09.10.2013, 22:10
Bereits im alten Forum hatte ich dieses Gerät und die Reparatur/Restaurierung vorgestellt, zu einem Abschluss ist es aber nicht mehr gekommen. Inzwischen hat Andreas dankenswerter Weise für mich das Holzgehäuse mit einer Schellackpolitur restauriert und mir wieder zugeschickt. So konnte nun die Restaurierung fertiggestellt werden. Damit aber der Zusammenhang auch für Mitglieder ersichtlich wird, die die Vorgeschichte nicht kannten, zeige ich hier nochmals den gesamten Bericht.
Wohl eher zufällig und ohne feste Kaufabsicht habe ich auf dieses Gerät bei ebay geboten und es tatsächlich für 16 Euro Zuschlag bekommen. Das ist wohl ein echtes Schnäppchen, selbst wenn das Radio in keinem guten Zustand ist, so scheint es doch fast vollständig und original erhalten zu sein.
Die Details:
Hersteller: Telefunken Italia, Milano
Baujahr: 1953 (Telefunken Jubiläumsjahr, 50 Jahre)
Wellenbereiche: MW und 2x KW
Röhrenbestückung: UCH42 2x UAF42 UL41 UY41
Stromversorgung: 125, 140 und 160 Volt (Allstromgerät)
Abmessungen: Breite ca. 27cm, Höhe ca. 17cm, Tiefe ca. 14cm Gewicht: 2,2kg
Das Gerät ist also ein echter Zwerg unter den Röhrenradios und das hat mich auch daran gereizt. Das Gerät stand bei der Versteigerung in Schweden. Der Verkäufer fährt aber regelmäßig nach Deutschland und so hat das Radio seinen Weg über Hamburg nach Berlin gut überstanden.
Hier ein Größenvergleich zwischen Zigarettenschachtel und Chassis:
Die Senderabstimmung bietet ein ungewöhnliches Bild. Wo man sonst einen Drehkondensator vermutet befindet sich eine Variometerabstimmung. Gleich davor ist der Netzelko zu erkennen, der völlig oxidiert ist, ander Oberseite komplett durchgefressen:
Hier ist der Lautstärkepoti mit Netzschalter zu erkennen der wegen Zinkfrass ausgetauscht werden musste.
Die Unterseite des Chassis ist recht übersichtlich und wird von der großen Glühbirne dominiert, die nicht nur die Senderskala beleuchtet, sondern gleichzeitig der Einschaltstrombegrenzung dient. Die in Teer vergossenen Kondensatoren sind in Glasröhrchen mit Papieraufkleber untergebracht:
Eine Bestandsaufnahme auf der Werkbank:
Optisch:
Der Lautsprecherpoti ist bei der Demontage völlig zerbröselt, nix mehr zu machen. Dafür brauchte ich Ersatz (6mm Welle, mindestens 50mm lang, 1MOhm).
Nach einer fliegenden Verdrahtung mit neuen Elkos zum Test, spielte das Radio mit Anschluss an einen 110V Trafo munter los. Mit jedem testweise gebrückten Kondensator wurde der Empfang besser. Ich konnte auf allen drei Wellen Sender empfangen.
Da Andreas sich dankenswerter Weise der Gehäuseaufarbeitung mit Schellackpolitur angenommen hat, konnte ich währenddessen das Chassis überholen. Die alten Kondensatoren wurden ausgehöhlt und neue Folienkondensatoren eingefüllt und die Röhrchen wieder mit dem alten Teer verschlossen:
Den Netzelko (Becher) auf dem Chassis habe ich komplett gegen einen anderen Becherelko getauscht und die zuvor vom alten Elko mit Wasser abgelöste Papierbanderole auf den neuen Elko aufgeklebt. Allerdings hat der Ersatzbecher nur 1x 50µF. Da aber 2x 50µF benötigt wurden, habe ich zusätzlich einen neuen Elko unter dem Chassis angebracht. Ein weiterer Originalelko unter dem Chassis wurde ebenfalls mit dem alten Papieraufkleber versehen. Den fehlenden Skalenzeiger habe ich mir aus einem anderen Zeiger aus der Bastelkiste zurechgebaut:
Für den defekten Poti mit Netzschalter habe ich von Wolfram (Scotty) passenden Ersatz als Neuware erhalten. Dieser hat exact die gleichen Werte, lediglich die Drehwelle musste etwas eingekürzt werden. Somit waren auch Netzschalter und Lautstärkeregler wieder voll funktionstüchtig.
Die Schallwandblende aus Kunststoff ist von vorne auf das Gehäsue aufgesetzt und wird von Nägeln im Holz gehalten. Die Blende habe ich ausgebaut und zerlegt (Lautsprecher abgebaut). Dann erfolgte eine gründliche Reinigung, der Stoff wurde ersetzt und alles wieder zusammengebaut.
Danach war das Gerät soweit fertig und kam erstmal in einen Karton, bis das Gehäuse von Andreas zurückkam.
Wohl eher zufällig und ohne feste Kaufabsicht habe ich auf dieses Gerät bei ebay geboten und es tatsächlich für 16 Euro Zuschlag bekommen. Das ist wohl ein echtes Schnäppchen, selbst wenn das Radio in keinem guten Zustand ist, so scheint es doch fast vollständig und original erhalten zu sein.
Die Details:
Hersteller: Telefunken Italia, Milano
Baujahr: 1953 (Telefunken Jubiläumsjahr, 50 Jahre)
Wellenbereiche: MW und 2x KW
Röhrenbestückung: UCH42 2x UAF42 UL41 UY41
Stromversorgung: 125, 140 und 160 Volt (Allstromgerät)
Abmessungen: Breite ca. 27cm, Höhe ca. 17cm, Tiefe ca. 14cm Gewicht: 2,2kg
Das Gerät ist also ein echter Zwerg unter den Röhrenradios und das hat mich auch daran gereizt. Das Gerät stand bei der Versteigerung in Schweden. Der Verkäufer fährt aber regelmäßig nach Deutschland und so hat das Radio seinen Weg über Hamburg nach Berlin gut überstanden.
Hier ein Größenvergleich zwischen Zigarettenschachtel und Chassis:
Die Senderabstimmung bietet ein ungewöhnliches Bild. Wo man sonst einen Drehkondensator vermutet befindet sich eine Variometerabstimmung. Gleich davor ist der Netzelko zu erkennen, der völlig oxidiert ist, ander Oberseite komplett durchgefressen:
Hier ist der Lautstärkepoti mit Netzschalter zu erkennen der wegen Zinkfrass ausgetauscht werden musste.
Die Unterseite des Chassis ist recht übersichtlich und wird von der großen Glühbirne dominiert, die nicht nur die Senderskala beleuchtet, sondern gleichzeitig der Einschaltstrombegrenzung dient. Die in Teer vergossenen Kondensatoren sind in Glasröhrchen mit Papieraufkleber untergebracht:
Eine Bestandsaufnahme auf der Werkbank:
Optisch:
- Starker Lackverlust am Gehäuse
- Riss in der weißen Bakelitfront
- Knopf für Wellenschalter fehlt
- Starke Verschmutzung und teilweise Korrossion
- Zierleiste aus Kunststoff hat starken Abrieb der Goldfarbe
- Ein Bedienknopf ist durch Hitzeeinwirkung leicht beschädigt
- Netzelko korrodiert, defekt
- Lautstärkepoti mit Netzschalter vom Zinkfrass befallen, die Welle dreht deswegen nicht mehr, ist hoffnunglos festkorrodiert
- Teerkondensatoren haben Werte außerhalb der Toleranz
- Skalenzeiger fehlt
- Antennenkabel ist abgetrennt (Wurfantenne)
- Korrossion am Chassis
- Starke Verschmutzung
- Bedienknopf für die seitliche Wellenumschaltung fehlt
Der Lautsprecherpoti ist bei der Demontage völlig zerbröselt, nix mehr zu machen. Dafür brauchte ich Ersatz (6mm Welle, mindestens 50mm lang, 1MOhm).
Nach einer fliegenden Verdrahtung mit neuen Elkos zum Test, spielte das Radio mit Anschluss an einen 110V Trafo munter los. Mit jedem testweise gebrückten Kondensator wurde der Empfang besser. Ich konnte auf allen drei Wellen Sender empfangen.
Da Andreas sich dankenswerter Weise der Gehäuseaufarbeitung mit Schellackpolitur angenommen hat, konnte ich währenddessen das Chassis überholen. Die alten Kondensatoren wurden ausgehöhlt und neue Folienkondensatoren eingefüllt und die Röhrchen wieder mit dem alten Teer verschlossen:
Den Netzelko (Becher) auf dem Chassis habe ich komplett gegen einen anderen Becherelko getauscht und die zuvor vom alten Elko mit Wasser abgelöste Papierbanderole auf den neuen Elko aufgeklebt. Allerdings hat der Ersatzbecher nur 1x 50µF. Da aber 2x 50µF benötigt wurden, habe ich zusätzlich einen neuen Elko unter dem Chassis angebracht. Ein weiterer Originalelko unter dem Chassis wurde ebenfalls mit dem alten Papieraufkleber versehen. Den fehlenden Skalenzeiger habe ich mir aus einem anderen Zeiger aus der Bastelkiste zurechgebaut:
Für den defekten Poti mit Netzschalter habe ich von Wolfram (Scotty) passenden Ersatz als Neuware erhalten. Dieser hat exact die gleichen Werte, lediglich die Drehwelle musste etwas eingekürzt werden. Somit waren auch Netzschalter und Lautstärkeregler wieder voll funktionstüchtig.
Die Schallwandblende aus Kunststoff ist von vorne auf das Gehäsue aufgesetzt und wird von Nägeln im Holz gehalten. Die Blende habe ich ausgebaut und zerlegt (Lautsprecher abgebaut). Dann erfolgte eine gründliche Reinigung, der Stoff wurde ersetzt und alles wieder zusammengebaut.
Danach war das Gerät soweit fertig und kam erstmal in einen Karton, bis das Gehäuse von Andreas zurückkam.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
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