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Totalrestaurierung Tefifon KC1 - Teil 2
#1
Die Instandsetzung
Die Gummiteile

Die Kopftrommel
Wenden wir uns nun der Kopftrommel zu. Wenn die Tefibänder leiern und jaulen dann wird das meist den Bändern zugeschrieben, an denen liegt das aber nur in denn allerwenigsten Fällen.
Man muss sich das Funktionsprinzip  beim Abtasten der Bänder vor Augen halten.
Die Trommel dreht sich im Uhrzeigersinn, dier Anpressrolle drückt das Band gegen die Kopftrommel so dass es transportiert wird. Das Band wird also aus der Kassettte herausgezogen.
Das TA-System sitzt aber HINTER der Anpressrolle, das Band wird also nicht durch das TA-System gezogen, sondern geschoben.
Die kleine Führungsrolle hinter dem TA-System soll sicherstellen, dass das Band in Kontakt mit der Kopftrommel bleibt und sich nicht abhebt.
Nach der Führungsrolle wird das Band dann wieder in die Kassette gezogen.
ABER - der Zug ist minimal, nicht erwähnenswert. Wie auch, die Bandwickel liegen im Innern der Kkassette nur durch ihre Schwerkraft auf dem angetrieben Wickelteller.
Darauf kommen wir noch zu sprechen wenn es um die Bänder geht.
In der Praxis wird das Band eher in die Kassette geschoben als gezogen - nämlich durch den Transport der Kopftrommel. Die kann diese Aufgabe aber nur erfüllen wenn sie maximale Friktion mit em Band hat.
Hat die Friktion des Gummis durch Alterung nachgelassen, und/oder es ist auch noch Staub und Dreck auf Trommel und Band, dann hebt sich das Band unmittelbar nach der Anpressrolle minimal und sporadisch von der Kopftrommel ab. Das TA-System weicht in dem Fall einfach nach hinten aus, es verliert dadurch nicht mal die Rille.
Durch das Abheben des Bandes wird aber die Umlaufgeschwindigkeit kurzfristig stark verändert was sich in Leiern und Jaulen bemerkbar macht.
Deshalb ist ein penibel sauberes Band, eine saubere Kopftrommel und eine möglichst hohe Friktion der Gummierung der Kopftrommel so wichtig.
Wirklich klar geworden sind mir diese Zusammenhänge erst, als ich ein KC51 auf die höhere Geschwindigkeit für die Schnellläuferkassetten umgebaut habe. Da treten diese Effekte nämlich sehr viel stärker auf. vermutlich deshalb haben die Tefifone mit der höheren Bandgschwindigkeit auch zwei Anpressrollen, nämlich eine vor und eine hinter dem TA-System.

Meistens sind die originalen Kopftrommeln aber noch sehr gut brauchbar und es reicht in der Regel sie mit 400er Schleifpapier von Hand mal kurz abzuziehen und sie penibel sauber zu halten.
Sollte die Kolftrommel aber doch zu verhärtet sein, dass lässt sich die Gummierung erneuern.

Dazu wurde erst mal eine Form aus PU-Harz mit Alupulver gedreht.
der Durchmesser entspricht dem Originaldurchmesser der Gummierung + etwas Übermaß für das spätere Schleifen.
Der Kern ist herausnehmbar und mittig in der Form zentriert. Die Schraube dient lediglich dazu den Kern besser einsetzen zu können.
Der Kern entspricht dem Durchmesser der Kopftrommel ohne Gummierung  -1 mm. Dies deshalb, damit er später unter Spannung straff auf der Trommel sitzt.
   



Da sich der PU-Gummi mit der PU-Form verbinden würde, ist hier sorgfältiges Isolieren mit dem passenden Trennmittel essentiell.
   


Nun kann der Gummi angerührt und in die Form gefüllt werden, der Vorgang ist der gleiche wie bei dem Reibrad
   
   

Nach dem Polymerisieren wird der Kern mit einem Stempel im Schraubstock ausgedrückt.
Der Grund für den herausnehmbaren kern liegt in der tatsache begründet, dass sich die gegossene Gummierung niemals mehr aus der Form auslösen lassen würde.
Ist der Kern aber erst mal ausgedrückt, dann kann die Gummierung problemlis nach innen hin von der wand abgezogen werden.
   


Nach dem Auslösen ist die Gummierung fertig zur Montage und für das Schleifen.
   

Zum Schleifen wird die Gummierung auf die penibel gereinigte Kopftrommel gezogen.
Die Trommel selbst wird auf die originale Welle gespannt und in der Spannzange für optimalen Rundlauf eingemessen.
Danach kann geschliffen werden
   
   
   


Da bei dem vorliegenden Tefifon, trotz des schlechten Gesamtzustandes, die Kopftrommel noch recht gut war, hab ich die Gummierung nicht ersetzt somdern nur in der zuvor beschreibenen Weise minimal abgeschliffen.
Wir erinnern uns, dass die Trommel von der Welle nicht abgehen wollte.
Durch kurzfristiges, schockartiges Erhitzen mit einem kleinen Brenner lässt sich die Trommel dann in der Regel problemlos abziehen
   



Jetzt kann die Welle in die Spannzange der Drehbank gespannt und ausgerichtet werden. Die Rundlaufgenauigkeit war 1/100mm. Nach Motnage und Ausrichten der Kopftrommel waren es 2/100mm.
Mehr war nicht zu machen.  So wurde dann geschliffen und dabei auch gleich die Fehler im Rundlauf überdreht.
Da zur Montage des Tefiifon die Kopftrommel wieder von der welle getrennt werden muss, wurde die Position zueinander mit zwei Markierungen fixiert.
Nach der Montage wird der Rundlauf sicher wieder etwas schlechter sein, aber daran lässt sich leider nichts ändern.
   
   

Die Anpressrolle
Das letzte Gummiteil das in der Regel zu ersetzen ist, ist die Gummierung der Anpressrolle. Der weiße Gummi ist fast ausnahmslos porös oder gerissen.
Als einfachster Ersatz kann hier ein entsprechend breit abgeschnittenes Stück eines Fahrradschlauches dienen. Die passende Größe hab ich leider vergessen.
Das hat aber zwei Schönheitsfehler. Zum einen sind Schläuche heute nicht mehr nahtlos hergestellt, so dass die Naht,die der Rolle anliegt, die Gummierung an dieser Stelle etwas nach aussen drückt. Für die Funktion ist das aber unerheblich.
Zum anderen ist der Fahrradschlauch halt schwarz und nicht weiß wie das Original. Also stellen wir diese Gummierung eben auch noch her.
   



Als Material dient hier transparentes A-Silikon Härte 40, das entsprechend eingefärbt wurde um ein passendes weiß-beige zu erhalten.
Die Komponenten werden wieder 1:1 gemischt, die Verarbeitungszeit beträgt bei Raumtemperatur nur ca.5 min.
Das ist deutlich zu wenig da ds Silikon sehr zähflüssig ist und gut 10 min. braucht um den schmalen Spalt der Form auszufüllen.
An eine Entlüftung ist in dieser Zeit gar nicht zu denken, es würden Luftblasen im Gummi bleiben.
Da hat man nun zwei Möglichkeiten:
Anrühren unter Vakuum - das verhindert Lufteinschlüsse beim Anrühren, nicht aber beim Einfüllen
Aushärten unter Überdruck - dadurch werden kleine und kleinste Bläschen die es nicht an die Oberfläsche geschafft haben, mikroskopisch klein zusammengedrückt, sind prakisch nicht mehr vorhanden.
Um zu einem guten Ergebnis zu kommen muss die Form im Tiefkühlschrank auf -18 Grad, das Silikon vor dem Mischen im Kühlschrank  gekühlt werden.
Das verlängert die Aushärtezeit auf ein verträgliches Maß.
   


Die Form besteht in diesem Falle aus einem gedrehten Nylonkern und einer Aluhülse die in ihrem früheren Leben mal zu einem Hybridraketenmotor gehört hat und vom Durchmesser her zufällig genau passte. Manchmal hat man Glück.
   
