Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Schlagwerk ölen
#41
Hallo Klaus,
zuerst mal wie alt ist diese Uhr ? erst ab ca 1870 + - wurden sogenannte Rechenschlagwerke erfunden resp. verbaut. Diese synchronisieren zwangsweise das Schlagwerk mit der Zeigerstellung. Vorher wurden sog. Schloßscheiben Schlagwerke verbaut. Für die trifft zu, dass das Schlagwerk mit der Zeit manuell in Übereinstimmung gebracht werden muß. Da ich aber nicht glaube, dass Deine Uhr so alt ist, nehme ich einen Defekt an. ( Ich hatte ähnliches Problem auch schon nach Reparatur durch Uhrmacher in Darmstadt )
Gruß Franz
Zitieren
#42
Hallo Franz,
da das Gehäuse noch kein Jugendstil ist sondern Gründerzeit vom Feinsten schätze ich das Baujahr vor 1912; denn Opa hat die Uhr in diesem Jahr gebraucht gekauft. Ich habe eben den Schlag mit der Uhrzeit manuell synchronisiert, mal sehen ob/wann das wieder aus dem Ruder läuft.
Schönes Wochenende Beer 
Klaus
Zitieren
#43
(25.03.2023, 12:27)Franz schrieb: Hallo Klaus,
zuerst mal wie alt ist diese Uhr ? erst ab ca 1870 + - wurden sogenannte Rechenschlagwerke erfunden resp. verbaut. Diese synchronisieren zwangsweise das Schlagwerk mit der Zeigerstellung. Vorher wurden sog. Schloßscheiben Schlagwerke verbaut. Für die trifft zu, dass das Schlagwerk mit der Zeit manuell in Übereinstimmung gebracht werden muß. Da ich aber nicht glaube, dass Deine Uhr so alt ist, nehme ich einen Defekt an. ( Ich hatte ähnliches Problem auch schon nach Reparatur durch Uhrmacher in Darmstadt )
Gruß Franz

Das ist falsch.
Das erste (bekannte) Rechenschlagwerk wurde um 1676 von Edward Barlow gebaut. Rechenschlagwerke wurden schon in den ersten Comtoiseuhren (ca. 1680-1700) in Frankreich verbaut.
Schlossscheibenschlagwerke wurden zudem bis in die 1970er Jahre hinein von einigen Firmen verbaut.
Zitieren
#44
Hallo Phalos, dann wäre es aber interessant, wenn Du diese Hersteller benennen würdest. Meine einzige Schloßscheiben Uhr ist von ca 1870 und wurde von Absolventen der Furtwangener Uhrmacher Fachschule als eine der letzten dieser Art befunden. Gruß nach München Franz
Zitieren
#45
Gerne.
Schlossscheiben-Klassiker der 1920er bis 1950er Jahre sind zum Beispiel Wanduhrwerke von Junghans oder Kienzle (links).
In den 1970er Jahren waren es zuletzt u.a. die Firma Regula, welche für den Wachtelruf ihrer Kuckucksuhrwerke eine Schlossscheibe verwendete, aber auch Hubert Herr in Triberg (rechts), welche die Schlossscheibe für den normalen Stundenschlag einsetzten. Die Fa. Hubert Herr meldete 2020 Insolvenz an und ging konkurs.

   

   
Zitieren
#46
Danke Phalos und Gruß Franz
Zitieren
#47
Guten Morgen allerseits,
die Pendelfeder ist bestellt, müsste bald eintrudeln:

.jpg   Zawieszka sprężynka wahadła.JPG (Größe: 42,33 KB / Downloads: 169)
Kostenpunkt: 8,90 Zloty ~ 2€!
Aber ich habe noch etwas entdeckt:
wenn man den Minutenzeiger fest reindrückt lässt er sich einerseits nur noch stramm drehen, andererseits aber löst der Schlag immer zuverlässig und richtig aus. Warum das so ist weiss ich nicht, da müsste man das Zifferblatt abnehmen um zu sehen was dahinter passiert wenn der Zeiger fest in den Sitz gedrückt wird. Also die Uhr läuft seit einigen Tagen völlig problemlos, sogar die Genauigkeit ist mit 2 Minuten/Woche nach meinem Empfinden akzeptabel.
In diesem Sinne schon jetzt eine schöne Osterwoche!
Klaus
Zitieren
#48
Hallo Klaus. 
Der Minutenzeiger ist auf der Minutenwelle und läuft mit dem Uhrwerk. 
Auf dieser Minutenwelle ist ein Zahnrad mit Aufnahme(durch Konus) für den Minutenzeiger und einem Exenter der den Schlag auslöst.
Durch diese Konuskupplung kannst Du den Stundenzeiger über ein Getriebe stellen damit er mit dem Minutenzeiger übereinstimmt.
Drückst Du nun auf den Minutenzeiger wird die Konuskupplung mehr auf die Minutenwelle gedrückt und durch diese Formschlüssige Verbindung hast Du den Effekt das es schwerer geht.


