15.03.2022, 10:00
Ersatz historischer Radioskalen
Es gibt einen gangbaren Weg, historische Radio-Skalen mit Hinterglas-Druck neu herzustellen, ohne dabei den aufwändigen Siebdruck zu nutzen. Bild 1 zeigt einen typischen Befund einer alten Radioskala:Bild 1
Die durch Siebdruck auf der Glasrückseite aufgebrachten Farbschichten lösen sich ab.Eine Neufertigung solcher Skalen setzt immer voraus, dass die Grafik komplett nachgezeichnet wird. Dafür muss ein Grafikprogramm verwendet werden, das die Bearbeitung von getrennten Ebenen gestattet und Vektorgrafiken erzeugen kann. Ich habe das Opensource-Programm GIMP verwendet.
1. Arbeitsschritt: Maßstabgerechte Bildkopie erstellen
Dazu kann ein verzerrungsarmes, hochauflösendes Foto gemacht oder ein Scanner verwendet werden.
Bild 2
Es ist praktisch, wenn ein Maßstab gleich mit abgebildet wird. Dadurch wird es dann leichter, den Originalmaßstab im Grafikprogramm durch Skalieren der Bildebene einzustellen.2. Arbeitsschritt: Nachzeichnen des Skalenbildes
Dazu sollte für jede Art der Grafikelemente eine getrennte Ebene im Grafikprogramm verwendet werden. So werden spätere Änderungen und Anpassungen sehr viel einfacher. Bei mir hat sich eine Auflösung von 720 x 720 ppi (Punkte pro Zoll) bewährt. Als Farbraum verwende ich RGB-Farben und eine Genauigkeit von 8-bit Gamma Ganzzahl.
Bild 3
Bild 3 zeigt eine Teststruktur, die ich zum Test des Verfahrens auf oben beschriebenem Weg gezeichnet habe. Transparente Bereiche sind dort rosa dargestellt. Für Interessenten kann ich das Muster leihweise zur Ansicht bereitstellen (gegen Übernahme der Portokosten).3. Arbeitsschritt: Druck des neuen Entwurfs
Es gibt leistungsfähige Dienstleister, die mit großen „Tintenstrahldruckern“ Piacrylplatten (PMMA, 2..10 mm dick) hochauflösend farbig (gespiegelt) bedrucken können. Ich arbeite mit der Firma EAST | print GmbH Dresden zusammen.
Zunächst ist zu erfragen, welches Dateiformat zum Export des Entwurfes von der Druckerei verarbeitet werden kann. Ich verwende das .PSD-Format (Photoshop Document).
Dann muss geklärt werden, was die Druckerei unternehmen kann, damit maximale Transparenz in transparenten Bereichen und maximale Deckkraft in farbigen Bereichen erreicht werden kann. Da lohnt sich ein ausführliches Gespräch mit der Druckerei.
Das Ergebnis nach dem Druck hat wirklich positiv überrascht. Hier sieht man einige Details mit Hinterleuchtung:
Bild 4
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Bild 5
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Bild 6
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Bild 7
Autor:
Siegfried Riedel
Dresden
siegfriedriedel@aol.com
Mit besten Grüßen
Siegfried Riedel, Dresden
Siegfried Riedel, Dresden