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Reparatur Telefunken Jubilate Teak 1261
#1
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich mein defektes Telefunken Jubilate 1261 wiederbeleben möchte.

Zu mir: ich bin 23 Jahre jung und bin beruflich in der Informatik zuhause. Elektronikbasteleien sind reines Hobby und daher habe ich nur Grundkenntnisse.
Vorhanden an Werkzeug und Equipment ist natürlich ein Lötkolben, Multimeter sowie ein Oszilloskop, Kapazitätsmesser und ein Funktionsgenerator. Jedoch KEIN Trenntrafo!

Damit konnte ich bereits einige Geräte aus den 70ern und 80ern, insbesondere Tapedecks überholen und neu abgleichen.

Ab und an müsst ihr mir sicher etwas unter die Arme greifen, da vielleicht mal die ein oder andere Formel zum Berechnen nicht aus dem FF geschossen kommt.

Bauteile identifizieren, tauschen und prüfen ist kein Problem wenn ihr mir helft. Auch sind mir die Sicherheitsregeln bekannt und ich weiß wo ich hinlangen kann und wo nicht. Smiley64 Von der Röhrentechnik habe ich noch wenig bis gar keine Ahnung, die einzige Hilfestellung bisher ist ein Röhrentabellenbuch, daher ich kann einzelne Röhrentypen identifizieren und deren Sinn feststellen, jedoch sagt mir die Beschaltung nichts. Undecided


Zum Problemgerät: Das Telefunken stand einsam im Elektroschrott und wartete darauf mitgenommen zu werden. So wurde es meines. Daher ist die Vorgeschichte unbekannt. Beim ersten Blick ins Gerät konnte ich keine Verbastelung feststellen, es sieht alles original aus.

Strom habe ich noch nicht drauf gegeben, auch würde es keinen Sinn machen, da sowohl die 63mA Sicherung (Si2) und die Netzsicherung (0,2A) durchgebrannt sind. Den Doppel-Siebelko habe ich bereits abgelötet und nur noch wenige pF messen können, vermutlich defekt. Für den Selengleichrichter liegt auch bereits ein Silizium-Ersatz samt 510 Ohm Widerstand bereit, welchen ich schon gekauft habe. Die Ero 100 Papierkondis wechsele ich auch noch aus.


Was muss ich beachten bei der Inbetriebnahme ? Vorschaltglühlampe mit 60W ist vorhanden!

Freue mich auf eure Antworten.

Gruß
Manuel
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#2
Hallo Manuel,

zunächst mal würde ich den originalen Gleichrichter drin lassen
Bei Selengleichrichtern hatte ich bisher noch wenig defekte.

Den Gleichrichter erst dann tauschen, wenn die Betriebsspannung viel zu niedrig ist.

Wenn die potenziell defekten Kondensatoren bereits getauscht sind, steht eigentlich einer Inbetriebnahme nichts im Wege.

Was evtl. Probleme machen könnte, ist die EL95 in der Endstufe.
Die werden oft am Limit betrieben und sind daher gerne verschlissen.

Wenn es Dir nicht zu viel Aufwand ist, die Röhren auszubauen und zu verpacken, kann ich Dir anbieten, diese zu prüfen.


Viele Grüße

Martin
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#3
Hallo Martin,

gerne komme ich auf dein Angebot zurück, wenn das Radio wieder läuft. Ich habe einen ganzen Röhrensatz noch in Reserve von einem Grundig Radio (das noch im Originalzustand ist) Davon sind alle Röhren noch heil (Gerät spielt)

Eine neue EL95 liegt bereits vor mir, diese wurde bei der Kondensatorbestellung noch mit in den Warenkorb gelegt. Die würde ich auch bei der Erstinbetriebnahme einsetzen, oder soll ich lieber die alte verwenden?


Mein Hauptaugenmerk liegt auf den abgebrannten Sicherungen, kann es sein, dass wenn die 63mA Sicherung durch ist, der Ausgangsübertrager einen heftigen Schaden ab hat ? Möchte keine Explosion des halben Radios bei der Inbetriebnahme erleben, daher wäre es gut diesen zu prüfen? Wie gehe ich da im spannungslosen Zustand vor ?

Gruß
Manuel
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#4
Wenn es an der EL95 mangeln sollte und die sich als Problem herausstellt > habe ich auf Anfrage noch NOS hier!

Da es sich beim beschriebenen Gerät um ein Wechselstromgerät handelt und keinen Allströmer, ist ein Trenntrafo auch nicht unbedingt erforderlich.

Nach Wechsel der verdächtigen Wickelkondensatoren auch die Elektrolytkondensatoren auf Schluss überprüfen. Danach steht einem Sanftstart über die Glühlampe eigentlich nichts im Wege. Auf jeden Fall hast Du bisher alles richtig gemacht, so wie Du es beschrieben hast Smiley20
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#5
Hallo Manuel,


Zitat:Mein Hauptaugenmerk liegt auf den abgebrannten Sicherungen, kann es sein, dass wenn die 63mA Sicherung durch ist, der Ausgangsübertrager einen heftigen Schaden ab hat ? Möchte keine Explosion des halben Radios bei der Inbetriebnahme erleben, daher wäre es gut diesen zu prüfen? Wie gehe ich da im spannungslosen Zustand vor ?


ich denke eher, dass die alten Netzteilelkos 'einen weg' hatten und dies zum auslösen der Sicherung führte.
Allerdings altern Sicherungen auch und lösen dann 'einfach so' mal aus.

Was Du allerdings im Spannungslosen Zustand am Ausgangsübertrager machen kannst, sind diese Messungen:

- Durchgang der Primärwicklung, hier wäre ein Widerstand im Bereich 300 - 600 Ohm zu erwarten
- Ein Ende der Primärwicklung gegen Chassis, hier muss der Widerstand unendlich sein, sonst hat der Übertrager entweder einen Kernschluss oder einen Schluss gegen die Sekundärwicklung.

Ob der Übertrager dann allerdings auch im Betrieb gut isoliert, lässt sich nur mit einem Isolationstester mit einer Prüfspannung von 500V prüfen.
Sollte der Übertrager tatsächlich defekt sein, ließe sich bestimmt von ähnlichen Schlachtgeräten passende Übertrager beschaffen.
Allerdings kommen Übertragerdefekte eher selten vor.


Viele Grüße

Martin
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#6
Servus zusammen,
bei den Netzteilelkos habe ich nun ein Problem!

Den defekten Doppelelko habe ich aufgeschnitten und neu befüllt. Doch wie klebe ich ihn wieder zusammen?

Leider war sonst im Radio kein Platz, Foto einstellen geht hier nicht ? 500kB maximale Dateigröße scheint mir nicht mehr ganz zeitgemäß zu sein?
Darf man hier zu seinem eigenen Webserver verlinken?



Gruß
Manuel
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#7
Bilder von Fremdserver, Bitte nein. Die gehören zu diesem Beitrag!

Anton hat in seiner Signatur eine tolle Anleitung
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#8
Wie kann ich den wieder zusammen kleben? Wurde am Falz aufgesägt!

   

Gruß Manuel
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#9
Lieber Manuel. Drei Löcher rein Bohren für die Drähte und Isolierband drum, anders wird du das nicht mehr lösen können!

Das Bild bitte nach dem hochladen mit dem Button rechts
„in den Beitrag einfügen“. Das habe ich jetzt mal gemacht!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#10
- Kanten säubern und begradigen
- Kondensatoren rein, verlöten, Drähte durch Bohrungen in den Nieten der Lötösen herausführen
- dran denken, den Masseanschluss auch herauszuführen, so, daß der keine leitende Verbindung mit nix anderem hat
- kontrollieren, daß Du alles richtig verlötet hast
- noch 3x kontrollieren, daß Du 100% GANZ SICHER alles richtig verlötet hast, weil
- mit Silikon auffüllen (oder Acryl? Eins von beiden war aggressiv, glaube Silikon? Im Zweifel nimmst Heißkleber) bis Anschlag, zusammendrücken und mit Isoband fixieren.
- Aushärten lassen, dann Isoband ab
- Ärgern, weils doch nicht richtig zusammengebaut war Smiley34
- Fertig
Gruß,
Uli
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#11
Man kann die Dinger auch mit ganz banalem Vogelsand auffüllen und oben 1cm freilassen und dort dann um Abschluss und zum abdichten Heißkleber auffüllen und dann gleich den Deckel draufdrücken, Gummiband drum bis der Kleber erkaltet ist und schon ist es wieder zu.

Vogelsand oder auch Quarzsand zum Sandstrahlen, wenn man das da hat, ist billig und Heisskleber ist teuer, wenn man den in großen Mengen verbraucht. Der Sand heizt auch nicht unnötig den Elkos auf.

Und wenn man über die Drähte der Elkos vor dem Auffüllen der Dosen noch Isolierungsschlauch schiebt, ist man auf der sicheren (isolierten) Seite.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
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#12
Radiobastler schrieb:..zunächst mal würde ich den originalen Gleichrichter drin lassen
Bei Selengleichrichtern hatte ich bisher noch wenig defekte.

