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Netzschalter Telefunken Vorverstärker
#1
Hallo zusammen

Ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum erwischt.
Ich hab gerade einen Telefunken Vorverstärker STP 1 mit defektem Netzschalter auf dem Tisch.
Daher bitte ich mal wieder um Euren fachlichen Rat.

An dem Telefunken STP 1 Vorverstärker rastet der Netzschalter nicht mehr ein. Der Netzschalter hat noch ein Zusatzteil (Weißes Teil rechts), welches mit dem Netzschalter betätigt wird.
Die Sicherung am Netzschalter hat folgende Bezeichnung:
220V T 80 mA
Auf der Platine der Niederspannungsstabilisierung sind zwei weitere Sicherungen mit diesen Angaben:
2 mal T 100 mA

Angaben zur Leistungsaufnahme habe ich weder in der Bedienungsanleitung noch in den Service-Unterlagen gefunden.

   

   

Der Netzschalter hat folgende Aufschrift:

.jpg   STP1 Nezuschalter Unbenannt.JPG (Größe: 24,73 KB / Downloads: 272)

Kann ich auch einen Schalter mit folgender Aufschrift verwenden?
2a 250V AC


Oder hat eventuell jemand von Euch einen passenden Ersatz-Netzschalter, den ich kaufen kann?
Hab im Netz lange gesucht und nichts mit dem Zusatz-Schaltteil gefunden.

Für Eure Hilfe möchte ich mich schon jetzt bedanken.
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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#2
Hallo,

der Zusatzschalter könnte "nur" ein Wischkontakt sein, den brauchts bei fernbedienten...Geräten, um alle Funktionen zu starten bei Betätigung des Netzschalters...

Bei 80mA Netzsicherung genügt ein für 2A geeigneter Netzschalter auf jeden Fall.

Problem müßte sich mit jedem beliebigen Netzschalter lösen lassen, der mechanisch paßt (Befestigung, Position Schaltstift...), die gibts oft mit Wischkontakt gleich mit dran, ansonsten müßte man das eventuell mit einem Mikrotaster lösen, der beim Eindrücken des Netzschalters durch einen hinten herausstehenden Betätigungs-Stift o.ä. betätigt wird. Oft sind solche Netzschalter auch ohne Wischkontakt trotzdem mit einem solchen Schaltelement ausgerüstet, nur der Wischkontaktaufsatz fehlt.

Gruß Ingo
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#3
Hallo,

ich habe einen ähnlichen Schalter übrig.

Der sollte mit ein wenig Geschick passen.
Schau mal Werner:

   
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#4
Hallo

Der Schalter sieht aus, wie sie u.A. in DDR Geräten verbaut würden sind . Es kann sein, daß das Federplättchen etwas ausgeleiert ist und den darunterliegenden Stift nicht mehr in die richtige Position hält . Mache die Blechverklemmung des Plättchen auf und biege das Plättchen nach , vieleicht rastet der Schalter dann wieder.

   

Ansonnsten hätte ich sowas da.


.jpg   Netzschalter 1.jpg (Größe: 44,44 KB / Downloads: 138)


.jpg   Netzschalter 2.jpg (Größe: 52,9 KB / Downloads: 138)


MfG. Dietmar
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#5
Hallo zusammen

Danke für die bisherigen Antworten.

Hallo Ingo
Was ist ein Wischkontakt und was soll er bewirken? Hier im Plan hab ich mal eingetragen, wo eine Verbindung besteht. Sie ist von der Netzplatine unten rechts zur NF-Schalterplatte Mitte links.
Bei der Suche im Netz fand ich einen Hinweis, dass diese Schaltung das laute Knacken beim Ein- und Ausschalten in den Lautsprechern verhindern soll.
Kannst Du das beurteilen?

   

Hallo Jürgen
Danke für Dein Angebot, aber ich glaube, dass ich einen anderen Schalter besser eingebaut bekomme.

Hallo Dietmar
Auch Dir danke. Das mit dem Nachbiegen des Federplättchens habe ich schon mal versucht. Hat leider nicht funktioniert. Einen alten RFT Schalter mit 2A habe ich noch in der Krabbelkiste. Den könnte ich ja nach Angaben von Ingo verwenden. Vielleicht meldet sich ja noch jemand, dem ich einen 4A Schalter dieser Bauart abkaufen kann.

Schönen Sonntag an alle.
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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#6
...ja, Muting...Einschaltknack-Unterdrückung mit Wischkontakt gibts auch, wenn Du das Netzwerk am "Stummschalter" verfolgst, das geht zu den beiden Muting-Transistoren T302 und T 1302, die beide NF-Kanäle sperren, wenn sie leiten. Der Elko sorgt dafür, daß das Mutingsignal einige Zeit bestehenbleibt und nach einigen Sekunden langsam die NF freigegeben wird... wenn ich nicht falsch geguckt hab ^^.

