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MINIATUR-SCHOTTKY-BARRIERE-GLEICHRICHTER - wie einsetzen?
#1
Hallo!

Beim Zerlegen eines Ladegerätes aus den Anfängen der 90er Jahre kam mir dieses Bauteil unter:

Bezeichnung: SK 3040

Datenblatt hier: https://www.alldatasheetde.com/view.jsp?...ord=SK3040

Bauart: MINIATUR-SCHOTTKY-BARRIERE-GLEICHRICHTER

„Angetrieben“ wurde die Schaltung von einem Trafo 3,5 V / 4 A, allerdings konnte ich keine großartige Siebung erkennen. Vielleicht war das bei einem chipgesteuerten Ladegerät auch nicht notwendig. Ich würde das Teil gerne in einem Netzteil mit einem nachgeordneten Step-Up-Konverter mit 4 A Belastbarkeit verwenden.

Wie ist die Beschaltung zu meinem Verwendungszweck, welche Elkos mit welchem Wert sollte man einsetzen?

Werner
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#2
Grob rechnet man je 1mA Gleichstrom mit 1uF Ladeelko, bei 4.000mA dann wenigstens einen 4.700uF Ladeelko und wenigstens 6,3V Spannungsfestigkeit nehmen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#3
OK, Kalle,

ist das Teil jetzt ein Gleichrichter oder ein Transistor ? Dann einfach als Längsregler dienden?

Wenn es ein Gleichrichter sein soll, wie wird der geschaltet? Und warum ein Schottky-Typ.

Huh Huh Huh Smiley43

Werner
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#4
Sind zwei Schottky-Dioden entweder mit gemeinsamer Kathode, wenn Bezeichnungszusatz C, oder gemeinsamer Anode, wenn Zusatz A, oder Reihenschaltung, wenn Zusatz D. Schottky-Dioden wegen der niedrigen Flussspannung, die die erreichbare Gleichspannung verringert und bei nur 3,5V Trafospannung wichtig ist.
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#5
Hallo Werner,

um Kalles Ausführung noch ein bisschen zu ergänzen:
So wie er sagt, es sind zwei Dioden in einem Gehäuse. Schottky-Dioden haben in der Regel ca. 0,4V Flussspannung gegenüber Standard-Dioden mit 0,7V.
Es gibt auch Schottky-Dioden mit noch weniger Flussspannung und diese ist auch abhängig vom fließenden Strom.
Im Fall einer einfachen Gleichrichtung spielt wahrscheinlich das Impulsverhalten der Diode eine untergeordnete Rolle.
Wann sind also Schottky-Dioden in einem einfachen Gleichrichter interessant? Wenn man mit jedem mV Kalkulieren muss und den Spannungsverlust über die Dioden so gering wie möglich halten möchte.

Deine Schottky-Diode wird nur dann Sinn ergeben, wenn sie als Einweg- oder Zweiweggleichrichter benutzt wird.
Im ersten Fall bekommst Du nach der Gleichrichtung nur eine Halbwelle, im zweiten Fall brauchst Du einen Trafo mit Mittelanzapfung.
Schau mal bitte hier: https://www.elektroniktutor.de/analogtec...2_glr.html

Meiner Meinung nach fährst Du besser, wenn Du eine der fertigen Graetzbrücken verwendest, die es für ein paar Cent überall zu kaufen gibt.

Viele Grüße
Bruno
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#6
(29.03.2022, 10:48)DIYLAB schrieb: Im Fall einer einfachen Gleichrichtung spielt wahrscheinlich das Impulsverhalten der Diode eine untergeordnete Rolle.
Wann sind also Schottky-Dioden in einem einfachen Gleichrichter interessant? Wenn man mit jedem mV Kalkulieren muss und den Spannungsverlust über die Dioden so gering wie möglich halten möchte.
Hallo Bruno,

ergänzend kann man sagen, daß Schottkydioden auch sinnvoll sind, um Verlustwärme zu sparen und die Dioden nicht kühlen zu müssen (ggf. muß dann der evtl. vorhandene meist ohnehin gekühlte Längsregler etwas mehr Leistung verkraften). Ein Strom von 2A verursacht an EINER normalen Siliziumdiode bereits 0,7 ... 0,9 W (nur eine Halbwelle), was ohne Kühlkörper eine hohe Gehäusetemperatur zur Folge hat vor allem bei Mehrfachdioden oder Brücken (ich habe schon glühend heiße Brückengleichrichter erlebt bei nur 1,5A). Die Schottkydiode muß bei gleichem Strom nur etwa die Hälfte an Leistung verkraften und wird deshalb auch weniger warm. Ich habe in Steckernetzteilen, die höhere Ströme liefern, auch schon Siliziumdioden gegen Schottkydioden getauscht.

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#7
Hallo Werner,

Ingo hat vollkommen recht, den thermischen Aspekt hatte ich komplett vergessen, danke für die Ergänzung!
Nun hast du ja viele Informationen bekommen und einiges sollte klarer sein?

Falls du vier 5A Schottky-Dioden brauchst (SB560), kann ich sie dir gern schicken, kostet nichts.
Liegen hier eh nur rum und sind aus meinen Modellbauzeiten aus 2005, also in Würde gealtert Cool .


.jpg   sb560.jpg (Größe: 75,3 KB / Downloads: 68)

Nachtrag: ich sehe gerade, so ein Knaller sind meine Dioden nicht unbedingt Blush :

   

Viele Grüße
Bruno
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#8
Danke für Eure Infos. Da ich ja das Gerät zerlegte, habe ich auch den Trafo mit 3,5 V und 4 A. Tatsächlich hat der Trafo 3 Anzapfungen, da er ja einst den Gleichrichter speiste. Optisch 2 x Rot und mittig 1x Schwarz. Übersichtlich!

Und zuvor habe ich mir das Datenblatt noch einmal genau angeschaut, es ist tatsächlich ein Zweiwege-Gleichrichter. Und auch die verschiedenen Varianten sind mir jetzt klar, ebenso, warum Schottky. Dann kann ich ja weitermachen.

Wieder was gelernt, vielen Dank für alle Infos !

Werner
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#9
(29.03.2022, 14:03)Gelhaar schrieb: ...es ist tatsächlich ein Zweiwege-Gleichrichter.

Na perfekt, Werner!
Dann vergiss meine alten Dioden, dann kannst Du ja Dein Bauteil wunderbar einsetzen.

Viel Erfolg,
Bruno
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