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Eigenbau UKW ZF
#1
Meine Lieben,

ich habe mir mal wieder ein Projekt hergenommen, nämlich einen UKW - Tuner zu bauen. 
Ähnlich dem wachsenden Verstärker kann und soll das Gerät Stück für Stück entstehen.

Nun gleich die erste Frage, ich baue von hinten auf, statt der typischen EAA91 will ich mit großen Röhren bauen und nehme hier die 6X6C. Aber wie prüfe ich ob die Stufe an sich funktioniert? Oder muss erst die Pentodenstufe davor gebaut werden und das g1 dieser dann mit 10,7 MHz gefüttert werden?

Leider stellt Reinhöfer nix mehr her (Filter 45.12) daher hoffe ich, dass mit dem HFWM Filter 03-02.00() der Ratiofilter zum Laufen gebracht werden kann.

Thommi
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#2
ZF Verst. Beispiel mit russ. Miniatur Röhren    
Fertiges Gerät mit RFT Tuner    
Ich habe auch mal ein Empfänger mit ECC 85 Tuner und dem gleichen ZF Verst sowie einen NF Verstärker, der ein Nachbau eines Kanals des Reinhöferschen Vertärkers Zwerg war gebaut.
Gruß Franz
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#3
Hallo,

sowas steht bei mir auch noch auf der Liste...

Ich hatte vor einiger Zeit mal einen 5,5MHz Fernsehton-ZF-Verstärker gebaut, der war rel. unkritisch zu Funktion zu überreden, allerdings mit Industrie-Ratiofilter.

Für UKW-ZF-Ratiofilter kann man sich an Fotos aus dem Netz orientieren, spontan hatte ich diesen Beitrag gefunden:

http://www.wolles-radioseite.homepage.t-...filter.htm

Komplettes Selbstwickeln dürfte auch nicht das große Problem sein, die Windungszahlen um 30 sind doch ganz gut beherrschbar. Lediglich eine Bifilarwicklung könnte ein bischen frickelig werden.
 Die vorgeordnete ZF-Stufe sollte natürlich auch gleich gebaut werden, so hat man gleich eine gewisse Basis (Verstärkung, Anpassung).
Ich würde gleich einen vollständigen ZF-Verstärker aufbauen.

Der schwingarme Aufbau dürfte kritischer sein als die Filter selbst, aber wenn man sich an die Grundregeln hält (Massefläche, kurze Verbindungen, besonders zwischen Ausgangsstufe-Bandfilter-Folgestufe) sollte das gehen, das gilt dann auch für den Tuner.

Ergänzung:
Beim Jogi finden sich einige hervorragende Bauanleitungen zum UKW-Empfänger mit Angaben zu Windungszahlen..Aufbau der Filter, z.B.:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbri.../Ernst.htm

Die UKW-ZF-Spulen kann man auch selbst dimensionieren, weil da einlagige Zylinderspulen passen, die man zB. auf der Seite von Burkhard Kainka berechnen kann... die Schwingkreiskapazitäten kann man aus Schaltplänen von Industriegeräten abschielen, bleibt der erforderliche Abstand der Kreisspulen, die würde ich auch aus vorhandenen Filtern ermitteln.

Zur Vorgehensweise beim Aufbau hätt ich noch den Vorschlag, vielleicht mit einer rel. unkritischen Schaltung anzufangen (zB. mit TBA120), dieser Verstärker kann dann als "Referenz" verwendet werden (Abgleich mit Generator oder vorhandenem UKW Radio)

Gruß Ingo
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#4
Moin,

gegen den Komplettaufbau spricht der Arbeitsaufwand und wenn nachher sich gar nichts tut, dann sucht man wie irre nach dem Fehler.
Deswegen finde ich es zielführender Stück für Stück zu arbeiten und die Stufen jeweils zu testen.

Meine Überlegung ist folgende, aus dem Tuner kommt das Signal auf 10,7 MHz moduliert raus. Dann hat man die ZF-Stufen, die das Signal verstärken und in der Stufe mit den Doppeldioden daraus die NF machen.

Daher meine Überlegung, mit dem Ratiogedöns anzufangen und der Stufe davor. Dann müsste ich auf die Pentode g1 mit 10,7 MHz und einem aufmodulierten Ton (aus dem Messender) füttern können und überprüfen ob Begrenzer- und Ratiostufe funktionieren.  Und jetzt ist die Frage ist das so machbar oder bin ich da einem Irrtum aufgesessen?

