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Grundig Konzertgerät 5395 Stereo
#1
Moin zusammen,

nachdem ich kürzlich bereits das Grundig 5295 repariert habe, hat sich nun zufällig
der direkte Nachfolger aus der Bucht zu mir verirrt. Das recht seltene Grundig 5395 hat im Vergleich zum Vorgänger
eine angepasste Optik, getrennte TA, TB und Stereo Tasten und  das Wunschklangregister
auch in Stereo. Das parallele Steuergerät ist das 5399, das in der US Version teilweise
sogar schon mit dem ersten FM Stereodecoder ausgerüstet ist. Mal sehen ob ich hier nachrüsten kann.

https://www.radiomuseum.org/r/grundig_ko...reo_1.html
https://nvhrbiblio.nl/schema/Grundig_5399.pdf

UKW bis 104Mhz mono, NF Stereo, Zwei PP Endstufen mit ELL80. 3 ECC 83 in der Vor-/Endstufe.
Das Radio ist äußerlich in gutem Zustand. Leider kaputtes Grundiglogo:
   

Massiger Tieftöner, mit 2 seitlichen Mittelhochtönern und zusätzlich schaltbarem Frontlautsprecher.
Innenansicht nach erstem Durchblasen. Becherelko defekt (oben ausgeblasen) :
   

Die Üblichen "guten" :-( Kondensatoren. 2 der Koppeltkondensatoren scheinen schon mal getauscht worden zu sein
und die LS Anschlüsse wurden abgeknipst und wieder angelötet.
   

Trafo und AÜs habe ich schon gemessen und sind ok. Lautsprecher in Ordnung. Ich werde nun alles gemütlich von
Netzteil über Endstufe bis Radiosektion durchmessen. Mal sehen was ich finde. Alle Papierkondensatoren
kommen neu.  Das Übliche für diese Radios.

Viele Grüss

Sepp
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#2
Das mit den Kondensatoren ist ja noch überschaubar. ?
Gruß aus Bremen

Enno
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#3
Genau, scheint überschaubar. Aber sicherheitshalber die EROfol durchmessen. Ich hatte da schon einige Ausfälle.
Wollen wir hoffen, dass die ELL80 noch gut sind...

Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#4
Abend,
der Vorteil der großen Grundig Geräte ist ja auch das hier bereits 4 Löcher für 4 EL95 vorhanden sind. Das 5490 abs glaube ich auch als US Version mit 4 EL95. Alternativ ELL800E oder Adaptersockel. Auch die QQE03/12 habe ich schon erfolgreich mit leichten Umbauten eingesetzt. Mal sehen wie der Zustand der Endröhren ist.
Sepp
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#5
Hallo zusammen,

inzwischen ist das Chassis gereinigt und elektrisch wieder in Ordnung.
Die Endröhren sind noch einwandfrei  und kommen auf je 4Watt
bei 1khz vor Clipping. Das passt.

   
   

Jemand hat schon mal an dem Radio gearbeitet. Ein Teil der
Erofol 2 Folien war nachträglich eingebaut. Getauscht habe
ich von den Erofol 2 die Koppelkondensatoren der Endröhren,
um sicher zu sein. Ansonsten alle Papierkondensatoren und Elkos
neu. Stecker leider defekt. EM87 Ausbauschaden.
   
Der alte Becherelko wurde beim Hochfahren an einer Vorschaltlampe 30W
sehr warm. Also mit stinkigem Gleichrichter ersetzt. Der Vorwiederstand
von hier 150Ohm ist auf die AÜ gewandert.
   
Der 5395 hat einen geteilten Kathodenwiederstand für beide Endröhren.
Hier habe ich jeweils einen 220Ohm Wiederstand mit Elko verbaut.
Das ergibt hier zwischen 20 und 22mA pro Pentoden (Ta,UKW).
Auch bei diesem Grundig sind einige Wiederstände auseinandergefallen.
Messtechnisch nicht zu findenm aber mechanische instabiel. Ich klopfe
inzwischen bei diesen Geräten zur Fehlersuche die Wiederstände ab.
   
Als nächstes steht die FM Sektion an. Der Empfang ist zwar in Ordnung,
die AFC hat allerdings eine Fehlfunktion und funktioniert noch nicht.
Zusätzlich starkes Krachen bei der Senderwahl und gestörter Aussschlag
der EM87. Mal sehen wie der Drehko/Abgleich aussieht.
Grüße aus Münster
Sepp
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#6
Hallo Sepp,
ich könnte Dir wohl ein passendes Grundig-Logo für die Front heraussuchen falls Du keines im Fundus hast Smile
Schöne Grüße, Bernd
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#7
Danke für das Angebot Bernd. Das nehme ich gerne an Smiley58 . Ich hab dir ne Mail geschickt.
Sepp
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#8
Abend zusammen,

inzwischen habe ich das Chassis soweit fertig. Skalenscheibe und Knöpfe gereinigt. Auch das Krachen bei FM ist nach Reinigung
der Schleifer des Drekos behoben.
   
Inzwischen funktioniert auch die AFC wieder.
   
Hier war die Kapazitätdiode  im UKW Kästchen defekt (rot). Zum Glück hatte ich noch Ersatz aus einem Schlachter. War schwer zu finden.
Mein Multimeter hat die Diode als in Ordnung angezeigt. Zusätzlich habe ich noch einen Chinatester der eine Kapazität von 0pF
angezeigt hat, bei der Austauschdiode nun 69pF. Ich hatte erst einen nicht abgeglichenen Ratiodetektor vermutet, war aber nicht die
Ursache. Defekte hatte ich hier mal mit den Durchführkondensatoren (grün). Die brechen gerne.

Bei Youtube gibts nen Video zum IF UKW Abgleich von Caldeira (4198er fast gleiche Radiosektion). Recht interessant und hat gut funktioniert:
https://youtu.be/oVT50-9mQOE

Als nächstes stehen das Gehäuse und die Lautsprecher auf der ToDo Liste

Inzwischen habe ich auch ein Grundiglogo gefunden. Hing aber ein weiterer Grundig Smiley53 mit dran und bei dem geringen Preis
konnte ich nicht wiederstehen.
   

Grüsse Sepp
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#9
Abend zusammen,

inzwischen bin ich noch eine Kuriosum einer alten Reparatur gestoßen. AFC hat zwar funktioniert,
war aber teilweise etwas eigenartig vom Verhalten. Ich habe darauf das Umfeld der EBC81 untersucht
und bin im Tastenfeld gelandet. Ist mir jetzt erst aufgefallen. Schalter 2g bis 2i und 2a bis 2c sind
gebrückt:
   
Ursache ist die gebrochene Schaltwippe zwischen der UKW Taste und Schaltergruppe 2. So ein Gussmaterial:
   
Schaltergruppe 2 steht dabei fixiert auf UKW. Tatsächlich funktioniert so auch Mittelwelle mittelmäßig. UKW einwandfrei.
Ich habe das so belassen da ich nicht an die Wippe (sehr Aufwändig, kein Ersatz) ran möchte und Mittelwelle nicht brauche. Zusätzlich habe ich
einen 22nf Kondensator zwischen 2h und 2g eingebaut. So hat MW keinen Einfluss mehr auf die AFC (DC Trennung).
Nicht schön, funktioniert aber.

.jpg   DSC02849.JPG (Größe: 125,48 KB / Downloads: 702)

.png   B.png (Größe: 51,91 KB / Downloads: 700)

Sepp
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#10
Hallo,
inzwischen habe ich das Radio fast fertig gemacht. Chassis mit Renuwell behandelt und leicht gewachst und poliert.
Die Maserung ist wieder sehr schön rausgekommen. Schallwandstoff gereinigt und etwas gebleicht mit Clorix.
   
Lautsprecher mit den typischen Grundig Problemen. Dichtung mit Tesamoll und Filzen ersetzt:
   
Gerät von innen:
   
Nach der IBN habe ich wieder wie beim 5295 ein 100Hz Brummen wahrgenommen. Hier habe ich das Netzteil
entsprechend mit einem weitern Filter ergänzt und die Verkabelung der AFC Anzeige an den Skalenlampen
angeschlossen. Hier läuft im Werkszustand eine Leitung der Heitzung mitten durch die Vorröhren. Suboptimal.
   

.jpg   D.jpg (Größe: 26,58 KB / Downloads: 645)
Das Gerät ist jetzt nahezu lautlos. Klanglich erwartungsgemäß 1:1 wie der 5295. Wunschklangregister in Stereo
spielt bei diesem Monoempfänger eigentlich keine Rolle. Der Lautsrpecher an der Front ist auch nur in Mono
aktiv. War früher die Hifi Taste. Als nächstes schaue ich mir mal den 5399 an, also die Steuergerätversion
des 5395.