   


Nun muss man sich beeilen, zügig anmischen und das Silikon in einem dünnen Strahl in die schräggestellte Form laufen lassen
Sowie die Form gefüllt ist kommt sie in einen Drucktopf und dann wird bei Raumtemperatur und 2 bar Druck in ca. 2h auspolymerisiert.

Drucktöpfe sind bei der Verarbeitung von Kunststoffen und Silikonen fast unentbehrlich. Im dentalen Bereich sind sie gebraucht einigermaßen erschwinglich zu bekommen, sind aber für sehr viele Anwendungen zu klein. Grössere gibt es praktisch gar nicht.
In meinem Fall hab ich mich mit einer 10 Liter Drucklackieranlage aus chinesischer Fertigung beholfen. Die gab es bei Amazon für rund 80 Euro incl. Lackierpistole.
Mit ein paar kleinen Umbauten und Änderungen hervorragend als großer Drucktopf zu gebrauchen und eben mangels TÜV- GS- und ähnlichen Siegeln sehr preisgünstig.
Ich hab ihn schon mit 6 bar beaufschlagt und er hat problemlos gehalten. Mehr als 3 bar sind bei der Kunststoffverarbeitung nie erforderlich.
Muss ein Kunststoff bei erhöhter Temperatur polymerisiert werden, kommt der ganze Drucktopf in einen Wärmeschrank aus der Gastronomie in dem normalerweise Teller vorgewärmt werden und der bis 70 Grad aufgeheizt werden kann. Es gibt viele Kunststoffe die bei 60 Grad polymerisiert werden müssen. Er ist auch ideal geeignet um lackierte Teile zu tempern.
   
   


Nach dem Aushärten wird die Aluhülse vom Kern abgezogen
   


Die Gummierung wird nun auf einen weiteren Kern aufgezogen und mit dem Skalpell auf das richtige Maß beschnitten. Der Kern der zur Form gehört würde dabei beschädigt, deshalb ist der zweite Kern erforderlich. Da schneiden klappt am besten in der Drehbank
   
   


Danach ist die Gummierung fertig und kann aufgezogen werden
   

Der Kassettenantrieb für die Wickelmechanik

Kommen wir nun zum wohl traurigsten Kapitel des KC1 - es ist der Kassettenantrieb für die Wickelmechanik.
Der sieht leider sehr häufig ungefähr so aus.
   

Der Kunststoff ist porös und brüchig geworden und die Traverse die mit dem Gehäuse verschraubt ist, hält dem Zug des Antriebsriemen nicht mehr stand.
Das zeigt sich häufig schon äusserlich durch einen schiefstehenden,wackeligen Mitnehmer.

Der konstuktive Aufbau ist für eine Reparatur leider sehr ungünstig.
   

Die Welle ist oben mit dem Mitnehmer heiß verpresst, der Kunststoff also in einen Retentionsring der Welle eingeschmolzen.
Keine Chance das zerstörungsfrei zu trennen.
Das untere Ende der Welle ist mit der Riemenscheibe aus Zinkdruckguss durch Verzahnung verbunden. Auch diese Verbindung ist kaum zu lösen.
Herkömmliches Austreiben geht nicht da man kein Widerlager hat. Die Riemenscheibe verformt sich längst bevor die Verbindung nachgibt.
Geschafft habe ich das nur mit einem Dtuckluftmeißel, wobei man die Riemenscheibe dann zwischen zwei Finger klemmen muss. Dabei haut der
 Meißel einem schon mal das ganze Teil aus den Fingern, also Tücher unterlegen und schmerzhaft ist es auch weil der Meißel brachial zuschlägt.
Hab von meinem Schatz schon einen Anschiss bekommen weil sie das Teil für das Foto halten musste Big Grin

   


Die Verbindung ist wirklich extrem fest.
   
   
   




Hat man das geschafft, muss nach erfolgter Reparatur die Verzahnung wieder zusammengepresst werden.
Manuell, mit Durchschlag und Hammer hat das dann ziemlich geeiert hinterher, einigermaßen zufriedenstellend klappte es nur durch
Zusammenpressen mittels Reitstock in der Drehbank
   


Reparaturfreundlich ist die ganze Sache nicht und ohne Zerlegen der Einheit ist es ausgesprochen schwierig weil eine stumpfe Klebung nicht hält
und der Kunststoff eh schon geschwächt ist.
Man kann eigentlich nur eine Lage eines ganz dünnen Carbongewebes auflegen und damit die Traversen verstärken. Damit das hält muss man es
zwingend beidseitig machen, was aber auch wieder problematisch ist, weil der freie Luftspalt minimal ist und man sich sehr schwer tut,
in diesen Spalt das Gewebe plus Harz einzubringen und festzudrücken ohne die Welle zu verkleben.
Alternative wäre ein mehrlagige, dicke, einseitige Verstärkung der Oberseite, aber auch das geht nicht, weil dann der Mitnehmer um diesen Betrag weniger weit aus
der Gehäuseoberfläche herausragt und da relativ wenig Toleranz ist. Steht der Mitnehmer zu niedrig, dann wird der Wickelteller in der Kassette nicht weit genug angehoben
und schleift auf dem Gehäuseboden der Kassette. Das ergibt sehr unschöne Schleifgeräusche beim Abspielen.
Das Bild soll das verdeutlichen.
   

Wie man sieht ist zwischen Riemenscheibe und Traverse extrem wenig Platz, nicht mal ganz ein Millimeter. Das ist echt fummelig da was drunter zu kriegen. (grün)
Aber auch auf der anderen Seite (rot) darf die Verstärkung nur wenige 1/10 mm dick sein, ansonsten kommt es zu besagten Problemen mit dem Wickelteller.

Fazit : Eine Reparatur ist möglich, aber eine ziemliche Fummelei. Aus dem Grund ist die Einheit als Ersatzteil auch sehr gesucht.

Die Riemenscheibe
Nächste Möglichkeit ist, eine neue Traverse herzustellen. Aber dann muss das alte Teil vorher zerlegt werden weil Welle, Mitnehmer und Riemenscheibe ja wieder benötigt werden.
Aus dem Grund beschloss ich, die ganze Einheit nachzubauen und die Verbindung der Riemenscheibe mit der Welle abnehmbar zu gestalten.

Der Plan war, die Riemenscheibe nicht mit der Welle zu verpressen, sondern zu verschrauben, so dass eine leichte Demotntage möglich wäre.
Die originale Riemenscheine abzuformen ging nicht, da sie an den Rändern so dünn ist, dass das in Kunststoff Probleme mit der Stabilität gegeben hätte.
Also wurde aus Biresin eine neue Riemenscheibe angefertigt die von den Abmessungen der originalen entsprach und nur an den Ränder etwas dicker war.
Hiervon wurde dann wieder eine Silikonform angefertigt
   


Ausgegossen wird mit einer Mischung aus Biresin und Zinkpulver, wobei der Zinkanteil so hoch wie möglich gehalten wird.
Damit die Pressfahne bei dem relativ dickflüssigen Brei nicht zu dick wird, wird das Oberteil beschwert
   


Nach 30 Miinuten kann der Rohling entnommen werden
   
   


Da die Passflächen präzise sein müssen, werden sie noch mal überdreht und der Bund auf die richtige Länge gekürzt, so wie das Loch für die Welle aufgebohrt. Das kann man nicht schon in der Form berücksichtigen, das das einfach nicht präzise genug wäre.
   
   


Anschließend etwaige Abweichungen vom Rundlauf noch mal überdrehen
   


Da die Riemenscheibe einen metallenen Charakter haben soll, wird sie mit Schleifpapier überschliffen und mit NevrDull Polierwatte poliert.
Durch den hohen Zinkanteil sieht das dann fast wie Metall aus und ist auch vom Gewicht her vergleichbar.
   
   
   
   

Die Traverse und der Mitnehmer
Fehlt noch die Traverse und der Mitnehmer. Von gut erhaltenen Exemplaren wurden wieder Silikonformen erstellt. Die Anfertigung ist hier etwas komplizierter, vor allem bei dem Mitnehmer weil der zusätzliche Luftanzugskanäle braucht damit sich keine Luft stauen kann.
   
   


Als Kunststoff wird hier Smooth Cast von KauPo verwendet. Einer der ganz wenigen PUs die tranparent/beige sind und sich daher im Sinner des typischen Elfenbeintons der 50er Jahre einfärben lassen.
Allerdings ist das Mischen der richtigen Farbe und des richtigen Opazitätsgrads eine elende Fummelei. Zumal der Kunststoff beim Polymerisieren seine Farbe in Richtung gelb ändert. Es hat viele Stunden gedauert bis ein halber Liter des gewünschten Farbtons fertig war.
   
   


Polymerisiert wird bei 2 bar Überdruck und 60 Grad
Nach 1 Stunde kann die Form geöffnet und die Teile entnommen werden
   
   
   


Die Riemenscheibe ist nun mit der Welle verschraubt, der Mitnehmer nach wie vor vergossen.
Da bin ich noch am Überlegen, ob man den Mitnehmer nicht in der Höhe verstellbar machen könnte.
Damit könnte man auf Toleranzen der einzelnen Geräte reagieren und den Betrag, um den der Wickelteller der Kassette angehoben wird, noch justieren um evtl. Schleifen zu vermeiden.
   

Die Sinterbuchse mit den Abmessungen 5x8mm ist wieder als Standardware verfügbar
   



Alternativ hatte ich auch Kugellager in Erwägung gezogen. Es zeigte sich jedoch dass die bei dem relativ geringen Abstand zueinander deutlich zu viel Spiel gehabt hätten. Gepasst hätten sie perfekt.
   


Zusammenbau der Einheit
Der Aufbau der Einheit - über die Passcheiben 0,1mm kann das Spiel, sowie das Maß eingestellt werden um das der Mitnehmer nach oben ragt um den Wickelteller in der Kassette anzuheben.
Der Mitnehmer wird nach der Montage auf die Welle eingeharzt
   
   
   



Diese Konstruktion hat nun den Vorteil dass sie jederzeit zerlegt werden kann.
Damit ist die Einheit nun fertig und kann montiert werden.
   
   

Ersatz des Tonabnehmers

Bleibt noch der Ersatz des Tonabnehmers. Im Laufe der Jahre hab ich viele System implantiert. Da die meisten inzwischen nur noch schwer zu bekommen sind, bzw. sehr teuer geworden sind, wie z.B. Pfanstiehl 51, Coner 33 oder Electro Voice 51, beschränke ich mich hier auf die Adaption des bekannten "China Systems". Es hat den Vorteil gut zu klingen, spottbillig zu sein und - da es ein Stereo System ist - auch die seltenen und teuren Stereobänder abspielen zu können was man bei einem Mono System unterlassen sollte wenn man das Band nicht ruinieren will.
   


Leider lässt sich dieses System nicht ohne Änderungen einbauen, da es deutlich zu lang ist und damit nicht in die Wippe des KC 51 passt. Es muss also radikal gekürzt werden, was aber gut machbar ist.
Als erstes wird der Nadelträger abgezogen, anschließend die kleine Haltenase vorn mit einem kleinen Schraubendreher abgehebelt.
   




Nun lässt sich das System aufklappen. dabei bricht vermutlich die hintere Arretierung ab. das macht aber nichts, da wir ja eh kürzen müssen. 
   



Nun können beide Gehäusehälften getrennt, die ganze Einheit aus Keramikstreifen, Gummilagern und Anschlusstiften herausgenommen und beiseite gelegt werden.
   
   
   



Das Gehäuse wird nun an der gekennzeichneten Stelle mit einer Trennscheibe oder einer Laubsäge gekürzt und anschließend auf Schleifpapier sauber plan geschliffen.
Danach setzten wir das Innenleben probehalber wieder ein. Das Gehäuse sollte nun die hinteren Gummilagern um etwa 1mm überragen.
   
   



Im nächsten Schritt kürzen wir die Anschlusspins mit einem kleinen Seitenschneider oder einer Nagelschere etwa auf die Länge des Gehäuses
   
   



Für Monobetrieb werden die beiden Kanäle einfach gebrückt.
Achtung beim Abzwicken und Verlöten. Die Kontaktstreifen der Anschlüsse sind zwischen den Keramikplättchen und der Gummilagerung nur geklemmt. Sie können beim Abtrennen der Anschlüsse und beim Verlöten verrutschen.  Also die Lage sorgfältig kontrollieren und evtl. wieder korrigieren sollte etwas verrutscht sein.
   



Anschließend wird die zweite Gehäusehälfte gekürzt. Da der Schnapper durch das Kürzen entfallen ist werden die Gehäusehälften mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber an den Seiten verklebt. Möglichst nicht auf die Gummilager bringen damit die nicht ihre Elastizität verlieren.
Damit ist das System jetzt ordentlich gekürzt.
   



Um das System montieren zu können muss es mit einer Halterung versehen werden so dass man es wie ein Tefi Originalsystem in die Wippe schrauben kann.
Dazu hab ich eine dünne Platte gesägt, geschliffen und sie der Kontur des liegenden Systems entsprechend mit Wachs aufmodelliert. Davon wurde dann eine Form angefertigt und mit einem PU-Kunststoff mit Kohlefasermehl als Füllstoff ausgegossen. Die Kohlefasern geben dem Adapter die erforderliche Stabilität.
Nach dem Entformen muss der Adapter auf der Unterseite noch plan abgezogen werden, da die Form ja einteilig war.
   
   



Nun kann das System von der Rückseite her in den Adapter eingeharzt werden. Aufpassen dass kein Harz in den Bereich des Nadelträgers läuft. Die Nadel muss ja austauschbar bleiben.
   
   
   



Es folgt das Anlöten der NF-Leitung. Am besten ist es eine Originalleitung zu verwenden. Mir ist bis jetzt keine Tonarmlitze untergekommen die die Flexibilität der Originalleitung gehabt hätte. Wenn da jemand einen Tipp hätte wäre das super.
Beim Tefifon gibt es ja keinen langen Tonarm bei dem die Leitung im Drehpunkt austritt. Deshalb ist beim Tefifon eine hochflexible Leitung ganz besonders wichtig, damit die Beweglichkeit der Wippe nicht beeinträchtigt wird. Ansonsten springt die Nadel.
Die Lötstellen hab ich mit Wachs vergossen. das hat den Vorteil einer Zugentlastung die aber jederzeit reversibel ist.
   


Damit ist das TA System fertig und kann eingebaut werden. Leichte Abweichungen des Spurwinkels können durch lösen der schraube und Verdrehen korrigiert werden. Dabei aber darauf achten dass die Gummierung der Kopftrommel nicht die innere Strebe der Wippe berührt.
   
   
   
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#2
Montage

Inzwischen ist nun auch das Gehäuse lackiert und bis auf die Aufarbeitung einiger Kleinteile, Reinigung der Kabelbäume, ect. sind wir mit der Restaurierung fertig und es geht bald an die Montage und die Einstellarbeiten. 
   

Nachdem der Lack nun durchgetrocknet ist, geht es an die Montage - bei mir ein etwas nerviges Thema weil ein Gerät nun mal schneller zerlegt als wieder aufgebaut ist.
Auch wenn ich es mir jedesmal vornehme, bei diesem Gerät jede, aber auch wirklich jede kleinste Schraube in einen Pappbecher zu geben und mit einem Zettelchen zu versehen, wo sie hingehört, ist am Schluss immer wieder das gleiche Chaos und Rätselraten, wann welches Teil in welcher Reihenfolge wo und mit welcher Schraube fixiert wird.
Da das KC1 mein Lieblingskind ist, hab ich vor Jahren eine Montagedoku für mich selbst geschrieben, in der Überzeugung, dass sie narrensicher ist und jeder Laie das Ding damit wieder zusammenbauen kann.
Dabei übersieht man aber die Tatsache, dass man zu dem Zeitpunkt wo man das schreibt, voll in der Materie drinsteckt und vieles als selbstverständlich empfindet was mit zeitlichem Abstand plötzlich nicht mehr selbstverständlich und selbsterklärend ist.
Die folgenden Bilder stammen also nicht von dem hier gezeigten KC51, sondern von der früheren Dokumentation.
Alles was mir hier jetzt an Ungereimtheiten auffällt, versuche ich gleich zu ändern und wäre euch dankbar wenn ihr mich auf solche gleich aufmerksam macht.

Wir beginnen mit der Montage des Kassettenantriebs.
Die Muttern mit Gefühl und nur handfest anziehen, damit der Kunststoff nicht überlastet wird
Nach der Montage bitte unbedingt überprüfen ob der Mitnehmer in allen Richtungen genau senkrecht aus dem Gehäuse ragt und nicht etwas schief steht.
Das kann passieren wenn das Lager Spiel hat oder der Kinststoff der Traverse verzogen ist. Steht der Mittnehmer nicht senkrecht, dann wird später der Wickelteller des Bandes auch schief stehen, da er auf dem Mitnehmer aufliegt und dann schleift der Wickelteller mit seinem Rand auf dem Boden der Kassettte. Das gibt sehr störende Geräusche beim Abspielen.

   


Es folgt das Verschrauben des Motors, zuvor muss aber noch das Reibrad auf seinem Ausleger montiert werden
Dazu setzen wir die Passcheiben wieder ein, bzw. benutzen neue, sollten die alten beschädigt oder verloren gegangen sein.
Hier wurden 2 Stück 0,2mm eingesetzt. Im Grunde ist das unwichtig, das Reibrad sollte halt so montiert werden, dass es frei auf seiner Achse läuft, aber nur minimales Spiel in axialer Richtung aufweist.
Nicht vergassen das Lager zuvor zu ölen. Es schadet nie, einen Tag vor der Montage die Lagerbuchse mit einem Wattekügelchen zu füllen und die Watte mit Öl zu tränken so dass sich die Sinterbronze mit Öl vollsaugen kann.
   



Dann das Reibrad aufsetzen, der Bund der Lagerbuchse muss nach unten hin schauen.
   


Der freie Raum bis zur Nut des Sicherungsrings wird nun mit Passscheiben aufgefüllt, so dass das Reibrad hinterher nur noch minimales Spiel aufweist
   
   


Anschließend Sicherungsclip anbringen und den freien lauf des Reibrads überprüfen.
   


Als letzten Schritt zieht man nun das Reibrad nach oben. Es sollte sich nur geringfügig bewegen lassen.
Weist es zu großes, oder gar kein Spiel auf, wird die Mutter des Auslegers gelöst und die Gewindescheibe so verdreht, dass der Ausleger sich frei und reibungslos bewegen lässt, aber nur minimales Spiel hat.  Anschließend die Mutter zur Fixierung wieder festziehen.
   

Jetzt kommt eine etwas nervige Arbeit. Die Sinterlager des Schwungrades, die wir gereinigt und mit Öl getränkt hatten, müssen nun an ihren Platz zurück.
Je eines kommt in den Federkäfig der Chassisoberseite und der Lagerbrücke.
Man hebelt mit einem kleinen Schraubenzieher, unter ständigem Fingerdruck auf die Lagerbuchse, die Federklammern des Käfigs etwas auf und drückt die Buchse Stück für Stück an ihren Platz.
Dabei nicht zu viel hebeln. Die Federn dürfen sich weder verbiegen noch abbrechen.
Am Ende müssen beide Lagerbuchsen wieder spielfrei aber frei beweglich in ihrer Endposition sitzen
   
   
   



Als nächstes verschrauben wir den Bügel mit der Höhenjustierung der Kopftrommel und dem Drucklager mit der Lagerbrücke mit 2 Stück 5mm langen Schrauben M3.
An der Einstellung der der Höhe für die Kopftrommel muss in aller Regel nichts verändert werden.
   



Es folgt die Montage der beiden Schmierfilzringe mit ihren Abdeckkappen auf der Chassisoberseite und der Lagerbrücke.
Die Filzringe wurden zuvor in Aceton gereinigt und mit frischem Öl getränkt.
   
   
   



Die Laschen der Abdeckkappen werden sorgfältig umgebogen. Dabei kann durch die Kompression der Filze überschüssiges Öl austreten das mit einem Tuch entfernt wird.
   
   





Der Motor mit dem Reibrad kann nun montiert werden.
Original ist er mit 4 selbstschneidenden Schrauben M3 mit den Pertinaxhaltern verschraubt. ich persönlich nehme da lieber herkömmliche Schrauben um die Gewinde zu schonen und schmiere mit etwas Paraffin. Im Original werden keine Beilagscheiben benutzt und die Schraubenköpfe  mit Lack fixiert.
Auf dem Foto sind die Motoranschlusskabel bereits mit der Pertinaxplatine der Lagerbrücke des Schwundrades verlötet.
Das kann man aber auch nach der Montage des Motors machen
   

Hier nun die Verdrahtung der Motoranschlusskabel mit der Lötösenleiste der Laberbrücke.
Die Bezeichnungen A1, A2, B1, B2 sind an der Seiten der Motorspule aufgedruckt.
   



Jetzt wird ein erster Probelauf des Motors und des Reibrades vorgenommen
Dazu an den gezeigten Lötösen die Netzspannung anlegen und die Lötösen
für den Netzschalter überbrücken.
   




Der Motor und das Reibrad sollten nun sauber laufen. Es sollten nur minimalste
Laufgeräusche zu hören sein.
Ist das zufriedenstellend verlaufen, wird der Antriebsriemen um den Kassettenantrieb gelegt.
In den allermeisten Fällen ist dieser PU Riemen perfekt erhalten. Dieses Tefifon war das erste
mit verhärtetem Riemen. Da ich Ersatz habe ist das kein Problem. Es gibt aber O-Ringe in
der erforderlichen Größe, so dass Ersatz grundsätzlich unproblematisch ist
   



Nun folgt eigentlich die Montage des Schwungrades. Wie erinnern uns aber, dass bei dem Versuch
die Kopftrommel von der gemeinsamen Welle zu trennen,  sich das aufgeschrumpfte Schwungrad von der Welle gelöst hat.
Hier hilft jetzt nur, die Welle an der Stelle etwas aufzukupfern und das Rad erneut ausfzuschrumpfen, oder aber das Schwungrad
mit der Welle zu verkleben. da hier kaum Kräfte übertragen werden kann man das problemlos mit 2K Kleber auf Epoxy-Basis
verkleben.
Die Welle und die Bohrung des Schwungrades werden mit Bremsenreiniger entfettet, der Sicherungsclip aufgesetzt,
der entsprechende Bereich des Welle mit Kleber dünn beschickt und das Schwungrad unter ständigem Drehen von
oben her bis zum Anschlag auf den Sicherungsclip aufgeschoben. Überquellender Kleber wird entfernt.
   
   



Ist der Kleber ausgehärtet wird die Welle mit dem Schwungrad zur Probe in das obere Lager des Chassis gesteckt.
Zuvor einen Tropfen Öl in die Buchse geben.
Sehr häufig gibt es da Probleme weil sich an der Nut für den oberen Sicherungsclip irgendwo ein minimaler Grat gebildet hat.
Lässt sich die Welle nicht sauber einschieben muss hier nachgearbeitet werden.
Dann kann die Welle endgültig montiert werden.

Achtung: Nicht vergessen vor dem Einführen den Antriebsriemen des Kassettenantriebs um die Welle zu legen, ansonsten muss man hinterher alles wieder demontiern.

Ist die Welle fast im Schlussitz, fummelt man dann den Riemen um die Riemenscheibe des Schwungrades.
Sitzt alles, kann die untere Lagerbrücke montiert werden. Auch hier gibt man in die Lagerbuchse einen Tropfen Öl

Achtung:   Keinesfalls vor der Montage vergessen, die 2mm Lagerkugel in die Welle zu setzten und den Lagersitz zuvor mit Wälzlagerfett zu füllen
   



Nun kann die Lagerbrücke mit 4 Schrauben M4 x5mm und Sprengringen montiert werden
   




Zeit für einen Probelauf
Dazu stellt man das Chassis auf eine geeignete Unterlage. Ich verwende dafür solche Pappbecher.
Vor vielen Jahren hab ich da mal 1000 Stck spottbillig ersteigert. Die sind super als Anrührbecher für Harze, Farben und eben auch um ein Chassis abzustützen.
Die Kopftrommel wurde nur zur Probe eben mal lose aufgesetzt.
   



