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Philips NG1360/95 Hutschachtel
#1
Hallo zusammen

Ich habe bei ebay einen Philips NG1360/95 ersteigert.

Der soll ein Geschenk für meinen Sohn werden. Er arbeitet in einem Hutgeschäft und macht nebenbei Musik, die er in Vinyl pressen lässt.

Das Gerät arbeitet praktisch fehlerfrei bis auf zwei kleine Macken:

1. Automatische Abschaltung kommt zu früh.

2. Der Tonarm geht streng, deshalb "springt" die Nadel oft.

Bevor ich rumexperimentiere, möchte ich darum zuerst in die Runde fragen.

Die übliche Revision des Verstärkers ist kein Problem für mich.

Liebe Grüsse

Markus
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#2
Hallo Markus,
erst mal ein herzliches Willkommen in unserem Forum.
Du wirst garantiert fündig auf Deine Anfragen werden, denn wir haben so einige Fonobastler hier. Ich wünsche Dir hier viel Spaß aber auch Input.
LG aus Schwerin, Holger
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#3
Fotos zur Betrachtung wären gut. Wenn hier noch der Original Tonabnehmer vorhanden ist, dann wäre der für heutige Vinylpressungen nicht sehr geeignet. Dafür gibt es aber Nachbautonköpfe mit etwas besseren Nadeln. Aber ganz ehrlich: Für moderne Pressungen würde ich so ein Gerät nicht empfehlen. Da gibt es bedeutend bessere Player von Dual aus späteren Jahren.
Die Idee eines "Hutschachtel" Plattenspielers macht beim Beruf Deines Sohnes sicher einen schönen Hintergrund, allerdings mit neuen Vinylplatten dann praktisch doch eher nicht.

Die Abschaltung erfolgt über einen Aluminiumhebel unter dem Plattenteller, der vom Tonarm ab einer bestimmten Stellung auf der Platte zur Tellermitte geschwenkt wird und dort von einer Nocke am Teller zurückgeworfen wird. Siehe nachfolgendes Foto. Die Mechanik muss dafür gründlich gereinigt und sparsam! geölt werden, damit sie leichtgängig funktioniert. Oft sind die beweglichen Teile durch verharztes Öl und Fett verklebt und schwergängig. Es kann auch sein, dass der Mitnehmer leicht verbogen ist und deshalb nicht mehr richtig auslöst.

   

Dass der Tonarm springt, kann auch an Schwergängigkeit des Tonarm liegen, oder an einem verklemmten Kabel der Tonarmleitung, oder einfach an verschlissenen Nadeln. Aber wie geschrieben: Dieser filigrane Tonarm und der Tonkopf sind keine Präzisionselemente und nicht für moderne Platten geeignet. Diese Geräte waren besser für die damals (1957) noch vielfach vorhandenen Schellackplatten geeignet (und auch für die frühen Monovinyls damals).
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#4
Der Tonarm und seine Aufhängung sind besser als sein Ruf. Nach Austausch, bzw. Optimierung der Tonarmleitung und Politur der Lager, tastet der Tonarm auch moderne Stereoplatten mit einer auf 2,5g reduzierten Auflagekraft und einem Magnetsystem, tadellos ab. Ich mag diese Philipsdreher ausgesprochen gerne.

Gruß,
Achim
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#5
Achim, Du vergisst immer daran zu denken, dass Du technische Möglichkeiten hast, die andere nicht haben. Insofern sind die Ausgangsbedingungen ganz andere. Die Tonarmaufhängung ist oft völlig ausgelutscht, wodurch die Nadeln mit dem Originalsystem nicht mehr in der richtigen Position auf die Plattenrille treffen. Und ob man den Dreher mag oder nicht, spielt wohl nicht die entscheidende Rolle. Hier ging es um Vinylplatten aus aktueller Fertigung und die würde ich mit dem Modell garantiert nicht dauerhaft spielen.
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#6
Vielen Dank für die Tips!

Zum täglichen Abspielen von hochwertigen Vinylplatten ist das Gerät nicht vorgesehen, eher zur Demo von alter Technik.

Die Nadel sollte wohl ersetzt werden.

LG


Angehängte Dateien
.bmp   Nadel50.bmp (Größe: 278,72 KB / Downloads: 13)
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#7
(13.03.2022, 14:31)Tucano schrieb: Die Nadel sollte wohl ersetzt werden.

Zumindest Dein Foto gibt darüber nicht Auskunft - da musst noch ein paarzigmal mehr vergrößern.
Falls es Dich interessiert: Guckmal hier.
PUTZEN könntest Du sie allerdings schon Wink
Gruß,
Uli
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#8
Anton, da stimme ich mit dir grundsätzlich völlig überein. Mich stört nur etwas das häufig vorgebrachte Argument, diese Geräte seien grundsätzlich schlecht konstruiert, würden die Platten zerstören - das sind sie nicht. Lässt man einen High End Plattenspieler von heute mal 50 Jahre am Dachboden stehen, dann funktioniert da vermutlich überhaupt nichts mehr. Fairerweise sollte man zur Beurteilung nur komplett durchrestaurierte Geräte heranziehen. Ob jeder dazu die Möglichkeit hat, ist eine andere Frage. Meist mangelt es aber eher am Willen als an den Möglichkeiten.
Prinzipiell hast du aber völlig  Recht. Es ist einfach widersinnig, aktuelle Pressungen auf Geräten der 50er Jahre abzuspielen. Da passt nichts zusammen - und das in erster Linie nicht nur aus technischer Sicht. Es passt einfach genauso wenig, wie an einen Tesla Weißwandreifen zu  montieren.
Den Reiz alter Geräte macht der unvergleichliche Charme aus den sie ausstrahlen und dazu gehören eben auch zeitgenössische Tonträger. Vielleicht setzt es sogar ein gewisses Alter des Hörers voraus, aber darauf will ich mich nicht festlegen.

Ein Test vor ein paar Jahren mit einem simplen Harting 45 und zwei fabrikneuen Platten ergab, dass auch nach 400 Abspielvorgängen praktisch kein hörbarer Unterschied bestand zu der ungespielten Referenzplatte. Der Hörtest wurde auf einer durchschnittlichen HiFi Anlage mit jugendlichen Hörern durchgeführt. Von "Plattenfräsen" kann jedenfalls keine Rede sein, wobei vom technischen Standpunkt aus der Begriff schon unsinnig ist.

Gruß,
Achim
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#9
Hallo zusammen

Mein Hauptproblem war die automatische Abschaltung, die zu früh auslöst.

Bin nicht sicher, ob ich die Funktion richtig verstanden habe, aber sicher nicht der erste, der das Problem hat.


Wenn ich den Auslösehebel 1 länger einstelle, muss ich zum Starten des Motors, den Tonarm weniger weit nach aussen ziehen.
Dadurch ist die Strecke zwischen 2 und dem Mitnehmeranschlag 3 grösser.


.jpg   Abschaltung00.jpg (Größe: 111,56 KB / Downloads: 83)


Ansicht während des Abspielvorgangs. Der Mitnehmeranschlag läuft auf den Auslösehebel zu.


.jpg   Abschaltung10.jpg (Größe: 138,83 KB / Downloads: 83)


Am Ende drückt der Mitnehmeranschlag 3 gegen den Auslöseheben, der mit dem Kunststoffteil am Nocken des Plattentellers einhängt und so den Motor abschaltet.
Beim nächsten Einschalten wird der Mitnehmeranschlag 3 wieder in die Ausgangspostition gezogen.


.jpg   Abschaltung20.jpg (Größe: 134,8 KB / Downloads: 83)


Gruss

Markus
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#10
@Achim: Alles gut, ich bin da ganz bei Dir Smiley53

@Markus, das wirst Du so lange probieren müssen, bis Du herausgefunden hast, in welcher Position die Abschaltung richtig arbeitet. Eine Ferndiagnose ist das schwierig, aber ich wünsche Dir Erfolg dabei. Die Philips Hutschachteln sind bei Sammlern recht beliebt und Dein Sohn wird sich sicher darüber freuen, wenn Du ihm ein paar passende Scheiben dazugibst. Gibt da sicher auch Musik, die ihm auch gefällt. Ich habe den Phonokoffer auch in 3 oder 3 Versionen hier, nett zum Zeigen und vorführen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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