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Grundig 3045 W (EC92)
#1
Hallo liebe Grundig-Freunde,

ich habe ein Grundig 3045W (EC92) zur Reparatur und möchte es hier vorstellen. Ein anderer Thread bezieht sich auch auf ein Grundig 3045. Dieses hat aber die ECC85 im UKW-Teil.

Hersteller: Grundig
Typ: Rundfunkempfänger
Modell: 3045W (EC92)
Baujahr: 1953/54
Röhrenbestückung: EC92, ECH81, EF41, EABC80, EL84, EM85
Stromversorgung: Wechselstrom, 110; 125; 220; 240 umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW, UKW
Bedienelemente: Lautstärkepotentiometer, zwei Potentiometer für Klang, Tasten für TA, Wellenbereiche und AUS, Drehregler für Ferritantenne, Bassregler mit zusätzlicher induktiver Regelung
Gehäuse: Holz, furniert
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Tonband/Plattenspieler über Bananenbuchsen und Klinkenbuchse, externer Lautsprecher, Drahtantenne, Dipolantenne, Erde.
Abmessungen: 620 x 390 x 280 mm
Gewicht: 14,4 kg
Lautsprecher: 1 Frontlautsprecher, 1 Elektrostat
Neupreis: 340,00 DM

Zuerst ein paar Bilder vom fertigen Gerät:
   
   
   

Was war zu tun?
  • Das Radio ließ sich nicht einschalten.
  • Der Seilzug UKW war teilweise defekt (Schnur ausgetrudelt).
  • Im Radio gibt es eine Menge defekter Kondensatoren.
  • Der Selen-Gleichrichter zeigt einen zu hohen Spannungsabfall.

Der Schalter hatte etwas Ladehemmungen. Ein wenig Kontaktspray half. Leider musste ich ihn dazu ausbauen. Nichts für große Hände…
   
   
   
   
   

Seilzug-Wechsel mag ich besonders… Ich habe bestimmt viermal von vorn angefangen. Aber leider war der Wechsel alternativlos (oben: neu, unten: alt). 
   

So viele defekte Kondensatoren habe ich selten, 25 „normale“ und 4 Elkos (einschließlich Lade- und Siebelko). Zum Zeitpunkt des Fotos waren noch fünf Kondensatoren im Chassis, der Becherelko ist drin geblieben. 
   

Beim Gleichrichter habe ich einen neuen Silizium-Typen samt 150-Ω-Vorwiderstand eingebaut. Jetzt passen alle Spannungen.
   

Am Ende habe ich das Gehäuse (welches leider in nicht besonders gutem Zustand ist) poliert. Die taube EM85 bleibt drin. Ein Wechsel ist nicht vorgesehen. 
Der Besitzer freut sich nun über ein wieder funktionierendes Grundig.

Wer den kompletten Reparaturbericht mit vielen weiteren Bildern lesen möchte, findet ihn hier.

Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#2
Hallo Steffen Smile

Da hast Du ein schönes Radio gerettet, gefällt mir gut. Danke für Deinen Bericht & das Video.

Herzliche Grüße aus MV, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
Hallo Steffen,
Schönes Gerät, hast du gut hinbekommen. Ich hatte mal den 3045 3D in der mache. Hoffe dein Vorwiderstand packt das thermisch, bei meinem Gerät wurde der ziemlich warm, deshalb habe ich 3 Parallel geschaltet.
Die EM85 hättest du durch eine EM80, russische 6E1P, ersetzen können. Da muss der Sockel umgelötet werden, ist aber kein Problem. Kostet nicht die Welt  bei atr-shop gibt es eine Anleitung.
Thomas
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#4
Hallo Thomas,

das muss ich mit dem Besitzer noch klären. Ich habe das bei einem anderen Radio bereits gemacht. Allerdings hat die 6E1П keine besonders lange Lebensdauer. …und unter 20 € ist die nicht mehr zu bekommen. 
Danke für den Tipp!!

Beim Widerstand habe ich 5 W gewählt. Die Stromstärke an dieser Stelle beträgt 76 mA. Am Widerstand werden ca. 11 V „vernichtet“. Das sollte passen, oder?
Ich habe das bei einem anderen Radio bereits (mit Langzeittest) ohne Probleme realisiert. 

@Peter: Ich hatte zuerst die Befürchtung, dass der Trafo kaputt ist. Wäre bei Grundig für mich nicht das erste Mal. Aber selbst dann würde sich die Reparatur lohnen. Der Klang ist echt traumhaft gut für so einfache Technik! Der Lautsprecher ist echt ein Riesentrümmer.

   
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#5
Rechnerisch hat das bei mir such gepasst, die Widerstände wurden trotzdem ziemlich heiß auch bei nur ca. 20% der Leistungsbelastung - konnte ich mir nicht erklären vielleicht waren das auch Billigwiderstände.
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#6
Hallo Thomas,

der Widerstand wird gut warm, immerhin wird da „sinnlos“ elektrische Energie in Wärme umgewandelt. Solche Widerstände können gern bis zu 70° C heiß werden. 
Bei ca. 1 W (76 mA x 11 V) haben wir in jeder Stunde eine Energie von 1 Wh. 1 Wh entspricht 3,6 kJ. Das ist eine ganze Menge. Jetzt müsste man berechnen, wie viel Energie über die Oberfläche des Widerstandes (Zylinder) abgegeben wird. 

Der Einbau von mehreren parallel geschalteten Widerständen (z. B. 3 x 470 Ω) vergrößert die Oberfläche und sollte helfen. Ich werde die Temperatur des 150ers mal im Dauerbetrieb überwachen.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#7
Hallo Steffen,
Danke für die Details, da kommt der Physiker durch,  aber 70°C kommt schon hin  und ich hatte bedenken ob der 2W Widerstand dies auf Dauer aushält
U.a. kannst du meine Lösung finden, die du bestimmt kennst, i.d.R. fülle ich den alten Selengleichrichter mit 4x 1N4007, der kommt dann wieder an seinen alten Platz.
   
Dir einen schönen Ferertag,
Thomas
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#8
Hallo Thomas,

einmal Physiker, immer Physiker… Tongue.
Deine vorgestellte Lösung erhält das ursprüngliche Aussehen. Bei den Becherelkos wir das ja auch des öfteren so gemacht. Bei den „Massenradios“ der 50er und 60er mache ich mir meist nicht die Mühe. Aber letztlich ist das Ansichtssache. 

Ein Bild habe ich noch, welches zeigt, wie man es NICHT machen sollte. Leider sehe ich so etwas des öfteren…  Thumbs_down
   

Ich wünsche dir ebenfalls schöne Feiertage!

Viele Grüße aus der Eifel, hier mache dich gerade bei schönstem Wetter Urlaub.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#9
Grüße aus dem sonnigen Straßburg.
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