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"Reparatur" eines UNI 7
#1
Hallo,

am Sonnabend war Elektronikflohmarkt. Ein Anbieter hatte ein UNI 7  auf dem Tisch liegen. Das Gerät selber brauchte ich zwar nicht, aber ich meinte, zu Hause ein UNI 7 zu haben, welches mal verändert worden ist und ich konnte es mangels Schaltplan nicht in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Da wäre so ein originales "Muster" nicht schlecht, aber wahrscheinlich für den aufgerufenen Preis zu teuer. Nach einiger Zeit kam ich wieder an dem Tisch vorbei, das Gerät lag noch da. Nun fragte ich dpoch nach dem Preis - 5 €. Gut, dafür kann man es mitnehmen. Ich fragte, ob es ok wäre, das wußte er Anbieter nicht. Aber ich durfte es prüfen, es zeigte nichts an. Nun wollte es der Anbieter genau wissen und nahm sein Handy (wohl ein älteres Modell) auseinander, um an den Akku zu kommen. Keine Anzeige. Dann geht es in die Tonne, meinte er. Ich würde es auch defekt nehmen, denn die originale Verdrahtung hab ich ja dann trotzdem. Ich bekam es geschenkt. Zu Hause stellte ich fest, daß mein verändertes Modell ein Uni 9 war. Nun wollte ich aber wissen, was das UNI 7 hatte. Einen kaum lesbaren Schaltplan hatte ich. Auf keinem Bereich erfolgte eine Anzeige. Meßwerk platt oder der Kontakt, welcher vor jeder Messung mittels Bedienschalter geschlossen werden muß. Kurz und gut, ich wollte den Signalweg von der Meßbuchse bis zum Anzeigeinstrument verfolgen. Das gelingt aber nicht, ohne die beiden Leiterplatten zu trennen. Das geht aber nicht, ohne den Shunt für den 5 A-Bereich abzulöten. Und damit wäre der Abgleich für diesen Bereich dann garantiert hinüber. Wollte ich nicht. Also hab ich die Leiterplatten erst mal verbunden gelassen und alles gelöst, was zu lösen war, damit die ganze Meßapparatur aus dem Gehäuse fällt (fallen gelassen hab ich sie nicht). Und dabei kam mir nicht nur die Apparatur entgegen, sondern auch eine tote Motte, die wohl Elektronikfan war und das Gerät zur ewigen Ruhestätte auserkoren hatte. Nochmal geschüttelt und gepustet, mehr Leichen waren nicht. Ich dachte, das kann doch wohl nicht sein, wie ist das Viech da reingekommen? Eine Meßspannung angelegt  - Anzeige! Verschiedene Bereiche probiert, alles da! Also ich hab schon Mäuse und anderes Kleingetiert aus verschiedensten Geräten geholt - wer nicht. Aber daß eine Motte ein ganzes Gerät lahmlegt hatte ich noch nicht. Ernüchternd war dann aber doch die Genauigkeit, auf allen Bereichen ein Fehler von 5%, das ist einfach zuviel. Da der Fehler auf allen Bereichen auftritt, vermute
ich, daß die Shunts des Meßwerkes nicht mehr stimmen. Aber deshalb baue ich es jetzt nicht mehr auseinander. Mein uraltes Russenmultimeter ist da bedeutend genauer.

MfG
Claus
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#2
...Ernüchternd war dann aber doch die Genauigkeit, auf allen Bereichen ein Fehler von 5%, das ist einfach zuviel. Da der Fehler auf allen Bereichen auftritt, vermute
ich, daß die Shunts des Meßwerkes nicht mehr stimmen...

Naja, es wurde hier nicht gesagt womit denn die Abweichung überhaupt festgestellt wurde. Wenn die Quelle Mist liefert kann
das angeschlossenen Instrument nichts dafür.
Eine Abweichung in allen Bereichen ist zuerst ein gutes Zeichen, alle Teiler egal ob U oder I halten ihre Werte ein.
Wenn man die Historie des Gerätes nicht kennt kommt mit der Erkenntnis das ein Fehler von 5% vorliegt auch das Spannbandinstrument
selber in Verdacht, es kann unlinear geworden sein durch unsachgemäße Behandlung. Das kam auch bei Geräten aus der Westzone regelmäßig vor.
Man hätte das vorhandene interne Zeigerinstrument auch mit 2 passenden 1% Widerständen nachbilden können und ein modernes Multimeter
dort zur Kontrolle anschließen können, dann wäre sofort eine Aussage über den Rest der Schaltung möglich.

Grüße Egon
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#3
Das UNI7 sollte genauer sein, z.B. nennt

https://www.alte-messgeraete.de/elektrot...A4t-uni-7/

die Daten 1.5%.
Wie allerdings der Vorposter Egon schon richtig sagt: Ohne genaue Kalbrierquelle bzw. Vergleichsgerät das mind. eine Klasse besser ist (d.h. mind. Kl. 0.5%) für dies UNI: macht es keinen Sinn zu vergleichen.
Gruss Andreas
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#4
Hallo,

ich habe die Daten des UNI 7 und kenne deshalb auch die Genauigkeitsklasse. Es gab übrigends 2 gefertigte Genauigkeitsklassen.
Na ja, und daß ich die Genauigkeit der Anzeige nicht mit einem Feld- Wald- und Wiesengerät überprüfe ist mir auch klar. Eine Referenzspannungsquelle 10,000V mit einer Toleranz von 0,03% müßte doch reichen, oder :=))

MfG

Claus
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#5
Hallo Claus,
mein UNI 7 hat Klasse 1,5 bei 12...32°C. So steht es auf der Skala.
Ernsthaft geprüft habe ich jedoch nicht. Mir reicht das als Strom Schätzeisen. Geht immerhin bis 5A.
Man darf jedoch davon ausgehen, das es vor 40 Jahren genau gewesen ist.
Gruß Klaus
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#6
Hallo,

@ Klaus: ja, meines auch. Es gibt aber auch eine Ausführung Genauigkeitsklasse 1% (-) und 1,5% (~). Ist mir aber noch nie begegnet (war damals  auch bestimmt nicht im Handel erhältlich :=)).
Der Meßbereich 5A ist schön, aber die 1000V sind auch nicht zu verachten. Wenn schon bei 600V Schluß ist, reicht es manchmal nicht.

MfG

Claus
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#7
Hallo Claus,
mit den 1000V stimmt natürlich.
Wenn wir bei Lobliedern sind, es gibt noch was schönes:
Man kann Strom und Spannung gleichzeitig am Gerät verschalten und dann nach Bereichswahl auch messen.
Alles mit einem Meßgerät...
Gruß Klaus
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