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Phonoautomat PA1205
#1
Hallo Bastelfreunde

Ich stelle euch heute mit dem PA1205 meinen exotischsten Plattenspieler vor.

   

Das Gerät hat einen Plattenteller mit Direktdrive, einen Lineartonarm der ebenfalls direkt angetrieben wird und eine "Prozessorsteuerung". Diese Steuerung scannt mittels Reflexlichtschranke im Tonarm die Platte und erkennt anhand der Übergänge zwischen den Titeln, wie viele Titel auf der Platte sind. So ist es möglich bestimmte Titel direkt anzufahren oder die Abspielreihenfolge zu programmieren (bei CD eine Selbstverständlichkeit).

       

Das Gerät hat einen eingebauten Entzerr-Vorverstärker und bringt das Signal im DIN-Format raus. Als Abtastsystem dient ein dynamisches System, was ein tschechischer Shure-Nachbau ist.  Zur Anpassung an heutige Vollverstärker muß man den Entzerrer totlegen und überbrücken, damit die Mutingschaltung noch funktioniert.
Das aus dem Grund, weil beim Einspuren und Rückführen der Nadel auf die Platte, dieselbe zur Reinigung über eine kleine Bürste gezogen wird  ---> links neben dem Tonarm (was'n schreckliches Geräusch).

   

Der Linearantrieb vom Tonarm befindet sich unter der Alu-Platte, die Spule dient zum absenken des Armes, Der Kupferbügel dient mit der Lichtschranke zur Nachführsteuerung. Das fast glasklare Band ist mit Strichen versehen und dient der Positionsbestimmung des Tonarmwagens.

           

Kleiner Nachsatz noch: das gleiche Gerät ohne die Automatiksteuerung (Prozessor) ist der HMK PA 1203.

Viel Spaß beim Schauen und herzliche Grüße Peter
Die Deutsche Sprache ist FREEWARE, du darfst sie ohne Einschränkungen verwenden.
Die Deutsche Sprache ist nicht OPENSOURCE, du darfst sie nicht nach deinem Gutdünken verändern!
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#2
Hallo Peter,

bis zum Bruch der Flexleiterplatte (Kabel zum Schlitten) hatte ich das Gerät auch. Habe es dann verkauft.
Ich habe den internen Entzerrer genutzt und lieber den im Vollverstärker überbrückt. Zwei Vorteile sehe ich dabei: Zum einen ist der eingebaute Entzerrer optimal an das Gerät angepasst. Zum Anderen ist dann der Pegel auf der herausgeführten NF-Leitung deutlich höher und damit potentell auch unter ungünstigen Außenbedingungen ein hoher Störabstand möglich.

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#3
och ,
so ne Motorplatine hab ich auch noch im Keller liegen.
Hab ich mal vor vielen Jahren mal beim Pollin gekauft.
Ich glaub, das war beim VEB ne universalplatine
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#4
Hallo Radiofans, 

Voll Cool ein VEB - RFT.

Mit freundlichem Gruß Heiko
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#5
Diese Luxusausführung habe ich leider nicht, nur den 1203 und den LC-TS01 Tangential.
Wobei die Mute Schaltung bei mir funktioniert.
Beim Aufsetzen der Nadel schaltet erst der Ton ein und beim Abheben am Ende dann aus.
Ja leider mit einen leichten krachen, das kann ich aber verschmerzen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#6
Das Ding war (und ist) Technik vom Feinsten ... interessant wäre auch mal, auf den Direktantrieb einzugehen, ich glaube da wurden sehr viele Pole elektronisch erzeugt ...
Ich hatte den nie, war für mich unerschwinglich ... betrachte solche Technik jedoch als absolutes Highlight ...
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#7
Hier mal die Platine ohne Magnetrotor. Vier Spulen und vier Hallschaltkreise steuern den Magnetring.

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Wow! 8 kg Dreher für satte 1800 (DDR)-Mark…

Aber die Technik ist genial. Wer es richtig teuer mag, schaut sich mal den Beogram 4000c an.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#9
Hallo Peter,
es ist schon ein Spitzengerät aus alten Zeiten. Danke für die Vorstellung.

@ Frank, der 1203 hat eine ähnliche Mutingschaltung, wie der LT-CS01. Bei der Steuerung fehlt (wie geschrieben) die Steuerung/ Programmierung über den 1-Cip-Rechner (8820). Ein anderer Rechnerkreis wäre auch gegangen, nur daß das Innere von diesen Rechnern eben unterschiedlich ist. 
Das Bild, welches Du gemacht hast, sollte Micha zeigen, daß die Motorsteuerung sich wie einer Schrittmotorsteuerung verhält. Nur es sind 4 Hallsensoren für die Nullspur vorhanden und regeln den Antrieb  über den Schaltkreis für den Motor. 

Durch den schrittweisen Auf- und Abbau von Sinus über die einzelnen Spulen läuft der Motor ohne zu flattern. Der schrittweise Sinusaufbau wird noch über Elkos geglättet, so daß eine recht genaue Sinuskurve entsteht. 
Ich kenne das auch (ähnlich) von Dikettenlaufwerken. 

@ Micha, ich denke, daß Dir das ausreichen genug ist.
LG aus Schwerin, Holger
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#10
Danke, Holger, für die gute Erklärung ...
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#11
Hallo Bastelfreunde

Es gibt Neuigkeiten: Sind mir doch glatt noch ein PA1203 und ein weiterer PA1205 zugelaufen, wobei beide der Überarbeitung harren. Dazu das ausführliche Servicemanual zum PA1205 mit guten Leiterplattenzeichnungen als Bilderstrecke. Da werde ich mir doch jetzt mal die Mühe machen und das EPROM vom 1205 auslesen und wegspeichern. In der gedachten Originalversion sollte da ja eine maskenprogrammierte EMR UB8810 D018 drin sein und die Steuerung übernehmen. Da aber der technologische Vorlauf zu DDR-Zeiten nicht so funktioniert hat, waren die EMR zu Produktionsstart noch nicht verfügbar und so wurde mit der Adapterplatte und einer Universal EMR UC8822 mit externem EPROM gefertigt. Erst zu Produktionsstart des PA2205 (fernbedienbar) war die EMR verfügbar und wurde eingesetzt. Leider (für das Gerät) kam dann die Wende dazwischen und der VEB Phonotechnik Zittau wurde abgewickelt, so daß es nur wenige "lebende" Exemplare gibt. Untersuchungen von RFT-Freaks haben ergeben, daß die Programme von beiden EMR's identisch sind und auch schon die Erweiterung für die Fernbedienbarkeit enthalten. Auch kann man den PA 1203 mit einigem Aufwand zu einem PA 1205 / 2205 "umrüsten (Gehäusedurchbrüche, Anzeigeplatte, EMR ). Es wurde sogar diskutiert, die EMR als orginal ZILOG-EMR Z80... als Entwicklungsversion mit "aufgehucktem" EEPROM zu versuchen. Da ist natürlich ein 0-Kraft-Sockel für die EMR von Vorteil!

Viele Grüße Peter
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#12
Hallo Peter,
ich bin absolut kein "Rechner-Typ (CPU und EMR.......)". Da hab ich keine Ahnung von. Aber wenn Du 88xx brauchst, kann ich Dir evtl. mit aushelfen.
Muß dann mal nachsehen, welche Typen ich da habe. 
LG aus Schwerin, Holger
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#13
Hallo Holger

Der Unterschied ist einfach geklärt: Eine CPU funktioniert nicht ohne Peripherie wie RAM, ROM, Bustreiber und natürlich einem Programm. Die EMR (Einchip-Microrechner) hat den RAM und je nach Ausführung den ROM / EEPROM komplett on Chip und korrespondiert über "Ports", die je nach Programm die geforderten Funktionen übernehmen ( PIO, SIO, Input, Output, bidirektionale Datenleitungen usw.) Die Möglichkeiten sind ja nach EMR-Ausführung z.T unterschiedlich und in der Spezifikation zum Schaltkreis beschrieben. So kann man mit nur wenig Peripherie ein funktionierendes System erstellen. Nachteilig ist, daß man in den Begrenzungen der eingebauten Hardware leben muß!
Wegen deines Angebotes komme ich evtl. auf dich zu.

Viele Grüße Peter
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#14
(15.07.2022, 22:53)Radioschrauber schrieb: ...Untersuchungen von RFT-Freaks haben ergeben, daß die Programme von beiden EMR's identisch sind und auch schon die Erweiterung für die Fernbedienbarkeit enthalten...

Hallo Peter,

das ist so nicht ganz richtig.
Es stimmt zwar, dass die Programme in den EMR's beim PA1205 und beim PA2205 identisch sind - jedoch gibt es in dem Programm keine Erweiterung für die Fernbedienbarkeit.
Beim HMK-PA2205 wurde die Fernbedienbarkeit durch eine Zusatzleiterplatte, die an der Stelle im 2205 sitzt, wo sich beim 1205 die kleine Leiterplatte mit dem UC8820M und dem 4 kByte EPROM befindet, erreicht.
Mit dieser Zusatzleiterplatte werden einfach über Transistoren die Anschlüsse der Tastaturmatrix, entsprechend der jeweiligen Taste, die fernbedient werden soll, überbrückt und sozusagen die Taste kurzgeschlossen.
Diese Zusatzleiterplatte kann natürlich auch in jeden PA1205 eingebaut werden, der dadurch auch fernbedienbar wird und technisch einem PA2205 gleicht.
Siehe dazu auch: www.dl-c.de/plattenspieler/2205-umbausatz/index.html

Viele Grüße
CSI
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