Mit freundlichem Gruß, Heiko
Zitieren
#49
Hallo Klaus. 
Hier noch ein paar Bilder. 
   
Weiter 
   
Und noch
   

Mit freundlichem Gruß, Heiko
Zitieren
#50
Der Fachbegriff für das "Zahnrad und Exzenter" lautet "Viertelrohr".
Das "Getriebe" beim Stundenzeiger ist das "Zeigerwerk".
Zitieren
#51
Lieber Franz,
lieber Phalos,
lieber Heiko,

herzlichen Dank für eure Antworten! Heart 
Mein Ührchen läuft nachwievor präzise und schlägt einwandfrei!
Ich fühle mich ungefähr so: Smiley34 Smiley58
Der Schlag funktioniert etwa so:
(ein Exenter ist mir übrigens nie aufgefallen) auf dem Minutenzahnrad sind zwei etwa 5mm lange Stahlstifte angebracht die sich exakt gegenüber liegen: einer für die Stunde, einer für die halbe Stunde. Ein langer Hebel liegt zwischen Minutenachse und Stift. Dieser Stift hebt etwa 5 Minuten vor dem Schlag den Hebel hoch; wenn das passiert bringt sich die Schlagmechanik in Stellung, das kann man hören. Dreht sich das Minutenrad weiter fällt irgendwann der Hebel runter und der Schlag wird ausgelöst.
Das mit der Konuskupplung klingt logisch und würde meine Beobachtung erklären. Ich möchte nur noch die Pendelfeder tauschen, das Werk ansonsten nicht mehr anfassen, zu leicht geht dabei etwas kaputt.
Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung und viele Grüße!
Klaus
Zitieren
#52
Richtig Klaus, newer touch a running system !
Gruß Franz
Zitieren
#53
Grüß euch!
ja, wer hätte das gedacht? Plötzlich lagen der Minutenzeiger und die Befestigungsmimik im Uhrenkasten. Also musste ich doch ran. Zwischenzeitlich ist das gerichtet. Nach einem Geistesblitz wurde mir klar warum das Pendel schlingert:
hinten sind zwei schwingende Elemente, einmal die Pendelaufhängung und einmal der Antrieb desselben. Beide Elemente haben unterschiedliche Drehpunkte. Der Antrieb ist über eine Art Gabel mit der Pendelaufhängung verbunden und schwingt synchron. Aber die Antriebsgabel war zugedrückt und fest mit der Pendelaufhängung verbunden, dadurch rieb die Aufhängung an der Gabel und erzeugte ein Drehmoment das dazu führte dass die Pendelaufhängung und damit das Pendel in Querrichtung oszillierte. Ich habe die Gabel einen Hauch aufgebogen und der Pendelaufhängung etwas "Luft" verschafft. Die doppelte Bewegung des Pendels ist jetzt weg, das Pendel schwingt jetzt so wie es soll.
Die Uhr läuft jetzt ohne Störungen und sogar ziemlich genau. Aber eben nur die Zeitanzeige.
Ich habe das Uhrwerk tagelang nakt auf dem Tisch laufen lassen: die Schlagauslösung funktioniert, man kann sogar ein leichtes Klick hören wenn der Schlag ausgelöst werden soll, aber das Schlagwerk läuft nicht an.
Das ist mir schon nach dem vorvorletzten Reparaturversuch aufgefallen dass das Schlagwerk ungewöhnlich langsam in Gang kommt, das war in den vergangenen 50 Jahren anders, da raste das Schlagwerk förmlich und wurde erst gegen Ende der Federkraft langsamer. Ich weiß nicht was der Uhrmacher da gemacht hat.
Und hier bin ich mit meinem Latein am Ende, ich weiß nicht mehr weiter.
Wer noch eine Idee hat, bitte her damit.
Schönen Restsonntag und beste Grüße
Klaus
Zitieren


Gehe zu: