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03.02.2022, 01:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.02.2022, 01:09 von Siemens78.)
Als meine Eltern 1980 unser Eigenheim fertig stellten (massa-Ausbau-Haus), wurde auch eine neue Küche samt Elektrogeräten eingebaut - alles von AEG. Zu 50% war das eine gute Entscheidung. Backofen und Ceran-Herd hielten 30 Jahre, der Kühlschrank war nach 5 Jahren Totalschaden, die Spülmaschine hatten meine Eltern nach der x-ten Reparatur nach 7 Jahren entsorgt.
photo_2022-02-02_23-34-59a.jpg (Größe: 57,42 KB / Downloads: 523)
Meine Mutter betrieb einst eine Kantine, hat zusätzlich zu ihrer kaufmännischen Ausbildung eine Hauswirtschaftslehre absolviert, was nicht zuletzt zu einem gewissen Qualitätsanspruch beitrug.
Der Backofen hielt über 20 Jahre ohne Probleme durch, bis eins der Heizelemente aufgab. Damals tauschen wir gleich alle drei Elemente aus.
Da meine Mutter seit einigen Jahren Brot und Brötchen überwiegend selbst bäckt schafften sich meine Eltern einen Manz-Ofen an.
Der altgediente Ofen wanderte ins Kellerlager und vor etwa 10 Jahren dann in die Küche unserer Wohnung.
Leider waren die Gebrauchsspuren irgendwann doch so groß, dass es Zeit für einen Ersatz wurde. Weil keine Eile geboten war, stöberte ich hin und wieder nach einem identischen Gerät durch die ebay-Kleinanzeigen und wurde letztes Jahr eher beiläufig fündig.
Der Ofen war kostenlos abholbar und wurde wohl ausgetauscht, weil die untere Klappe nicht mehr verschlossen blieb - ein gängiger Fehler (Abriss einer der Spiralfedern).
Das Angebot war schon älter und der Anbieter hatte bereits den Sperrmüll bestellt. Er erhöhrte mein Flehen und reservierte mir das Gerät.
Der "Neue" Ofen präsentierte sich abgesehen vom defekten Klappmechanismus in einem hervorragenden Zustand - manch 3 Jahre alter Ofen ist stärker "patiniert".
Das Gerät erhielt alle nötigen Teile von unserem alten Apparat und erfreut uns seit dem mit ausgezeichneter Funktion.
An Heiligabend gab dann die originale Heizung des Umluftofens ihren Geist auf - kaum 40 Jahre alt und schon kaputt! Die Rouladen mussten auf dem Herd fertig gegart werden
Der Austausch der Heizung ist im Normalfall keine so große Baustelle. Man muss innen die Abdeckung des Umluftgehäuses an der Rückwand entfernen und das Heizelement liegt frei.
Auf der Rückseite des Ofens muss eine Blechverkleidung demontiert werden, dann kann man nach Lösen zweier Stecker des Erdungsdrahtes und der Halteschrauben das Heizelement entnehmen.
Leider drehte sich die Gewindehülse einer der beiden Rändelschrauben vom Umluftgehäuse mit, was eine größere OP nach sich zog. Dabei fielen noch einige brutal verrostete Schrauben auf (Backofenreiniger und Hitze sind stärker als Zink und Nickel). Sogar die Halteklammern vom Thermostat waren nur noch brösel und mussten aus Edelstahl nachgefertigt werden.
Am Ende ging alles gut und der Backofen funktioniert wieder prima.
Warum aber das Ganze überhaupt?
Weil das Gerät prima funktioniert und keine unnötige Elektronik besitzt. Man bekommt noch alle Heizelemente und sogar die Thermostate neu. Der "Neue" Backofen ist in einem prima Zustand.
Die Optik stört uns nicht - es ist ein Gebrauchsgegenstand, der zum Backen und nicht zu Showzwecken da ist und durch den Spenderofen sind auch schwer beschaffbare Ersatzteile vorhanden - für den Fall des Falles.
