Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
SABA Lindau W Chassis instandsetzen
#1
Hallo zusammen,
habe für ein paar Euro ein Chassis von Lindau W, vermutlich aus der Preßstoffversion WP von 1951 erstanden. Es sah unbearbeitet aus und wurde als "Teileträger" (aha!) angeboten, machte aber einen kompletten ersten Eindruck - naja, die EF80 fehlte. Hier der Anfangszustand, nachdem ich ein wenig geputzt hatte:

.jpg   Lindau_WP_Chassis_H.jpg (Größe: 181,04 KB / Downloads: 558)

.jpg   Lindau_WP_Chassis_V.jpg (Größe: 171,42 KB / Downloads: 557)
Warum sich mit so einem Torso beschäftigen, was die meisten schlachten würden?
Ein nicht so seltenes Chassis ohne Gehäuse ist für mich weniger zum Sammeln reizvoll, sondern eher als Studienobjekt. Es soll natürlich am Ende funktionieren.
Mit diesem Einstiegsmodell hat SABA einen Super unter 300 DM gebaut mit 4 Wellen und Magischem Auge. Da waren in der Technik Abstriche zu machen, um Kosten zu sparen. Das ist bei der UKW-Vorstufe zu sehen: Ein additiver Mischer mit einer einzigen Pentode in offenem Aufbau, das Variometer und die Trimmer sind Staubfänger. Die FM-Demodulation erledigt eine alte EBF15 so nebenbei neben ihrer Aufgabe als ZF-Verstärker, aber in einer Flankendetektor-Schaltung. Ich habe noch keinen UKW-Super mit dieser Technik bedient oder gehört. Ob sich Höroptimum und Anzeigemaxium decken werden? Bekommt man mehr als den Ortssender rauscharm zu hören? Wie trennscharf arbeitet es in dem heute engen Bereich von 87-100 MHz?
Abstriche gibt es auch in der mechanischen Ausstattung: kein Wellenbereichsfenster, keine Bandbreitenanzeige, keine MHG-Bandbreitenregelung - alles das wäre damals für 100 DM Aufschlag zu haben gewesen, wie etwa beim Schwarzwald W, den man auch heute noch aufgearbeitet als Alltagsgerät nutzen kann. Aber man muss sich heute vor Augen halten, dass 300 DM so kurz nach der Währungsreform eine Menge Geld gewesen sind, für das die meisten mehr als einen Monat arbeiten mußten. Von einem "Freiburg" träumten die wenigsten.

Ergebnis nach der ersten Durchsicht
Netztrafo ist auf beiden Seiten funktionsfähig, Entstörkondensator noch vorhanden, der ersatzlos herausgenommen werden wird. Sicherung 0,5 A für 220V fehlt, Poti: Widerstandsbahn ok, Netzschalter: wie zu erwarten, 13 MOhm im ein-Zustand. Das ist bei den RUWID-Schaltern nach langer Nichtbetätigung anscheinend immer der Fall. Irgendetwas einzusprühen hilft in den meisten Fällen nicht. Wer das Poti retten will, muß die innen die Kontakte putzen. Dazu habe ich eine Anleitung. Ausgangsübertrager: die Primär- und Sekundärseite ist durchgängig.
Fehlteile:
Soffitte  (es gibt nur eine!)  leuchtet nicht. Passenden Ersatz (36 mm, 6,3 V, 300 mA), oder eine Quelle für Raubbau kenne ich nicht. Notfalls wird eine Kugelbirne über die Soffitte montiert.
Skalenseil und Zeiger fehlen, kein Problem: fertige ich nach.
Drehkoantrieb ist unvollständig: Das oben abnehmbare Teil mit den 2 Friktionsrädchen fehlt leider. SABA nennt das Ersatzteil Friktionshebel (Bestnr. 828 U 6)  Hier eine Abbildung:

.jpg   Fiktionshebel.jpg (Größe: 101,14 KB / Downloads: 557)
Es kommt bei allen SABAs ab ca 1938 bis ca 1952 vor und ist ein Gleichteil. Ohne dieses Teil dreht das Abstimmrad leer. Hat jemand vielleicht so etwas überzählig? Bitte PN an mich.
EF80 fehlt. In den UKW-Tuner gehört ein gutes Exemplar mit ordentlicher Verstärkung. Leider habe ich keine überzählig. Auch hier wäre es mir statt einer Suche in e-*** lieber, ihr könntet mir etwas passendes anbieten.

Als nächsten Schritt werde ich jetzt einige kritische Kondensatoren ersetzen und mich um die Anoden- und Schirmgitterspannungen kümmern.
Viele Grüße,
Karl-Heinz
Zitieren
#2
Eine EF80 kannst Du von mir bekommen, aber vielleicht hat Jemand auch noch das andere, gesuchte Teil + EF80, das würde Versandkosten sparen. Falls aber da kein Angebot kommt, sende mir gern eine PN.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#3
Hallo Anton,
schon mal Danke für das Angebot. Ich warte noch etwas zu und melde mich.
Viele Grüße,
Karl-Heinz
Zitieren
#4
Hallo zusammen,

in der Zwischenzeit bin ich ein gutes Stück weitergekommen. Zunächst habe ich alle Papierkondensatoren, die an Anoden- oder Schirmgitterspannung hängen, ausgetauscht (Genauer gesagt, nur die Wickel sind getauscht, die Hülsen wiederverwendet). Es handelt sich um eine Bauart mit SABA-Aufdruck im Hartpapierröhrchen mit Teerverguß, die sich im Innenleben nicht von den Ausführungen Ende der 30er Jahre unterscheidet. Entweder also Vorkriegsteile, oder sie wurden mit Vorkriegsmaschinen produziert. Im Aufdruck kommt teilweise das Jahreskürzel "51" vor, aber auch die bekannte Saba-Bestellnummer, neu sind Wertangaben in pF. Auch den großen Frako-Niedervoltelko habe ich als Vorkriegsteil im Verdacht.  Weiß jemand genaueres zum Hintergrund?  Alle Teile erhielen von mir einen roten Punkt als Zeichen für ein Austauschteil.


.jpg   Lindau_Siebkette_ueberarbeitet.jpg (Größe: 189,03 KB / Downloads: 311)

Bei der Siebkette war der 2K-Widerstand nicht mehr durchgängig und wurde ersetzt. Beim ersten Test lag die Anodenspannung bei 220V~ am Stell-/Trenntrafo nur bei müden 140V-, dafür aber mit mächtigem Netzbrumm. Der Doppelelko von Wego ließ sich leicht drehen und ist schon Ersatzteil (Wego war zu dieser Zeit kein SABA-Erstausrüster und kam erst später). Von ihm blieb nur die Aluhülse und der Sockel übrig. Die Abbildung gibt einen Überblick über die aufgearbeitete Siebgruppe.  Im zweiten Versuch mit neuen Elkos kommt der Gleichrichter auf ca. 250 V-, das Netzbrummen ist verschwunden (mit Ohr direkt am Lautsprecher hört man noch etwas), die Spannungswerte an der ECL11 sehen gut aus.
Tips: Diese Chassis haben nach feucht-kalter Lagerung oft eine Oxydschicht zwischen Elko-Bördelring und unterliegender Kontaktscheibe. Der Übergangswiderstand führt zu schlechter Masseverbindung und zu "unerklärlichem" Brumm, auch nach Ergänzung neuer Elkos. Die Leitungsführung an der ECL11 sollte man nicht ändern. Die Fassung hat kein Trennblech und die Schwingneigung dieser Röhre sollte man nicht herausfordern.

Im dritten Durchgang habe ich einen Kurztest der Audio-Endstufe und der HF-Stufen in den AM-Bereichen gemacht. Ich verwende dazu einen Prüfsummer Marke Eigenbau, der Rechteckwellen und Oberwellen bis in den MHz-Bereich aus 1,5 V erzeugt und an der Prüfspitze spannungsfest bis 600 V ist. Er erzeugt ein 50%-Rechteck mit etwa 800 Hz und 1Vss an der Prüfspitze. Das Überschwingen an der Flanke sorgt für genügend Oberwellen, die hier erwünscht sind. Bei Interesse gehe ich näher auf dieses althergebrachte  Instrument ein.