Grüsse Sepp
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#11
Hallo Sepp,

da hast Du mit dem 5395 wieder mal ein ein tolles Gerät hervorragend wiederhergestellt. Den 5295 nenne ich ja jetzt mein eigen. Der Tuner davon hört tatsächlich die Flöhe husten. Etwas besseres habe ich noch nie gehört. Die Lösung mit den EL 95 ist auch Klasse. Schade das es für das Steuergerät keinen Stereo Decoder gibt.
Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes

Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!
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#12
Moin,

ich schaue mal im Rahmen des 5399 was machbar ist. Bei dem 5399 US gibts ja nen Decoder 4,5 zum Nachrüsten. Der Schrank KS550 ist glaube ich dicht dran.
https://www.vintageshifi.com/repertoire-...atic-2.pdf
Auf der Seite gibts Ansätz für IC Lösungen (meist Toshiba):  
https://roehrengeist.de.tl/Stereodecoder...ig-k2-.htm  

Sepp
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#13
Servus,
Toshiba Stereo Decoder habe ich hier fertig liegen, von der letzten 10-ner Serie sind noch 2 Stueck uebrig.
Gruss, Volker
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#14
Danke für das Angebot Volker,
kommen ich vielleicht drauf zurück wenn ich mit dem 5399 soweit bin. Allerdings habe ich noch Grundig Decoder 4,5 und 6. Wenn die laufen würde ich die Röhrenlösung einbauen.
Sepp
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#15
Hallo, ich habe auch mal einen Grundig 5295 verkauft

Grundig 5295, 5395, 5299 und andere Produkte aus den 1960er Jahren,
Die Magnetdistanzstücke in den Kupplungen für FM- und AM-Schaltung können leicht beschädigt werden.
Dies ist ein häufiges Problem, auf das ich stoße.
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#16
Moin,
mit der Kupplung hatte ich bisher Glück. Da war meist nur der Belag verschlissen und den kann man gut gegen Alternativen von Filzen bis Schleifpapier tauschen. Der andere Grundig läuft inzwischen auch wieder. Da fast gleiches Chassis mache ich dazu keinen Thread auf. Kondensatoren, Elkos und Gleichrichter. Das übliche.
Hier mal was für die Röhrenradioarchäologen:
   
Saurierknochen vom Brachialus Grundicus  aus dem Jahr 5399 v.Chr. mit starken Zerfallserscheinungen.

Sepp
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#17
Hallo zusammen,

inzwischen habe ich testweise einen Sockel für Stereodecoder 4/5 nachgerüstet:
https://nvhrbiblio.nl/schema/Grundig_Decoder5.pdf
   
   
Hier mal die Schaltung, ähnlich dem KS550/5590. AM ist erst mal inaktiv.

.png   Unbenannt.png (Größe: 91,19 KB / Downloads: 385)

.png   2.png (Größe: 12,74 KB / Downloads: 385)
Ratioelko habe ich vergrößert, C58 auf 220pf reduziert. C47 ist getrennt und das Stereosignal wird
an 6d und 5g eingespeist.  Signalabgriff vor der Deemphasis.
Für den Betrieb des Decoder 5 (Relais) fehlt es minimal an Signalstärke des 19Khz
Signals. Nachgleich des Ratiodetektors hat hier leider keine Besserung gebracht.
Im Vergleich mit einem Stereomeister 15H kommt der 5399 auf etwa 50-60% der Signalstärke
des 19Khz Signals im Stereodecoder.
Der Decoder 4 funktioniert einwandfrei in Stereo. Nur geringes Rauschen und gute Kanaltrennung.

Sepp
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#18
Wink 
Hallo zusammen,

das letzte Detail ist nun fertig und das Gerät komplett. Danke dir Bernd.

   

Inzwischen habe ich beider Geräte eine Weile in Betrieb. Mir ist noch aufgefallen
das bei beiden Radios (5399 und 5395) der Netztraffo grundigtypisch wieder
sehr warm wird. Ca 50-60° Grad. Leistungsaufnahme am Stecker gemessen
ca. 75-80Watt je nach Tageszeit und Netzspannung.

Sepp
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#19
Servus,
Meinen Glueckwunsch!
Und ja, Grundig Netztrafo sind oefters auf Kante genaeht, das stelle ich auch bei meinem Mandello fest. Das sind richtige Spiegelei Brater.
Gruss, Volker
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#20
Moin,

ich habe noch etwas experimentiert. Der Strombedarf lässt sich mit 0,1V Skalenlampen um etwa 2W senken. Zusätzlich
bringen ELL800E, also die EL95 Version der ELL80, nochmal etwa 2Watt. Etwas weniger Trafolast ist also möglich und die
EL95 scheinen tatsächlich etwas weniger Strom zu ziehen als die ELL80. Andererseits hat der 5590 den gleichen Trafo und
hier kann auch noch  ein Decoder 4 angeklemmt werden. Somit scheint Grundig dem eigenen Trafo noch etwas mehr zuzutrauen....

Sepp
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