Beim Blick von der Seite sollte das Reibrad nun hahezu parallel zum Schwungrad und zum Chassis stehen und die beiden Laufflächen sauber anliegen.
Minimale Schleifgeräusche sind normal, die Lager und die Welle müssen sich erst wieder aufeinander einschleifen.
Ich lasse das Chassi so normalerweise erst mal 24h laufen
   



Es folgt ein Drehzahltest. Rein rechnerisch sollte die Kopftrommel mit 78,9 U/min. rotieren.
Das ist aber als Näherungswert zu verstehen. Die tatsächliche Bandgeschwindigkeit hängt auch vom Durchmesser der Kopftrommel ab und der ist im Laufe
der Jahrzehnte durch Abrieb, Reinigung und Schrumpfen des Gummis sicher nicht größer geworden. Von daher wäre eigentlich eine eher zu niedrige
Bandgeschwindigkeit zu erwarten.
Komischerweise wird aber eher vom Gegenteil berichtet. Manche empfinden die Wiedergabegeschwindigkeit als zu schnell und es wird in dem Zusammenhang
diskutiert, ob das 11m lange Kunststoffband im Lauf der Jahrzehnte geschrumpft sein könnte.
Mir ist in der Hinsicht eigentlich nichts aufgefallen und letztlich reden wir hier nicht von HiFi.
Wenn man es aber ganz genau haben will, besteht prinzipiell die Möglichkeit durch entsprechend dicke Gummierung der Kopftrommel Anpassungen vorzunehmen


In dem Falle nun liegt die Nenndrehzahl umd 0,9 Umdrehungen und damit um gut 1 % zu niedrig.
Das kann sich durchaus aber noch ändern wenn alle Lager wieder eingelaufen sind.
   

Es geht weiter mit der Montage des Kabelbaums. Er wirdvon unten her durch das Loch des Chassis gesteckt
Der Isolierschlauch sollte etwa 5mm aus dem Chassis herausragen
   



Mit einer Schelle und einer Schraube M3 x 5mm wird der Kabelbaum fixiert
   



Anschließend wird der Kabelbaum auf der unteren Lagerbrücke mit 2 Schellen in gleicher Weise befestigt
   



Es folgt das Verlöten des Netzanschlusskabels an den Lötösen
   



Und das Verlöten der dünneren braunen Kabelenden
   

Weiter gehts mit dem netzschalter. Sollte der irgendwelche Auffälligkeiten zeigen, ist es schnell zerlegt, gereinigt und gefettet.
Herrlich diese alten schalter die sich restlos zerlegen lassen. Kein Vergleich zu dem Plastikgelumpe heutzutage.
   




Zuerst muss der haltewinkel des Schalters mit dem Chassis verschraubt werden. Der Winkel ist in Grenzen auf dem Chassis verschiebbar vor dem Festschrauben.
Hier werden evtl. später Korrekturen in seiner Position erforderlich sein, da er auch das Gegenlager des Rillenwählers, sowie die Begrenzungen für die Tonabnehmerwippe beinhaltet.
   



Das Kabel des Netzschalters wird durch das Loch des Chassis geführt und mit einer Schelle fixiert.
   
   



Nun kann das Kabel mit der Partinaxplatine an den Lötösen verlötet werden
   
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#3
Zusammenbauen

Jetzt ist es an der Zeit die Chassisplatte mit dem Gehäuse zu verschrauben. Um Schwingungen auszugleichen ist sie über vier Federn
schwimmend mit dem Gehäuseunterteil verbunden.
   
   
   



Nachdem die Plastikkappen aufgesteckt sind, kann die Chassiplatte mit dem Gehäuseunterteil verschraubt werden. Original werden da
 M3 x 6mm Stahlschrauben mit Zylinderkopf verwendet.
Der besseren Optik wegen ziehe ich hier Messingschrauben mit Linsenkopf vor. Passt einfach besser zu dem Hammerschlaglack.
   
   



Gehäuse umdrehen und die beiden Gummitüllen für das Netzanschluß - sowie das NF-Kabel in die dafür vorgesehenen Löcher stecken
   




Hier ist eine kleine Anmerkung vonnöten.

Im Original ist die Pertinaxplatte für den Anschluss der Fernbedienung, sowie die 4mm Buchse für den externen Masseanschluss mit dem
Gehäuse vernietet. Passende Nieten konnte ich nirgends finden und selbst wenn, wäre das Vernieten mit Hausmittelnkaum vernünftig möglich.
Natürlich könnte man Popnieten nehmen, aber die gibt es nicht in Messing und Alu würde hier gar nicht passen.
Die einfachste Möglichkeit ist es daher die Nieten durch Schrauben M3 zu ersetzen. Für den Masseanschluss kann man eine herkömmliche
4mm Einbaubuchse verwenden.
Da ich jedoch bei Messing bleiben wollte, wurde die Massebuchse in Messing und Pertinax ausgeführt und die Schrauben für die Pertinaxplatte
der Fernbedienung optisch ein wenig in Richtung Nieten getrimmt. Wer das Gehäuse nicht neu lackiert kann sich sen ganzen Aufwand mit dem
Ausbohren der Nieten natürlich sparen
   




Nietersatz und Massebuchse
   
   



Es folgt also die Fixierung der Kabel mit Schellen und Schrauben M3 x 6mm, sowie die Montage der Massebuchse und der Platte für
den Fernbedienungsanschluss mit Schrauben M3 x 10mm
   



Anschließend werden noch die freien Kabelenden der Fernbedienung und der Masseanschluss verlötet
   



Damit ist dieser Arbeitschritt beendet und es geht dann auf der Oberseite des Chassis weiter
   

Wurde der Titelwähler demontiert, baut man ihn jetzt in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen.
   



Die Achse wird in das Loch des Haltewinkels für den Netzschalter eingefädelt
   



Und dann der Haltewinkel mit 2 Schrauben M3 x 5mm + Sprengring mit dem Chassis verschraubt.
Die Löcher im Winkel sind deutlich größer als der Durchmesser der Schrauben. Das ist so beabsichtigt
weil hier später Einstellarbeiten erforderlich sind.
   



Nach der Montage wird geprüft, ob das Rad sich frei drehen und in axialer Richtung einige Millimeter
verschieben lässt und auch wieder ohne zu hakeln in die Ausgangsposition zurückkehrt.
   


Passt hier alles machen wir mit der Montage der Andruckrolle weiter. Wurde sie zerlegt, wird sie jetzt wieder zusammengebaut.
Die Anzahl der eingelegten Passscheiben kann durchaus variieren. Hat man die originalen Scheibenaus Hartpapier verloren oder sind sie
zerbrochen, kann man natürlich auch solche aus Stahl oder Edelstahl nehmen. In aller Regel liegt man nicht falsch wenn man zum
Achsträger hin zwei Scheiben mit jeweils 0,2mm verwendet.Ist die Rolle dann auf der Achse, werden so viele Passscheiben hinzugefügt
bis die Rolle nur noch minimales Spiel aufweist, sich aber noch ungehindert drehen lässt. Sicherungsclip aufsetzen und den freien Lauf der
Rolle nochmal überprüfen.
   



Die nächsten Schritte sind etwas fummelig. Zuerst wird die Lasche um die Achse gelegt und die zugehörige Feder beidseitig eingehängt.
Es ist vorteilhaft die ausgestanzte Öffnung bei der Montage mit Papier abzudecken um zu verhindern dass die Feder dürch die Öffnung
in das Gehäuseinnere fällt. Sie dann wieder rauszuschütteln nervt gewaltig.
   



Dann wird der Sicherungsclip in die UNTERE Nut eingesetzt
   



Und anschließend eine Anlaufscheibe aufgesetzt
   



Der Halter mit der Rolle wird nun einige Millimeter auf die Achse gesetzt und dann die Federscheibe auf die Achse gefädelt
   
   



Der Halter mit der Rolle wird nun in seine Endposition auf die Anlaufscheibe geschoben und so ausgerichtet dass das Loch in
der Lasche mit dem Zapfen auf der Unterseite des Halters fluchtet. Die Feder muss dabei entspannt sein.
   



