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Philips_B4X23A Reparatur
#1
Hallo,

auf eine Flohmarkt in Alstätte an der holländischen Grenze habe ich ein Philips_B4X23A erstanden. Das schöne an dem Gerät ist, UKW reicht bis 108 MHz.

Der Zustand war fast original: Es wurde dem Gehäuse offensichtlich eine neuer Anstrich verpaßt, ansonsten ist es unverändert.

Das Besondere ist, dass das Chassis nach vorn auszubauen ist. Das Gehäuse läßt sich dann weistgehend zerlegen.

Bei Ausbau des Chassis passierte mir dann ein Unglück. Die Taste des Bassregler kamen mir entgegen:
   

Die Pertinaxrippen, die in den Tasten stecken sind abgebrochen.

Beim Höhenregler kann man sehen, wie es sein soll:

   

Nun ist guter Rat teuer. Kleben wird wohl nicht dauerhaft haltbar sein.
Was ist zu tun? Hat jemand eine guten Tipp oder so ein Teil vielleicht sogar im Fundus?
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#2
mit 2-Komponenten Acrylatkleber z.B von Henkel ( Pattex Stabilit Express ) hält das totsicher. Dieses Zeugs entwickelt einen mechanisch bearbeitbaren Kunststoff mit dem auch evtl. fehlende Teile ergänzt werden können.
Franz
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#3
Ich hatte genau das gleiche Problem auch schon mal bei einem Klangregister. Kleben hat bei mir nicht funktioniert weil die Pertinaxschuber mit Öl vollgesaugt waren, da hatte vorher Jemand ordentlich die Kontakte eingesprüht!
Ich hab dann den einen Schieber aus einem anderen Klangregister ausgebaut und passend gemacht.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#4
Kannst du dir nicht was aus einem Stück Platine (Pertinax oder Epoxyd)
zurecht sägen und feilen?

Gruß
Frank
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#5
Hallo,

nun habe ich hier Zeit gefunden, die Aktivitäten weiterzutreiben.

Ich habe mich entschieden, die abgebrochenen Pertinax Träger durch solche in Aluminium zu ersetzen. Mit einem Schraubstock, ein paar Feilen, einer Bohrmaschine, einer Säge und mit Heißkleber bin ich ans Ziel gekommen:


   
Es mussten zwei Teile aus dem 1,5 mm starkem Alublech gefeilt werden, die gleich sind.

   
Derweil wartet die zerlegte Einheit....

   
... auf die neuen Teile.

   
Der Test nach dem Zusammenbau war erfolgreich. Die Federn werden von zwei abgekniffenen Nägeln gehalten, die mit Hilfe einer Bohrständermaschine auf den richtigen Durchmesser gebracht wurden und dann in die neuen Träger hineingedreht und -gedrückt.

   
Die fertige Einheit mit Tasten und den Kontakten. Beide wurden mit der Heißklebepistolen fixiert. Die Kontakte wurde mit Hilfe eine Ohmmeters überprüft: Alles warten nun auf den Einbau in das inzwischen gesäuberte Chassis....
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#6
Smiley20
Gruß,
Uli
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#7
Das nenne ich mal extrem heftige Schlosserarbeit... Hut ab! Schön anzuschauen!
Nur diese Heissklebeaktion, das würde mir nicht so recht gefallen.
Viele Grüße 
Philipp
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#8
Klasse Franz, warum nicht? Wenns funktioniert!
Gruß aus Bremen

Enno
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#9
Hallo Franz Smile

Das freut mich sehr, daß Du die Tasten so gut wieder reparieren konntest Thumbs_up
Bin schon auf Deine weiteren Berichte gespannt, wenn Du das Philips fertig zusammengesetzt hast.

Respekt Thumbs_up

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#10
(16.11.2014, 19:30)Vagabund schrieb: Nur diese Heissklebeaktion, das würde mir nicht so recht gefallen.

