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Kaiser UKW Spezial W 1932 zu leise
#1
Hallo liebe Radio-Bastler,

ich habe gerade o. g. Radio auf meiner Werkbank. 

   

Die Kondensatoren sind gewechselt, ich habe alles gereinigt (Chassis, Röhrenfassungen) und die Spannungen geprüft (passen alle). 
Bei den Kondensatoren waren neben den WIMA-Tropydur-Typen („Malzbonbons“) auch Scheibenkondensatoren dabei, die quasi spontan zerfallen sind.

   

.jpeg   AE415DF1-0E1E-43DF-A29A-64F85A48724E.jpeg (Größe: 29,65 KB / Downloads: 341)

.jpeg   309FABD5-FF56-43BE-9C4B-A875090CE3AB.jpeg (Größe: 50,79 KB / Downloads: 341)

Sieht erstmal ganz gut aus  Thumbs_up

   
   
   

Nun zu meinem Problem:
Beim Einschalten höre ich sehr leise den Sender. Der Klang ändert sich beim Drehen des Höhenreglers, die Lautstärke ist unabhängig vom Lautstärkeregler immer gleich leise. Die ECC85 hatte ich bereits getauscht. Das Problem scheint da nicht zu liegen. 
Ich habe den Kondensatortausch anhand des Schaltplanes noch einmal geprüft, einen Fehler würde ich zunächst ausschließen.

Die Brummprobe hat das Radio bestanden. Am Gitter der Triode EABC80 war das Brummen deutlich lauter als am Gitter 1 der EL84. Aber das muss IMO so sein. Beide Male war es deutlich zu hören.

Ich habe auf meiner Seite ein Video vom derzeitigen Zustand. 

Wo könnte ich ansetzen?
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#2
Hallo Steffen,
gut gesäubert, schaut aus wie neu.
Hast Du schon einmal ein Signal am TB-Eingang eingespeist und dann geprüft ob der Lautstärkeregler funktioniert. U.u. hast Du bei deiner Kondensatorkur einen Kondensator in diesem Bereich falsch angeschlossen, das würde ich auf jeden Fall nochmals prüfen.

Liebe Grüße,
Thomas
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#3
Hallo Thomas, und Steffen,

ja, Thomas, du hast es mir vorweg genommen. Ich vermute auch ganz stark einen Defekt in oder am Lautstärkenregler. Manchmal geben die Nieten an den anschlussen des Poti's nach. Steffen, prüfe das doch mal. Sonst müßtest du unbedingt lt. Schaltbild noch mal die einzelnen Anschlüsse der ersetzten Kondensatoren vergleichen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Hallo Steffen,

dreh doch mal die Lautstärke auf und tippe mit einem Schraubendreher an den markierten Mittelkontakt
des Poties  >>> es muss laut brummen.

Hier sieht es nämlich so aus, als wäre die Abschirmung am Mittelkontakt angelötet, das wäre dann natürlich ein Kurzschluss für die NF...

   

Viele Grüße,
Rolf
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#5
Hallo Thomas, hallo Andreas,

danke für eure Tipps. 
Ich habe einen falsch angelöteten Kondensator gefunden. Jetzt ergibt sich folgendes Bild:
  • Die Laustärkeregelung reagiert wieder. 
  • Der Höhenregler funktioniert auch.
  • Ich habe ein starkes Brummen.*)
  • Die Lautstärke ist zu niedrig, die Wiedergabe klingt verzerrt. 
Da ich keinen Youtube-Kanal habe, gibt‘s ein Hörbeispiel auf meiner Webseite (ziemlich am Seitenende). 

*) @Rolf: An dieser Stelle war tatsächlich ein Kurzschluss zwischen der Abschirmung und dem Mittelanschluss. Das Brummen ist weg, die Verzerrung auch. Eventuell ist die Lautstärke noch etwas zu gering, das kann aber auch an meinem verwendeten Bastel-Lautsprecher liegen. 
   