Jetzt heisst es die Lasche irgendwie hochfummeln und den Zapfen in das Loch der Lasche einführen. Das kann nervig sein,
evtl. tut man sich leichter wenn man die Feder erst dann einhängt wenn der Zapfen im Loch ist. Man muss ausprobieren
wie man besser zurecht kommt. Letztlich muss es dann so aussehen.
Dass die ganze Sache etwas schief ausieht, die Feder die Lasche schräg nach unten zieht, muss so sein.
   



Abschließend wird noch der Sicherungsclip aufgesetzt.
   



Als letzter Arbeitsschritt wird noch der Anschlagwinkel mit den beiden Einstellschrauben auf dem Chassis momtiert.Die Einstellschrauben
haben wir belassen wie sie waren. Ob da Änderungen erforderlich sind sehen wir dann später. Damit ist die Montage der Andruckrolle
abgeschlossen. Es wird noch geprüft ob sie sich einwandfrei bewegen lässt und sauberin ihren Endpositionen einrastet.
   


Kleine Anmerkung: Habe doch glatt vergessen, eine neue Gummierung auf die Rolle zu ziehen. Das muss man natürlich vorher der
Montage machen, was ich jetzt nachholen muss. Also nicht wundern wenn die in den anschließenden Bildern plötzlich daruf ist

Es folgt die Vorbereitung und der Einbau der Tonabnehmerwippe. Nach der Reinigung wird die Feder ausgehängt
und geprüft ob alle Gelenke leichtgängig sind. Die Gelenke sollten minimales Spiel haben aber absolut leichtgängig
sein. In der Regel sind hier keine Einstellarbeiten nötig. Man kann die Spitzenlager aber durch Lösen der Kontermutter
und Verstellen der Schrauben justieren. Anschließend wird die Feder wieder eingehängt.
   
   



An die gekennzeichneten Stellen gibt man ein winziges bisschen Öl
   



Bevor die Wippe auf das Chassis montiert wird muss noch dier E-Magnet für die Fernbedienung montiert werden.
Die Fernbedienung ist eine ziemlich skurile, aber raffinierte Konstruktion. Man sieht zwei Spulen mit der drehbar
gelagerten Ankerplatte. Wird eine der beiden Tasten auf der Fernbedienung gedrückt, dann zieht die entsprechende
Spule an und die zugehörige Schubstange wird ein klein wenig nach vorn und nach oben/unten geschoben.
Das Ende der Schubstange bekommt mit der Friktionsfläche der Wippe Kontakt und hebt das TA System nicht
nur vom Schallband ab, sondern vesetzt es auch ein winziges bisschen nach oben/unten.
Im Idealfall beträgt der Versatz genau eine Rille, was beim 1h Band einen Sprung von etwa 50 Sekunden bedeutet.
Ganz so perfekt klappt das aber selten. Ich persönlich benutze die Fernbedienung fast nie, das manuelle Verstellen am
Rillenwahlrad geht schneller, besser und einfacher, aber die Konstruktion ist schon raffiniert.
   




Hier sieht man die Enden der Schubstangen. Sie sind schräg angeschliffen, so dass sie flächig auf der Friktionsfläche
aufliegen und die Wippe sicher bewegen können.
   



Die FB-Einheit wird nun mit der Wippe verschraubt. Es werden 2 Schrauben  M2,5 x 5mm verwendet
   


Hier sieht man nun noch mal die Funktionsweise nach der Montage.
Das erste Bild zeigt die "Neutralstellung", also wenn kein Knopf gedrückt wird. In Neutralstellung dürfen die beiden Schubstangengerade
so keinen Kontakt zu der Friktionsfläche haben. Das gilt natürlich für den gesamten Höhenbereich. Die Friktionsflächeändert ja ihre vertikale
Position während des Abspielens. Sollte da an irgendeiner Stelle während des Abspielen eines Bandes ein Kontakt zustande kommen, dann
springt natürlich die Nadel weil die Wippe behindert wird.

Das zweite Bild zeigt den Zustand bei gedrückten Knopf für die Wahl eines vorangegeangenen Titels.
Die entsprechende Schubstange hebt die Nadel vom band ab und verstellt die Wippe etwas nach oben.

Im letzten Bild die Position der anderen Schubstange für die Wahl des nächsten Titels.
   
   
   

Jetzt kann die Tonabnehmerwippe mit 3 Schrauben M3x5mm mit dem Chassis verschraubt werden. Hier wird nichts
justiert, die Schrauben werden also gleich definitiv angezogen
   


Es fogt die Montage des Statusanzeigers, ebenfalls mit M3x5mm. Das Ende des kupfernen Drahts muss durch den
Schlitz des Mitnehmers an der Wippe.
Nach dem Verschrauveb die Wippe auf- und abbewegen, der Statusanzeiger murr der Bewegung folgen und völlig
störungsfrei laufen. Er wird später nur von der Schallbandrille bewegt und darf daher keinerlei Reibung verursachen.
Sollte das Drahtende nicht weit genug durch den Schlitz reichen, so kann der Mitnehmer etwas nachgebogen werden
   
   



Im nächsten Schritt wird noch die Pertinaxplatte mit den Lötösen mit dem Ausleger auf der Wippe mit einer Schraube
M2,5x5mm verschraubt
   

Wir setzen nun den Dämpfer ein. Aufpassen, dass keinesfalls die Gleitfläche in irgendeiner Form beschädigt wird. Zum Einhängen
muss der Dämpfer so weit auseinandergezogen werden, dass das Innenröhrechen aus dem Aussenröhrchen austritt.
Die Gleitfläche darf nicht berührt werden, weder mit den Fingern noch mit einem Werkzeug. Das Tei list extrem empfindlich.
   



Es folgt nun die Montage des Tonabnehmers, das Verlöten aller Kabelenden mit den Lötösen der Pertinaxplatte, sowie das Verlöten
des Massebands mit der Lötfahne des Halters der Statusanzeige. Sollte die Spiralfeder der Kabelführung entfernt worden sein, wird
auch sie nun wieder angelötet.
Bisher sind mir zwei verschiedene Kabelfarben und Belegungen untergekommen. Da man auf Fotos immer sehr schlecht erkennen
kann welche Kabel wo angelötet sind, habe ich sie im zweiten Bild grafisch dargestellt. Der 470K Widerstand ist nicht in allen Tefifonen
vorhanden. Vermutlich ist das abhängig vom jeweiligen Tonabnehmersystem. Bei dem hier verwendeten China System konnte ich
klanglich keinen Unterschied feststellen und habe ihn daher durchgezwickt. Dadurch wird das Ausgangssignal minimal stärker.

Da das Chinasystem auf Bariumtitanat basiert, ist das Ausgangssignal von Haus aus etwas niedrigerals bei den originalen Kristallsystemen.
Das ist prinzipbedingt und gilt für alle Keramiksysteme.
   
   





Als nächstes wird das Ausgleichsgewicht für das TA-System montiert. Hier werden quadratische Metallplättchen in zwei verschiedenen
Dicken verwendet. Da das Chinasystem sehr leicht ist, reicht hier die Montage eines der dicken Plättchen. Bei anderen Systemen sind evtl.
mehrere oder eine Kombination unterschiedlicher Plättchen erforderlich. Zusätzlich lassen sich die Plättchen durch Langlöcher verschieben,
so dass in jedem Fall ein optimaler Ausgleich gefunden werden kann.
Das Optimum ist dann erreicht, wenn die Wippe in jeder Höhenposition stehen bleibt, also nicht von selbst absinkt oder aufsteigt.
Deshalb wurde auch die Kopftrommel noch nicht montiert, so haben wir für diese Einstellarbeit mehr Freiraum.
   




Anschließend überprüfen wir die Funktion der Mechanik der Andruckrolle. Wird sie nach aussen, also zu Gehäuserand hin geschwenkt,
so muss die Wippe mit dem TA-System in die Parkposition gehen, also ganz weg vom Band und in die oberste Position.

Umgekehrt bewirkt ein Schwenken der Andruckrolle nach innen, dass die Wippe freigegeben wird und von dem Dämpfer zeitverzögert
in oberster Position sich in Richtung Kopftrommel bewegt.
   
   






Hakt hier irgendetwas, dann muss das mechanische Zusammenspiel zwischen dem kleinen Zapfen an dem Halter der Andruckrolle und
dem kupfernen Band an der Wippe kontrolliert werden.
   
   




Ein letztes Augenmerk gilt der Verlegung des Tonabnehmerkabels. Es muss so verlegt / zurechtgebogen werden, dass der Kupferdraht
des Statusanzeigers über die gesamte Höhenverstellung der Wippe, in keinem Falle die Tonabnehmerleitung berührt.
Ein Berühren würde ein Blockade bedeuten und die Nadel würde springen - ganz abgesehen davon, dass dadurch schon längst vor
dem Springen die Rillenflanke im Band unnötig belastet oder beschädigt würde.
   

Es ist an der Zeit die Kopftrommel zu montieren. Nach dem Schleifen der Gummierung wurde die Position der Trommel zu ihrer Welle
mit einer Bohrung markiert. In dieser Position wird die Trommel nun wieder aufgesetzt. Vorsichtshalter wird der Rundlauf gemessen
und die Position optimiert. Hier hat alles erstaunlich gut gepasst, die Abweichung beträgt grade mal 1/100 mm.
Der Wert kommt mir verdächtig gut vor. Vermutlich gleicht die Gummierung hier ein wenig durch Nachgeben aus.
   




Die Kopftrommel kann nun mit einer Schraube M4x20 + Beilagscheibe auf der Welle fixiert werden
   



Es fehlt noch die kleine Führungsrolle, die nun in das vorgesehene Muttergewinde auf dem Chassis geschraubt wird. Die Kontermutter
wird noch nicht festgezogen da hier noch justiert werden muss.
   



Als letzter Schritt wird noch die Schraube eingedreht die das Axialspiel der Welle des Schwungrades und der Kopftrommel begrenzt.
Auch diese Kontermutter wird noch nicht angezogen.
   


Damit ist die eigentliche Montage des KC51 abgeschlossen. Fertig sind wir aber noch nicht, es fehlen noch die Einstellarbeiten.
dazu brauchen wir aber eine Kassette und die dazugehörige Kassettenauflage da sie die Höhenposition der Kassette beim
Abspielen bestimmt. Diese Kasettenauflagen sind praktisch alle defekt. Sie bestanden ursprünglich aus gummiertem Kunststoff
der im Laufe der Jahrzehnte brüchtig geworden und zerbröselt ist. Im Bild seht ihr das besterhaltene Exemplar das mir unter die Finger kam
   

Es muss also eine neue Auflage her. Die Oroginalauflage wurde vermessen und aus einer PU-Platte eine Kopie gefräst.
Leider ist meine Proxxon Fräse mit dem Verfahrensweg ein weinig überfordert gewesen und so gab es einige
Rattermarken die aber nicht wirklich störend sind. Leider finde ich die Bilder grade nicht mehr.
Von diesem urmodell wird über einen Zwischenschritt eine Kopie aus Silikon angefertigt. Das ist deshalb erforderlich,
weil die eigentliche Form in der die Auflagen gepresst werden sollen, aus PU-Kunststoff sein muss. Eine Silikonform ist hier
nicht möglich, weil die Auflagen selbst auch aus Silikon gepresst werden und sich die Silikone miteinander verbinden würden.
Hier nun die fertige Form aus PU. Der Boden ist mit zusätzlichem Alupulver gegossen für mehr mechanische Stabilität
und weniger Schrumpf. Die Form war schon oft in gebrauch und sieht deshalb schon etwas angegammelt aus.
   


Das größte Problem ist, die richtige Farbmischung zu finden, zumal die dünnfließenden Silikone alle eine ziemlich intensive
Eigenfarbe aufweisen die durch die Komplementärfarbe weggedrückt werden muss.
Natürlich ist die Farbe auch Geschmackssache. Ich hab sie dem goldfarbenen Hammerschlaglack angepasst.
   



Da die Auflage auch auf der Unterseite plan sein muss, kommt nur eine zweiteilige Form in Frage. In diesem Fall dient als
zweite Formhälfte eine 20mm dicke Plexiplatte. Das Silikon muss unter hohem Druck gepresst werden um eine Pressfahne
zu erreichen die nahezu gegen null geht. Deshalb auch die Plexiplatte - man muss durchsehen können um das Ergebnis zu
beurteilen. Um den Druck von 1-2 Tonnen abzufangen muss unter die Form noch eine 20mm Siebdruckplatte und auf
die Plaxiplatte ebenfalls noch eine Siebdruckplatte um den Druck gleichmäßig zu verteilen.
   



Das angerührte Silikon wird nun in einem möglichst dünnen Strahl gleichmäßig verteilt in die Form gegossen. Es dürfen an
keiner Stelle Luftblasen eingeschlossen werden.
   


Die Form wird mit reichlich Übermaß befüllt, dann die Plexiplatte unten schräg angesetzt und langsam auf das Silikon abgekippt
um die Luft vor sich her zu treiben. Das muss sehr sorgfältig geschehen, kommt Luft zwischen Silikon und Platte hat man verloren,
da ist dann nichts mehr zu machen.
   



Das ganze Paket kommt nun unter die Presse und es wird langsam der Druck auf ca. 1,5 t erhöht. Dabei immer durch das Plexiglas den
Dichtrand der Form beobachten. Den druck nur so weit aufbauen, dass praktisch alles Silikon zwischen Dichtrand und Plexiplatte
ausgepresst wird. nach ca. 30 Min kann man die Presse öffnen und die Plexiplatte von der Form trennen .
Im Idealfall sollte es keine Pressfahne geben. Völlig gleichmäßig klappt das nie. Die minimalen Überstände lasen sich aber mit einem
Tuch problemlos wegrubbeln.
   
   



Durch variieren der Farbzusätze und des Anteils des Messingpulvers lassen sich unterschiedliche Farbtöne erzeugen.
   


Damit sind nun eigentlich alle Arbeiten abgeschlossen und wir können an die Einstellarbeiten gehen. Allzuviele sind das nicht
und sie sind auch nicht kompliziert.
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#4
Einstellungen


Im Wesentlichen sind folgende Einstellungen zu kontrollieren:

Kontrolle und Justieren der Höhe der Kopftrommel
Justierung der Einstellschraube für das Axialspiel der Schwungradwelle
Kontrolle und Justieren der Andruckrolle
Höheneinstellung der Führungsrolle
Kontrolle und Justieren des Ausgleichgewichts der Wippe
Kontrollieren und Einstellen der Auflagekraft des TA-Systems
Kontrolle und Justieren des Freiraums Wippe/Kopftrommel
Justieren des Toanabnehmers auf die Einlaufrille des Bandes
Kontrolle und Justieren des elektromagnetischen Rillenwählers



Kontrolle und Justierung der Kopftrommel

Zur Kontrolle und evtl. Justieren der vertikalen Position der Kopftrommel wird die Andruckrolle auf
die Kopftrommel geschwenkt und von der Seite her beobachtet.
Sollte sich dabei, wie auf dem Bild,  ein Versatz zwischen der Andruckrolle und der Gummierung der Kopftrommel ergeben,
dann muss die Kopftrommel justiert werden.
   



Dazu muss die Kontermutter der unteren Schwungradlagerung gelöst und mit der Schraube so lange justiert werden,
bis die Gummierung der Kopftrommel mittig innerhalb der Andruckrolle läuft
   



Am Ende sollte das so aussehen.
   





Axialspielbegrenzung der Schwungradwelle

Da die Kopftrommel in der Höhe verstellbar ist, muss diese Position nach der Justierung fixiert werden.
Steht das Tefifon auf seinen Füßen, bestimmt das untere Lager die Position der Schwungradwelle.
Würde man das Tefifon nun auf den Kopf drehen, dann würde die Welle mit dem schweren Schwungrad
in seinen Lagern in Richtung Chassisoberseite rutschen. Um dies zu vermeiden gibt es eine Schraube
auf der Chassisoberseite die durch das Chassis geht und auf die Oberseite des Schwungrades trifft.
Damit blockiert sie die Bewegung der Schwungradwelle mit der Kopftrommel in vertikaler Richtung nach oben.