Tja, der erste Versuch mit Pattex hat definitiv nicht funktioniert: Das Alu hat sich heftig gewehrt.
Den Heißkleber sieht man nachher nicht und den heißen Kleber mit der dicken Düse dünn aufzutragen ist nicht des Schlosserssache.....

Der Kleber wird nicht stark belastet, von daher habe ich gute Hoffnung, dass das hält.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#11
Gute Sache! Wie hast Du die Kontakte gegen das Aluminum isoliert?
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#12
Na da muss ich staunen wie du das hinbekommen hast.
Also stimmt es doch nicht, das nur OSSIS Einfallsreichtum hatten. Smile
Hast du sehr schön hinbekommen. Da ziehe ich den Hut.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#13
(17.11.2014, 00:15)Anton schrieb: Gute Sache! Wie hast Du die Kontakte gegen das Aluminum isoliert?
Das Glück war, dass nur zwei Kontakte vorhanden waren. Ich habe in den Träger nachträglich ein Loch gebohrt und aufgefeilt, sodass die originalen Kontaktfedern durch das Loch gesteckt werden konnten, ohne weiteren Kontakt zu haben. Das Ganze wurde dann mit reichlich Heisskleber verklebt.

Dabei war natürlich darauf zu achten, dass die Kontakt sauber aneinander vorbei gleiten können und ausreichend Überdeckung haben.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#14
Hallo,

hier ist es nun weitergegangen.

nach der Reinigung und der Kondensatorkur kommt die Inbetriebnahme.
  • Der Lautstärkepoti ist etwas wackelig und damit "kratzig".
  • Mit der Einspeisung von NF habe ich mit meinem Bassregister keinen Effekt gehört.
  • UKW: Sehr leise, das magische Auge hat praktisch keinen Ausschlag.
  • MW: Guter Empfang; dasmagische Auge reagiert

Die Röhren scheinen ok zu sein: Die eingesetzten, ausgemessenen Referenzröhren haben keine Änderungen gebracht. Das magische Auge wurde gegen eine russische Röhren getauscht.
Wegen dem leisen UKW und dem fehlenden Ausschlag des magischen Auges hatte ich zunächst den Ratiodetektor im Verdacht. Das Überprüfen der nicht getauschn Kondensatoren und der Widerstände brachte keine Auffälligkeiten; alles ok.
Die Überprüfung der Spulen ergabe, dass die Kerne sehr festsitzen; d.h. es wär eine Ausbau der Spule und das Gängigmachen fällig; das möchte ich vermeiden bevor nicht wirklich klar ist, dass hier der Fehler zu finden ist.

Also wurde der Signalgenerator angeworfen und das eingespeiste Signal mit Hilfe des Oszis sichtbar gemacht. Das Signal habe ich am Ausgang des FM Teil eingespeist, indem ich das entsprechende Kabel abgelötet habe.


.jpg   UKW_Schaltplanausschnitt.jpg (Größe: 40,6 KB / Downloads: 83)

Bei einer Amplitude von 120 mV schließt das Magische Auge vollständig, wie ich das erwartet habe und der Ton kommt in voller Lautstärke. Dabei wurde die ZF am FM Signalgenerator auf das Maximum abgestimmt.

Wenn ich nun das Oszi am das FM-Teil anschließe erhalte ich je nach Senderabstimming ein Signal in ähnlicher Größenordnung, allerdings mit deutlich anderer Frequenz.

Meine Interpretation: Der UKW ZF-Teil und der Ratiosdetektor funktionieren einwandfrei. Der Fehler liegt im UKW-Teil, das ich noch nicht aufgemacht habe.

Ist das so ok?
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#15
Hast du die Spannungen an der ECC85 schon kontrolliert? Da man meist immer schlecht rankommt, nehme ich ein Stück feine Litze und stecke es in den zu messenden Pin in die Fassung und anschließend die Röhre ein. Ansonsten kannst du noch die Trimmer auf der Oberseite mit Leitlack nachstreichen um den Kontakt zu Schraube sicher zustellen.
Gruß
Frank
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