Für heute reicht‘s, die Kondensatoren tanzen schon vor meinen Augen  Tongue.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#6
Vielleicht liegt es an dem braunen Kondensator, der sehr langbeinig ist. Ich hatte da nach dem Austausch schon öfter mal Probleme mit Schwingneigung der Endstufe je nach Stellung des Lautstärkepotis und Brummeinstreuung.
Nachdem ich den Kondensator ganz dicht ans Chassis legte, ihn mit einem Massedraht umwickelte und auch die Anschlussdrähte des Kondensators abschirmte, war Ruhe.
In meinen Fällen war der alte Kondensator viel größer und ein Wickelkondensator. Da wirkte die mit der vorgehenden Stufe verbundene Lage als Schirm auf ganzer Kondensatorlänge. Nach dem Austausch lagen die nun viel längeren Anschlussbeinchen natürlich ungeschirmt und ich hatte den Kondensator damals aus Ahnungslosigkeit "quer durch die Luft" eingebaut.
Nachdem ich oben genannte Maßnahmen ergriff, war wieder alles bestens.
Ähnliche Fehler sind mir bei meinen ersten Überarbeitungen auch mit den Kondensatoren am Lautstärkepoti passiert. Bei manchen Herstellern liegen da ja gleich mehrere ums Poti herum und die waren ab Werk meist direkt zwischen Potigehäuse und Chassis gequetscht - das hatten die im Werk sicher nicht umsonst getan Wink
Smiley47
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#7
(22.02.2022, 00:01)Siemens78 schrieb: Vielleicht liegt es an dem braunen Kondensator, der sehr langbeinig ist. Ich hatte da nach dem Austausch schon öfter mal Probleme mit Schwingneigung der Endstufe je nach Stellung des Lautstärkepotis und Brummeinstreuung.
Nachdem ich den Kondensator ganz dicht ans Chassis legte, ihn mit einem Massedraht umwickelte und auch die Anschlussdrähte des Kondensators abschirmte, war Ruhe.
In meinen Fällen war der alte Kondensator viel größer und ein Wickelkondensator. Da wirkte die mit der vorgehenden Stufe verbundene Lage als Schirm auf ganzer Kondensatorlänge.

Bei manchen Herstellern liegen da ja gleich mehrere ums Poti herum und die waren ab Werk meist direkt zwischen Potigehäuse und Chassis gequetscht - das hatten die im Werk sicher nicht umsonst getan Wink

Hallo Daniel,

danke für deinen Tipp. Er scheint das Problem nicht zu verursachen. Dennoch werde ich deinen Vorschlag aufgreifen und die Anschlüsse hinsichtlich der Länge optimieren. Bisher hatte ich damit noch keine Probleme.

Die Alt-Kondensatoren sind tatsächlich oft so eng verlötet, dass man kaum an die Anschlüsse kommt. In meinem Fall musste ich bspw. den Umschalter an der Rückseite ausbauen, um an den Ratioelko zu gelangen. Erst dabei habe ich einen der beschriebenen zerfallenden Scheibenkondensatoren entdeckt.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#8
(21.02.2022, 21:30)paulierwitte schrieb:
  • Die Lautstärke ist zu niedrig, die Wiedergabe klingt verzerrt. 
...
Für heute reicht‘s, die Kondensatoren tanzen schon vor meinen Augen  Tongue.


Na na, da hast Du die Kondensatorkur wohl übertrieben....soll doch eine KUR für das Radio und keine Orgie für Dich sein Big Grin .

Aber Scherz beiseite, das Phänomen sich irgendwann selbst gedanklich im Wege zu stehen kennt wohl jeder ambitionierte Radiobastler.
Ich gehe davon aus, dass Du alle Lötverbindungen der ersetzten Teile sowie die Werthaltigkeit der Widerstände bereits geprüft hast.
Daher meine folgenden Gedanken:
- Du schreibst oben, Du hättet die ECC85 getauscht -> wie sieht es denn mit den anderen im Radio befindlichen Röhren aus? Alle zweifelsfrei intakt?

- Stichwort AÜ: Wie verhält sich das Radio denn, wenn Du den Originallautsprecher mitsamt des geräteeigenen AÜ betreibst?

