17.02.2022, 01:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.02.2022, 03:15 von anton.
Bearbeitungsgrund: Leerzeilen gelöscht
)
Das prüfen von Gleichrichterröhren und Signaldioden mit dem µTracer ist ein bisschen tricky!
Wie Ronald Dekker auf seiner Internetseite in den FAQ's zum µTracer ausführt, hängt dies in erster Linie damit zusammen, dass die Nachladeimpulse für die Pufferkondensatoren bei Spannungen unter 40V extrem kurz werden und darunter dann die Präzision leidet.
Daher empfiehlt er die Verwendung eines Serienwiderstandes in der Anodenleitung.
Für RBF.jpg (Größe: 33,49 KB / Downloads: 216)
Dabei sind die Vorwiderstände so zu bemessen, dass die Summe aus der am Vorwiderstand abfallenden Spannung und der Anodenspannung > 40V wird.
Die EZ80 ist eine häufig in Röhrenradios eingesetzte Gleichrichterröhre, deshalb nehme ich diese als Rechenbeispiel:
Aus dem Datenblatt ergibt sich bei einem entnommenen Gleichstrom von 63mA eine Anodenspannung von 20V.
Daraus ergibt sich bei einem Vorwiderstand von 470 Ohm an diesem ein Spannungsabfall von 470 Ohm * 0,063 A = 29,61 V.
Die Anodenspannung dazu addiert ergeben dann 49,61 V, damit ist dann die Forderung nach Prüfspannung > 40V erfüllt.
Wichtiger Hinweis: Die hier gezeigten Einstellungen gelten für ein anderes Messobjekt!
Einstellung am µTracer im Quicktest-Modus:
In die beiden weißen Felder unter 'Center' wird die Prüfspannung eingetragen, s. blauer Rahmen in obigem Bild.
Nun wird links unten bei 'Nom' der Sollwert für die Ströme eingetragen (gelber Rahmen).
Nach dem ersten Test zeigt die Software nun in den grau hinterlegten Feldern bei 'Meas' (grüner Rahmen) die tatsächlich anliegende Spannung an.
Durch entsprechendes anpassen der Vorgabewerte für die Spannung lässt sich die gemessene Spannung in die Nähe des Sollwertes bringen.
Diese Abweichungen hängen mit der grundsätzlichen Arbeitsweise des µTracers zusammen.
Nach dem aufschalten der geladenen Pufferkondensatoren an den Verbraucher wartet der µTracer eine kleine Weile, bevor die Messungen ausgeführt werden.
Während dieser Zeit entlädt sich Kondensator je nach Belastung mehr oder weniger, was zum abfallen der Spannung führt.
Ist der Test nun beendet, zeigt der µTracer rechts neben den Sollwertvorgaben für den Diodenstrom den ermittelten Strom in % vom Nennwert an, analog zu einem klassischen Röhrentester.
Im übrigen können die vorstehend beschriebenen Einstellungen abgespeichert werden, so dass sie jederzeit wieder aufrufbar sind.
Dazu gibt es im Hauptfenster der Software die Funktion 'Save Setup', damit können die Einstellungen abgespeichert werden.
Mit 'Open Setup' sind sie jederzeit wieder abrufbar.
Hier zeige ich noch die Messung der Einzeldiode einer EABC80:
Im Feld 'Meas' links oben ist deutlich der Unterschied zwischen Vorgabewert und Ist-Spannung erkennbar.
Warum das so ist, wurde ja bereits weiter ober erklärt.
Der exakte Sollwert ist hier 88,0V.
Auch wenn nur eine Einzeldiode gemessen wird, müssen die Felder für Va2 und Vg mit Werten belegt werden!
Der µTracer führt im Quicktest-Modus im Hintergrund noch einige Berechnungen aus, was ohne Vorgabewerte dann zu Fehlermeldungen führt.
Der Eintrag für 'Ia2' bei den Vorgabewerten für die Ströme darf jedoch auf '0' gesetzt bleiben.
Hier noch die Einstellwerte für einige gängige Röhren:
Einstellungen.jpg (Größe: 38,27 KB / Downloads: 210)
Mit den hier gelisteten Typen habe ich meine Versuche am µTracer durchgeführt.
Wie die Einstellwerte berechnet werden, habe ich ja bereits weiter oben beschrieben.
Zum Schluss nun noch die Kennlinienscharen zweier AZ11, einer neuwertigen und einer 'ausgelutschten'.
Zum schreiben von Kennlinien muss zunächst die Messfunktion gewählt werden, s. grüner Rahmen.
Was die verschiedenen Funktionen bewirken, ist im Handbuch zum µTracer beschrieben, welches mittlerweile auch in deutscher Sprache zum Download verfügbar ist.
Nun müssen noch die Start- und Zielwerte für Anoden- bzw. Schirmgitterspannungen eingestellt werden (blauer Rahmen).
Startwerte < 2V akzeptiert die Software nicht!
Für Vg (Gittervorspannung) muss auch ein Wert eingetragen sein, dieser wird zwar für Dioden nicht benötigt, wird aber von der Software erwartet.
Hier habe ich die Skalierung der beiden Y-Achsen manuell gewählt (gelber Rahmen), da es sonst passieren kann, das die Software hier unterschiedliche Skalierungen wählt.
Weiterhin habe ich die Möglichkeit benutzt, den µTracer die Kennlinien speichern zu lassen und dann noch die Kennlinien einer zweiten (oder dritten, vierten usw.) Röhre zu schreiben.
