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Wicklungswiderstände eines ASM für Steinmetzbetrieb
#1
Hallo zusammen,

gestern habe ich unseren Kompressor (2 Zylinder mit einem Asynchronmotor für 1Ph-Betrieb) auseinandergeschraubt. Der Motor ist ein Asynchronmotor mit Kurzschlussläufer.
Es kommen 5 Kabel aus dem Motor, zwei gehören zu einem Drehzahlschalter für den Anlaufkondensator. Die haben keinen messbaren Kontakt zu den anderen drei Drähten und beim Abscharuben des hinteren Motordeckels inkl. Lager habei ch den Drehzahlschalter gerunden, an den beide Drähte angelötet waren.
Der Motor ist also im Dreieck geschalten, da ich zwischen allen drei verbleibenden Drähten Widerstände messe.
Zwischen zwei Paaren messe ich 1,5 Ohm, zwischen dem letzten Paar 3 Ohm. Im ersten Moment mich dachte ich an eine offene Windung hin. Aber bis zum Auseinanderbauen hat er noch funktioniert, also eigentlich nicht plausiebel.
Oder gibt es extra Motoren für Einphasenbetrieb, die man anders wickelt? Ich habe hier im Forum schon was gelesen zu einer Hilfwicklung, die über einen Kondensator verbunden wird? Gibt´s das auch mit einem extra Anlaufkonensator, der abgeschaltet wird, sobald die nötige Drehzahl erreicht ist?

Bilder liefere ich, sobald ich wieder in der Werkstatt bin.

VG
Raphael
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#2
Hallo Raphael, sieh mal hier:

   

Du schreibst  von 5 Drähten. Davon 2 Stück zum Fliehkraftschalter. Bleiben noch drei.
Also Einphasenmotor! 1 und 2 sind 3 Ohm, 1 und 3 oder 2 und 3 sind je 1,5 Ohm. 
Da sollte dann noch irgendwo ein Kondensator zu finden sein.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#3
Hallo Raphael,

Es wäre interessant um welchen Kompressor es sich handelt.
Ich hatte letztens auch einen für 230 Volt auf dem Tisch.
Mit Betriebskondensator und Anlaufkondensator über Fliehkraftschalter.

Das Problem bei diesen Motoren ist, das es billigste Produktion ist.
Die Wicklungen sehen zwar wie Kupferlackdraht aus, sind aber aus Aluminium.
Die werden dann mit Kupferdrähten verpresst und diese Verpresunngen gammeln wie alte Batteriekontakte.
Das wird dann heiß und verschmort.

Ich habe viel versucht, neue Kondensatoren (Startkondensator war kaputt), Isolierschläuche aufschneiden, Kabel säubern und neu verpressen.
Alles umsonst. Die Motoren sind Wegwerfware...

Schon für einen Tag Basteln / Tüfteln die man an Arbeitszeit investiert, kriegt man einen neuen Motor.


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#4
Hallo Manfred, Hallo Alex,

vielen Dank euch beiden für eure Antworten.
@Alex: Bei dem Kompressor handelt es sich um einen Güde 400/10/50N.
Ob die Wicklungen jetzt wirklich Kupfer sind oder nur Ali habe ich garnicht überprüft. Aber die Wicklungsdrähte sehen noch nicht verschmort oder sonst wie angegammelt aus. Aber du wirst recht haben, da wird sich die Zeit kaum lohnen. Nur leider kann man da nicht einfach einen neuen Motor anflanschen, da die Welle des Motors auch die Welle für die Kompressorzylinder ist.

@Manfred: Daran hatte ich garnicht gedacht. Ich war so auf Dreieckschaltung fokusiert, dass ich garnicht an die Möglichkeit von nur zwei Wicklungen gedacht hatte. Ich habe mich jetzt dazu noch versucht etwas schlau zu lesen, da ich eigentlich nur die Asynchronmotoren in Verbindung mit Kurzschlussläufern ausm Studium kenne. Und ich habe gemerkt, dass ich echt wenig Ahnung zum Beispiel davon habe, wie man die Wicklungen für so einen Motor überhaupt aufbaut.
Der Motor hat eine Nennleistung von 2,2 kW, einen Motorkondensator vobn 65uF und einen zusätzlichen Anlaufkondensator von 200uF.
Da die beiden Wicklungen den gleichen Widerstand haben, gehe ich mal davon aus, dass es keine Haupt- und Hilfswicklung gibt, sondern nur zwei Hauptwicklungen. Je nach Anschluss des Kondensators in Reihe mit einer der Wicklungen wird der Motor dann halt rechts- oder linksrum laufen. Das ist aber dem Kompressor schnurz, nur der Kühlpropeller läuft dann halt falschrum.

Ich werde da wohl morgen mal ausprobieren und dann hier berichten.

Danke für die Infos und viele Grüße

Raphael

PS: Hier noch das versprochene Bild der Wicklungen:

.jpg   IMG_1397.jpg (Größe: 117,14 KB / Downloads: 276)
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#5
Hallo Raphael,
genau, ein ordinärer Einphasenmotor.
Und weil der Kompressor Schwerlastanlauf hat ist da noch der abschaltbare Anlaufkondensator dabei.
Und warum hast Du den nun auseinandergerupft? Wollte der nicht mehr laufen?
Was sagen die Kondensatoren? Werte noch ok?
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#6
Hallo Manfred,

Die Kondensatoren habe ich noch garnicht gecheckt. Ich habe die ganze Gerätschaft auseinandergenommen, weil immer die Sicherung rausgefolgen ist, sobald man den Kompressor angeworfen hat. Und dann habe ich gleich alles auseinander genommen, auch den Kompressorteil, um den mal ordentlich sauber zu machen und den Ölschlamm der letzten 15 Jahre da rauszuholen. Das könnte auch ein Grund sein, warum die Sicherung raus ist, weil der doch zeimlich schwergängig war.
Aber die Kondensatoren habe ich noch garnicht geprüft, dass muss ich noch machen. Noch ist auch alles nicht wieder soweit zusammengebaut, dass ich die Kondensatoren schon wieder eingebaut hätte.

Ich muss auch noch einen neuen Drucktank besorgen, der alte ist auch am Ende und innerlich schon völlig am Rosten.

Ich berichte, sobald es weitergeht.

VG
Raphael
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#7
Hallo Raphael,
jetzt kommt Klarheit rein.
2,2 kW gibt ca 10 A und als Anlaufstrom dann kurzzeitig 60 A.
Da braucht es mindestens eine 16 A Sicherung.
Wenn einer der Kondensatoren defekt ist, dann steht der Motor still und ist eigendlich ein kurzgeschlossener Trafo.
Dann ist der Anlaufstrom gleich Dauerstrom und die Sicherung reagiert folgerichtig.
Grruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#8
Bei mir flog auch immer die Sicherung raus. Habe die dann durch eine mit höheren Anlaufstrom ersetzt und alles geht seitdem wieder ohne Probleme. Vorher habe ich allerdings mal ein Fehlerstrommessgerät angeschlossen.

Mich wundert nur die Vorgehensweise, erst den Motor zerlegen und dann die Kondensatoren prüfen.
Ist ja wie beim Auto, erst den Vergaser zerlegen um dann festzustellen, das gar kein Benzin im Tank ist. Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#9
@Frank

So sehe ich das auch.

Was mich wundert, das der TE gleich von Steinmetz schreibt.
Mir ist wenig bekannt.
dass industriell Motor betriebene
Geräte mit Drehstrommotoren für das 1 Phasennetz gefertigt wurden.
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#10
@Hans
der TE meinte wohl die Steinmetzschaltung.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#11
Hallo Leute,
es ist vollkommen unwichtig ob hier der Begriff "Steinmetzschaltung" verwandt wurde oder nicht.
Genauso unwichtig ist ein Stromwert mit 5 Stellen nach dem Komma oder ob in Zeile 27 dieses Textes noch ein i-Punkt fehlt.
Der Raphael hat Widerstandswerte gemessen und ich meine dazu eine plausible Zuordnung getroffen zu haben.
Das Foto zeigt den Blick auf den Wickelkopf und da sind eindeutig zwei Wicklungen, versetzt um 90 ° zu erkennen.
Jetzt muss man einen Ablauf formulieren wie der Motor wieder arbeitet und wie man mit Bordmitteln die Kondensatoren prüfen kann.
Die mechanische Instandsetzung des Kompressors ist schon der richtige Schritt.
Hier gibt es zwischen Kompressor und Kessel ein Rückschlagventil. Funktioniert das?
Gibt es eventuell ein automatisches Entleerungsventil, damit der Motor nicht gegen den vorhandenen Kesseldruck anlaufen muss?
Hat der Kompressor mechanische Schäden und läuft deshalb schwer?
Und wenn der Motor schon offen ist: Mal die Nase reinhalten und prüfen ob es nach Brand riecht?
Hat der Motor die richtigen Isolierwerte gegen die Metallteile?
Waren es wirklich die Sicherungen und nicht etwa der FI-Schutzschalter der ausgelöst hat?

@ Hans-Jürgen: Steinmetzschaltung bedeutet maximal 2/3 an Leistung und ist deshalb eine Notmaßnahme wenn es nicht anders geht, z.b. wenn die Maurer einen Mischer mit Drehstrommotor haben und es ist nur ein Einphasennetz vorhanden.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#12
Zitat:Hans-Jürgen: Steinmetzschaltung bedeutet maximal 2/3 an Leistung und ist deshalb eine Notmaßnahme wenn es nicht anders geht, z.b. wenn die Maurer einen Mischer mit Drehstrommotor haben und es ist n


Lieber Manfred,
genau das ist mir schon seit Anfang der sechziger Jahre bekannt, als wir in unserem Bauernhof nur 1 Phase hatten.
Da wurde so einiges experimentiert.
Umso mehr war ich  so erstaunt, dass der TE über einen Güdekompressor berichtet und der mit  einer Steinmetzschaltung laufen soll. Smiley43
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#13
Hallo zusammen,

ich nehme mal an mit "TE" bin ich gemeint. Zur Erklärung: Ich wollte nicht nur den Motor checken, sondern auch den kompletten Kompressorteil anschauen. Und um da die Teile rausholen zu können und alles etwas handlicher zu machen, habe ich den Motor demontiert.
Ich habe mit Antriebstechnik wenig zu tun und eigentlich alle Kenntnisse nur aus dem Studium und wenig Praxis. Deswegen bin ich bei dem Motortyp erstmal von einem normalen Asynchronmotor ausgegangen, der im Dreicek geschalten ist, mangels eines Schaltplans und wegen der drei Wicklungsanschlüsse eben. Und mit dieser Annahme im Kopf kamen mir die gemessenen Wicklungswiderstände eben extrem seltsam vor. Desegen eigentlich mein Thema hier. Mir war der Einphasenmotor mit 90° versetzter Wicklung aus dem Studium einfach nicht bekannt, deswegen bin ich von einer Steinmetzschaltung ausgegangen mit einem abschaltbaren Anlaufkondensator. Dass das nicht stimmt, wurde hier ja schon ausreichend begründet Big Grin.

Also ich habe ein Isolationsmessgerät, einen LCR Meter usw. die Kondensatoren und die Wicklungen bekomme ich schon geprüft, wobei ich nicht von einem Defekt ausgehe. Der Kompressor lief ja bis zu meinem Eingriff noch.

Das Rückschlagventil habe ich noch nicht vom Kessel abgeschraubt und auch noch nicht genauer untersucht, wenn ich es denn richtig zuordne. Die "Motorsteuerung" scheint mir nicht kaputt zu sein. Hier gibt es den normalen Einschalter über einen Zugknopf werden die Kontakte für N und L1 geschlossen. Dann gibt es eine Art Druckschalter, der mit einer Feder vorgespannt ist. Ich nehme an, über die eingestellte Federspannung wird der Druck eingestellt, bei dem der Schalter den Motor abschält. Das hat aber auch alles immer problemlos funktioniert und hat äußerlich keinen Schaden.

Und es hat immer der Leitungsschutzschalter (stinknormaler B16, noch von BBC) ausgelöst. Aufgrund des Alters der Installation gibt es dort keinen FI-LS.

VG
Raphael
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#14
Wenn es immer noch passiert, dann tausche mal den Leitungsschutzschalter aus. Mache einen C16 dort rein.
Der ist für solche Geräte angedacht, die vertragen einen höheren Anlaufstrom.
Must du mal in Internet nachlesen, was dazu alles geschrieben steht.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#15
(09.03.2022, 23:00)Raphael_S schrieb: Die Kondensatoren habe ich noch garnicht gecheckt. Ich habe die ganze Gerätschaft auseinandergenommen, weil immer die Sicherung rausgefolgen ist, sobald man den Kompressor angeworfen hat. 
Hallo Raphael, ich zitiere Dich mal.
Dann schreibst Du noch "Hat gelaufen bis zum Schluss" und "Es gibt keinen FI".
Das beißt sich alles.

Wenn kein FI, dann Nullung oder Erdung, dann kommt im Falle eines Isolierfehlers die Sicherung.
Der muss aber nicht im Motor liegen, kann genau so in der äußeren Beschaltung vorhanden sein.

Nun hast Du schon fleißig auseinander gerupft und den Ausgangszustand verändert. Ist schwer nachzuverfolgen.
Ich ziehe mich deshalb hier raus.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#16
Ich hatte diesen fall schon vor einigen jahren.
Entschuldigt das ich mich erst jetzt einklinke.
Der kompresseor wahr mechanish in ordnung, alles leichtgängig und so weiter.
Jedesmal wenn wir den anschalteten flog der FI.
Abhilfe kam als wir den Erdanschluss entfernten.
Zwei jahre haben wir den dann so betrieben. Beim laufen ist es uns egal gewesen. Mann kommt da nicht rann, und die zuleitung ist ein Luftschlauch aus armierten gummi.
Vor ein par Jahren konnten wir zufällig schweres geschütz aus der firme bekommen (eine kiste Wein) und nun steht der grosse in der Garage.
Den kleinen haben wir an die kolegen dort weitergegeben, weil sie nur den druckbehälter brauchten um eine anlage zu erweitern.
Win Win situation.

Resume. Der motor ist hier wie bei meinen modell direckt gekoppelt , und ersats teurer als der kompressor selbst (baumarkt 2 PS)
Probier mal ob nach abkemmen der Erdung der kompressor geht. Wenn ja hast du eine verbindung zum geheuse.
Wenn du den nicht instand setzen kanst oder willst, wirf den motor weg , und nutze den drucktank als zusatz zu einem neuen kompressor.
Stehend kannst du den von unten bestens entlehren, (selbst entwässerer durch undichte schraube wirkt wunder) Sonst hast du statt Druckluft irgend wann einen Gartenschaluch samt bewässerung. Extrem schadhaft für einige angeschlossene werkzeuge oder beim lackieren.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#17
Hallo zusammen,

ich melde mich wieder nachdem ich ein Stück weitergekommen bin.
Die zwei Kondensatoren habe ich mit meinem Isolationsprüfer ISO61 geprüft bei 500V Prüfspannung. Da wurden ca. noch 1 MOhm angezeigt (ist mehr ein Schätzeisen). Das kommt mir doch reichlich wenig vor für einen Kondensator. Die Spannung hat er aber ganz gut gehalten und beim Entladen gabs nen ordentlichen Blitz. Ich habe jetzt mal nen neuen Kondensator bestellt, der alte ist laut Aufdruck schon über 20 Jahre alt.

Zum auslösenden LS: Nach ein paar Mal wieder Einschalten lief der Kompressor dann. Frank hat wahrscheinlich recht, dass man einen C16 Automaten verbauen sollte, damit das zukünftig vermieden wird. Und da man an der Steckdose auch alle möglichen anderen Geräte benutzen konnte ohne Probleme, scheint es kein Isolationsproblem zu sein.

Ansonsten bin ich aktuell auf der Suche nach einem neuen Druckkessel. Je nach Ausführung wirds da ziemlich schnell teuer. Ich werde weiter berichten.

Viele Grüße und Danke für die ganzen Rückmeldungen.
Raphael
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#18
Hallo zusammen,

inzwischen sind die neuen Kondensatoren angebaut, nach einem Wechsel der Wicklungen dreht der Motor auch links, damit das Lüfterrad seinen Sinn erfüllt. Der Motor läuft ohne Probleme, auch die Sicherung fliegt nicht mehr raus, aber aktuell läuft der Verdichter ja ohne Last.
Druckkessel und alles nötige Zubehör ist bestellt, das wird hoffentlich das kommende Wochenende zusammengebaut. Dann zeige ich hier auch ein Bild des Ganzen.

VG
Raphael
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