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Vistron DAB+ Radio-Bausatz
#41
Moin,

ich habe mir diesen "Bausatz" jetzt gegönnt.
Der Zusammenbau ist natürlich keine große Sache, wenn man schonmal einen Lötkolben in der Hand hatte, der Gestaltungsspielraum liegt hier wie schon in diesem Thread betont eher bei der Gehäusegestaltung bzw. bei Empfangsexperimenten.
Ein erster Test mit den PC-Aktivboxen und Behelfsantenne war schon sehr ermunternd, alle hier verfügbaren Muxe werden sauber eingelesen, es steht also die komplette hier in der Region verfügbare Programmauswahl zur Verfügung, und das ist im Großraum Hamburg nahe der Grenze zu MVP inzwischen wesentlich mehr als auf UKW...

Die Tasten und mitgelieferten Lautsprecher habe ich noch nicht angelötet, das Radio lässt sich auch ganz gut ohne Einschränkungen über das Touchdisplay bedienen.
Im Vergleich zu meinen bisherigen DAB+ - Erfahrungen mit DVB-T-Sticks am PC und meinem 5 Jahre alten Philips-DAB+-Radio scheint mir der Empfang um einiges stabiler zu sein, bei zu hoher Fehlerrate wird ein Rauschen eingeblendet bevor der Empfang aussetzt, so dass es sich fast wie ein analoges Signal im Fading anhört, für meine analog-gewohnten Ohren hört sich das wesentlich angenehmer als plötzliche Aussetzer/blecherner Klang, wie ich es in der Vergangenheit bei anderen Empfängern gehört habe.
Der Klang ist bei ausreichendem SNR sehr klar und auch kopfhörertauglich.

Ich denke mit einer vernünftigen Antenne auf dem Dachboden geht da ne Menge, ich überlege mir eine Fuba DAT 309 9 Elemente DAB+-Antenne zuzulegen, damit wäre bei entsprechenden troposphärischen Bedingungen sicher auch der ein oder andere "Fernempfang" (Dänemark und Berlin gehen hier auf UKW häufig, Niederlande und Schweden auch beinahe täglich) bei überschaubarem Preis und Platzbedarf der Antenne möglich.
Der Bausatz ermöglich eine manuelle Sendersuche auf einem DAB+ - Kanal, man kann diesen also fest einstellen und dann die Antenne so lange drehen oder abwarten, bis etwas zu empfangen geht. Also ist auch eine Beobachtung eines lokal "leeren" Kanals auf Fernempfang möglich.

Mein Fazit: Ein kurzweiliges Projekt, das zu Versuchen mit DAB+ - Empfang anregt und hier bei mir im Arbeitszimmer mit den PC-Aktivboxen glasklaren Radioempfang ohne Internet möglich macht.
Der Preis erscheint mir mit Blick auf die Empfangsleistung angemessen.

P.S.: Softwareversion 4.1

Grüß
Arne (lange Zeit nicht von DAB+ begeistert gewesen und immer noch Befürworter der UKW-Erhaltung)
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#42
Hallo zusammen,
den Vistron Bausatz habe ich vor einiger Zeit mal zusammen gebaut. Die Ergebnisse sind jedoch unbefriedigend.
Das Ding funktioniert zwar, ist jedoch empfangsschwach. Die hier übliche MUX kann ich nur im obersten Storkwerk empfangen. Ich kann das Gerätchen nicht empfehlen
Gruß Franz
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#43
(04.05.2022, 08:31)Franz schrieb: Hallo zusammen,
den Vistron Bausatz habe ich vor einiger Zeit mal zusammen gebaut. Die Ergebnisse sind jedoch unbefriedigend.
Das Ding funktioniert zwar, ist jedoch empfangsschwach. Die hier übliche MUX kann ich nur im obersten Storkwerk empfangen. Ich kann das Gerätchen nicht empfehlen
Gruß Franz

Hallo Franz, 

wäre dein Erfahrungsbericht nicht im Thread zum Vistron Bausatz angebrachter, als hier im Thread zu den Bausätzen von ALANO? Andernfalls hätten wir auch einfach einen Sammelthread machen können, wo alle ihren Sachen reinwerfen. Vielleicht kann man dein Post noch nachträglich in den richtigen Diskussionsraum schieben. Dennoch will ich hier kurz auf deine Erfahrung eingehen? Ist das "Ding" wirklich empfangsschwach? Ist schon interessant wenn man nicht nur hier die Meinungen zu diesem Vistron Bausatz liest. Das geht von DX bis taube Nuss. Am Empfänger selbst kann es eigentlich nicht liegen, mit dem Chip hat man schon sehr brauchbare Voraussetzungen für Fernempfang.  Aber woran liegt es dann, daß so viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht werden? Eventuell an den verschiedenen Aufbauten des Bausatzes? An den Randbedingungen des Betriebs oder gar der Bedienung? Ich vermute schon. Es gibt nämlich sehr gut aufgebaute Bausätze mit guten Leitungsführungen und kurzen definierten Wegen bis zur Antenne und dann leider auch so etwas nicht sehr optimales:

https://www.elektronik-labor.de/HF/1120DAB7.jpg

Selbst der Punkt Teleskopantenne vs. Wurfantenne ist schon wichtig. Das nächste ist die Bedienung. Wie bedient der durchschnittliche Bausatznutzer (oder überhaupt Radionutzer) sein Radio?  Wahrscheinlich zieht er die Antenne voll aus, oder hält die Wurfantenne irgendwie im Raum und macht einen Suchlauf.  Tatsächlich ist das bei einem fast 70 MHz (!) breiten Frequenzbereich, denn so breit ist der DAB+ Bereich, eine absolut falsche Strategie.  Für einen ersten Überblick kann man die Teleskopantenne längenmäßig irgendwo in Bandmitte (Achtung Wellenlänge, nicht Mittelposition der Länge der Teleskopantenne) positionieren. Doch das ist meist nicht optimal. Suchläufe mit Antennenlängen kurz vor den Bandenden werden oftmals überraschende Ergebnisse bringen. Noch besser, höre ich einen 5C/D und schalte auf einen 12A,B,C,D um, dann passe ich auch die Antennenlänge an!

Das nächste Problem ist, daß diese Empfänger sehr breitbandig sind (kommt UKW noch dazu, dann sind wir schnell bei 150 - 160 MHz) und bei unseren starken Rundfunksendern (und Störern im Umfeld) damit ein wahnsinniges Summensignal haben. Für den Lokalempfang mag das noch gehen, besser ist es jedoch den Pegel gesamt zu drücken. Ein einstellbares oder mehrere einzelne Dämpfungsglieder wirken Wunder, wie man in Berichten zu diesem und anderen Empfängern lesen kann. Dämpft man 6dB, 12dB, ... runter, wird man lange Zeit gar keinen Abfall des SNR sehen, nur des Pegels selbst. Irgendwann kommt der Punkt, daß der SNR sogar ansteigt und dann erst in die Knie geht.  Da es beim Empfang aber nicht unbedingt auf den Pegel, sondern auf den Signal-Rausch-Abstand ankommt, wird man sehen, daß viele Muxe erst dann fehlerfrei empfangbar sind, wenn der Pegel abgesenkt wird. Manche Muxe werden erst jetzt vom Empfänger gehört, auch hier ist es gut, wenn die Antennenlänge zur Frequenz abgestimmt wird. Der Vistron-Bausatz hat hier Vorteile, er zeigt Pegel und SNR an!

Beachtet man solche Sachen beim Aufbau und in der Bedienung, wird man auch beim Vistron Bausatz nicht mehr so schnell von "empfangsschwach" reden. Treibt man die Sache auf die Spitze, also ordentlicher Aufbau, zusätzliche (mitlaufende) Selektion (Kanalfilter/Bandfilter), einstellbare Dämpfung und natürlich eine gute Antenne, ist auch mit dem Vistron DX-Empfang möglich.  Ich betreibe solche Bausätze hier über eine Weiche parallel zu einem KWS AMA 310 und kann so sehr schön sehen, welche OFDM-Pegel noch empfangen werden und was nicht mehr. Ich kann nur sagen, macht man es richtig anders, so empfängt hier auch der Vistron Bausatz noch den Säntis in FFM!  Von empfangsschwach keine Spur. Und bei all den Bausätzen hier, haben wir die Empfangsleistung noch mehr also sonst selbst in der Hand, als bei so manchem fertigen Industriegerät, welches sich nicht einmal öffnen lässt.


Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#44
Ich habe Franz`Beitrag nach hier verschoben, passend zum Thema Vistron.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#45
Hallo Bernhard
ich bedauere sehr, dass ich meine Erfahrung offensichtlich unter dem falschem Thema vorgebracht habe. Da aber der Vistron Bausatz ausdrücklich erwähnt, resp empfohlen wurde, habe ich mich zu diesem faut pas hinreissen lassen.
Deinen Ausführungen folgend, habe ich mich nochmals mit der Leitungsführung des Antennenkabels befasst. Es ist 6,5 cm lang und führt zu einer Teleskop Antenne die bis auf 50 cm ausgezogen werden kann und parallel zu einer benachbarten Antennenbuchse . Ausser der beiden Lautsprecherzuleitungen sind das die einzigen Lötungen, welche vorgenommen werden. Gehäuse ist eine Zigarrenkiste und bedingt die die Kabellänge. Eine Wurfantenne mit der empfohlenen Länge bewirkt keine Änderung.
Deinen Äusserungen zufolge bin ich für diesen Bausatz (sagen wir mal vorsichtig) ungeeignet.
Gruß Franz
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#46
Guten Tag.

Ich hatte mir diesen Bausatz in Einzelteilen besorgt, damit wird er günstiger und man kann gleich ein richtiges Gehäuse drum herum bauen. Ich habe direkt auf der Platine eine Antennenbuchse verbaut und mit zwei Cu-Leerplatinen ein Gegengewicht zum Monopol geschaffen.  Mit diesen einfachen Mitteln bekommt das Radio innerhäusig am Fensterplatz neben Bad Belzig auch den Berlin Schäferberg Multiplex hörbar rein. Das schafft sonst kein Kaufgerät.
Vielleicht sollten Sie erst mal auf der Webseite fmscan.org ihre Empfangssituation bewerten und dann passende und oben genannte Verbesserungen am Gehäuse und Antenne vornehmen. Laut Ihren Beschreibungen hat ihr Aufbau bestimmt HF Seitig noch Platz nach oben.  Experimentieren Sie! Dazu sind solche Bausätze da.

Mit freundlichen Grüßen BalticSea Ronald
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#47
Hallo zusammen,

falls jemand auch an der Software für diesen Bausatz interessiert ist, habe ich die Ergebnisse des Reverse-Engineering hier abgelegt: https://github.com/Spitzbube/vistron_vdr_400.
Ich finde es schade, dass vom Hersteller diesbezüglich nichts veröffentlicht wurde. Aber das war ja auch schon für die HW (Schaltplan) nicht der Fall.

Dabei bietet das Board viele noch nicht umgesetzte Möglichkeiten. Angefangen mit dem USB Port, über den man eine externe Steuerung oder das Auslesen von Daten implementieren könnte. Dann ist da noch der IR-Empfänger (zumindest bei meiner HW-Version). Oder die 4 GPIOs für die Tasten...
Vielleicht hat einer von euch noch weitere Ideen.

Viele Grüße,
Thomas
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#48
Guten Tag.

Können sie sagen welche Toolchain sie benutzen und mit welchen Schritten sie daraus eine neue Firmwaredatei bauen? Der Empfängerchip benötigt bei power on noch ein Firmware-bin vom Hersteller Skyworks. Wo liegt diese in der ihrer Firmware? Ich denke sie müssen die Arbeiten schrittweise näher erklären, Niveau wie https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=14096 , sonst haben ihre tollen Bemühungen hier keine Zukunft weil es keine Nachahmer und Nachbauer gibt.

Mit freundlichen Grüßen BS
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#49
Die Entwicklungsumgebung ist die STM32CubeIDE, die auch die gcc-Compilersuite mit sich bringt. Das github-Projekt enthält dafür eine .project-Datei.
Bauen der FW-Image ist wie bei Eclipse-basierten üblich. Übrig bleibt der Download auf Mikro-Controller des Bausatzes, was einfach über den 20-poligen JTAG/SWD des Boards möglich ist. Natürlich ist das nur die Kurzfassung und Einsteiger sollten wohl die Prozedur erst einmal mit STM32-Entwicklungsboards üben. Aber die Vorgehensweise beim VDR400 ist nicht anders.

Die Firmware des Si468x ist übrigens nicht im github-Projekt enthalten. Der VDR400 enthält einen SPI-Flash, in dem die Firmware-Images für DAB und FM gespeichert sind.
Die Mikro-Controller-SW muss dem Si468x lediglich  ein Kommando zum Laden der FW aus dem Flash schicken.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die selbst für Einsteiger verständlich ist, stellt schon einen grossen Aufwand dar. Aber für diese Zielgruppe ist der Bausatz aus HW und SW auch nicht gedacht.
HW-Entwickler können damit eigene Geräte gestalten und SW-Entwickler, die sich mit Cortex-M3 basierten STM32 Mikrocontrollern auskennen, ist der VDR400 ein interessantes Development-Board.

Grüße,
Thomas
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#50
Guten Tag.

Vielen Dank für die Information. Ist ein Aufspielen einer kompilierten Firmwaredatei auch nach der offiziellen Anleitung möglich oder gibt es da technische Hindernisse?

Vorgehensweise:
- Stecken Sie das DAB-Radio aus
- Stecken Sie das USB-Kabel an Ihren PC und den VDR400 an
- Stecken Sie das DAB-Radio wieder an → Bildschirm bleibt dunkel/schwarz
- Starten Sie im Ordner „VDR400“ die Batch-Datei „SW-load.bat“ per Doppel-Klick
→ Am PC öfnet sich das zugehörige Terminal-Fenster und der Update-Fortschritt
wird angezeigt
- Warten Sie bis die neue Software vollständig geladen ist und sich das Terminal-
Fenster wieder schließt.
- Stecken Sie das USB-Kabel wieder aus
- Stecken Sie das DAB+ Radio aus und nach 5 Sekunden wieder an
→ Das Radio startet mit der neuen Software

Mit freundlichen Grüßen BS
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#51
Leider ist bei meinem Board nach dem Zurücksetzen der Option-Bytes für den Flash-Lese-Schutz der Flash Komplett gelöscht worden. Damit habe ich nun nicht einmal mehr den Original-Bootloader, mit dem die beschriebene Update-Prozedur möglich war.
Ich habe zwar mittlerweile einen neuen Bootloader, aber der macht nichts weiter, als die Applikations-SW zu starten. Ich kann die Original-SW per SWD flashen und sie startet genau so wie meine eigene. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Original-Bootloader meine SW sowohl flashen als auch starten könnte. Aber der letzte Nachweis dafür ist wohl nötig...

Grüße,
Thomas
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