Ich baue eine Mischform aus dem hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbri...nietta.htm und dem hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbri...-Tuner.htm

Der Ratioteil ist dem Mopperttuner entnommen. Ab davor würde ich die Leon Variante nehmen. Nur eins habe ich bei Leon nicht verstanden, diesen Satz hier: "ich habe sämtliche Primärkreise der ZF Bandfilter mit 27 k - Widerständen bedämpft" Was meint der damit? Wird da ein Widerstand parallel zu dem Schwingkreis gelegt?

Thommi
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#5
...Thommi, ich würd sagen, das geht so, wie Du sagst ! Allerdings kann es bei einer ZF-Stufe für die Begrenzung uU. eng werden, manchmal macht die Begrenzung aber v.a. eine Stufe, wenn ich nicht grad komplett falsch lieg.. der Ratiodetektor (und mWn. nur der unter den versch. Arten v. Demodulatoren) unterstützt ja die Begrenzung auch wirkungsvoll.
Die ZF-Stufe vor dem Ratiodetektor ist aber hilfreich, denn die ZF wird ja in den ersten Kreis eingekoppelt (Resonanzkreis) und wenn der niederohmig gespeist würde, wäre hier keine Resonanz möglich... deshalb lieber die letzte Stufe aufbauen, also: Gitterkreis letzte Stufe - Röhre - Ratiodetektor und dann die ZF in den Gitterkreis einkoppeln, bin gespannt ob das geht..

... Ja, die Bedämpfung bei Parallelkreisen erfolgt (meist ... fast immer) durch Parallelschaltung, in dem Fall auf jeden Fall !! Denkbar wäre theoretisch auch ein Reihenwiderstand zur Spule, das ist aber zu umständlich...

Aufbau Schritt für Schritt:  Auf jeden Fall ein guter Weg ! Allerdings könnte man die anderen Stufen auch schonmal aufbauen, aber noch nicht in Betrieb nehmen (Bandfilter bleibt einseitig unangeschlossen) und dann ebenfalls Schritt für Schritt in Betrieb nehmen, das ist v.a. dann praktisch, wenn die erste IBN erfolgreich ist, dann ist man vom Erfolg beflügelt und hat das Ding schneller vollständig am Start...

... Bob Ross "... you decide" ^^

Gruß Ingo
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#6
(21.05.2022, 18:16)Thommi schrieb: ...
Daher meine Überlegung, mit dem Ratiogedöns anzufangen und der Stufe davor. Dann müsste ich auf die Pentode g1 mit 10,7 MHz und einem aufmodulierten Ton (aus dem Messender) füttern können und überprüfen ob Begrenzer- und Ratiostufe funktionieren.  Und jetzt ist die Frage ist das so machbar oder bin ich da einem Irrtum aufgesessen?
...

Hallo Thommi,

vom Prinzip her geht das so, wobei ich die Begrenzerstufe nicht direkt am G1 ansteuen würde, sondern am G1 ein Bandfilter bereits vorsehen würde und dieses dann mit dem Signal des Messsenders speisen. Bandfilter und R/C-Steuergitterkombination sind nämlich Teil der Begrenzerschaltung.

Das HFWM Filter 03-02.00() ist zwar ein Ratio-Filter, aber eben für ziemlich niederohmige Transistorstufe davor. Insbesondere die 100pF Primärkreiskapazität passt nicht wirklich gut zu einer hochohmigen Pentodenstufe. Das HFWM Filter 00-07.00() mit nur 33pF Kreiskapazität passt da besser und den Sekundärkreis muss man auch nicht unbedingt umwickeln, um das Filter als Ratio-Filter verwenden zu können:


.png   Ratio-asym.png (Größe: 11,54 KB / Downloads: 577)
   

Die erstere, asymmetrische Ratiodetektor-Schaltung findet man so auch bei einigen frühen UKW-Radios. Die Klammerwerte wären für einen nachfolgenden Stereo-Dekoder notwendig, damit die Deemphasis nicht wirksam wird. Besser ist da dann aber die symmetrische Ratiodetektor-Schaltung.