Außerdem bezweifle ich, dass ein aktuelles Gerät so lange halten wird.
PS: Falls ich hier in der falschen Kathegorie bin, bitte ich um Verzeihung. Ich hoffe, dass ich mit der "Ofengeschichte" niemanden gelangweilt habe
Gruß,
Daniel
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03.02.2022, 02:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.02.2022, 02:18 von anton.)
Passt schon Es ist doch immer wieder toll, dass alte Technik weiter in den Alltagsgebrauch kann, wenn die nötigen Ersatzteile vorhanden-, oder beschaffbar sind.
Dann lockt auch so eine Reparatur den Hund vom Ofen hervor. Aber ist Dir schon aufgefallen, dass man durch Euren Ofen hindurch in eine Art dritte Dimension blicken kann, ein geheimes Zimmer dahinter?
Mein Herd mit C-Feld ist auch schon 20 Jahre alt von einem Versandhaus (Neckermann) und tuts immer noch einwandfrei. Nur ist der nicht mehr so schön sauber wie der Eure.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
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Hallo Daniel,
Ausdauer und der Wille, etwas zu erhalten zahlt sich eben aus. Glückwunsch zur gelungenen Reparatur.
@ Anton, nach einer langen Nutzungszeit von fast täglichen Gebrauchsgeräten darf so ein Gerät auch sein Alter zeigen.
Wir haben einen Einbauherd (Ofen und C-Feld getrennt) von Whirlpool. Nach ca. 16 Jahren hat sich das C-Feld verabschiedet (irreparabel). Ersatz war nicht zu bekommen.
Durch Zufall habe ich ein Induktionskochfeld für 30% vom Neupreis bekommen (bis dahin wurde auf einem 2-flammigen externen I-Feld gekocht). Also defektes C- Feld raus und dafür das I- Feld eingebaut und el. angeschlossen. So haben wir den Ofen behalten und verbrauchen weniger Energie. Ja, Vieles ist möglich wenn man nur will.
LG aus Schwerin, Holger
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Hallo Daniel,
ich folge auch der Devise "Nicht wegschmeissen, sondern reparieren!" und mag solche Geräte, die komplett durch Aufschrauben zerlegbar sind und ihre Fehler schnell zeigen- im Unterschied zu manchen Radios. Einiges an langlebigem Werkzeug habe ich auch schon gerettet (u.a. ESGE Pürierstab, ca. 40 Jahre alt, Braun Toaster, 35 Jahre alt, diverse Metabos und Kärcher) und werden weitergenutzt.
Die selbstgefertigte Halteklammer erinnert mich doch stark an die Einzelfertigung aus meiner Werkstatt.
Gar nicht fehl am Platz. Danke fürs zeigen.
Grüße,
Karl-Heinz
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Danke für die Reaktionen
Der Nachbau der Klammern war etwas fummelig, da ich nur einen Bernstein Kugelgelenkschraubstock habe und sich das dünne Edelstahlblech mit der Blechschere schlecht schneiden ließ.
Die Schnitte hatte ich mit dem Mini-Schleifer und Trennscheibe ausgeführt. Das Biegen wiederum ging mittles Rundzange ganz gut.
In meinem Fundus befinden sich inzwischen auch mehrere Krups-Handrührer vom Wertstoff, die sich gut überarbeiten ließen.
Damals wurde noch mit einem Qualitätsanspruch gearbeitet, den es heute nur selten noch gibt.
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Hallo,
reparieren vor wegwerfen ist immer gut. Leider ist es bei vielen modernen Geräten so, dass man sie, ohne das Gehäuse zu zerstören, gar nicht mehr öffnen kann. - Kabelbruch beim Haartrockner - Gehäuse beim Öffnen zerbrochen
- Kontaktproblem beim Toaster - der war beim besten Willen ohne Zerstörung des Gehäuses nicht zu öffnen.
