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Philips Kofferplattenspieler die 2te
#1
Hersteller: Philips Deutschland
Typ: Kofferplattenspieler m. eingeb. Endstufe u. Lautspr.
Modell: NG 1362/95c~ SK55
Baujahr: ? (ca. 1957/58)
Röhrenbestückung: ECL82
Stromversorgung: Wechselstrom, 110V; 127V; 220V umschaltbar
Bedienelemente: Lautstärkepoti mit Netzschalter, Geschwindigkeitseinstellung(16/33/45/78), Ein- u. Ausschalten des Motors über den Tonarm m. Endabschaltung
Gehäuse: Holz/Hartfaser, Besonderheiten: Kunstlederbespannung
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Nur Netzanschluss.
Abmessungen: geschlossen ca. 40 x 34 x 17 cm
Gewicht: ca (geschätzt) 3,2 kg
Lautsprecher: 1 Lautsprecher im Deckel
Neupreis: ?


Hallo,

da die anderen Projekte alle auf irgendwas(Teile, Motivation) warten, habe ich ein Gerät vorgezottelt, dass ich vor einigen Monaten einfach nicht auf dem Schrott stehen lassen konnte:
Einen Philips-Kofferplattenspieler, genau den gleichen hatte ich schon einmal, siehe hier.
Nur ist der jetzige in bedauerlichem Zustand, zum Glück ist es vor allem Dreck, der sich entfernen lässt. Dafür ist der überall.

   
Ich hoffe, das sind Kaffeeflecken. Der Knopf wurde für Grobmotoriker angepasst.

Da ich das Schaltbild nirgends finden konnte, habe ich es aus dem Bauch des Gerätes(eingeklebt) abfotografiert:

   
Insgesamt überschauhbar, dennoch, wie ich beim vorherigen Exemplar gemerkt habe, durchaus klanggewaltig.

Erste Erkenntnisse über den Ist-Zustand am TST:
-Motor bombenfest
-Kein Ton

So habe ich erst mal das Endstüfchen ausgebaut, es sieht so aus:

   
Netztrafo hat die erforderlichen Spannungen, AÜ hat normale ohmsche Werte.

   
Kondensatoren waren schnell gewechselt(spannungsmäßig überdimensioniert, aber ich habe genommen, was vorhanden war).

Immer noch kein Ton(externe Quelle). Mmpf. Nur ein Zirpen im AÜ.
Also den Lautsprecher freigelegt, gemessen, tot.
Ein erstaunlich winziges Ding, dass diese Klangfülle im oben verlinkten Beitrag(Youtube-Video) erzeugt hat. Gerade mal 8,5 x 8,5 cm Abstand der Befestigungslöcher.
Mit einem provisorischen anderen Lautsprecher war alles OK, der AÜ hatte keinen Schaden genommen. Darüber mache ich mir später Gedanken, erst mal geht es mit der Mechanik weiter. Melde mich, wenn es da was Neues gibt.

Viele Grüsse,
Jean
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#2
Cool Jean, dass Du Dich auch mit in die Plattenspielerrubrik begibst, ich dachte schon, ich bin hier allein.
So einen Koffer, allerdings ohne Verstärkerchen und ohne Tellerauflage habe ich gestern von Jupp bekommen. Süsses Teil, allerdings ist das Kristallsystem 6 feet under, also tot.
Viele Grüße 
Philipp
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#3
Die Schaltung ist ja der Hammer. Eine einzige Röhre als Vor und Endstufe verwendet. wenn man jetzt noch die Daten des AÜ Hätte könnte man sich einen kleinen Verstärker nachbauen. Z.B. als Endstufe für ein Audion.
gefällt mit, einfach aufgebaut und funktioniert gut.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#4
Hallo Frank und Philipp,

Anton kann darüber sicher mehr sagen, aber ich vermute, der einfache Verstärker profitiert von der relativ hohen Ausgangsspannung der Kristallsysteme.

Bei meinem System, was vermutlich auch hinüber ist, ist zudem noch der Nadelträger verbogen.

Na, mal sehen. Habe eben erst mal die Gehäuseschalen geschrubbt, sind wieder sehr schön geworden.

Die Motorlager liegen mit Welle im Spiritus, um den Dreck auszuwaschen.

Viele Grüsse,
Jean
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#5
Das stimmt Jean, Kristallsysteme brauchen keine aufwendige Schaltung. Die klingen auch an sehr einfachen Verstärkern mit einer Röhre sehr gut. Aber eben nur bei Zimmerlautstärke. Versucht man da einen großen Raum zu beschallen, braucht es schon etwas mehr.
Wenn ich da an meinen kleinen Wondergram Plattenspieler (Einige mögen sich noch erinnern) denke, der hat auch nur einen superwinzigen Verstärker, allerdings schon transistorisiert und gibt doch ganz gut Lautstärke von sich. Aber eben auch nur ein sehr einfaches Kristallsystem.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hallo Jean,

Tipp: schmeiß' zusätzlich noch die auf dem Foto zu sehenden "Ringwiderstände" raus.
Die Dinger machen eigentlich im Ärger, denn der, der heute noch seinen Messwert hat, ist übermorgen dahin. Verhält sich ähnlich wie mit alten Teerkondensatoren.
Schlechte Baureihe, hatte damit in vielen Radios schon Ärger.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#7
(03.10.2014, 10:03)klausw schrieb: Hallo Jean,

Tipp: schmeiß' zusätzlich noch die auf dem Foto zu sehenden "Ringwiderstände" raus.
Die Dinger machen eigentlich im Ärger, denn der, der heute noch seinen Messwert hat, ist übermorgen dahin. Verhält sich ähnlich wie mit alten Teerkondensatoren.
Schlechte Baureihe, hatte damit in vielen Radios schon Ärger.

