Hallo Freunde,
im verganenen Jahr fand ich im Sommer in den Kleinanzeigen einen hübschen TEFAG150GW/1. Ich wurde mir mit dem Verkäufer des Radios schnell handelseinig. Er hing wohl nicht an dem Gerät. Das Gerät war in Enno's Gegend beheimatet. Ich bat ihn, mir das Radio doch bitte abzuholen und für mich zu lagern. Wir holten das dann im Spätsommer von ihm ab. Enno hatte das Gerät solange mit in seine kleine Radiosammlung gestellt. Dann erfolgte der Abschied und die Fahrt zu uns.
Bis vor kurzen schlummerte es noch in meiner kleinen Lagerbude. Ich nahm es mir vor und merkte schnell, hier ist etwas faul mit dem Heizkreis. Ich hatte tagelang gesucht. Ich wurde nicht fündig. Ja, ich gebe es zu, ich war schon mal so weit, es zu zerlegen, weil ich den Fehler einfach nicht fand.
Der Jacob schrieb hier im Forum einen Thread über den Ersatz des Heivorwiderstandes durch Kondensatoren. Wirklich dieser Bericht kam mir so zu passe. Die Schaltung vom Jacob konnte und sollte auch die einzige Rettung dieses schönen Radios sein. Der Jacob hatte in seinem Bericht Rechenbeispiele gezeigt. Ich als großer, technischer Rechner fragte den Jacob lieber, ob er mir ein paar Werte vorgeben könnte. Ich war aber dreist und hatte den gesamten Heizkreis in dem rechts befindlichen Gestellt geändert. Also waren jetzt nur noch die Röhren und die zwei Skalenlämpchen in Reihe geschaltet. Dann hatte ich einen kondensator mit einer nicht so hohen Kapazität mit in Reihe gelegt. Es war ein 1,5 µf MP-Kondensator. Um nicht die Lämpchen zu gefährden, drehte ich den Regel-Stelltrafo langsam auf 22 Volt. Es kam mir so vor, dass die Lämpchen etwas zu hell leuchteten und die Röhren unterheizt waren. Aber - bingo - die Schaltung funktionierte. Die Röhren erwachten plötzlich zu neuem Leben.
Ich habe also den Heizwiderstand, die Urdox und auch den Spannungswähler nicht mehr angeschlossen. Als ich dem Jacob von meinen AHA-Erlebnis berichtete, schrieb er mir, das ist so nicht ganz richtig. Wenn man jetzt die Spannungen der Röhren rechnet und noch die 2 Lämpchen dazu nimmt, dann kommt man schon auf einen recht hohen Spannungsbedarf. Die Lämpchen würden durch ein stoßweises Einschalten (nicht hoch regeln des Gerätes) zerstört werden.
Jacob erbat sich einen Tag und schrieb mir dann, hänge mal die Urdox mit in die Leitung. Das löste mein Problem. Man konnte jetzt wirklich einschalten und nach wenigen Sekunden sind die Lämpchen zugeschaltet. Sie sind auch nicht überlastet. Gut, die Allstromröhren benötigen trotzdem ihre Zeit.
Der Jacob schickte mir noch eine andere Schaltung. Die bestand aus 2 Kreisen. Im ersten Kreis befanden sich die Röhren, im zweiten die Lämpchen. Hier heizen die Röhren etwas schneller. Ich war aber der Meinung, in Variante 1 liegen die Lämpchen mit im Heizkreis. Was, wenn nun solch ein MP-Kondensator Schluß hat? in meiner Schaltung brennen dann die Lämpchen durch. Sie haben also eine Sicherungswirkung. Ich finde es auch toll anzusehen, wie die Lämpchen dann von der Urdox verzögert eingeschaltet werden.
Ich hatte vom Dietmar (DiRu) im letzten Jahr einen ganzen Karton mit MP-Kondensatoren bekommen. Dort fand ich einen MP-Becherkondensator mit 2 µf mit einer hohen Prüfspannung. Diese Teile besitzen oben auf dem Becher einen Schraubstutzen. Ich entfernte den Heizvorwiderstand. Dort in das Loch schraubte ich meinen kondensator. Ich mußte aber noch einen 0,82µf Kondensator an den Becherkondensator löten. Diese Werte passen sehr exakt. Nun fiel mir noch auf, dass der Jacob über die MP's stets einen 3 M.-Ohm-Widerstand mit 2 Watt Belastbarkeit setzt. Warum, so fragte ich ihn. Ja, dieser Widerstand bewirkt das Entladen des Kondensators. Das ist ein Sicherheitsaspekt. Ohne diesen Widerstand kann der Kondensator noch eine entsprechende Ladung besitzen, die sich nach kurzem noch mal einschalten über den Heizkreis entlädt. Oder - ganz simpel - man berührt die Anschlüsse und bekommt einen ordentlichen Schlag.
Der Jacob hatte mir schöne Schaltungen geschickt. Ich habe diese hier bewußt nicht gezeigt, weil der Jacob noch etwas zu dem Thema schreiben wollte.
Nun ging es also weiter an dem Radio. Natürlich mußte auch die gesamte Schaltung unter dem Metallgestell rechts geändert werden. Man mußte aufpassen. Auch die negative Gittervorspannungserzeugung findet hier halbautomatisch statt. Dann wurden die beiden Becherelko's mit neuen Elko's versehen. Auch die sämtlichen Teerkondensatoren unter dem Chassis wurden ausgehöhlt und mit Neuware bestückt und vergossen. Es mußten einige wenige Volker-Kondensatoren (ATR-Shop) verwendet werden. Diese anstelle von alten WIMA-Tropidur-Kondensatoren.
Nun hätte unser Radio spielen können, nein müssen! Alles war gemacht. Das schweigen im Walde. Eine Prüfung des Oszillators auf allen 3 Bereichen ergab nur einen geraden Strich auf dem Bildschirm des Oszilloskopes. Also Ausfall.
Ich war nun sehr ratlos. Zeigt vielleicht das Oszilloskop nicht an. Doch, das funktionierte. Die Antenne steckte ja noch in der Antennenbuchse. Ich drehte mit zunehmender Unlust an der Abstimmung. Da, plötzlich empfängt das Ding. Tja, aber nur am oberen Ende bei fast ausgedrehtem Drehko. Sollte etwa der Drehko? Ja.... und er sollte. Ein Plattenschluß wie er schlimmer bei SABA nicht sein kann. Im Rotor des Drehko's ist Spritzguß verarbeitet. Das Zeug hat sich verzogen - Zinkpest!
Hier hilft Dir nur einer - dachte ich - Drehko-Doc Detlef (Radionar). Der Detlef hatte mir schon zahlreiche Kondensatoren umgearbeitet. Die Drehko's funktionieren dann wieder perfekt. Hier hat Detlef auch eine schöne Arbeit verrichtet. Das möchte der Detlef Euch aber selber dokumentieren. Deshalb endet mein Bericht hier vorerst.
Ich muss euch mal wieder um Verständnis bitten. Wie oft passiert es mir, ich hole mir ein Gerät auf den Arbeitstisch. Dann wird es zerlegt, also das Chassis entnommen. Es wird ersetzt, gereinigt usw. Dann... ach Bilder. Ja mal wieder vergessen. Das ist auch für mich ärgerlich.
Deshalb habt bitte Verständnis, dass ich euch jetzt schon Bilder nach erfolgter Überhlung des Gerätes zeigen kann. Das Gehäuse war vom Lack her sehr matt und ausgeblichen. Das Furnier hat absolut keine Beschädigung. Der Lack selber ist auch fast makellos. Er wurde gründlich gereinigt und Mit Holzöl bearbeitet. Schaut mal, wie schön das jetzt aussieht.
Die Ansicht von innen. Rechts das Metallgestell s. o.
Lorenz hatte eine andere Form der Feinsicherungen. Dicker und länger. Ähnlich einer Sofitte. Ich habe 2 neue Sicherungshalter verbaut.
Hier das Gerät mit zugeschalteter Beleuchtung
Wird fortgesetzt.
im verganenen Jahr fand ich im Sommer in den Kleinanzeigen einen hübschen TEFAG150GW/1. Ich wurde mir mit dem Verkäufer des Radios schnell handelseinig. Er hing wohl nicht an dem Gerät. Das Gerät war in Enno's Gegend beheimatet. Ich bat ihn, mir das Radio doch bitte abzuholen und für mich zu lagern. Wir holten das dann im Spätsommer von ihm ab. Enno hatte das Gerät solange mit in seine kleine Radiosammlung gestellt. Dann erfolgte der Abschied und die Fahrt zu uns.
Bis vor kurzen schlummerte es noch in meiner kleinen Lagerbude. Ich nahm es mir vor und merkte schnell, hier ist etwas faul mit dem Heizkreis. Ich hatte tagelang gesucht. Ich wurde nicht fündig. Ja, ich gebe es zu, ich war schon mal so weit, es zu zerlegen, weil ich den Fehler einfach nicht fand.
Der Jacob schrieb hier im Forum einen Thread über den Ersatz des Heivorwiderstandes durch Kondensatoren. Wirklich dieser Bericht kam mir so zu passe. Die Schaltung vom Jacob konnte und sollte auch die einzige Rettung dieses schönen Radios sein. Der Jacob hatte in seinem Bericht Rechenbeispiele gezeigt. Ich als großer, technischer Rechner fragte den Jacob lieber, ob er mir ein paar Werte vorgeben könnte. Ich war aber dreist und hatte den gesamten Heizkreis in dem rechts befindlichen Gestellt geändert. Also waren jetzt nur noch die Röhren und die zwei Skalenlämpchen in Reihe geschaltet. Dann hatte ich einen kondensator mit einer nicht so hohen Kapazität mit in Reihe gelegt. Es war ein 1,5 µf MP-Kondensator. Um nicht die Lämpchen zu gefährden, drehte ich den Regel-Stelltrafo langsam auf 22 Volt. Es kam mir so vor, dass die Lämpchen etwas zu hell leuchteten und die Röhren unterheizt waren. Aber - bingo - die Schaltung funktionierte. Die Röhren erwachten plötzlich zu neuem Leben.
Ich habe also den Heizwiderstand, die Urdox und auch den Spannungswähler nicht mehr angeschlossen. Als ich dem Jacob von meinen AHA-Erlebnis berichtete, schrieb er mir, das ist so nicht ganz richtig. Wenn man jetzt die Spannungen der Röhren rechnet und noch die 2 Lämpchen dazu nimmt, dann kommt man schon auf einen recht hohen Spannungsbedarf. Die Lämpchen würden durch ein stoßweises Einschalten (nicht hoch regeln des Gerätes) zerstört werden.
Jacob erbat sich einen Tag und schrieb mir dann, hänge mal die Urdox mit in die Leitung. Das löste mein Problem. Man konnte jetzt wirklich einschalten und nach wenigen Sekunden sind die Lämpchen zugeschaltet. Sie sind auch nicht überlastet. Gut, die Allstromröhren benötigen trotzdem ihre Zeit.
Der Jacob schickte mir noch eine andere Schaltung. Die bestand aus 2 Kreisen. Im ersten Kreis befanden sich die Röhren, im zweiten die Lämpchen. Hier heizen die Röhren etwas schneller. Ich war aber der Meinung, in Variante 1 liegen die Lämpchen mit im Heizkreis. Was, wenn nun solch ein MP-Kondensator Schluß hat? in meiner Schaltung brennen dann die Lämpchen durch. Sie haben also eine Sicherungswirkung. Ich finde es auch toll anzusehen, wie die Lämpchen dann von der Urdox verzögert eingeschaltet werden.
Ich hatte vom Dietmar (DiRu) im letzten Jahr einen ganzen Karton mit MP-Kondensatoren bekommen. Dort fand ich einen MP-Becherkondensator mit 2 µf mit einer hohen Prüfspannung. Diese Teile besitzen oben auf dem Becher einen Schraubstutzen. Ich entfernte den Heizvorwiderstand. Dort in das Loch schraubte ich meinen kondensator. Ich mußte aber noch einen 0,82µf Kondensator an den Becherkondensator löten. Diese Werte passen sehr exakt. Nun fiel mir noch auf, dass der Jacob über die MP's stets einen 3 M.-Ohm-Widerstand mit 2 Watt Belastbarkeit setzt. Warum, so fragte ich ihn. Ja, dieser Widerstand bewirkt das Entladen des Kondensators. Das ist ein Sicherheitsaspekt. Ohne diesen Widerstand kann der Kondensator noch eine entsprechende Ladung besitzen, die sich nach kurzem noch mal einschalten über den Heizkreis entlädt. Oder - ganz simpel - man berührt die Anschlüsse und bekommt einen ordentlichen Schlag.
Der Jacob hatte mir schöne Schaltungen geschickt. Ich habe diese hier bewußt nicht gezeigt, weil der Jacob noch etwas zu dem Thema schreiben wollte.
Nun ging es also weiter an dem Radio. Natürlich mußte auch die gesamte Schaltung unter dem Metallgestell rechts geändert werden. Man mußte aufpassen. Auch die negative Gittervorspannungserzeugung findet hier halbautomatisch statt. Dann wurden die beiden Becherelko's mit neuen Elko's versehen. Auch die sämtlichen Teerkondensatoren unter dem Chassis wurden ausgehöhlt und mit Neuware bestückt und vergossen. Es mußten einige wenige Volker-Kondensatoren (ATR-Shop) verwendet werden. Diese anstelle von alten WIMA-Tropidur-Kondensatoren.
Nun hätte unser Radio spielen können, nein müssen! Alles war gemacht. Das schweigen im Walde. Eine Prüfung des Oszillators auf allen 3 Bereichen ergab nur einen geraden Strich auf dem Bildschirm des Oszilloskopes. Also Ausfall.
Ich war nun sehr ratlos. Zeigt vielleicht das Oszilloskop nicht an. Doch, das funktionierte. Die Antenne steckte ja noch in der Antennenbuchse. Ich drehte mit zunehmender Unlust an der Abstimmung. Da, plötzlich empfängt das Ding. Tja, aber nur am oberen Ende bei fast ausgedrehtem Drehko. Sollte etwa der Drehko? Ja.... und er sollte. Ein Plattenschluß wie er schlimmer bei SABA nicht sein kann. Im Rotor des Drehko's ist Spritzguß verarbeitet. Das Zeug hat sich verzogen - Zinkpest!
Hier hilft Dir nur einer - dachte ich - Drehko-Doc Detlef (Radionar). Der Detlef hatte mir schon zahlreiche Kondensatoren umgearbeitet. Die Drehko's funktionieren dann wieder perfekt. Hier hat Detlef auch eine schöne Arbeit verrichtet. Das möchte der Detlef Euch aber selber dokumentieren. Deshalb endet mein Bericht hier vorerst.
Ich muss euch mal wieder um Verständnis bitten. Wie oft passiert es mir, ich hole mir ein Gerät auf den Arbeitstisch. Dann wird es zerlegt, also das Chassis entnommen. Es wird ersetzt, gereinigt usw. Dann... ach Bilder. Ja mal wieder vergessen. Das ist auch für mich ärgerlich.
Deshalb habt bitte Verständnis, dass ich euch jetzt schon Bilder nach erfolgter Überhlung des Gerätes zeigen kann. Das Gehäuse war vom Lack her sehr matt und ausgeblichen. Das Furnier hat absolut keine Beschädigung. Der Lack selber ist auch fast makellos. Er wurde gründlich gereinigt und Mit Holzöl bearbeitet. Schaut mal, wie schön das jetzt aussieht.
Die Ansicht von innen. Rechts das Metallgestell s. o.
Lorenz hatte eine andere Form der Feinsicherungen. Dicker und länger. Ähnlich einer Sofitte. Ich habe 2 neue Sicherungshalter verbaut.
Hier das Gerät mit zugeschalteter Beleuchtung
Wird fortgesetzt.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.