Gerade beim Toaster habe ich hinterher noch einmal ganz genau nachgesehen, ob ich vielleicht eine versteckte Schraube übersehen habe. Nichts - an einer Stelle war eine Verklebung, die sich nicht lösen ließ…
Unsere neue Regierung will wohl durchsetzen, dass Geräte einfach reparabel sind, ich bin gespannt… Wenn ich da so an die wasserdichten Smartphones denke, glaube ich nicht daran.
Aber, bevor ich es vergesse: Glückwunsch zur geglückten Reparatur!!
Gerade im WDR: Ein Zuhörer berichtet von seiner 20 Jahre alten elektrischen Zahnbürste, die er immer wieder reparieren konnte. Wie cool…
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Steffen
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Hallo Steffen,
Du hast Recht mit einigen Gerätschaften. Manche Teile haben nicht nur vereinzelte Klebstellen, die Gehäuse sind sogar rundrum schweißverklebt.
Bei den Smartphones ist es etwas anders. Diese Dinger haben einen Klebring, den man nach Öffnen vom Gehäuse austauschen sollte (will man das Phone wasserdicht haben). Ist bei den neueren Geräten so. Aber der Gesetzgeber will nun nachbessern. MMn viel zu spät. Das hängt aber mit den Lobbyisten zusammen.
Ich finde es auf jeden Fall gut, wenn es Geräte gibt die sich ohne großen Aufwand reparieren lassen und Leute gibt, die es machen.
LG aus Schwerin, Holger
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Moin!
Als ich vor 15 Jahren meine jetzige Wohnung ausgebaut habe (vorher war es jahrzehntelang die Ferienwohnung des Vermieters), kam mir der vorhandene Herd gerade recht. Es war nämlich nur eine 45cm breite Lücke übrig. Baujahr dürfte Ende 60er, Anfang 70er sein. Zwei Platten hatte ich erneuert, die bekommt man ja problemlos.
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Moin "Schorse",
schön, daß Du mit so einem Herd die Lücke füllen konntest. Ist in manchen Wohnungen nicht so einfach.
Dafür ist es aber einfach von Anton (steht in seinem "Anhang"), bzw. gleich im Anfang unserer Seite, was man als Erstes tun sollte>>bitte erst mal lesen. Toll wäre auch ein Vorname, damit man Dich auch richtig ansprechen kann.
Herzlich Willkommen hier in unserem Forum und habe Spaß und sammle Informationen zu Deinen Problemen. Bitte gib uns auch Deine Erfahrungen, die Du bereits gemacht hast.
Danke und LG aus Schwerin, Holger
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Hallo, schön wenn es wieder funktioniert.
Habe in Deutschland auch einen Herd. Der hat regelmäßig einen Defekt. Weil sehr viel benutzt.
Der Heizeinsatz für die Umluft vom Backofen ist die Ursache für das Ansprechen des FI-Schutzschalters. (30 mA)
Eigenartig ist nur: Keine Brandspuren und der Fehler tritt unregelmäßig erst nach mehreren Minuten Betriebszeit auf.
Der Stromkreis hat Durchgang und der Isolierfehler verschwindet nach dem Erkalten.
Und wenn der Heizeinsatz an einem extra FI-Schalter betrieben wird ist die Erscheinung reproduzierbar.
Kostet jedes Mal ca. 12 Euro und die Arbeit wie von Anton beschrieben.
Und der neue Heizeinsatz hat einen Isolierwert von ca. 500 kOhm
und der hebt sich nach einer Stunde Betrieb dann dauerhaft auf über 40 MOhm an.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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03.02.2022, 16:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.02.2022, 16:26 von anton.)
