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Grundig V5000 Problem
#1
Hallo zusammen

Ich habe einen Grundig V5000 Verstärker Zur Reparatur bekommen. Die Fehlermeldung war ursprünglich: Lautsprecherrelais schalten nach ca.5 - 10 min ab.
Im Netz habe ich einen Schaltplan gefunden und ein paar Dinge gelesen und durchgeführt.

Gemacht habe ich bisher folgendes: Zahlreiche Elkos und auch Tantalelkos auf der Endstufen -und Treiberplatine erneuert.(Die meisten waren noch brauchbar,aber
einige hatten schon "dicke Backen"oder waren nicht mehr werthaltig).
Einige kalte Lötstellen lokalisiert und nachgebessert.
Halbleiter mit dem Komponententester geprüft,waren alle soweit in Ordnung.
Emitterwiderstände durchgemessen,auch alle ok.

Im Testlauf mit angeschlossener Signalquelle und Zimmerlautstärke fällt nach einer Zeitspanne von etwa 30 Minuten auf,daß der Kühlkörper der Endstufe einseitig
deutlich wärmer wird.
Die Ruhestromeinstellung liegt in beiden Endstufen hinetwa gleich bei ca.25mV (Meßpunkte X und Y vor der Endstufe).Dennoch wird ein Kanal deutlich wärmer.

Halbleitertechnik ist jetzt nicht meine Kernkompetenz,brauche daher mal ein paar Tipps,woran diese Unsymetrie festzumachen ist.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#2
Schaltet denn das LS-Relais noch ab?
Vermute mal anhand der Beschreibung, dass ein Treiber nicht in Ordnung ist.
Sind den alle Spannungswerte an den Treiber Trs. nach Serviceanleitung okay ?
MfG
Hardy Miersch
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#3
Hallo Roman
Das was Hardy schreibt macht Sinn
Prüfe auch mal, ob Endtransistoren untd Treiber noch original sind...
Kalte Lötstellen kenne ich auch von anderen Grundig HiFi - Verstärkern aus dieser Zeit
Am besten altes Lötzin erst absaugen und dann neu löten
Viel Glück - Alfons
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#4
Hallo Hardy und Alfons

Danke für Eure Beteiligung.

Der Verstärker stammt aus erster Hand und hat im Vorfeld noch nie eine Werkstatt gesehen.Ebenso war das Gerät bis zuletzt im Alltagsbetrieb.
Bis dann irgendwann mittendrin die Relais schalteten.Meist nach 5 bis 10 Minuten.

Die Spannungen haben leichte Abweichungen nach oben,wobei ich mir das durch die gestiegene Netzspannung 220 auf 230V erkläre und durch das verwendete Meßgerät.
Der Verstärker läuft auch durch,ohne abzuschalten,nur die Wärmeentwicklung am Kühlkörper ist sehr ungleichmäßig.Irgendwann hat die Wärme sich dann
verteilt,aber im Bereich der Endtransistoren rechter Kanal steigt die Temperatur sehr schnell an. Die Thermostate auf dem Kühlkörper schalten bei etwa 90 Grad
ab,die werden nach einer Dreiviertelstunde bei etwas mehr als Zimmerlautstärke nicht erreicht,aber man braucht dann schon den dicken Topflappen.

Ich habe bereits sämtliche Lötstellen auf der Treiberplatine sowie im Bereich der Endstufe erneuert.Evtl.werde ich noch mehr Elkos und Tantalteile erneuern müssen.
Meine Vorräte waren zu Ende,sodaß ich mich erstmal auf Enstufe,Netzteil und einen Großteil auf der Treiberplatine beschränkt habe.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#5
Hallo Roman,
ich besitze den A5000 ( identische Endstufe zum V5000 aber mit etwas mehr Leistung).
Das sind tolle Geräte in guter Qualität.
Die Verstärker haben DC-Erkennung und schalten bei zu grossen DC-Werten am Ausgang die Relais nicht durch.
Mögliche Ursache: Transistoren im Differenzverstärker (sitzt auf deser kleinen steckbaren Platine) ausserhalb der Toleranz (ß-Werte).
Hier natürlich auch Elkos erneuern mit Qualitätsware und Ruhestrom nach Herstellervorgaben einstellen!

Ansonsten gibt es viele Infos im Grundig-Forum zu diesen Verstärkern.

Viel Erfolg!
wünscht Frank
Grüße

Frank
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#6
Habe heute mal die Zeit gefunden,ein bischen am V5000 zu schrauben.Der Ruhestrom im rechten Kanal ist instabil.Starke Schwankungen.Irgendwann schalten
die Relais,insbesondere bei höherer Lautstärke nach einigen Sekunden.Ich habe den Verstärker an einer Vorschaltlampe 60W laufen.

Die beiden Trimmer 1k auf der Treiberplatte sind erneuert. Der Ruhestrom liegt nach dem Einschalten um die 20mV,steigt nach einiger Zeit an.Dann ist ein leichtes
flackern der Vorschaltlampe zu sehen.

Sämtliche Elkos auf der Treiberplatte einschließlich der 0,22µF Tantal sind gegen 105 Grad Teile erneuert worden.(22Stück)
Elkos im Netzteil und auf der Relaisplatine sind ebenfalls neu.

Dann beim Durchmessen der Transistoren auf dem Kühlkörper bin ich fündig geworden. Einer der Endtransistoren G745C hat einen Schluß zwischen E und C.
Als Ersatz werden TIP 35 und 36C verbaut.In der intakten Endstufe ist bereits mal ein Transistor gegen einen BD249 erneuert worden.Das muß schon sehr lange
her sein,denn die letzten 30 Jahre ist das Gerät nicht in der Werkstatt gewesen.

Aufbau zur Ruhestromeinstellung
   


Sehr viele kalte Lötstellen.Mich wundert ,daß die Maschine nicht schon längst ausgefallen ist.Die sind doch nicht alle plötzlich entstanden.
   


Kurzschluß zwischen Emitter und Kollektor.Seltsamerweise hat der Komponententester das nicht erkannt.....
   


....sondern einen intakten Halbleiter gemeldet.
   
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#7
Hallo Roman,
nicht ausreichende Kühlung kann schon zu solchen Phänomenen führen. Auch Temperatureinflüsse zwischen den Kanälen können zu solchen Ausfällen beitragen (beide Kanäle befinden sich auf einem Kühlkörper). Also ist eine getrennte Kühlung vorteilhaft. Auf jeden Fall sollten die Treiber- und Endstufen immer gleich sein. Mit einer guten Ruhestromeinstellung wird das Ganze auf den entsprechenden Wert eingestellt. Somit sind dann auch beide Kanäle gleich. Eine Prüfung der Temperaturfühler sollte unbedingt erfolgen (auch diese sollten (der Endstufe) entsprechend gleich sein). Evtl. könnte auch eine Verstärkung der Leiterbahnen (Stromfluss) helfen.
LG aus Schwerin, Holger
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#8
Ich überlege,den Kühlkörper zusätzlich mit 1-2 Pabstlüftern zu bestücken. Macht das Sinn?
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#9
Hallo Roman,
es ist schon wichtig einen Aufstellort zu wählen, an dem auch eine gute Luftzirkulation gegeben ist. Die Kühlkörper sollten dann auch einen guten Wärmeaustausch ermöglichen. 
Extra Lüfter würde ich da nicht einsetzen, weil die auch extra Geräusche verursachen. Das macht sich dann bei geringer Lautstärke bemerkbar und will man auch nicht haben.
LG aus Schwerin, Holger
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#10
Hallo Roman

So du im Besitz eines Oszillografen bist, schau doch spaßeshalber mal die Kurvenformen der schneller warmwerdenden Endstufe an! Nicht, daß die noch eine parasitäre HF-Schwingung hat. Als Quelle ist ein Sinusgenerator gut, der hat den Vorteil, daß du in unterschiedlichen Frequenzbereichen messen kannst! 
Ich hatte vor Jahren mal einen Denon-Monoblock (so 250W) der hatte so ein Verhalten. Was bei einer Leistungsbandbreite von 1,5 MHz natürlich zu erhöhter Erwärmung führte.
Grund war ein defektes Block-C in der Spannungsversorgung ---> wurde getauscht und mit einem "Leichenzug" ( mehrere C's in gestaffelter Kapazität parallel) war der Fehler weg.

Zur Kühlung wäre zu sagen: die "Grundiger" haben bei der Kühlfläche nie gespart, im Normalbetrieb ist die immer ausreichend! Da mußt du nix extra anblasen! Solltest du aber doch Lüfter einsetzen wollen, orientiere dich an den Technics Verstärkern, die haben da eine witzige Schaltung drin. Die nehmen die NF von der Endstufe, richten die gleich und steuern damit über eine Zusatzschaltung den Lüfter ---> hohe Lautstärke maskiert hier das Lüftergeräusch

Grüße Peter
Die Deutsche Sprache ist FREEWARE, du darfst sie ohne Einschränkungen verwenden.
Die Deutsche Sprache ist nicht OPENSOURCE, du darfst sie nicht nach deinem Gutdünken verändern!
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#11
Danke für die Tipps und Anmerkungen. Der vorhandene Kühlkörper ist schon ein ziemlich schwerer Klopper.Den will keiner auf den Fuß kriegen.
Ich dachte eher an eine gesteuerte Lüftung,die so bei 50 Grad einsetzt.
Andererseits ist der Apparat schon über 40 Jahre gelaufen und hat (wissentlich) einige Kellerfeten mit höherer Lautstärke durchgespielt.Sollte nach einer erfolgreichen Reparatur im Normalbetrieb auch eine Zeit lang wieder seinen Dienst tun.
Ergänzend erwähne ich noch den Austausch diverser Kondensatoren rund um die Gleichrichtung gegen Folienkondensatoren 400V,die ich sonst in Röhrenradios verwende.

Ich besitze ein Oszi und auch einen Sinus / Rechteckgenerator,wobei das Oszi derzeit nicht ganz in Ordnung ist.(Hameg 203-7 / einige Wackler an den Bedienelementen)

Zur Zeit warte ich auf die Ersatzhalbleiter,dann sehen wir weiter.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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