Die russische 6X6C bzw. die internationale 6H6 sind vom Prinzip her die Vorgänger mit Oktalsockel der EAA91, sollte also auch für Ratiodetektor-Schaltungen genauso geeignet sein.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#7
Huhu,

das ist schön, nur wo bekomme ich diese 00-07.00 Filter her???

die 33pF könnte man ja einfach einlöten, da die Kondensatoren ja einfach unten eingelötete Styroflextypen sind.

Thommi
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#8
Hallo Thommi

Schau mal hier:
https://oppermann-electronic.de/html/filter.html
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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#9
Thommi,

ansonsten kannst du ein paar der 00-07.00 Filter von mir bekommen, wenn du mir als PN deine Adresse schreibst. Das ist praktisch ein Universal-Filter, was als Eingangsfilter mit Einkoppelwicklung für niederohmige Tuner-Ausgänge, als Zwischenfilter und als Ratiofilter verwendbar ist.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#10
Sooo,

hier ist erstmal das Maschinchen, soweit wie es nun ist. Die 6AC7 habe ich für nen Appel und nen Ei bei ebay bekommen, funktionieren noch gut mit 70%. Leider sind diese Ami-Varianten echte Stahlröhren, nur unten der Sockel mit Glas verschlossen. (Habe eine aufgeflext) Eigentlich woillte ich das sichtbar haben. Dafür werde ich dann 6J4P nehmen.

Ich habe vorne erstmal das Filter belassen, das ich schon eingebaut hatte und danach das Filter von Kalle. Ich habe scheinbar zuviel Platz zwischen den Röhren und den Filtern gelassen. Die Filter sitzen mit dieser Variante etwas wackelig.

Leider fehlen in den Tunerplänen, die ich verlinkt habe, die Spannungsangaben.... 

Morgen werde ich mal testen, ob aus dem Gerät etwas herauskommt.  Im Leonplan sind wir nun rückwärts angekommen bei "3. Verstärkerstufe und Begrenzer".
Ist es richtig, dass bei der Begrenzerröhre die Spannung an g2 doppelt so hoch wie an a ist? Ist das möglicherweise ein Fehler im Plan?

Thommi

   
.jpg   Tuner 3.jpg (Größe: 320,08 KB / Downloads: 472)
.jpg   Tuner 2.jpg (Größe: 191,01 KB / Downloads: 472)
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#11
Moin,

also das ganze Geraffel funktioniert nicht! Die erste Röhre vestärkt zwar, aber das Signal ist an g2 viel lauter als an der Anode. Zudem wird es durch sehr strakes Gebrumm überdeckt, das könnte eventuell am verwendeten Trafo liegen. 

am an g1 der Begrenzerröhre ist kein Signal messbar, aber an der Anode schon, leider auch viel zu leise.

Aus dem Ratiofilter kommt nur auf einer Stecke etwas, aber eben auch da, viel zu wenig.

Wenn man bedenkt, wie die ZF-Verstärker der alten Radios brüllen können und hier hat man kaum Singla dafür jede Menge Störnebel, frage ich mch was da schief läuft. 

Thommi
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#12
Hi Thommi,

„Geraffel“ ist da das richtige Wort. Zeichne mal die Schaltung inklusive der Beschaltung der Filter und deren Pin-Nr. Auf dem Foto, was das Filter von unten zeigt, scheint einiges nicht richtig beschaltet zu sein, wenn man annimmt, dass es ein Filter zwischen zwei Pentoden-Stufen ist. Die Zählweise der Filter-Pins wäre da auf der linken Seite von oben nach unten
1 2 3 4
und auf der rechten Seite von oben nach unten dann
8 7 6 5

Pin 1-8 ist die Koppelwicklung, die unbeschaltet sein sollte, weil nicht benötigt (außer beim Ratio-Detektor).
Pin 2-7 ist der zugehörige Schwingkreis mit dem 33pF Kondensator im Filter.
Pin 3-5 ist die Induktivität des gekoppelten Schwingkreises und der zugehörige 33pF Kondensator ist zwischen Pin 5 und 4 im Filter geschaltet, so dass man Pin 3 und 4 verbinden muss, damit es dann zusammen mit der Induktivität einen Schwingkreis ergibt. Filter-Schaltung mit Pins weiter oben bei den Ratiodetektor-Schaltungen.

So wie du die Filter durchgesteckt eingebaut hast, bist du dir sicher, dass keine Pins einen Masseschluss haben? Die Durchstecklöcher erscheinen mir sehr klein, hätte ich größer gebohrt.

Hatte ja schon per PN angemerkt, dass ich die Filter für Chassis-Montage auf ein Stückchen Lochrasterplatine löte und diese dann mit dem Chassis verschraube, wobei das ganze Filter durch einen Rechteckausschnitt im Chassis gesteckt ist.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#13
Hallo,

ich würde die Löcher für die Filteranschlüsse auch größer bohren, das dürfte aber, wenn keine Schlüsse auftreten, erstmal nicht das Problem sein.

"mehr Signal an g2 als an a"
Spontan würde ich sagen, daß die Abblockung nicht richtig verschaltet ist, bzw. wenn die Schaltung wie oben dargestellt, realisiert wurde, handelt es sich ja um die sog. "Schirmgitter-Neutralisation", d.h. der "Abblock"kondensator geht nicht von g2 auf Masse, sondern auf die Ua hinter dem Anodenwiderstand, wo auch schon ein Abblock-C gegen Masse geschaltet ist, der aber nicht die gesamte HF-Spannung vernichtet, sondern einen Teil davon wird über den anderen C an das g2 der Röhre gegeben. Durch diese phasenrichtige Rückkopplung wird die interne Rückwirkung der Röhren teils "neutralisiert"...

Wichtig: Diese an das g2 gelegte HF-Spannung müß...dürfte deutlich niedriger sein als die HF-Spannung an der Anode !

Also wie Kalle sagte: Welche Schaltung wurde aufgebaut, mit Filterbeschaltung, sonst wird das Diskutieren schwer.

Gruß Ingo
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#14
Moin,

den Ratiofilter hab ich erstmal dringelassen (muss ich bei Gelegenheit noch anpassen).  Mit Lochraster könnte man noch gegen bauen.  
Auf die Pins wird ein Stück jeweils ein Stück Isolierung gesteckt, so dass ein Masseschluss vermieden wird. 
Als ich nachgesehen habe stellte sich raus, dass die Filter von Kalle die "Oppermann-Filter" sind, den Moppert als Eingangsfilter genutzt hat, daher konnte ich die Zeichnung einfach übernehmen.

Thommi

   
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#15
... negative Gittervorspannung ?

Bei dem obigen Schaltplan fehlt sie, kann sein, daß bei einigen Schaltungen und bestimmten Röhren ein FM-ZF-Amp auch ohne -Ug1 geht, ich würde das nie verallgemeinern und mich an Radioschaltungen... orientierend eine neg. Zwangs-Vorspannung (einstellbar) vorsehen. So kann man mit dem Arbeitspunkt der Röhre "spielen".

Wie wird das Signal eingekoppelt ? Läßt sich mit den Kreisen eine Resonanz (Maximum 10,7MHz) einstellen ?

Testweise könnte man den Kondensator am Schirmgitter statt am Anodenwiderstand auch mal mit Masse verbinden, wenn die Stufe dann schwingt, wieder an den ursprünglichen Punkt... nur um viell. beim Fehler "viel HF am g2" weiterzukommen.

Erst wenn die vorgelagerte ZF-Stufe die 10,7 MHz verstärkt und die beiden Schwingkreise abgleichbar sind, würde ich am Ratiodetektor weitermachen.

Gruß Ingo
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#16
(28.05.2022, 20:55)Thommi schrieb:
Ist es richtig, dass bei der Begrenzerröhre die Spannung an g2 doppelt so hoch wie an a ist? Ist das möglicherweise ein Fehler im Plan?

Hallo Thommi,

das wäre so grundfalsch, weil die Begrenzerwirkung insbesondere auch davon bestimmt wird, dass Ug2 deutlich niedriger als Ua ist. Der 100k Widerstandswert des Widerstandes im Anodenspannungszweig vor dem Filter ist viel zu hoch. Wahrscheinlich ein Fehler im Plan, der dir als Vorlage diente. Der Widerstand sollte nur einen Wert von 1k, wie auch in vorherliegenden Stufen oder anderen Schaltplänen.

Sorry dafür, dass ich bei der Beschreibung weiter oben der Filteranschlüsse und der Pin-Zuordnung in deinem Foto rechts und links verwechselt habe. So, wie du laut deinem Plan die Filter beschaltet hast, ist das schon richtig. Etwas Beachtung sollte man der (Wechsel-)Spannungsfestigkeit der 33pF Kondensatoren im Filter schenken, weil das nur 50V oder gar nur 25V Typen sind. Die Filter sind für Transistor-Verstärker mit ca. 12V Betriebsspannung gedacht. Die Anoden-Wechselspannung der Begrenzerstufe kann bei Röhrenschaltungen durchaus 50V und mehr betragen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#17
hmm,

also verstehe immer noch nicht wie das ganze funktionieren soll. Ich habe bei der 3 ZF Stufe an g2 ein sauberes lautes Signal. An der Anode dröhnt, brummt und scheppert es und das Signal ist leiser am g1 der Begrenzerröhre ist nie ein Signal zu messen. An g2 ist es aber wieder vernehmbar, zwar sehr leise aber immerhin.

Entweder funktioniert die Schaltung generell nicht, oder mir ist das Prinzip der ZF zu hoch, wie kann es sein, dass nach einer Verstärkung am Gitter 2 ein gutrs Signal anliegt, an der Anode aber ein leiseres, was bei der nächsten Stufe dann nochmal leiser wird?  Ich ging bisher davon aus, das das Signal Stufe erheblich lauter werden soll.

Thommi
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#18
Hallo Thommi,

was verstehst du unter '3 ZF Stufe'? Ich sehe in deinem Schaltbild nur zwei davon...

Unabhängig davon scheinen die Ergebnisse deiner Messungen nicht zuverlässig zu sein. Deshalb wäre es aufschlussreich, wenn du dein Messverfahren und die dabei benutzten Geräte einmal konkret vorstellen bzw. beschreiben würdest. Ich denke, dass da einiges im Argen ist.
Wenn du am SG eine höhere Signalspannung als an der Anode misst, deutet dies darauf hin, dass dein Messgerät (bzw. Tastkopf) eine zu hohe Lastkapazität aufweist und auch sonst ungeeignet ist. - Es wäre daher eindeutig zu beantworten: Wo und wie speist du das Mess-Signal ein und mit welchem Messgerät misst du, an welcher Stelle die Ergebnisse.

Mögliche Erklärung: Die Spannung am SG ist wegen der kapazitiven Ableitung zwar gering, jedoch gegenüber der kapazitiven Belastung des Messmittels unempfindlich.  Die Messung an der Anode verstimmt den Anodenkreis wahrscheinlich übermässig und zusätzlich kann die Stufe zum Schwingen angeregt werden.

Damit will ich sagen, dass man bei HF-Messungen besonders sorgfältig auf kapazitätsarme Entnahme und geringe Belastung des Messpunktes achten muss. Auch sollte der unabgschirmte Teil des 'Tastelementes' möglichst kurz gehalten werden, um evtl. Schwingneigungen durch Einstreung auf empfindliche (besonders hochohmige) Bauteile in der Nähe zu umgehen.

Zudem entspricht auch deine Verdrahtung nicht wirklich den Gesichtpunkten der HF-Technik (10,7MHz ist bereits HF ). Dies beginnt bereits bei der Gestaltung (Verlegung) der Heizleitungen. Diese werden bei HF einseitig gegen GND betrieben und das heisse Ende möglichst noch durch ein L/C Glied entkoppelt. So wird verhindert, dass die verstärkte HF auf davor liegende Stufen verschleppt wird und zu Schwingungen führt. Desgleichen sollten die Gitter und Anodenleitungen so verlegt werden, dass sie sich kapazitiv nicht 'sehen' können. Auch diese Massnahme dient dazu ungewolltem Schwingen entgegen zu wirken. Oft ist es daher sinnvoll im Bereich der Röhrenfassung Abschirmbleche zwischen Anoden- und Gitterbereich einzubringen. Auch sollte für jede Stufe ein eigener HF-Erdungspunkt vorgesehen werden.