Wer der "Schorse" ist und wie er heisst, hat er uns schon in seiner Vorstellung verraten: https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=10049
Björn, vielleicht schreibst Du einfach Deinen Vornamen in Deine Signatur. Kannst Du unter "Benutzer-CP" eintragen und wird dann in jedem Deiner Beiträge gezeigt. Dann muss man das nicht auswendig behalten, das wirkt entspannend
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(03.02.2022, 12:06)Siemens78 schrieb: In meinem Fundus befinden sich inzwischen auch mehrere Krups-Handrührer vom Wertstoff, die sich gut überarbeiten ließen.
Boah, Neid! Wenn Du einen guten abzugeben hättest?
MEIN Mixer hat mich vor einiger Zeit verlassen und war nicht (sinnvoll) reparabel. Der neumodische Ersatz taugt nichtmal zum wegwerfen - einfach erbärmlich, was einem heutzutage an Handwerkszeug zugemutet wird! Keine Power, Knethaken und Quirle aus dünnem Draht und alles, um 2 Ct zu sparen. Selbst vom "Markenhersteller" kommt nur noch chinesischer Billigscheiss
Gruß,
Uli
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Oh je, da hab ich etwas völlig übersehen.
Sorry, Holger
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03.02.2022, 22:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.02.2022, 22:08 von Pitter.)
Daniel alles richtig gemacht. Ich bin genauso und bevor ich in die Werkstatt mit den Gerätschaften fahre, gucke ich zuerst mal selber nach. Ich habe schon viele Gerätschaften reparieren können. Die Nachbarschaft kommt mittlerweile auch schon regelmäßig mit defektem Allerlei zu mir. Ich machs gerne, wenn es denn zu flicken ist
Eine Frage noch am Rande: Wie haben an Weihnachten die Rouladen nun geschmeckt?
Herzliche Grüße
Pitter
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Hallo Uli,
wenn ich mal wieder Einen finde, denke ich an Dich
Habe heute einen Krups 3Mix7000 wieder flott gemacht. Der ist aber eigentlich schon ein Moulinex und einfacher aufgebaut. Das Getriebe liegt offen, aber dafür gibt's für das Ding sogar einen Komplettmotor für 39€ und die beiden Antriebsräder für die Quirle bietet auch jemand für ich glaube 6€ neu an. Damit wären diese Geräte wenigstens rettbar, denn die Quirlaufnahmen sind ja neben dem Netzkabel die einzigen Verschleisteile.
An modernen Geräten repariere ich überhaupt nichts mehr. Wäre eh sinnlos bei dem Schrott. Es wird nur noch das allerbilligste gekauft. 2 Jahre hat man Gewährleistung. Wenn es länger hält, umso besser. Ich hab die Erfahrung gemacht dass zwischen billigst und preislicher Mittelklasse kein Unterschied besteht was die Haltbarkeit angeht. Ersatzteile gibt es entweder gar nicht oder zu wahnwitzigen Preisen. Unser chinesischer Geschirrspüler für 389 Euro ist im 5. Jahr ohne irgendein Problem. Manche chinesischen Geräte sind inzwischen besser als die "Marken" die eh längst keine mehr sind.
Aber gute alte Geräte reparieren, das macht Freude. Schrauben haben noch richtige Muttergewinde und kein in eine Blechklammer gestanztes Loch.
Den Krupsmixer aus den 70ern hab ich erst vor einiger Zeit überholt. Zwar schon Plastiktechnik, aber solide und das Getriebe ist aus Metall. Der hält garantiert weitere 50 Jahre.
Im Lager hab ich 2 Heizlüfter aus den 50ern stehen. Die werden in der Rente restauriert. Beide funktionieren noch und ich finde sie bildschön. Egal welches Gerät - richtige Schalter die krachen und klacken, sind mir 100x lieber als Wabbeltaster und analoge Anzeigen mit Zeiger ziehe ich jedem LCD Display vor.
Gruß,
Achim
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(03.02.2022, 02:14)Anton schrieb: Aber ist Dir schon aufgefallen, dass man durch Euren Ofen hindurch in eine Art dritte Dimension blicken kann, ein geheimes Zimmer dahinter?