...edit: is nicht ganz auf den ersten Blick zu erkennen, eine negative Grundspannung über das hochohmige Netzwerk R303 (330k) und 304 (Bezug gegen Masse 100k) hält erstmal die beiden Muting-Transistoren gesperrt, wenn auch die Diode gesperrt ist... Der Wischkontakt gibt über die Diode eine etwas "Härtere" pos. Spannung von der +27V-Schiene auf das Basis-Netzwerk, wordurch die Mutingtransistoren sofort leiten und stummschalten... wobei in dem Moment der Elko mit Minus oben ja über 100Ohm entladen wird... hmmm... beim Öffnen des Wischkontaktes ist der Elko entladen und zieht dann wieder Ladestrom "von unten (Pluspol)" aus der +27V-Schiene... o.k., ja, das ist die Zeitverzögerung, denn währenddessen ist die Diode noch leitend und die Mutingtransistoren auch... Die Diode ist aber kathodenseitig noch auf -3,5V "geklemmt"... bestimmt, um eindeutiges Bezugspotential für das ansteigende negative Potential an der Anode zu haben... ganz schön kniffelig^^ ich glaub ich hätt das anders gemacht, aber egal, wenn das zuverlässig geht, hab ich hohen Respekt vor aller Art Kunstschaltungen, im Service können die aber Zeit kosten...

"Wisch"kontakt bedeutet, daß neben dem Netz-HauptSCHALTER noch ein TASTER betätigt wird, der nur aktiv ist, wenn der Knopf des Netzschalters "herabgedrückt" ist, quasi beim Schalten des Hauptschalters von AUS nach EIN noch ein weiteres, kurzes EIN-Signal "vorbeiwischt", daher der Name... als echter "Wischkontakt" hab ich das noch nie gesehen, könnte mir aber vorstellen, daß das mal ursprünglich so gebaut wurde... oder das ist nur eine "bildliche" Modellbezeichnung für den Taster.

Gruß Ingo
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#7
Hallo!
Ich kenne diese Schalter mit Wischkontakt von Röhrenfernsehern ich glaube die waren für die Entmagnetisierung der Bildröhre.
Gruß Detlef aus dem Harz!
wenns geraucht hat und gestunken wars bestimmt ein Telefunken Smiley58
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#8
Hallo allerseits,

ich habe die Stummschaltung einmal etwas näher abgeleuchtet und zum besseren Überblick räumlich etwas zusammengerückt: Beim Einschalten öffnet sich S1' (kein Wischkontakt); die sich schnell aufbauenden 27V vom Netzteil, schalten über den ungeladenen Elko C302, die Diode D310, R302 und R305 den Transistor T302 durch, welcher dann das NF-Signal kurzschliesst. So sich der Elko C302 aufgeladen hat, wird die negative, über den Teiler R303, R304 zugeführte Spannung wirksam und sperrt T302, damit wird der NF-Kanal freigegeben. Beim Ausschalten werden über den nun geschlossenen S1' die +27V direkt an die Diode D310 gelegt und schalten T302 über R302 und R305 leitend; dadurch verstummt das Gerät schlagartig. Elko C302 wird -über S1' und R301- wieder entladen. - Soweit die Funktion von S1'.
   
Es gibt aber noch einen weiteren Stummschaltmechanismus, welcher bei der Quellenumschaltung (S301) wirksam wird. Dies ist jetzt so etwas ähnliches wie ein Wischkontakt, welcher nur beim Umschalten kurz geschlossen wird. In diesem Moment legt er über R302, R305 plus 16,2V an die Basis von T302, dieser schliesst sofort das NF-Signal kurz. Der kurz schliessende Kontakt hat den Elko C316 entladen, so dass sich nach Öffnen des Kontaktes der Elko über R302, R305 und die BE-Strecke auflädt (verzögerte Freigabe). Dadurch bleibt der Stromfluss durch T302 weiterhin bestehen, bis der Ladestrom des Elkos den leitenden Zustand von T302 nicht mehr aufrecht erhalten kann; somit wird die NF wieder freigeschaltet. -- Die -3,8V an der Basis von T302/T1302 liegen nur an, wenn die Stummschaltung nicht aktiv ist, also im normalen Betriebszustand.

Alles über T302 gesagte gilt ebenso für T1302 für den zweiten Kanal. Die beiden Transistoren sind über die Entkopplungswiderstände R305 und R1305 basisseitig parallel geschaltet.

Nachtrag: Falls der Stummschalter S1' bei der Inbetriebnahme des Vorverstärkers aus irgendwelchen Gründen nicht geöffnet wird, bleibt das Gerät stumm!
Freundliche Grüße, Peter R.
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