Gruß
k.

Auch Vitrohm oder Schokowiderstände genannt. Würde ich auch rauswerfen, wenn es nur wenige sind. Die wenn ich sehe, schlage ich jedes Mal die Hände überm Kopf zusammen. Der Siemens H9 ist voll davon.
Viele Grüße 
Philipp
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#8
Naja, das sind Kohlewiderstände, die verändern mit der Zeit ihre werte. da würde ich bei den wenigen auch wechseln.
Sind im übrigen Interessante Widerstände. Im Inneren befindet sich ein Glasstab, gefüllt mit Kohlestaub. die Anschlußdrähte sind dagegen gepresst. dann wurden die nur noch mit Kunststoff überzogen. Wenn diese Anpressung lose wird, das sieht man nicht, dann fällt er aus oder ändert seinen Wert.
Nur mal so als Hinweis.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#9
Hallo Klausw,

normalerweise tausche ich in Unwissenheit mehr als nötig, aber hier habe ich mit gezogener Röhre und abgeschnittenen Kondesatoren die Widerstände nachgemessen: sie waren unter 10% entfernt vom Sollwert. Das lasse ich so.

Das Chassis habe ich, wegen absoluter Versifftheit, mit Geschirspühlmittel eingeweicht und anschliessend im Backofen getrocknet; der Motor ist wieder zusammen und läuft per Handantrieb sehr leicht. Ich mache dann noch Bilder, alleine schon wg. der Kugel, die allzu leicht verschwindet.

Viele Grüsse,
Jean
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#10
Bei Plattenspieler-Chassis wird immer alles elektrische entfernt und dann mit Maschinenreiniger ab unter die Dusche. Hat bis jetzt immer funktioniert. Da verfahre ich nach Hop oder Top, denn der Mechanik schadet das nicht. Danach wieder alles schön gefettet und geschmiert und passt.
Viele Grüße 
Philipp
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#11
Hallo,
hatte Besuch, deshalb ist es mit dem Philips-Plattenspieler erstmal nicht weiter gegangen. Hier ein paar Bilder vom Motor:

Ganz wichtig, wenn man so einen Motor zerlegt, ist dass die kleine Kugel im unteren Lager, auf der die Motorwelle steht, nicht verloren geht, siehe Bild:

   

Ansonsten habe ich die Lagerflächen erst mit Granowski-Öl benetzt, um den gröbsten Schmutz und Metallanhaftungen zu lösen. Danach ein paar Stunden in ein Spiritus-Bad:

   

Zusammengebaut läuft er wieder sehr leicht. Da der Motor aber sehr klein dimensioniert ist, kann ihn schon zu dickes Öl ausbremsen und der Plattenspieler kommt nicht auf Touren:

   

Mal sehen, wann ich Zeit habe, weiter zu machen.

Viele Grüsse,
Jean
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#12
Ja das sind eben die typischen Erscheinungen bei den Motoren in West und Ost. Am besten wäre es die Lager in heißem Öl zu legen. Es sind Sinterlager aus Bronze, die haben kleinste Luftkammern, die sich dann voll Öl saugen. Bei Bedarf geben sie das Öl frei wenn die Lager beim Betrieb warm werden. Das merkt man aber nicht. Nach dem Abkühlen ziehen sie das Öl dann wieder ein. Eben Langzeitschmierung, deshalb kann man diese nicht durch Messinglager ersetzen !
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#13
Hallo Frank,
ich glaube nicht, dass das bei diesem Motor Sinterlager sind, sie haben einen Ölfilz.
Grüsse,
Jean
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#14
Doch sind es, ein Teil des Öls geht ja auch verloren durch ausdünsten derer Bestandteile. Deswegen verharzen ja manche Öle nach Jahren. Der Filz ist hauptsächlich der Staubschutz.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#15
Hallo,
habe erstmal alles wieder provisorisch zusammengebaut und mit einem Ersatzlautsprecher getestet: Mechanik funktioniert einwandfrei, Geschwindigkeiten stimmen genau (Krankenschwester-Methode). Die Endstufe ist auch wieder gut, aber wie erwartet gibt das Abnehmersystem nur noch eine sehr geringe Spannung ab.
Vielleicht baue ich ein modernes Kristallsystem in den alten Abnehmerkopf.
Viele Grüsse,
Jean
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#16
Hallo,
so, habe das Abnehmersystem eben aufgeschraubt: Zwar nichts drin vergammelt, aber beide Platten mechanisch beschädigt (eine verbogen, eine zerbrochen), weil sich der vordere Lagergummi(der Platten) zusammengezogen hat.
Viele Grüsse,
Jean
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#17
Ich habe noch einen Ersatztonkopf mit Drehnadel (Nachfolgemodell) da, glaub hab ich sogar mal von Dir bekommen Smile Das kannste gerne wieder haben und den Dreher damit wieder bestücken. Der Anschluss passt auf den Tonarm, ohne Umbau. Ich wollte ja eh nochmal bei Dir vorbeikommen und was abholen, nur was war das noch gleich Huh Mein Gedächnis ist wie ein Sieb... Smiley57 Dann kann ich Dir auch gleich Deinen ausgesuchten Gewinn vom Geburtstagsrätsel mitbringen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#18
Hi Anton,
das wäre super! Abholen wolltest Du das kleine Schaub-Radio.
Viele Grüsse,
Jean
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#19
Achja, jetzt fällt es mir auch wieder ein! Vielleicht klappt es nächstes WE. Ich schreib Dich dann die Woche mal per PN an.
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Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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