Hallo,
bei Feinsicherungen darf man grundsätzlich problemlos auf die nächsthöhere verfügbare Nennstromstärke aufrunden ! Bei Beachtung des Einbauortes wäre sogar eine weitere nächsthöhere Nennstromstärke möglich, da brauchts aber ein paar Überlegungen, was mit der Sicherung geschützt werden soll.
(Schutzmaßnahme und Auslegung von Schmelzsicherungen sind gerad in Bezug auf Überlastungsschutz garnicht so einfach, wie man denken könnte... es gibt "unsichere" Überstrombereiche, die das zu schützende Betriebsmittel trotzdem schädigen...zerstören können !)
An manchen Stellen dient die Feinsicherung nur dazu, Folgeschäden an Leiterzügen...und sonstigen Strombahnen, Schaltgeräten (Netzschalter) ... zu verhindern, also reiner Kurzschlußschutz (!), dabei ist auch Brandschutz eingeschlossen) an diesen Stellen kann man die Auslegung etwas "großzügiger" handhaben, also nächsthöheren Nennstrom nehmen.
Bei zu schwacher Auslegung bei vorsichtiger Dimensionierung kann es dazu kommen, daß die Sicherung irgendwann mal spontan ohne äußeren Anlass auslöst... (allerdings kann da eigentlich IMMER passieren, besonders bei den Nenn-Stromstärken unter 1A) in vielen Fällen passiert aber das auch nicht oder nicht in den nächsten 10 Jahren, also könnte man bei wertvollen Netztrafos auch diesen Weg gehen, und die Netzsicherung vor dem Trafo oder die Sekundärsicherung ("Anodensicherung") auf "knapp über Nennstrom" auslegen. Dann muß man eben die Sicherung mal tauschen... bei Kundengeräten dann wieder nicht so, sonst hat man manchmal schnell das Gerät wieder auf dem Tisch...
Gruß Ingo
...Ergänzung,
https://nvhrbiblio.nl/schema/Saba_FreiburgW10.pdf
also die 700mA ist die Netzsicherung, dafür kann man 800mA (T) oder wenn Du vorsichtig sein willst 630mA (T)nehmen (Achtung: Die flinken (F) schmelzen wimre bei geringen Überströmen später als die trägen (T), bitte mit den Kennlinien abgleichen...)
Die 180mA ist die Anodensicherung, die auch dann ansprechen soll, wenn einer der Parallel-Cs (5000pF) zu den Halbwicklungen sekundär (für die Anodenspannung) defekt wird. Ein Defekt dieser Kondensatoren kann aber trotz Sicherung den Trafo schädigen, die beiden Kondensatoren also unbedingt gegen gute Neuware tauschen, Einige lassen sie einfach weg, würde ich (!) nicht empfehlen... Wenn man sehr vorsichtig sein will, schaltet man für jeden 5nF halt 2x 8,2nF (streng akademisch natürlich 10nF) 1000V in Reihe, die ca. 4nF reichen dann bestimmt auch noch...
(Die beiden 5nF vorn am Netzanschluß auch erneuern ! Und unbedingt für diese NUR Y-Spezialkondensatoren nehmen mit Aufdruck "Y", VDE...u.a. Prüfzeichen und Nennspannung 250...275V~)
Nach Messen der Stromaufnahme (I < I(nenn) der Sicherung) könnte man auch 160mA (T) nehmen, die "vorsichtige" Lösung.
Gruß Ingo