Ich habe versucht deinen Aufbau einmal nach HF geeigneten Gesichtspunkten darzustellen. Man sollte da die HF-Stufen-Erdungspunkte nachvollziehen können. Auch habe ich dort die evtl. notwendigen Trennwände (Bleche) gestrichelt zwischen Anoden und Gitterkreis 'eingebaut'. Diese Bleche können sinnvoll zur 'Stufenerdung' genutzt werden - sie müssen aber über eine zuverlässige, möglichst flächige, Masseverbindung zum Chassis verfügen. Es ist auch zu erkennen, wie die einzelnen Stufen durch die Filter galvanisch getrennt sind.

Ich hoffe, dass man auf dem folgenden Bild erkennt, wie ich das meine: In dem Bild ist der Signalverlauf, entgegen meiner sonstigen Gewohnheit aber, entsprechend deiner Verdrahtung von rechts nach links dargestellt. Wie andere Forenteilnehmer bereits hingewiesen hatten, sollte der Anodenspannungs-Vorwiderstand der Treiber-Stufe auch 1kOhm betragen, wobei ich dessen Grenzwert nach oben bei max. 10k festlegen würde. - Für die absolute Richtigkeit der Schaltung und Dimensionierung der Bauteile übernehme ich keine Gewähr!
   
Freundliche Grüße, Peter R.
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#19
Hallo Peter,

wie hast du dieses tolle Schaltbild hinbekommen?  

Die 3. Stufe ist die, die bei mir die erste ist, im Orignalschaltplan, weiter oben im Thread sind noch 2 identische davor geschaltet. Die habe ich aber absichtlich noch nicht gebaut.

Also das Messverfahren: ich habe den Belko TE-20, der wird auf 10,7 MHz eingestellt und das mit einem Frequenzzähler überprüft. Danach wird die Eigenmodulation eingeschaltet. Dann wird an das g1 jeweils der 6AC7 eingespielt. Leider geht das nur an jeder 6AC7 für sich, da irgendwie entweder nur ganz wenig ankommt oder gar nichts. Das läßt sich auch durch Verstellen der Filter kaum ändern. Zum Abhören wird ein Heathkit Signal-Tracer verwendet. 

Ich habe bisher die Masse als separate Masseleitung ausgeführt. Demnach müsste ich also als Masse das komplette Chassis nehmen und könnte eine Heizleitung weglassen, weil als 2. das Chassis dient?

Wäre für die Trennbleche Kupferfolie verwendbar? Die habe ich in selbstklebend auf Rolle da. 

Die Verdrahtung ist so wie in den Radios, der Ratiodetektor sitzt am nächsten am Netzteil und die Eingangsstufen möglichst weit weg. Auf dem ersten Foto sieht man das. Vorne auf dem Chassis habe ich bewusst Platz gelassen für Impedanzwandelstufe, Stereodecoder und den Mischer.  Eventuell werd ich das nochmal anfertigen lassen müssen, einiges ist da schon vergurkt worden. Aber erstmal soll es laufen.

Dann werde ich zunächst mal ein wenig umbauen müssen......


Gruß
Thommi
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#20
Hallo Thommi,

die Kupferfolie als Klebeband sehe ich nicht so optimal an - das ist zu 'labberich'. Besser wären da passende kupferbeschichtete Platinenreste geignet, mit entsprechenden Winkeln (am besten an zwei Stellen) zuverlässig mit dem Chassisblech kontaktiert. Da kannst du dann auch gut die zu erdenden Bauteile 'kurzbeinig' anlöten.

Also die Einspeisung des Signalgenerators, am besten immer über einen Kondensator z.B. 4n7 ist ok. Aber der Singalverfolger liefert keine zuverlässigen Messwerte und belastet und verstimmt die Schwingkreise unzulässig. Das entspricht den im vorigen Beitrag angesprochenen Problemen. Momentan fällt mir auch keine einfache Lösung zur direkten Messung der HF-Spannungen ein.

Bei den Stufen mit bereits etwas höherer Signalamplitude, wäre eine Messung der Gleichspannung an den 100k/100p 'Audion'-Kombinationen als rückwirkungsarme HF-Messmethode möglich. Das geht mit jedem üblichen Multimeter, wenn man es über einen Entkopplungswiderstand von ca. 100k mit dem entsprechenden Punkt kontaktiert. In einer deiner angegebenen Schaltungen, ich glaube bei 'Herrn' Leon, wird dieser Effekt sogar zur Feldstärkeanzeige genutzt.
Freundliche Grüße, Peter R.
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