Test Endstufe: Lautsprecher fast ganz abdrehen, Klangfilter aus (rechter Anschlag), Stellung TA. Prüfsummer an Masse,
Spitze an die heiße TA-Buchse: Der durchdringende Pfeifton klingt klar und unverzerrt, Lautstärkeregler und Klangfilter erweisen sich als funktionstüchtig.

Test AM-Signalpfad: Wie oben, Stellung L, dann M, dann K, Prüfspitze an Antennenbuchse (diese innen blank reiben),
Drehko komplett durchdrehen: In L ist der Pfeifton laut und unverzerrt, fällt zum kurzen Ende in der Lautstärke nicht ab,
in Stellung M sieht es ähnlich aus, die Lautstärke läßt zum kurzen Ende aber stärker nach, K: Ton insgesamt etwas leiser und mit Nebengeräuschen.


.jpg   Lindau_Check_mit_Pruefsummer.jpg (Größe: 139,79 KB / Downloads: 309)

Mit dieser Methode steht damit innerhalb weniger Minuten fest, dass die AM-Stufen für ein HF-Signal durchlässig sind, und der Oszillator durchgängig schwingt. Für die Feinarbeit (Empfindlichkeit, Trennschärfe, etc.) kann man anschließend eine Antenne anschließen. Das habe ich gerade gemacht und auf 236 kHz melden sich die immer gut aufgelegten Moderatoren vom RTL France.

Bleibt zu hoffen, das die Wiederbelebung des UKW auch ohne größere Probeme abgehen wird. Damit werde ich mich nun im nächsten Schritt befassen.
 
Melde mich wieder, sobald ich die EF80 für die Vorstufe habe.

Viele Grüße,
Karl-Heinz
Zitieren
#5
Hallo zusammen,

nachdem ich nun eine neuwertige EF80 von TFK auftreiben konnte, kann es mit der UKW-Vorstufe weitergehen.

Die Vorstufe lagerte einige Zeit ohne Röhre, daher sind die Stiftkontakte oxydiert und verstaubt. Es empfiehlt sich, zunächst die Röhrenfassung und v.a. die Stiftkontakte sorgfältig zu reinigen. Es gibt Bürstchen zur Zahnzwischenraumreinigung, die genau in die Bohrungen der Fassung passen. Die Stiftkontakte können damit und mit etwas Tunerspray von schwarzem Staub befreit werden. Dann die Röhre einstecken und etwas ruckeln, damit sie Kontakt bekommt.

Am Variometer ist das Ende der Schubstange in einer Rändelschraube gelagert (Abgleichpunkt 35). Um sie wieder gängig zu bekommen, reicht das Einwirken eines Tropfens WD40, sonst hat dieses Öl an der Vorstufe nichts verloren.

Zu den bekannten Fehlern dieser frühen Tuner gehört das Weglaufen (Floating) des Oszillators. SABA schreibt in den Fehlerhinweisen zu den W-Geräten aus 1951, daß unsaubere Trimmer die Ursache sein können. Die drei versilberten Abgleichtrimmer (Abgleichpunkte 32-34) am Variometer waren eingestaubt, schwarz angelaufen  und saßen fest. Es ist recht mühsam, diese empfindlichen Teile wieder blank und gangbar zu bekommen. Mit Omas Hausmittel (Backpulver+Zitronensäure) ging das Schwarze nicht restlos weg und man muß aufpassen, dass man die Säure auch wieder auswäscht. Das bewährte Salzbad mit Alufolie ist leider nicht anwendbar.  Womit macht ihr diese versilberten Teile wieder sauber?



   





Eine weitere Fehlerursache sind Kondensatoren mit zu geringer Spannungsfestigkeit. In der UKW-Vorstufe sind zwei 5 nF auszutauschen, bei dieser Vorstufe noch Papierkondensatoren.  Der eine NSF-Kondensator im Glasröhrchen hatte eine Wertangabe von 0,025 uF, gemessen aber nur noch einen Bruchteil Restkapazität. Dennoch lief der Oszillator. Ein Stückchen abgezwickter Anschlußdraht verriet, daß das Originalteil bereits früh ersetzt worden ist. Es wurden stattdessen gemäß Schaltplan zwei keramische Scheibenkondensatoren 4,7 nF aus der Zeit eingebaut.

Die beiden Sperrkreise für die 10,7-MHz-ZF muß man suchen gehen. Folgt man den verdrillten Dipol-Leitungen bis zu ihrem Ende an der UKW-Brücke aus Trolitul, befinden sie sich über den beiden Buchsen für den externen Dipol. Oben gibt es drei Kunststoff-Schräubchen, mit denen man ein Minimum für die Abstrahlung finden kann. Sie konnten mit etwas Spüli gangbar gemacht werden. Beim Entstauben der Rückseite muß man auf die empfindlichen Spulenenden aufpassen. Die gebrochene Brücke ließ sich mit Sekundenkleber sehr fest kleben.




.jpg   Lindau_UKW-Bruecke.jpg (Größe: 132,93 KB / Downloads: 227)



Ein wichtiger Punkt sind die beteiligten Wellenchalterkontakte S2 und S10. S2 leitet die 10,7-MHz-ZF an das Steuergitter der Mischröhre und muß blank sein. S10 versorgt die EF80 mit Anodenstrom, wenn auf "Uk" geschaltet wird.  Meist schaffen es die Federkontakte, beim Drehen des Schalters durch die Oxydschicht zu kommen. Die Spannung kontrollieren und ggf. blankputzen, bis 160 V an der Anode der EF80 anliegen.




Nach diesen Vorbereitungen wurde erstmals auf FM geschaltet. Durch gedämpftes Rauschen war der UKW-Ortssender, in 20 km Entfernung in Sichtweite, hörbar.

Schließt man 2 Drähte als Dipol an, füllt sich die UKW-Skala hier im Nordbadischen mit ca vier kräftig und vielen schwächer einfallenden Sendern. Für den Weitempfang wäre eine hochstehende Antenne mit Richtwirkung das Mittel der Wahl, aber dies verbietet sich aus Gründen, die weiter unten behandelt werden (siehe unter Störstrahlung). Mit dem geräteeigenen Faltdipol ausgestattet, wäre dieses Gerät mehr für den Nahempfang geeignet.

FM-Empfangsqualitäten

Entgegen der verbreiteten Meinung, dass Geräte mit Flankendetektor flach und verzerrt klingen und zudem unempfindlich seien, ist der Höreindruck bei starkem Empfangssignal zufriedenstellend, jedenfalls ausgewogen in Höhen und Bässen, klar und frei von hörbaren Verzerrungen - vorausgesetzt, man geht feinfühlig an die Abstimmung.



Bekanntes Phänomen bei Geräten mit Flankengleichrichter ist das Vorkommen von zwei Empfangsstellen, jeweils an den nahezu linearen Abschnitten an den Flanken der Resonanzkurve. Beim SABA Lindau ist ein deutlicher Unterschied zu hören: Eine der beiden Flanken arbeitet besser als die andere bei der Wandlung von FM in AM, so daß mehr Transparenz und Dynamik in der Wiedergabe hörbar ist. Hinzu kommt, daß schwächere Sender nur über diese stärkere Flanke hörbar sind. Der SABA-Entwicklung gelang es wohl, die Resonanzkurve so auszubilden, daß sie auf einer Seite einen flacheren Verlauf nimmt und annähernd linear ist, was den beschriebenen Höreindruck erklärt. Von Mike Jordan gibt es einen entsprechenden Hinweis dazu (vgl. https://www.radiomuseum.org/forumdata/up...1_ver4.pdf, Abb. 19).

Bei der FM-Feinabstimmung liegt das Magische Auge im wahrsten Sinne des Wortes "daneben". Das von der EM71 angezeigte Maximum ist am Scheitel der Resonanzkurve, wo es fast keinen (unverzerrten) Empfang gibt, während das Höroptimum an der stärkeren Flanke oderhalb des Wendepunktes liegt. Diese Unschärfe ist nicht abstellbar und dem Wandlungsprinzip geschuldet.

Keine Freude machen auch die mitgegebenen Klangregelmöglichkeiten. Auch mit neuen Kondensatoren ausgerüstet, nehmen diese Filter für den heutigen Geschmack zu viel Höhen weg.



   

Zum Abschluß der Aufarbeitung läuft das Chassis auch auf UKW ganz zufriedenstellend und sieht jetzt komplett und sauber aus. Der eingestellte Sender lief auch innerhalb einer Stunde Betriebszeit nicht weg, Trennschärfe war auch in Ordnung. Es wird allerdings kein Gerät für den Alltagsgebrauch werden. Dazu mehr im folgenden Abschnitt.

Störstrahlung

Zu diesem Abschnitt werde ich zum Abschluß noch testen, wie sich diese bemerkbar macht.

Den link zu einer detaillierten Beschreibung werde ich ebenfalls hier ablegen.


Viele Grüße, Karl-Heinz
Zitieren
#6
Super toll, vielen Dank für die Erklärung.

Glückwunsch
Zitieren
#7
...(und hier der abschließende Teil)
Der Lindau gehört zu den frühen UKW-Geräten, die noch mit der Abstrahlung des Oszillators über die Antenne kämpften. Die Lecher-Stichleitung, die mit den Dipolzuleitungen verdrillt ist, soll Oberwellen dämpfen. Zum Abgleichprogramm  gehört außerdem, die ZF-Störstrahlung auf ein Minimum zu senken. Dazu dienen einmal der Kompensationstrimmer 33 und die beiden ZF-Filter am Dipol-Eingang (vgl. Punkt 3 Abgleichanleitung).

Im praktischen Test mit einem batteribetriebenen Testempfänger (TFK Bajazzo) zeigte sich im Nahfeld (ca 1m, Teleskopantenne auf ca 0,5 m ausgezogen) ein kompletter Ausfall des Empfangs, wobei auch der Lindau mit verzerrtem Empfang reagierte. Im Abstand von 10 m war immer noch ein abgeschwächter Empfang mit verstärktem Rauschen hörbar. Dies aber nur, wenn beide Geräte auf ein und dieselbe Frequenz abgestimmt waren. Stimmte man den Testempfänger im FM-Bereich durch, war er an keiner anderen Stelle gestört.

Vergrößert man die Entfernung, ist ab einem Abstand von 10 m eine Störung nur noch schwach wahrnehmbar (Schwächerer Empfang, mehr Rauschen). Eine Störung des DAB+-Empfangs durch Restoberwellen auf der Antenne konnte auch in kurzer Entfernung (< 1 m) nicht nachgewiesen werden.

Somit ist vor allem von einem Betrieb an einer UKW-Hochantenne abzuraten. In Etagenwohnungen können sich auch über den Faltdipol u.U. Störungen in den Nachbarwohnungen bemerkbar machen. Der Faltdipol des Geräts bietet aber auch einem vergleichweise schwächeren Empfang: Ortssender (Sender in Sichtweite) kommen bei optimaler Ausrichtung kräftig und klar, ohne wahrnehmbare Verzerrungen, weiter entfernte Sendestellen sind verrauscht und nur auf einer Flanke hörbar. Somit ist der Lindau für heutige Verhältnisse nicht mehr alltagstauglich. Er ist aber ein ausgezeichnetes Demonstrationsobjekt für den Stand des UKW-Empfangs Anfang der Fünfziger Jahre.

Eine detaillierte Dokumentation der Aufarbeitung des Chassis findet sich hier: https://www.doknow.de/iSABA_Lindau_WP_maintenance.html
Interessierte finden dort auch Schaltplan, Teileliste, Abgleichanweisungen und weiterführende Links.

Viele Grüße,
Karl-Heinz
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Braun RS12 mit RC9C- Chassis MaxB 8 527 19.02.2024, 17:38
Letzter Beitrag: MaxB
  Mein Hellas 1841W Chassis verliert Farbe Keksstein 9 738 14.01.2024, 23:28
Letzter Beitrag: Günteranton
  Unbekanntes Chassis aus Muskiktruhe Stefan 13 1.411 03.07.2023, 11:53
Letzter Beitrag: Stefan
  Blaupunkt Drehko instandsetzen audion 3 656 13.05.2023, 10:53
Letzter Beitrag: audion
  Saba Lindau E Mod. Li-e ReneBlade 14 3.709 09.11.2022, 19:02
Letzter Beitrag: ReneBlade

Gehe zu: