Guten Tag werte Bastler und Röhrenfreunde!
Ich möchte hier einen Selbstbau aus den letzten Wochen vorstellen. Ich stieß im Netz auf f. Link:
https://ia600707.us.archive.org/35/items...8_text.pdf
und dachte mir, das wär mal wieder was. Gehäuse wollte ich keines neu bauen, deshalb schlachtete ich einen Zweikreiser (nach Heinz Richter), den ich mir in den 80ern gebaut hatte und der nach der MW-Abschaltung in Deutschland ungenutzt herumstand. Auf das Chassis wurde eine neue Oberfläche genietet und dann gings los. Super hatte ich schon mehrere gebaut, aber noch keinen mit UKW und AM zusammen.
Mit dem Tuner fing ich an. Der war schnell zusammen. Beim Funktionstest hängte ich ihn an einen Yaesu-KW-Empfänger und konnte auf etwa 11 MHz was hören. Das ermutigte mich zum Weiterbau. Das AM-Teil funkionierte eigenlich auf Anhieb. Nur die Empfangsleistung ließ zu wünschen übrig. Außerdem waren die Sender auf UKW nur sehr verzerrt zu hören. Erst musste das UKW-Teil funktionieren. Also wieder mal Literatur wälzen. Man kann noch so viel die Filter abstimmen, das bringt gar nichts. Das Auswechseln der ZF-Röhre gegen die EF 8o brachte einen Teilerfolg, das Überschwingen war weg. Durch herumprobieren mit den zwei Block-Kondensatoren mit denen die Anode und das Schirmgitter der ZF-Röhre abgeblockt sind, brachte die Lösung. Der Abblockkondensator 10n am Ausgang des Filterzweigs, das von der Anode kommt, führt nicht direkt zur Masse, sondern wird über den Abblockkondensator 2,4n des Schirmgitters geerdet. Das ist bei UKW enorm wichtig. Man nennt das Neutralisierung.
Der UKW-Drehkondensator muß eineisolierte Ausführung sein. Der Bauplan sah wohl ein Variometer vor. Es geht auch mit Drehko, von 86 - 104 MHz.
Im Buch "Limann, Funktechnik ohne Ballast" finden sich mannigfaltige Hinweise praktischer Art und natürlich Erklärungen. So liest man z.B. daß die Widerstände für die Steuergitter, die Regelspannung AVR und damit HF führen, möglichst nahe an den Dioden zu befestigen sind, um Rückkopplungen (Pfeifen) zu vermeiden. Bei die Vorstufe des Tuners habe ich auch AVR hingelegt. Der Kathodenwiderstand fiel dann weg. Es ist schön zu sehen, wenn man am betr. Gitter einen Spannungsmesser anklemmt und mit dem Meßsender ein starkes Signal gibt: Die Gitterspannung geht deutlich ins Negative. Geht man mit der Signalstärke weit zurück, geht die Gitterspannung etwas ins Positive und das Rauschen nimmt zu.
Die FM- und AM-Filter sind ja bekanntlich hintereinandergeschaltet, beeinflussen sich aber nicht. Den Abgleich habe ich erst in AM gemacht, nur nach Gehör. Bei FM muß ein Sender in der Mitte der Bandbreite unverzerrt sein. Muß man seitenbandmäßig abstimmen, stimmt etwas nicht.
Wie im Foto ersichtlich, ist der Wellenschalter zum drehen. 8 Umschaltkontakte sind notwendig, auf jeder Ebene finden sich zwei. Anfangs ließ die Verstärkung zu wünschen übrig. Genau wie viele Super aus den 50ern, hatte ich hinter der EABC 80 die EF 82 als Endröhre. Bei LMK war wenig zu hören. Ein Umändern der Eingangskreise mit getrennten Koppelspulen brachte fast nichts. Die Kreisspulen für Mittel und Lang waren schon kreuzgewickelt. Ich habe ganz brachial die EF 82 gegen die ECL 82 getauscht. Ein paar Bauteile mehr, zwei NF-Vorstufen bringen die gewünschte Lautstärke. Der Netztrafo wurde mir bei Dauerbetrieb aber zu heiß. Den wechselte ich dann gegen eine Nummer größer aus. Damit die Endröhre nicht übersteuert wird, ist ein kleiner Trimmer vor die Triode der ECL 82 gesetzt. Der Empfang auf KW ist sogar tagsüber auf den höheren Bändern gut. Das Dipmeter ist eigentlich unersetzlich. Es hilft nicht nur beim Vorabgleich der Spulen, sondern zeigt auch, ob z.B. der Oszillator arbeitet. Bei L und M kommt dieser ohne Koppelspulen aus, die Rückkopplung erfolgt Kapazitiv über die Verkürzungswiderstände. Bei LW sind die 220p und die 500p hintereinandergeschaltet, das ergibt rechnerisch etwa 150 p. Der 500p ist dann nur für MW.
Der Schaltungaufbau sieht unterhalb etwas zusammengekneult aus. Das ist notwendig! Besonders Gitterzuführungen sollen so kurz wie möglich sein. Abblockwidersstände sind dort anzulösten, wo es HF-mäßig "heiß" ist. NF-führende Leitungen zum Poti müssen abgeschirmt sein, damit es nicht brummt.
Ich mache jetzt hier erstmal Schluß und freue mich dann über Fragen und Kritik.
Ich möchte hier einen Selbstbau aus den letzten Wochen vorstellen. Ich stieß im Netz auf f. Link:
https://ia600707.us.archive.org/35/items...8_text.pdf
und dachte mir, das wär mal wieder was. Gehäuse wollte ich keines neu bauen, deshalb schlachtete ich einen Zweikreiser (nach Heinz Richter), den ich mir in den 80ern gebaut hatte und der nach der MW-Abschaltung in Deutschland ungenutzt herumstand. Auf das Chassis wurde eine neue Oberfläche genietet und dann gings los. Super hatte ich schon mehrere gebaut, aber noch keinen mit UKW und AM zusammen.
Mit dem Tuner fing ich an. Der war schnell zusammen. Beim Funktionstest hängte ich ihn an einen Yaesu-KW-Empfänger und konnte auf etwa 11 MHz was hören. Das ermutigte mich zum Weiterbau. Das AM-Teil funkionierte eigenlich auf Anhieb. Nur die Empfangsleistung ließ zu wünschen übrig. Außerdem waren die Sender auf UKW nur sehr verzerrt zu hören. Erst musste das UKW-Teil funktionieren. Also wieder mal Literatur wälzen. Man kann noch so viel die Filter abstimmen, das bringt gar nichts. Das Auswechseln der ZF-Röhre gegen die EF 8o brachte einen Teilerfolg, das Überschwingen war weg. Durch herumprobieren mit den zwei Block-Kondensatoren mit denen die Anode und das Schirmgitter der ZF-Röhre abgeblockt sind, brachte die Lösung. Der Abblockkondensator 10n am Ausgang des Filterzweigs, das von der Anode kommt, führt nicht direkt zur Masse, sondern wird über den Abblockkondensator 2,4n des Schirmgitters geerdet. Das ist bei UKW enorm wichtig. Man nennt das Neutralisierung.
Der UKW-Drehkondensator muß eineisolierte Ausführung sein. Der Bauplan sah wohl ein Variometer vor. Es geht auch mit Drehko, von 86 - 104 MHz.
Im Buch "Limann, Funktechnik ohne Ballast" finden sich mannigfaltige Hinweise praktischer Art und natürlich Erklärungen. So liest man z.B. daß die Widerstände für die Steuergitter, die Regelspannung AVR und damit HF führen, möglichst nahe an den Dioden zu befestigen sind, um Rückkopplungen (Pfeifen) zu vermeiden. Bei die Vorstufe des Tuners habe ich auch AVR hingelegt. Der Kathodenwiderstand fiel dann weg. Es ist schön zu sehen, wenn man am betr. Gitter einen Spannungsmesser anklemmt und mit dem Meßsender ein starkes Signal gibt: Die Gitterspannung geht deutlich ins Negative. Geht man mit der Signalstärke weit zurück, geht die Gitterspannung etwas ins Positive und das Rauschen nimmt zu.
Die FM- und AM-Filter sind ja bekanntlich hintereinandergeschaltet, beeinflussen sich aber nicht. Den Abgleich habe ich erst in AM gemacht, nur nach Gehör. Bei FM muß ein Sender in der Mitte der Bandbreite unverzerrt sein. Muß man seitenbandmäßig abstimmen, stimmt etwas nicht.
Wie im Foto ersichtlich, ist der Wellenschalter zum drehen. 8 Umschaltkontakte sind notwendig, auf jeder Ebene finden sich zwei. Anfangs ließ die Verstärkung zu wünschen übrig. Genau wie viele Super aus den 50ern, hatte ich hinter der EABC 80 die EF 82 als Endröhre. Bei LMK war wenig zu hören. Ein Umändern der Eingangskreise mit getrennten Koppelspulen brachte fast nichts. Die Kreisspulen für Mittel und Lang waren schon kreuzgewickelt. Ich habe ganz brachial die EF 82 gegen die ECL 82 getauscht. Ein paar Bauteile mehr, zwei NF-Vorstufen bringen die gewünschte Lautstärke. Der Netztrafo wurde mir bei Dauerbetrieb aber zu heiß. Den wechselte ich dann gegen eine Nummer größer aus. Damit die Endröhre nicht übersteuert wird, ist ein kleiner Trimmer vor die Triode der ECL 82 gesetzt. Der Empfang auf KW ist sogar tagsüber auf den höheren Bändern gut. Das Dipmeter ist eigentlich unersetzlich. Es hilft nicht nur beim Vorabgleich der Spulen, sondern zeigt auch, ob z.B. der Oszillator arbeitet. Bei L und M kommt dieser ohne Koppelspulen aus, die Rückkopplung erfolgt Kapazitiv über die Verkürzungswiderstände. Bei LW sind die 220p und die 500p hintereinandergeschaltet, das ergibt rechnerisch etwa 150 p. Der 500p ist dann nur für MW.
Der Schaltungaufbau sieht unterhalb etwas zusammengekneult aus. Das ist notwendig! Besonders Gitterzuführungen sollen so kurz wie möglich sein. Abblockwidersstände sind dort anzulösten, wo es HF-mäßig "heiß" ist. NF-führende Leitungen zum Poti müssen abgeschirmt sein, damit es nicht brummt.
Ich mache jetzt hier erstmal Schluß und freue mich dann über Fragen und Kritik.