ist mMn nur notwendig, wenn öfters und viele Leiterplatten gebohrt werden müssen. Aber über den Selbstbau kann man durchaus nachdenken.

Als Antrieb denke ich dabei an Akku-Bohrschrauber aus der Zeit der NC-Akkus. Da liegen sicher noch welche in den Werkzeugschränken, deren Akkus den Geist aufgegeben haben. Wäre nur zu prüfen, ob deren Drehzahl ausreichend ist. Und die Konstruktion des Ständers sollte bei etwas handwerklichem Geschick auch zu machen sein.

Beste Grüße
Jürgen
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#4
Ich habe erst gestern eine platte gebohrt. Und mich über das problem geergert.
Ich verwende eine lupenbrille, eine Tischlampe und eine kleine klemmlampe.
Damit der Bohrer trifft mache ich mir die löcher der geäzten Platine sehr klein, so das sich der Bohrer teilweise im kleinen Ätzloch selber zentriert.
Mein Bohrständer ist dieser von Dremel (Mod 220). Siet sehr gut aus, ist aber eine klaprige konstrucction. Nicht wirklich für prezisionsarbeiten zu gebrauchen.

Ich hatte schon in erwägung gezogen mir einen sensitives Borfutter zu besorgen und auf der etwas grösseren Tischbohrmaschine zu bohren
https://www.nielsmachines.com/en/sold-al...l-chu.html

Diese konstrucktion mit dem licht von unten ist ja richtig pfiffig
Ich habe das mal eben ausprobiert an einer noch nicht gebohrten platine

Der Laser ist Ungeeignet. Mach nur 10 Sekunden sieht du nichts mehr. Aber eine ganz normale Taschenlampe hat gerade sehr gute reseltate abgegeben
Da der wackelige Dremel Bohrständer Tisch ein loch in der mitte hat, Werde ich dort eine Weisse LED platzieren.
Oben auf dem tisch kommt eine 3-4mm DME platte mit einem 2 bis 3mm loch, so das die platinen nicht auf dem Alu zerkratzen, und das licht gezielt austreten kann.
Im moment habe ich dort einen rest Sperrholzplatte . Der kommt dann weg.
Fileicht noch eine Linse?
Mann , die möglichkeiten zur rafinierung sind echt gross.

Die idee mit de Beleuchtung ist der highlight des tages Smiley14
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#5
Ich denke, du hast das Funktionsprinzip mit dem Laser missverstanden. Der ist nicht zur Beleuchtung, sondern zur Markierung. Beim Bohren selbst ist er abgeschaltet.
Profis würden mit diesen Geräten nicht arbeiten wenn sie nicht funktionell wären.

Gruß,
Achim
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#6
Doch, habe es richtig verstanden. Es kann sein das mein Laser zu fiel leistung hat.
Der punkt ist zu gross und zu grell.
Ich kenne die lasermarkierung übrigenz aus einem Schweisgerät wo der Schweisslaser aus dem selben Lichtleiter kommt wie der Pointer Laser.
da braucht man dann nicht umschalten.
Zielen Augen zu und abdrücken................. Ja, kein Witz.
Auf diese art und weise funktionierte der Opa Anatoli wenn wir im werk nahe ST. Petersburg was an werkzeugen zu reparieren hatten.

Auf meiner Fräsmaschine habe ich ein Bohrmikroscop. mit Diopter und Fadenkreutz
Aber wenn ich damit arbeiten würde , brauche ich für jede Bohrung 3 minuten. Für das erste ausrichten noch mal 15 minuten.
die idee mit der rückbeleuchtung gefällt mir. Ich probier es nacher mit einer einzel diode noch mal aus
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#7
Beide Lösungen gefallen mir und wenn es in der Werkstatt
wieder etwas wärmer ist, werde ich da mal aktiv.

Bisher habe ich immer die Bohrerspitze ohne Rundlauf zum
positionieren leicht auf die Platine aufgesetzt und dann den
Motor mit einem Fußschalter gestartet.

Danke für's zeigen

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#8
Als weitere Anregung hier noch ein Ansatz den ich in mehreren Iterationen über die Jahre hinweg entwickelt habe. Zur optischen Vergrößerung nutze ich hierbei einen Raspberry Pi, an den eine typische Pi-Kamera angeschlossen ist. Bei der ist aber das Objektiv durch eines mit längerer Brennweite ersetzt worden, um eine entsprechend stärkere Vergrößerung zu erzielen. Das Bild der Platine wird dann auf einem LCD-Monitor (17“) in starker (und einstellbarer) Vergrößerung dargestellt:     

Wenn man genau hinschaut kann man auf dem Foto vielleicht auch noch das Zielkreuz und eine Ellipse für das zu erwartende Bohrloch erkennen. Das Zielkreuz und der Bohrdurchmesser werden über eine kleine Tastatur positioniert bzw. eingestellt. Man könnte sogar noch weiter reinzoomen (Einstellung über Poti), aber so wie jetzt finde ich das perfekt für das Bohren bis hinunter zu 0,7mm - kleineres kommt bei mir nicht vor.

Hier die Kamera, der Bohrer und die Platine mal von der Seite betrachtet:
   

Durch die enorme Vergrößerung und das Fadenkreuz mit Bohrumriss ist die exakte Positionierung der Platine unter dem Bohrer einfach möglich. Lediglich muss man das Fadenkreuz nachpositionieren, falls man mal eine Platine mit anderer Dicke bohrt.

In der ursprünglichen Version habe ich die Kamera direkt auf eine billige Proxxon-Ständerbohrmaschine geschnallt. Das hat auch schon gut funktioniert. Diese letzte Ausbaustufe ist wesentlich besser und komfortabler: Der Fräsmotor dreht etwas flotter und vibrationsärmer. Und durch die Verwendung der Alu-Profile und 3D-gedruckter Teile ist alles ausreichend robust und gut aufgeräumt.

Das Absenken des Bohrers wird über ein Fußpedal gesteuert (umgebautes Anlasser-Pedal einer Nähmaschine), das seine Stellung in 256 Stufen auflöst. So hat man gute Kontrolle darüber, wie weit der Bohrer abgesenkt ist. Gleichzeitig hat man beide Hände frei, um die Platine exakt zu positionieren. An der Proxxon hat damals ein Servo den Hebel zum Absenken des Bohrers betätigt. Hier in dieser Ausbaustufe nutze ich dafür eine Spindel mit Schrittmotor.

Beim Einschalten des Fräsmotors wird auch gleich die Absaugung (alter Miele-Staubsauger) mit eingeschaltet. Ein Gelenkschlauch (im zweiten Bild erkennbar) sorgt dafür, dass die Späne sauber abgesaugt werden.

Ich weiß, das Teil ist etwas übertrieben. Aber jetzt macht es mir halt endlich auch ein bisschen Spaß, Platinen zu bohren… Mir ging es jetzt primär darum das Funktionsprinzip mit der Kamera als weitere Alternative ins Feld zu führen.

Schöne Grüße
Markus
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#9
Wow, voll die Daniel Düsentrieb - MacGyver Lösung! Toll gemacht, da macht die Arbeit bestimmt gleich nochmal soviel Freude.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#10
Hallo Markus,
das nenne ich "Knoff-Hoff". Ganz großes Kino. 
Aber die einfachere Variante von Jürgen ist gut brauchbar. Jedoch stelle ich mir die Auflage aus Spanplatten rel. laut vor (Vibrationen). Da könnte eine passende Schwingungsdämmung Abhilfe schaffen.
Danke für die Vorstellungen.
LG aus Schwerin, Holger
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#11
Hallo Holger,

ich kann Dich beruhigen, da schwingt nix und es ist auch nicht laut. Der Motor selbst ist kaum zu hören, es ist ein bürstenloser 7 Watt-Motor.


.jpg   k-100_5792.JPG (Größe: 29,66 KB / Downloads: 76)


.jpg   k-100_5795.JPG (Größe: 29,14 KB / Downloads: 76)

Der Bohrständer ist eine sehr massive Ausführung (ehemals Ständer für eine Handbohrmaschine BM 10 im Metallgehäuse) und der Beleuchtungskasten steht fest neben dem Ständerfuss auf der Arbeitsplatte, es kann also nichts vibrieren.

Beste Grüße
Jürgen
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#12
Hallo Jürgen,
das war nicht so erkennbar. Aber die Idee ist schon nicht schlecht und einfach umsetzbar. Auch für sehr geringe Mengen an zu bohrenden Leiterplatten eine günstige Alternative.
Kann sein, daß ich mir noch so ein "Teilchen" baue.
Wäre ich jetzt 20-30 Jahre alt, würde ich mich für die Variante von Markus entscheiden. Ist aber nicht so.
LG aus Schwerin, Holger
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