Den Gleichrichter erst dann tauschen, wenn die Betriebsspannung viel zu niedrig ist..


Hallo Martin,

mich verwundert diese Aussage. Wir kennen doch die Bilder von abgebrannten Netztrafos und durch Wechselspannungsanteile explodierte Elkos, alles verursacht durch faule Selengleichrichter?
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#13
Echt Jupp?
Bei welcher Gerätekategorie?
Hatte ich echt noch nie zum Glück...
Gruß,
Uli
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#14
(17.02.2022, 18:42)Uli schrieb: Echt Jupp?
Bei welcher Gerätekategorie?
Hatte ich echt noch nie zum Glück...

ich habe hier grad einen 500-10 neben mir stehen. Der hat eine dieser runden Gleichrichtersäulen, die besonders anfällig sind. Die überlasse ich dir gerne zum Sezieren. Die ist jetzt nur noch Attrappe und den verbrannten Trafo hatte ich vor Jahren ersetzt. Ein Beispiel von vielen, der ist halt grad griffbereit.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
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Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#15
Hallo Radiofreunde

Gleichrichtersäulen bekommt man noch bei Jan Wüsten. New Old Stock Ware - einwandfrei, davon habe ich schon 4 Stück verbaut, ohne das es zu irgendwelchen Problemen kommt.

Mit Dioden habe ich noch nie gearbeitet, außer bei Fernsehern.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#16
Servus zusammen, habe heute mal den Becherelko wieder komplettiert. Muss aber noch trocknen. Geklebt wurde mit Karosseriekleber und nicht mit Isolierband. Hätte nicht genug gehalten.

Wenn noch jemand eine ausgehölte Gleichrichtersäule mit N2 Sockel hat - die würde ich nehmen und auch gerne neu befüllen. Hier liegt bereits ein neu befüllter mit L Sockel hier, bekomme den aber nicht fixiert.

Den alten möchte ich ehrlich gesagt nicht mehr einbauen, das Netzteil war ja schon defekt und die Ursache des Defekts ist unbekannt.

Gruß
Manuel
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#17
Das von Uli vorgeschlagene Isolierband war auch nur zur Fixierung bis zur Aushärtung des Heißklebers gedacht. Der Heißkleber wäre hier das Haftmaterial für den Deckel gewesen. So zumindest habe ich den Hinweis verstanden.
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#18
Ich hab schon gesehen, ich muss genauer lesen ;-) Aber auch wenn es optisch nicht ganz toll wurde, es hält zumindest. Immerhin das erste Radio und beim nächsten kann ich es ja besser machen. Das Teil soll kein Museumsstück sein, sondern anschließend dem täglichen Gebrauch dienen.

Das Gleichrichterthema wäre das nächste zum lösen für mich, den Herr Wüsten habe ich mal angeschrieben - aber auf seiner Website und dessen Katalog finde ich diesen Gleichrichter nicht.
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#19
(17.02.2022, 22:46)stereosound schrieb: Aber auch wenn es optisch nicht ganz toll wurde, es hält zumindest. Immerhin das erste Radio und beim nächsten kann ich es ja besser machen.

Bei Radios dieser Kategorie knipse oder löte ich wenn nötig (meistens gehen die alten Sieb- und Ladeelkos nach formieren wieder wunderbar) einfach die Kondensatoren ab und löte neue unters Chassis. Die modernen 47uF 450V bauen derart klein, daß das eigentlich immer passt.
So viel zum Thema "Schönheit" Wink

Wenn das Radio so weit gemacht ist (weiß nicht, was da alles nötig ist - Koppelkondensator?), dann einfach mal in Betrieb nehmen und permanent überwachen. Sprich, alle paar Minuten mal den alten Selengleichrichter anfassen, wie warm er wird. Wenn der über ne Stunde oder so unauffällig bleibt würde ich ihn einfach lassen.

Ich bin aber hier auch kein Maßstab, weil völlig schmerzfrei. Ich löte z.B. auch gern Siliziumbrücken ein OHNE Spannungsanpassung durchzuführen und hatte damit noch nie ein Problem. Bei anderen explodiert dann immer das Radio und nimmt das ganze Stadtviertel mit.... Wink
Gruß,
Uli
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#20
Hallo Manuel,

stereosound schrieb:Wie kann ich den wieder zusammen kleben? Wurde am Falz aufgesägt!


Hier gibt es einige Anregungen 
zum öffnen und schließen von Becherelkos.
Ich habe mal meine Variante da rausgepickt, in den Beiträgen darüber und darunter sind noch mehr Möglichkeiten aufgezeigt.


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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