Hallo Anton,
... noch ein kleiner Schritt und Du bist Erfinder des Backofens mit (selbstreinigendem?) Hintergrunddisplay. Hintergrundbilder und -videos einspielbar durch USB-Buchse am Frontpanel. Leute gucken ja gerne beim Backen zu, zumal die Öfen gerne in Augenhöhe angebracht werden...
Viele Grüße,
Karl-Heinz
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Ich liebe die Uhr an dem Backofen. Funktioniert wie ein Rollenzählwerk. Letztes Jahr hat unser Herd mit der Uhr aufgegeben und meine Frau bestand auf Neuware.
Die Uhr habe ich aber ausgebaut, und die bekommt irgendwann noch ein richtiges Gehäue.
Beste Grüße
Aller
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Sehr schön, wenn alte, wertige Geräte wieder instandgesetzt werden.
Spart Ressourcen und kommt der Umwelt und dem Geldbeutel zugute, von der Haptik dieser zumeist noch wirklich massiv und damit langlebig gefertigten Geräte ganz zu schweigen.
Da kommt aber aus interessierter Ecke dann schnell das Stromverbrauchsargument auf den Tisch.
Nun, ein nicht repräsentatives Gegenbeispiel dazu:
Mein AEG Fön aus den vermutlich späten 30ern ( Holzgriff, vernickeltes Gehäuse, Keramikschalter) ist tagtäglich im Einsatz. Dabei verbraucht er -nein, keine 1500W, nein, keine 1000W, nein, keine 750W, sondern-> 550 Watt. Habe 3 davon, der älteste wanderte gerade ins Ersatzteillager, da der Motor dieses seinerzeit auf dem Flohmarkt für 5 DM erworbenen Föns nach bestimmt 25 Jahren täglichen Einsatzes allmählich ausgeschlagen ist, er war davor schon massiv gebraucht (die nur noch rudimentär vorhandene Werkslackierung am Holzgriff zeugte von regem Gebrauch durch den Vorbesitzer). Brauchte neben einem seinerzeit neuen Netzkabel und 2 Sätzen Ersatzkohlen in diesem Betriebsleben keine Aufmerksamkeit.
Einen weiteren Satz Kohlebürsten für diesen Uraltföntyp habe ich übrigens bei einem örtlichen Händler vor gut 3 Wochen erworben, für den Fall der Fälle.
Kochfeldplatte am Küchenherd (Ceranfeld): Eine davon versagte 3 Jahre nach Kauf ihren Dienst, obgleich gerade diese Platte wenig genutzt wird. Gab's im Netz aus Ausschlachtgeräten -> für rund 20 Euro, Einbau bekommt der versierte Schrauber selbst hin.
Heizlüfter (Krefft), vmtl. aus den 60ern, zweifarbiges Blechgehäuse, Netzsteckanschluss mittels altem Bügeleisenstecker: Seit Flohmarktkauf vor fast 30 Jahren regelmäßig im Einsatz. Formschön und solide. Ersatzchassis (Lüftereinheit mit Heizelement und Schaltern) liegt im Ersatzteilfundus.
Krups Rührgerät 4004: War ein Hochzeitsgeschenk in den 80ern, leider Sturzschaden erlitten (Gehäusebruch). Die 'Beste aller Ehefrauen' (Kishon) bestand auf Reparatur -> Ersatzgerät gleichen Typs mit Motordefekt, aber intaktem Gehäuse erstanden. Mixer seit Jahren wieder fit.
Nannte man früher Umweltbewusstes Handeln, oder auch schlichtweg Sparsames Wirtschaften. Heute kommt die Freude an der soliden Haptik hinzu.
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Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
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Genau deswegen sind "Repaircafés" eine so gute Einrichtung, denn nicht jeder Nutzer ist selbst dazu in der Lage, solche Reparaturen durchzuführen und das ist wohl auch besser so.
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Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
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