Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Telefunken T55B
#1
Hallo
Ich hatte Glück und kaufte ein Telefunken T55b-Radio, leider in einer seltsamen Ausführung - es sieht aus, als gehöre es zu einer Musikanlage.
Die Bilder zeigen den Zustand.
   
   
   
   
   
Das Gehäuse ähnelt nur noch grob dem Original, die obere Abdeckung fehlt, an der Seite gab es einige Führungen (vielleicht konnte man sie herausschieben), aber elektrisch ist es komplett.
Das Diagramm ist fast das gleiche wie beim Siemens Rfe 24, der Unterschied liegt nur in der Kopplung des Empfangsteils mit dem Verstärker (bei Siemens kapazitiv, bei Telefunken induktiv - trafo).
Ich möchte es laufen, aber ich habe ein Problem mit der Stromversorgung - auf dem Schaltplan die Beschreibung ist klar, nur über die Glut (4V), der Rest der Beschreibungen (A1, A2 etc) Ich verstehe nicht ;(
Ich habe in RMOrg eine Diskussion über diesen Empfänger gefunden und es werden die Spannungen 100V, 200V, -10,5V, -1,5V erwähnt. Da RE074-Röhren eine Anodenspannung von max. 120V und RE 054/RE134 bis zu 200V haben können, bin ich auf folgende Stromversorgungsanschlüsse gekommen - liege ich da richtig?
   
Ich habe vor, für diesen Empfänger ein stylisches Anodennetzteil in einem Nussbaumkasten ( Wink ) zu bauen, und ich möchte keinen Fehler machen.
Ich bin für jeden Ratschlag dankbar
Mit freundlichen Grüßen
Henryk
Zitieren
#2
Schau Dir mal die Diskussion in Rmorg genau an. Die benötigten Spannungen: +200V, +100V, +10,5V, +9,5V.
Da die Masse intern zwischen 100V und 10,5V abgegriffen wird, ergeben sich die beiden negativen Gitterspannungen.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
Zitieren
#3
Ich habe gerade bei meinem Selbstbaunetzteil (Rfe24) nochmal nachgemessen:

0         (1)
9,3V    (2)
10,3V  (3)
104V
198V

ergibt zwischen Punkt 1 und 3 minus 10,3V und zwischen 2 und 3 etwa minus 1V für die beiden Gittersvorspannungen.
Da ich mein Netzteil einfach gehalten habe, ergibt sich allerdings am Spannungsteiler bei 240V Eingangsspannung und 7330Ohm Gesamtwiderstand ein Ruhestrom von 32mA, der allerdings durch einschalten des Geräts kaum noch ansteigt. Man kann das elektronisch natürlich weit verlustärmer realisieren und die Gitterspannungen etwas besser anpassen, aber mein Radio läuft, und die Batteriespannungen waren bestimmt auch nicht genauer.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
Zitieren
#4
Danke für die Informationen
So wie ich das verstehe, habe ich den Spannungskreis selbst richtig definiert Wink, es geht darum, die beiden Stromversorgungsleitungen (für Anode und Vorspannung) richtig anzuschließen. Könnten Sie einen Schaltplan Ihres Netzteils zeigen?
Bei der Konstruktion dachte ich an 3 Spannungsleitungen - für das Glühen, für die Gittervorspannung und für die Anodenspannung - nach dem, was Sie sagen, könnten es zwei sein (z.B. String 9/10,5/110,5/210,5 plus 4). Ist Ihr Netzgerät so aufgebaut?



Henryk
Zitieren
#5
Hallo Henryk,
Ich versuche ein einfaches Schalbild anzufertigen, zur Not Freihand gezeichnet.
Ich habe die Stromaufnahme des Rfe24 gemessen:

Buchse:
200V = 3mA
100V = 8mA
10,5V = -11mA ( Gesamtstrom des Gerätes)
9V = 0mA
(Kein Strom, nur Gittervorspannung)
0V = 0mA
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
Zitieren
#6
Hallo Hendryk,
Ich habe Dir den prinzipiellen Aufbau meines Netzteils und die Verdrahtung mit dem Rfe24 bzw. Telefunken T55b aufgezeichnet. Bei meinem Rfe hatte ich es einfach, da waren noch alle Schilder an den Kabeln vorhanden und ich brauchte mir keine Gedanken zu machen, wie diese intern verkabelt sind.

   

Wie Du siehst, bildet der 10,5V Anschluss die Masseleitung. -A1 ist dann 1.5V negativer, und -A2 10,5V negativer, das entspricht den jeweiligen Gittervorspannungen.
Wie schon erwähnt, kannst Du durch erhöhen der Widerstände den Ruhestrom noch etwas begrenzen. Ich habe Widerstände aus meinem Vorrat benutzt.


Hier der Link zu meinem Radio, dort ist auch ein Bild von meinem Netzteil:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=17383
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
Zitieren
#7
Hallo zusammen,

die hohe Anodenspannung von 200V kommt mir aber etwas suspekt vor,
gab es in den 20er Jahren Anodenbatterien, die 200V lieferten?

Die RE134 arbeitet auch einwandfrei mit nur etwa 120V bis 150V...

Viele Grüße,
Rolf
Zitieren
#8
(08.04.2022, 19:46)Bastelbube schrieb: Hallo zusammen,

die hohe Anodenspannung von 200V kommt mir aber etwas suspekt vor,
gab es in den 20er Jahren Anodenbatterien, die 200V lieferten?

Die RE134 arbeitet auch einwandfrei mit nur etwa 120V bis 150V...

Viele Grüße,
Rolf

Schau mal die Beschreibungen in RMORG: 

= 2. Anschließen der  Batterien. Zum Betrieb des Fünfröhren - Neutrogerätes braucht man einen Akkumulator von 4V und zwei Anodenbatterien von je 100V.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
Zitieren
#9
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe
In meinem Exemplar gibt es zwar keine Schilder an den Kabeln, aber ich weiß schon, wie ich dieses Problem lösen kann Wink
Ich dachte an eine echte Batteriestromversorgung - so wie auf dem Bild, aber dazu müsste man Wandler verwenden, und die verursachen eine Menge Störungen.
   
Ich denke, ich werde ein ähnliches Anodennetzteil bauen - 4V aus 6,3V mit LM317, Anodenspannung und Gittervorspannung aus einem Widerstandsspannungsteiler (nun, vielleicht werde ich Zenerdioden verwenden, aber das ist wahrscheinlich übertrieben, in jenen Jahren wurde eine solche Stabilisierung nicht verwendet)
Ich werde im Forum prahlen, sobald ich die Arbeit an der Spannungsquelle beendet habe.
Nochmals vielen Dank
Henryk
Zitieren
#10
Hallo,

diese Anordnung mit 2 Anodenbatterien kannte ich nicht, leuchtet aber ein, welch ein Aufwand.

Es gib auch einen Hochvolt-Spannungsregler, also das Pendant zum LM317:

z.B. hier:
https://www.reichelt.de/index.html?ACTIO...l%20783ckc

Viele Grüße,
Rolf
Zitieren
#11
Für mich war wichtig, dass die Heizspannung im Rahmen bleibt, schließlich sind die Röhren teuer. Bei den Anodenspannungen kommt es auf ein paar Volt mehr oder weniger nicht an.
Zum Thema Re134: 130V bekommt man mit nur einer Anodenbatterie nicht hin. Also kann man auch die möglichen 200V ausnutzen, und bekommt eine höhere Leistung.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
Zitieren


Gehe zu: