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Mende 120G
#1
Dieses schöne Radio habe ich kürzlich von Alfons hier im Trödelmarkt erworben. Dank sehr guter Verpackung hat es mich unbeschädigt erreicht und nun will ich es Euch zeigen. Da von den Knöpfen 2 komplett fehlten, habe ich passende aus dem Fundus herausgesucht und ich meine, sie passen recht gut dazu. Die Skala wurde auch bereits durch eine ähnliche Skala ersetzt. Sonst ist das Gerät wohl noch im Originalzustand und bleibt auch so. Ich will es nicht in Betrieb nehmen.

Hier nun die Bilder des Gleichstromgerätes:

Hersteller: Mende
Modell:  120G
Baujahr: 1932-34
Prinzip: 1 Kreis Rückkopplungs Audion
Röhrenbestückung: RENS1820 und RENS1823d
Wellenbereiche: LW, MW 200-2000m
Stromversorgung: Gleichstromnetz 110V, 150V, 220V
Lautsprecher: Ohne, benötigt externen Lautsprecher
Bedieneinheiten: Knopf mittig oben: Sendereinstellung
Knebelschalter mittig: Ein/Aus-Schalter plus Umschaltung Radioempfang/TA
Knopf links mit 7 Rasterstellungen: Einstellung des Spuleneingriffs, d.h. dort, wo die Antenne an/in die Empfangsspule angekoppelt werden soll. 3 dieser
Schaltstellungen wirken für MW, der Rest für LW.
Knopf rechts: Rückkopplung (der 200 pF im Plan)
Hebel mittig unten: Feineinsteller zur Sendereinstellung (Gleichlauf über den Skalenbereich)
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Bananenbuchsen für 2x Lautsprecher, Langdrahtantenne, Erde, Plattenspieler
Gehäusematerial: Bakelit
Größe: 30,0 x 25,0 x 23,0 cm
Gewicht: 6 KG
Damaliger Neupreis: 120 RM

   

   

   

   

   

   

   

   

   
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#2
Ein schönes Radio, Anton.
Die Knöpfe passen m.E. gut. Das Radio ist mir insoweit geläufig, als ich die Variante mit eingebautem Lsp., den 148 G, besitze.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#3
Hallo Klaus, dann kannst Du mir bestimmt die jeweilige Funktion der 4 Knöpfe schreiben, dann kann ich hier den Gerätesteckbrief vervollständigen. OK, mittig oben ist die Frequenzeinstellung, der Rest ist mir erstmal nicht geläufig. Links gibt es 7 Rasterstellungen, mittig unten 3 Rasterstellungen und rechts ist ohne Raster, vielleicht die Gegenkopplung?

Ich bin ganz begeistert, dass das Radio trotz seiner 80 Jahre noch so gut erhalten ist. Deshalb will ich es auch im Originalzustand belassen. Ich habe sowieso keine Langdrahtantenne und könnte damit kaum etwas empfangen. Nur einen schönen Lautsprecher werde ich noch aussuchen und dazustellen. Ich liebe ja diese Bakelitgehäuse sehr.

Von Vorkriegsradios habe ich auch nicht so viel in der Sammlung, die kann ich an 2 Händen abzahlen.
Das sind:

- TEFAG Bandfilder 3W (Baustelle mit fehlendem Lautsprecher und anderen Fehlteilen)
- Der hier gezeigte Mende 120G
- VE 301 (Baustelle)
- VE 301 Dyn (betriebsbereit)
- DKE (Baustelle)
- Ein österreichisches Gerät, dessen Hersteller und Modell mit grad nicht einfällt
- Telefunken Sessel-Phono-Super 3976WKS (Baustelle - Radiochassis fehlt)


Bei den Nachkriegsgeräten reichen 20 Hände bei weitem nicht aus.
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#4
Gibt es eigentlich eine Lösung für 230VAC auf 120VDC, als "Plug & Play"? Ich lese immer von aufwendigen Umbauten von Gleichstromgeräten auf Wechselstrom, aber es müsste doch auch Wechselrichter von 230AC auf 120DC geben. Bis jetzt habe ich sowas nur im Gewerbe-Maschinenbereich gesehen und kostet dann um die 450 Euronen. Aber muss das so?
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#5
(08.04.2022, 07:10)Anton schrieb: Hallo Klaus, dann kannst Du mir bestimmt die jeweilige Funktion der 4 Knöpfe schreiben, dann kann ich hier den Gerätesteckbrief vervollständigen. OK, mittig oben ist die Frequenzeinstellung, der Rest ist mir erstmal nicht geläufig. Links gibt es 7 Rasterstellungen, mittig unten 3 Rasterstellungen und rechts ist ohne Raster, vielleicht die Gegenkopplung?....

Hallo Anton,

gerne. Gerät von vorne gesehen:

Knopf oben:                              Sendereinstellung, wie Du es geschrieben hattest.
Knopf links, mit den Rasten:      Einstellung des Spuleneingriffs, d.h. dort, wo die Antenne an/in die Empfangsspule angekoppelt werden soll. Du siehst die einzelnen Schaltpunkte im Schaltplan. Soweit erinnerlich, ohne mein Gerät jetzt aus einem Berg Radios freizuräumen, wirken 3 dieser Schaltstellungen für MW, der Rest für LW.
Knebelschalter mittig:                Ein/Aus-Schalter plus Umschaltung Radioempfang/TA
Knopf rechts:                            Rückkopplung (der 200 pF im Plan)
Hebel unten:                             Feineinsteller zur Sendereinstellung (Gleichlauf über den Skalenbereich)

Knopf links und Knopf rechts haben bei meinem Gerät einen angegossenen Rand, auf dem Zahlen eingraviert und mit Goldfarbe eingelassen sind. Also eine Anzeige der Knopfstellung. Dazu passt dann der jeweilige Markierungspunkt, den man auch bei Deinem Radio im Gehäuse, oberhalb des Knopfs, sieht.

Falls noch weitere Fragen, gerne, aber ich müsste dann mein Gerät tatsächlich freiräumen. Leider wurde mein Gerät in seinem sehr langen Arbeitsleben ziemlich reparaturverbastelt, u.a. durch Einrüstung einer Gleichrichterröhre, mit einhergehender Versetzung des Vorwiderstands sowie Einrüstung eines nicht originalen Lautsprechers (somit unter Wegfall der Originalfeldwicklung). Vieles konnte ich zwischenzeitlich korrigieren, mein Radio spielt mittels verdeckt eingerüstetem Gleichrichterteils (Bastellösung, soll hier nicht erörtert werden).



Zur Frage der plug-and-play-Umrüstung:
Sowas habe ich auch immer gesucht, wobei mir selbst eine minimalinvasive, reversible Implantationsmaßnahme ins Gleichstromradio lieb gewesen wäre, was den Aufwand noch einmal reduziert, da somit keine Universallösung geschaffen werden muss.
Leider haben ungezählte threads in diesem und im Nachbarforum gezeigt, dass die Sache nicht so trivial zu sein scheint. Jedenfalls entwickelt sich jedes dieser Themen sehr schnell in Richtung "Goldrandlösung', wobei damit keinesfalls die Qualität der Arbeit in Abrede gestellt werden soll.
Unser Kollege Jacob hat auf seiner Homepage einige Gedanken zur Umrüstung von Gleichstromempfängern niedergelegt, sehr lesenswert:
https://radio-roehren-etc.de/index.php
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#6
Hallo Anton,

da hast Du wahrlich ein tolles Radio ergattert und selten ist es auch noch,
Glückwunsch....

Viele Grüße,
Rolf
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#7
Hallo Anton,

mal ein paar Gedanken dazu, wie man solch ein Gerät, was die Spannungsversorgung betrifft, zum Spielen bekommt. Vorab, ein Wechselrichter wurde damals verwendet, wenn ein Radiobesitzer mit einem Wechselstromgerät in den Bereich einer Gleichstromversorgung zog. Der Wechselrichter macht aus dem Gleichstrom, ähnlich wie in den ganz alten Autoradios auf mechanischem Wege eine Wechselspannung. Das gelbe vom Ei war das damals aber nicht.

Jetzt mal etwas zu den Ansprüchen an ein Gleichstromnetzteil für solch ein Gerät. Mancher Bastler hat einfach in den Stecker von solch einem Gerät eine kleine Diode gesetzt. Sicher, man erhält eine gewisse "Hackspannung". Aber die ideale Lösung ist auch das nicht. Man darf nicht vergessen, auch die Röhrenheizungen laufen ja über die Gleichstromversorgung.

Ich habe einige wenige Gleichstromradios. U. a den Telefunken-Katzenkopf GL. Der sollte natürlich betriebsklar sein.

Die einfachste Löstung ist, man besorgt sich einen Brückengleichrichter, der den erhöhten Strombedarf liefern kann. Die gibt es ja. Dann wird einfach ein dicker Kondensator nachgeschaltet, um die Spannung nach dem Gleichrichter zu glätten. Dann hat man natürlich schon die entsprechende Gleichspannung und könnte theoretisch das Gerät betreiben. Das Problem mit solch einem Netzteil ist aber: Man darf das Radio nie mit dem internen Schalter einschalten. Das Netzteil hat nämlich eine wesentlich höhere Leerlaufspannung. Auch sonst ist die Spannung zu hoch. Ich habe das immer so gemacht: Dieses Netzteil wurde in einen Regel-Trenntrafo gesteckt. Das Gleichstromnetzteil   m u s s   unbedingt ein externes Anzeigegerät für Volt haben. Netzschalter vom Radio grundsätzlich auf ein lassen. Nun wird mit dem Trenn-Regeltrafo so geregelt, dass der Voltanzeiger vom Gleichstromnetzteil die im Gerät erforderliche Spannung anzeigt.

Also mit dieser Netzteilausführung geht das schon. Aber, wie gesagt, man muss halt aufpassen.

Als wir vor Jahren hier über das Thema Gleichstromradio diskutiert hatten, kramte unser Harald (Radioljub) in seiner Bastelkiste. Heraus kam ein professionelles Gleichstromgerät. Der Harald hatte es mir damals für Testzwecke zur Verfügung gestellt. Da gibt es natürlich die von mir geschilderten Probleme nicht. Das ist absolut stabil. Es liefert konstand 220 Volt Gleichspanung. Also Radio einstecken, auf Polarität achten und gut. Allerdings darf das Radio eine nicht zu hohe Stromaufnahme haben. Ein Radiofreund hier aus dem Forum hat mir das Gleichstromnetzteil vom Harald nachgebaut. Das funktioniert wunderbar. Man hat es ja nur mal für Vorführzwecke in Betrieb. Aber Achtung, ich verwende zur Reparatur das oben beschriebene Netzteil. Erst wenn das Radio perfekt funktioniert, nehme ich das professionelle.

Ja, bliebe nur der Umbau vom Jacob. Diesen hatte er in der GFGF beschrieben. Ohhh, mußte der Jacob damals Kritk einstecken. Ich denke, er wird hier sicher noch etwas beisteuern. Ich sammle diese GFGF-Funkgeschichten leider nicht, gebe sie immer an Interessierte weiter. Sicher kann jemand noch mit dem Artikel weiter helfen.

Übrigens ist der Gleichstrombetrieb dieses Gerätes mit den speziellen Gleichstromröhren nicht mehr so aufwändig. Die Röhren sind indirekt geheizt, lassen sich also sehr gut anpassen.
Die noch älteren Geräte besitzen 4 Volt - Batterieröhren. So ein Radio bekomme ich die Tage von einem jungen RBF-Radiobastler, der das Gerät nicht zum Spielen bekommt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#8
Hallo Anton
Hier noch der Prospektteil zum Gerät

   

Liebe Grüße - Alfons
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#9
Hallo allerseits,

hier  habe ich den Umbau eines Mende 215G vom reinen Gleichstromradio zum reinen Wechselstromradio beschrieben. 

Meine Idee war, dieses Radio an 230 V Wechselspannung genau so betreiben zu können wie früher an 220 V Gleichspannung, ohne dass hierzu ein Netzgerät vorgeschaltet werden muss, das die Gleichspannung liefert. Die Gleichrichtung sowohl der Anoden- wie auch der Heizspannung sollte also im Gerät selbst stattfinden.

Die Übernahme dieser Schaltungstechnik empfehle ich nur Kollegen, die das hierzu notwendige technische Verständnis haben.

Diese Idee hatte ich schon seit Jahren und  konnte  sie erst umsetzen, nachdem ich den Mende 215G erworben hatte. Kaufentscheidend war, dass der Empfänger mit den 180 mA Gleichstromröhren bestückt war.

Es war eine große Herausforderung für mich, aber ich konnte alles so realisieren, wie ich es mir ausgedacht hatte, worüber ich auch etwas stolz bin.

Wenn irgendwelche engstirnige Leute darüber ihr Missfallen äußerten, dann interessierte mich das so viel wie den Mond, wenn ihn ein Hund anbellt.

Ich lasse mir von keinen selbsternannten Wächtern und Besserwissern vorschreiben, wie man ein historisches Gerät an die heute bestehenden Bedingungen anpasst und wie nicht.


_



M. f. G.  Jacob
Smiley53
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#10
(08.04.2022, 10:12)klausw schrieb: Hallo Anton,
gerne. Gerät von vorne gesehen: ...
Falls noch weitere Fragen, gerne, aber ich müsste dann mein Gerät tatsächlich freiräumen.

Danke Klaus, diese Angaben genügen schon völlig. Ich habe sie oben in die Gerätebeschreibung eingefügt, so dass Interessenten alles beieinander haben.

(08.04.2022, 11:24)Andreas_P schrieb: Hallo Anton,
mal ein paar Gedanken dazu, wie man solch ein Gerät, was die Spannungsversorgung betrifft, zum Spielen bekommt ...

(09.04.2022, 09:59)J.R. schrieb: Hallo allerseits,
... habe ich den Umbau eines Mende 215G vom reinen Gleichstromradio zum reinen Wechselstromradio beschrieben ...

Vielen Dank für Eure Ausführungen, meine Frage zielte allerdings tatsächlich auf die konfektionierte "Plug-and-play" Möglichkeit hin. Die gibt es aber offenbar nicht. Die anderen Lösungen wie von Euch beschrieben, hatte ich bereits gelesen, kommen aber für mich nicht infrage. Für Andere, die diesen Thread einmal lesen, können sie aber trotzdem hilfreich sein.

Danke Alfons für Deine schönen Prospekte zur Ergänzung.
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