Zum Einstellen geht man wie folgt vor:
Man dreht die Schraube fast ganz aus und schaltet das Tefifon ein
Die Schraube wird langsam eingedreht bis sie die Oberseite des Schwungrades berührt und ein Schleifgeräusch
zu hören ist. Dann wird die Schraube zurückgedreht bis das Geräusch verschwunden ist. In dieser
Position wird die Kontermutter angezogen
   




Kontrolle und Justierung der Andruckrolle

Die Andruckrolle besitzt zwei Einstellschrauben, einmal für die "Parkposition", also wenn das tefifon nicht in Betrieb
ist, und einmal für den betriebszustand, also wenn die Andruckrolle nach innen geschwenkt ist und das Tefifon
spielt.
Die Andruckrolle wird in die Parkposition gebracht, also nach aussen geschwenkt und die Einstellschraube so verdreht,
dass der Mitnehmer am vordern Ende der Wippe gerade die gezeigte Position einnimmt.
   
   



Nun wird die Andruckrolle nach innen geschwenkt, wobei sie sich auf die Kopftrommel zu bewegt. An der Schraube für
Spielbetrieb wird nun der Abstand der Andruckrolle zur Kopftrommel eingestellt. Der richtige Abstand ist erreicht wenn
die Andruckrolle die Kopftrommel gerade so noch nicht berührt.
   



Höheneinstellung der Führungsrolle

Die Führungsrolle hat auf der Oberseite ihrer Achse einen Schlitz. Nach Lösen der Kontermutter wird die Achse
so weit ein- oder ausgedreht, dass die Rolle etwa in der Mitte des Bandes steht. danach Kontermutter
wieder anziehen.
   



Einstellen des Ausgleichgewichts für das TA-System

Je nachdem welcher Tonabnehmer installiert ist, muss die Wippe ausbalanciert werden. Hierzu gibt es ein Gegengewicht
auf der Rückseite der Wippe in Form von quadratischen Metallplättchen die übereinander gestapelt und mit einer Schraube
in Langlöchern auf der Wippe fixiert werden. Es werden dabei zwei unterschiedliche Dicken der Plättchen benutzt, so
dass beliebige Gewichtskombinationen möglich sind. Durch Verschieben über die Langlöcher lässt sich eine Feinjustierung
vornehmen. Die Einstellung ist korrekt, wenn die Wippe in jeder beliebigen Vertikalposition an der Stelle verharrt, ohne
nach oben oder unten abzudriften.
   




Einstellen der Auflagekraft des TA-Systems

Wie bei einem Plattenspieler lässt sich auch beim KC51 die Auflagekraft einstellen. Da das TA-System die Rille vertikal abtastet
kann die Auflagekraft nicht durch ein Gewicht erfolgen, sondern wird mit einer, in den Dämpfer integrierten, Zugfeder
realisiert. Über eine Änderung der Federvorspannung lässt sich die Auflagekraft etwa im Bereich von 6g- 15g einstellen.
Werksseitig ist auf etwa 10g vorjustiert. Ein sauber restauriertes und eingestelltes Tefifon kommt aber auch  sehr gut mit
Auflagekräften von 7-10g zurecht, wobei das auch von TA-System abhängt. Das Chinasystem hab ich auf ca. 8g eingestellt
und die Bänder laufen damit tadellos.
Zum Verändern wird die Feststellschraube des Einstellschlittens gelöst und dann an der Justierschraube die Einstellung
vorgenommen. Anschließend wird die Feststellschraube wieder angezogen. Da es keine Skala oder Ähnliches gibt, muss man
mit einem passenden Kraftmesser immer wieder nachmessen.
   
   
   



Kontrolle des Freiraums zwischen Wippe und Kopftrommel


Beim KC51 ist der verbleibende Abstand zwischen der Wippe und der Kopftrommel mit dem aufgelegten Band generell sehr knapp.
Bei der Montage von Ersatzsystemen ist die Situation meist noch kritischer, zumal auch der vertikale Spurwinkel stimmen muss.
Daher ist bei der Positionierung des systems in der Wippe peinlich genau darauf zu achten, dass es zu keinem Kontakt der Wippe
mit dem Band kommt. Dieser Punkt wird häufig übersehen, also genau kontrollieren.
   



Justieren der Nadel auf die Einlaufrille

Wie eine Schallplatte besitzt auch ein Schallband eine Einlaufrille die von der Nadel beim Starten des Abspielvorgangsgetroffen werden muss.
Hat man ein alternatives TA-System installiert, dann muss praktisch immer neu justiert werden.
Ist ein Band eingelegt und wird der Abspielvorgang durch Umschwenken der Andruckrolle nach innen gestartet, dann braucht das Band
eine gewisse Zeit bis es seine definitive vertikale Position auf der Kopftrommel gefunden hat.  Aufgabe des Dämpfers ist es, die Bewegung
der Wippe in Richtung Band so lange zu verzögern, bis das Band seine definitive vertikale Position auf der Kopftrommel eingenommen hat.
Dies ist also als erstes zu kontrollieren.Ist hier alles in Ordnung und die Nadel trifft dennoch die Einlaufrille nicht, dann muss justiert werden.
Das geschieht durch Verdrehen der Justierschraube die den Führungsrahmen, in dem der Ausleger der Wippe läuft, nach oben oder
unten bewegt. Landet die Nadel oberhalb des Bandes, wird der Rahmen ein Stück nach unten gedreht, landet die Nadel unterhalb der
Einlaufrille, wird der Rahmen nach oben verschoben.
An die optimale Position muss man sich herantasten.
   
   



Kontrolle und Justieren des elektromagnetischen Rillenwählers


Soll die Fernbedienung zum Einsatz kommen, so muss auch hier evtl. eingestellt werden. Das Funktionsprinzip wurde ja schon besprochen.
Die zwei Schrauben werden gelockert und die ganze Einheit so weit verschoben, dass die beiden Schubstangen einen Abstand von etwa
einen halben Millimeter zur Fricktionsfläche der Wippe aufweisen.
In dieser Position wird die Ferbedienung getestet.
Sollte der Versatz der Nadel bei Druck auf die Tasten der FB zu stark sein, wird die Einheit nochmal gelockert und ein winziges bisschen von der
Friktionsfläche wegbewegt. Ist der Versatz zu schwach oder gar nicht vorhanden, wird der Abstand verringert
   



Sollte der Versatz der Nadel nach oben stärker oder schwächer sein als nach unten, dann muss der Hub des jeweiligen Magneten
verändert werden. Dies geschieht durch Lockern der Kontermutter und Verdrehen der jeweiligen Anschlagschraube.
   



Justieren des manuellen Rillenwählers


In den meisten Fällen wird der manuelle Rillenwähler zum Einsatz kommen.  Die kleine Madenschraube wird gelöst und das Friktionsrad
so verschoben, dass bei aufgelegtem Band und freigegebener Wippe der Mitnehmer der Wippe gtade so noch keinen Kontakt zum
Friktionsrad hat. Da das Rad immer ein kleines bisschen eiert, muss das Rad dabei mehrmach zur Kontrolle gedreht werden.
Ist hier alles in Ordnung, wird das elfenbeinfarbene Wahlrad nach rechts bis zum Anschlag verschoben. Dabei muss der Ausleger der Wippe
nun vom Friktionsrad mitgenommen werden und die Nadel sich soweit vom Band entfernen dass bei gleichzeitigem Drehen des Wahlrades
die Nadel beliebig nach oben oder unten versetzt werden kann. Sollte die Nadel sich nicht weit genug vom Band entfernen, dann werden
die beiden Schrauben des Haltewinkels gelockert und der Haltewinkel über die Langlöcher etwas nach aussen bewegt, wodurch der
Verschiebeweg vergrößert wird.
Wird am Ende die braune Plastikabdeckung montiert, muss darauf geachtet werden, dass die rechte Begrenzung der Aussparung für das Wahlrad
die Bewegung des Wahlrades nicht behindert.
   
   

Schlusswort

Nach der Montage der Abdeckhaube und der Bodenplatte ist das Tefifon nun fertig und wird wiederfür viele Jahre seinen Dienst tun.
Am Ende einer Restaurierung steht immer wieder das schöne Gefühl, aus einer Ruine wieder ein "neues"Gerät geschaffen und ein
Stück unwiederbringlicher, deutscher Technikgeschichte erhalten zu haben.
   
   
   


Danke an alle die bis zum Ende durchgehalten haben Big Grin
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