Dass der Wert von Vh auf 6,3V steht, ist ohne Bedeutung, da ich ein externes Netzteil benutze.
Für Rückfragen stehe ich wie immer gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Martin
Wie Ronald Dekker auf seiner Internetseite in den FAQ's zum µTracer ausführt, hängt dies in erster Linie damit zusammen, dass die Nachladeimpulse für die Pufferkondensatoren bei Spannungen unter 40V extrem kurz werden und darunter dann die Präzision leidet.
Daher empfiehlt er die Verwendung eines Serienwiderstandes in der Anodenleitung.
Für RBF.jpg (Größe: 33,49 KB / Downloads: 216)
Dabei sind die Vorwiderstände so zu bemessen, dass die Summe aus der am Vorwiderstand abfallenden Spannung und der Anodenspannung > 40V wird.
Die EZ80 ist eine häufig in Röhrenradios eingesetzte Gleichrichterröhre, deshalb nehme ich diese als Rechenbeispiel:
Aus dem Datenblatt ergibt sich bei einem entnommenen Gleichstrom von 63mA eine Anodenspannung von 20V.
Daraus ergibt sich bei einem Vorwiderstand von 470 Ohm an diesem ein Spannungsabfall von 470 Ohm * 0,063 A = 29,61 V.
Die Anodenspannung dazu addiert ergeben dann 49,61 V, damit ist dann die Forderung nach Prüfspannung > 40V erfüllt.
Wichtiger Hinweis: Die hier gezeigten Einstellungen gelten für ein anderes Messobjekt!
Einstellung am µTracer im Quicktest-Modus:
In die beiden weißen Felder unter 'Center' wird die Prüfspannung eingetragen, s. blauer Rahmen in obigem Bild.
Nun wird links unten bei 'Nom' der Sollwert für die Ströme eingetragen (gelber Rahmen).
Nach dem ersten Test zeigt die Software nun in den grau hinterlegten Feldern bei 'Meas' (grüner Rahmen) die tatsächlich anliegende Spannung an.
Durch entsprechendes anpassen der Vorgabewerte für die Spannung lässt sich die gemessene Spannung in die Nähe des Sollwertes bringen.
Diese Abweichungen hängen mit der grundsätzlichen Arbeitsweise des µTracers zusammen.
Nach dem aufschalten der geladenen Pufferkondensatoren an den Verbraucher wartet der µTracer eine kleine Weile, bevor die Messungen ausgeführt werden.
Während dieser Zeit entlädt sich Kondensator je nach Belastung mehr oder weniger, was zum abfallen der Spannung führt.
Ist der Test nun beendet, zeigt der µTracer rechts neben den Sollwertvorgaben für den Diodenstrom den ermittelten Strom in % vom Nennwert an, analog zu einem klassischen Röhrentester.
Im übrigen können die vorstehend beschriebenen Einstellungen abgespeichert werden, so dass sie jederzeit wieder aufrufbar sind.
Dazu gibt es im Hauptfenster der Software die Funktion 'Save Setup', damit können die Einstellungen abgespeichert werden.
Mit 'Open Setup' sind sie jederzeit wieder abrufbar.
Hier zeige ich noch die Messung der Einzeldiode einer EABC80:
Im Feld 'Meas' links oben ist deutlich der Unterschied zwischen Vorgabewert und Ist-Spannung erkennbar.
Warum das so ist, wurde ja bereits weiter ober erklärt.
Der exakte Sollwert ist hier 88,0V.
Auch wenn nur eine Einzeldiode gemessen wird, müssen die Felder für Va2 und Vg mit Werten belegt werden!
Der µTracer führt im Quicktest-Modus im Hintergrund noch einige Berechnungen aus, was ohne Vorgabewerte dann zu Fehlermeldungen führt.
Der Eintrag für 'Ia2' bei den Vorgabewerten für die Ströme darf jedoch auf '0' gesetzt bleiben.
Hier noch die Einstellwerte für einige gängige Röhren:
Einstellungen.jpg (Größe: 38,27 KB / Downloads: 210)
Mit den hier gelisteten Typen habe ich meine Versuche am µTracer durchgeführt.
Wie die Einstellwerte berechnet werden, habe ich ja bereits weiter oben beschrieben.
Zum Schluss nun noch die Kennlinienscharen zweier AZ11, einer neuwertigen und einer 'ausgelutschten'.
Zum schreiben von Kennlinien muss zunächst die Messfunktion gewählt werden, s. grüner Rahmen.
Was die verschiedenen Funktionen bewirken, ist im Handbuch zum µTracer beschrieben, welches mittlerweile auch in deutscher Sprache zum Download verfügbar ist.
Nun müssen noch die Start- und Zielwerte für Anoden- bzw. Schirmgitterspannungen eingestellt werden (blauer Rahmen).
Startwerte < 2V akzeptiert die Software nicht!
Für Vg (Gittervorspannung) muss auch ein Wert eingetragen sein, dieser wird zwar für Dioden nicht benötigt, wird aber von der Software erwartet.
Hier habe ich die Skalierung der beiden Y-Achsen manuell gewählt (gelber Rahmen), da es sonst passieren kann, das die Software hier unterschiedliche Skalierungen wählt.
Weiterhin habe ich die Möglichkeit benutzt, den µTracer die Kennlinien speichern zu lassen und dann noch die Kennlinien einer zweiten (oder dritten, vierten usw.) Röhre zu schreiben.
Dass der Wert von Vh auf 6,3V steht, ist ohne Bedeutung, da ich ein externes Netzteil benutze.
Für Rückfragen stehe ich wie immer gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Martin