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Loewe Opta Venus 560 Mysteriöse Fehler
#1
Liebe Radiobastler,
im Laufe von mehr als 50 Jahren haben sich bei mir drei Loewe Opta Venus 560W angesammelt. Der 560 ist quasi ein Brot-und-Butter-Radio, kreuzbrav ohne aufregende technische Highlights. Das Unglaubliche ist nun, daß alle drei den gleichen Fehler zeigen... Und den möchte ich euch beschreiben:
angenommen, das Radio spielte gestern auf Langwelle (oder auf UKW) und wurde dann durch Druck auf die AUS-Taste ausgeschaltet. Heute durch Druck auf die LW-Taste wieder eingeschaltet, dann sollte man doch meinen, dass der zuletzt gehörte Sender wieder losbrüllt, so wars jedenfalls sonst immer.
Doch es passiert praktisch nichts, lediglich die EM4 wird grün mit einem Leuchtbild ohne Signal. Ein Dreh am Senderknopf ändert daran auch nichts. Jedenfalls ist die Anodenspannung voll da, das kann man auf jeden Fall sagen. Erst ein Hauch von Dreh am Lautstärkepoti ändert aber alles: plötzlich zeigt die EM4 ein Signal und der Ton setzt auch wieder ein. Lediglich bei Schaltstellung „TA“ ist alles wie gewohnt.
Die Lautstärkepotis arbeiten ohne „Kratzer“ übrigens einwandfrei, die sind es garantiert nicht.
Die einzige Gemeinsamkeit zwischen den EM4-Signalen bei AM und FM und der Lautstärke ist m.E. die EABC80. Bei dieser Röhre laufen alle Fäden zusammen. Also habe ich die EABC80 probeweise getauscht ohne Erfolg, der Fehler bleibt! Ich bin wirklich ratlos, zu mal gleich drei Geräte das gleiche Phänomen zeigen. Da der Fehler bei "TA" nicht auftritt scheidet m.M. das C-System der EABC eigentlich auch aus. Nur, wie kann das Lautstärkepoti die EM4 beeinflussen? Das will mir nicht in den Kopf. Ob die Kontakte der Tastatur etwas damit zu tun haben können?
Fällt euch irgendetwas ein?

   
Ein schönen Sommer und beste Grüße Beer
Klaus
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#2
Ein erster Schritt könnte/sollte sein, die komplette Tastatur, die Röhrenfassungen und -sockel fachgerecht(!) zu reinigen .... aber nicht mit Kontakt 60.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Danke Werner,
hatte ich schon mit Teslanol gemacht.
Beste Grüße
Klaus
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#4
Hallo,

ja, Kontakte sind immer ein Thema und mEn zu 80% die Ursache aller Aussetzfehler...

Falls nicht, die EABC+Peripherie wäre auch mMn. ein heißer Kandidat ! Die NF wird bei AM über die mittlere Doppeldiode (rechte Anode als AM-Detektor) gewonnen, so auch die AM-Regelspannung über genau die gleiche Leitung, die die ZF-Verstärkung (g1 der Röhren) und die EM steuert. (Der 2M-Widerstand R38 in Verbindung mit dem 20nF am g1 der EM gegen Masse sind das "Glättungsglied" (Integrator) für die AM-Regelspannung (NF: kurze Zeitkonstante aus der AM-ZF, AM-Regelspannung mit langer Zeitkonstante aus der AM-ZF einweggleichgerichtet)
Vielleicht gibt es da ein Wechselwirkungsproblem. Bei allen Radios gleichzeitig ist aber "mystisch" bzw. deutet auf systematischen Bauteilfehler hin.

(Noch ne Vermutung bei reinen NF-Aussetzern wäre der 15M-Widerstand (Gitterableitwiderstand, Vorspannung durch Anlaufstrom), wodurch sich die NF-Triode zustopft und über den nicht perfekten Koppel-C... wobei dann die Regelspannung erhalten bleiben müßte, d.h. Radio stumm, aber EM normaler Ausschlag...)

Ich würde zuerst versuchen, die Regelspannung zu überwachen (Meßgerät dran), wenn die EM "zu" macht ist die Regelspannung (nahezu) weg und die ZF arbeitet auf voller Verstärkung: Ist dann die AM-ZF in allen Stufen nachweisbar ?
Die NF müßte ja auch beim Auftreten des Fehlers und geschlossener EM (min Regelspannung) arbeiten ? (Brummprobe)

Wenn die Koppel-Cs alle perfekt wären, dürfte das Lautstärkepoti keinen Gleichstrom-Einfluß nach vorn haben (höchstens durch die Umladung...), aber bei Restströmen in den Koppel-Cs... greifen Veränderungen am Poti "nach vorn" und könnten in der Regelspannungserzeugung geringe Gleichstromveränderungen machen, die zB ein "mikro"-Kontaktproblem an einem Bauteil (oder Makro-Kontaktproblem an einem Schalter) beeinflussen, bis hin zur EABC, wo es im Inneren auch Wechselwirkungen geben kann, die man anhand des Schaltbildes nicht sofort sieht.

...soweit erste Gedanken...

Gruß Ingo
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#5
Bei solch "komischen"Fehlern, noch dazu bei 3 gleichen Geräten immer zuerst Kondensatorkur machen, sonst sucht man sich tot.
Leckende Koppelkondensatoren wurden ja schon erwähnt, die Abhängigkeit des Fehlers von der Betätigung des Lautstärkereglers weist auch darauf hin.
Gruß von Gert
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#6
(27.06.2022, 09:27)Venus560 schrieb: Erst ein Hauch von Dreh am Lautstärkepoti ändert aber alles:
Klaus

Hallo Klaus,

ich gehe davon aus, dass du die Kondensatoren getauscht hast.

Bei den Loewe Optas ist immer die Tastaur der erste Kandidat für solche Aussetzer. Diese ist bei allen Loewe Opta Geräten immer etwas wackelig.
Falls du das ausschließen kannst, würde ich versuchen, ob durch ein Klopfen am Radio, vielleicht in der Nähe oder am LS Poti der Empfang wieder hergestellt werden kann.

Ich vermute, dass irgendeine Masseverbindung am LS Poti, möglicherweise aber auch die Feder des Leiterbahnschleifers keinen richtigen Kontakt hat. Es ist dann evlt. nicht die Seite mit der kleinen Schleifkohle, sondern die andere Seite der Feder, wo der Kontakt oxidiert ist.

Dass der Fehler an allen drei Geräten auftritt, ist nicht weiter verwunderlich: Alle drei Radios wurden vom gleichen Radiobaster behandelt.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#7
Hallo Klaus,
schau Dir doch mal die Regelspannung (Tasten-Kontakte 8d = 8i) mit einem sehr hochohmigen Meßgerät an, ob da etwas zu sehen ist. Vorstellbar wäre vielleicht ein hochohmig gewordener Widerstand.
Ansonsten wäre auch ein Oszilloskop hilfreich, um eventuelle wilde Schwingungen zu entdecken.
Vor dem Verstellen der Lautstärke könntest Du mal mit einem Multimeter verschiedene Punkte der Schaltung antippen und schauen, ob der Empfang auch so wiederkommt.
Das Abklopfen von Chassis oder Röhren hast Du vermutlich schon getestet.

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#8
Hallo,
ich möchte mich für eure Gedanken bedanken.
Die Kontakte der Tastaturen habe ich mit Isopropanol / Wattestäbchen behandelt, dann mit Teslanol/Oszillin. An Kondis wurden die Teeries und jeweils der Ratioelko getauscht. Die Ratiofilterkerne wurden leicht nachgeglichen.
Mein Eindruck ist, dass zunächst kein Strom fließt (mit Ausnahme der EM4) und der Stromfluss schlagartig einsetzt wenn am Poti gedreht wird. Jedenfalls fühlt sich das so an.
Smiley64 Klaus
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#9
Eine systematische Fehlersuche ist vermutlich am sinnvollsten. Hier gibt es dann mehrere Möglichkeiten.

Wurden eigentlich die ECH81 und die beiden ZF-Röhren mal geprüft bzw. probehalber ersetzt?

Du solltest im Fehlerfall mal die Gleichspannungen im ZF-Teil und an der ECH81 messen .... danach sehen wir weiter.

Vielleicht noch eine Anmerkungen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle drei Geräte exakt den gleichen Fehler haben. Hier müsste man mal genau hinschauen.

Prophylaktische Frage: Hast du einen Messsender und ein Oszilloskop?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#10
Danke Werner,
die ECH81 sind bei allen Geräten neu, die EF89 wurden auch probeweise getauscht.
Alle Venus zeigen das gleiche Verhalten, möglich, daß das verschiedene Ursachen hat. Ich werde mir ein Gerät herauspicken und mal systematisch messen/suchen und das Ergebnis dann mit den anderen beiden vergleichen. Aber dazu brauche ich ein paar Tage. Machts vorerst gut und beste Grüße
Klaus
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