- Wie spielt das Radio, wenn Du einen Ersatz-AÜ verschaltest?
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#9
...ich frage mal sehr naiv - hast Du den Ratiokondensator erneut? Er kann der Verursacher sein.
Gruß,
Ivan
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#10
Aktuelles Update:
  • @Ivan: Der Ratioelko ist gewechselt, Plus liegt an Masse. Ich werde den Elko noch einmal tauschen, vielleicht habe ich ein defektes Exemplar erwischt...
  • @Daniel: Den "langbeinigen" Kondensator habe ich jetzt doch abgeschirmt. Hat leider nichts gebracht.
  • @Klaus: ECC85 und EL84 habe ich bereits durch Tausch als Fehler ausgeschlossen. Die anderen stehen noch an. Original- oder Bastellautsprecher - gleiches Bild. Was soll ich als Ersatz-AÜ nutzen? Ich kenne die technischen Parameter des eingebauten nicht. ... und bitte nicht das (Un)wort "K...kur" verwenden. 

Das Lautstärkepotentiometer habe ich ebenfalls untersucht. Es zeigt einen schön gleichmäßigen Verlauf von 10 Ohm bis 1,6 MOhm. Der Sollwert ist 1,3 MOhm, ich kann mir nicht vorstellen, dass hier das Problem liegt. 

Ihr könnt euch ja mal das aktuelle Video (ziemlich am Seitenende unmittelbar vor den Spannungsmessungen) ansehen. Vielleicht ist es eine Frage des Abgleichs?
Ich werde die vorgeschlagenen Dinge zunächst erledigen. Wenn noch jemand eine weitere Idee hat, immer her damit  Wink ... und danke für die vielen Tipps!
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#11
Hallo Steffen,

um jetzt den richtigen Suchmodus zu finden, wäre es sinnvoll das Gerät einmal über den TB-Anschluss mit einem einwandfreien NF-Signal zu speisen. So kann man mit einiger Sicherheit ermitteln, ob der Fehler im NF-Teil zu suchen ist.
Abhängig von dem Ergebnis kann man dann gezielt weitere Massnahmen einleiten...
Freundliche Grüße, Peter R.
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#12
(22.02.2022, 13:15)paulierwitte schrieb: Original- oder Bastellautsprecher - gleiches Bild. Was soll ich als Ersatz-AÜ nutzen? Ich kenne die technischen Parameter des eingebauten nicht. ... und bitte nicht das (Un)wort "K...kur" verwenden. 


Gemeinhin nimmt man zum Testen einen AÜ für die vorhandene Endröhre, in diesem Falle für eine EL84 oder für eine EL41; was man gerade so herumliegen hat. Eine fliegende Verdrahtung ist zum Testen möglich, der Original-AÜ würde dann abgekelmmt. Dieser Test schlösse aus, daß das eingebaute Teil eine Macke hat; wäre nicht der Erste.



p.s.: Eine 'Kondensatorkur' beschreibt für mich den planvollen Austausch aller nach Jahrzehnten in unseren Radios schadhaft gewordener Kondensatoren, und das sind zumeist nicht wenige. Mir ist keine seriöse Quelle bekannt, die diesen Begriff allgemeingültig verfemt hat. Ich will aber nicht ausschließen, dass es auf Grund unterschiedlicher semantischer Wertung individuelle Empfindlichkeiten geben mag und mancheiner darunter das planlose Herausreißen von Bauteilen versteht. Letzteres wollte ich Dir nicht unterstellen.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#13
(22.02.2022, 13:38)sagnix schrieb: um jetzt den richtigen Suchmodus zu finden, wäre es sinnvoll das Gerät einmal über den TB-Anschluss mit einem einwandfreien NF-Signal zu speisen. 

Hallo Thomas, hallo Peter,

ich habe am TB-Eingang ein Bluetooth-Adapter angeschlossen. Zusätzlich muss ich an der Rückseite den Umschalter betätigen, es gibt ja schließlich keine Tasten an der Vorderseite. Übrigens kann man am TB-Anschluss in Stellung "Radio" ein Signal an ein Tonband abgreifen, um bspw. eine Aufnahme zu machen. 

Ergebnis des Ganzen: Der Klang ist tadellos, das Potentiometer regelt im ersten Drittel die Lautstärke bereits sehr gut. Damit ist die NF-Stufe als Fehlerquelle ausgeschlossen.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Shy Steffen
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