Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
russischer Radiobausatz ELEKTRONIK
#1
Ich kann eben die Finger nicht davon lassen. Hier ein Radiobausatz russischer Produktion. Hergestellt so um 1986, also auch schon ein paar Jahre alt. Hier sin überwiegend Siliziumtransistoren verbaut worden. Die kleinen Orange Vierecke sind es, eine eigenwillige Bauform, aber diese gefallen mir. Die Platine ist bereits fertig bestückt. Es wird nicht zusammengebaut und bleibt so in der Schachtel, wie auch meine andren Geräte.
Wer diese Hergestellt hat weiß ich nicht und ist auch nicht so einfach erkennbar. Als LOGO ist vorne auf dem Gehäuse nur ein Segelschiff zu sehen. Vielleicht weis ja von euch jemand wo es herstammt.
auch wenn es im netz ein Umbauvorschlag für dieses Radio gibt werde ich es nicht verändern.
So hier nun die Bilder.

   

   

   

   

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#2
Hallo Frank,
das ist ja ein schönes Stück "Bastelgeschichte" Made in USSR.

Ich würde auch alles so belassen. Als Anschauungsmaterial.....
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
Zitieren
#3
Na, der Bausatz sieht ja richtig gut aus, besonders die Ferritantenne.
Die Transistoren haben ja eine für mich Westler wirklich merkwürdige Bauart.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
Zitieren
#4
Hallo Frank, ich würde noch einen Bausatz ordern bei euren Märkten und einen Zusammenbauen. Mich würde der Empfang interessieren.

Vieleicht in der Überschrift Elektronika schreiben, so heißt doch die Firma, oder??
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
Zitieren
#5
Hallo,
der Bausatz ist augenscheinlich ein Geradeausempfänger, vielleicht ein Audion. Dafür spricht der Einsatz eines großen, einzelnen Keramiktrimmers als Abstimm- Drehko. Auch das Fehlen von jeglichen Bandfiltern spricht gegen einen Superhet. Auf der Ferritantenne sind drei Wicklungen, ich nehme an, Kreisspule, Antennenspule und Rückkopplung. die Rückkopplung wird wahrscheinlich wegen des Fehlens eines zweiten Drehkos mit dem Poti angezogen.
Ich nehme an, dass die Empfangsleistungen nicht gerade berauschend sein werden, vor allem sollte man schauen, welcher Wellenbereich empfangen wird. Ich nehme an, es ist nur LW, wegen der großen Windungszahl auf der Antenne.
Ist ja auch ein "djedski prijomnik" ein Kinderempfänger.
In den 80er Jahren existierte in der Nähe von Leningrad noch der letzte sowjetische LW- Maschinensender mit 700KW, der "Radio Moskau" übertragen hat.
Ich würde den Bausatz ebenfalls so "jungfräulich" wie er ist, für die Nachwelt bewahren.
Zitieren
#6
Da dieser Bausatz auch in den benachbarten Foren diskutiert wird, hier mal das Schaltbild: http://bbs.tecsun.com.cn/201009011829/20...949154.jpg, somit dürfte es ein Super sein.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#7
Sorry dein Link funktioniert so nicht. Das Schaltbild samt Unterlagen habe ich vorliegen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#8
Also, wenn ich den Link aufmache, sehe ich nur chinesische SchriftzeichenHuh
Zitieren
#9
Frank, die Schaltung würde mich interessieren. Kannst Du sie mal hier posten?
Zitieren
#10
Dem ist leider so, Sorry

Bei RFT-Seite.de gibts die Schaltung auch (vermutlich nur für Registrierte Mitglieder)
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#11
Klar hier ist die Schaltung:

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#12
Bei dem von mir gemeintem Bausatz im RFT Forum handelt es sich um einen völlig anderen Bausatz.
Bitte entschuldigt meinen Einwand
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#13
Hallo Frank,

Da sind mir die Kollegen doch schon wieder zuvorgekommen, aber nachdem ich nun schon so lange an dem Beitrag geschrieben habe, stelle ich ihn doch ins Forum

Du hast hier einen sehr typischen Vertreter russischer Taschenradios der Mitte achtziger Jahre. Die Datierung ist einfach, da die russchen Elkos dieses Herstellungszeitraums Datumsstempel tragen.

Das Schifflogo könnte Leningradskii Zavod sein, da bin ich aber nicht sicher.

Etwas anderes scheint mir hier viel interessanter und durchaus erwähnenswert. (Ich glaube nicht, daß die Thematik in diesem Forum schon angesprochen wurde)

Es geht um die verwendeten Komponenten und das Schaltungsprinzip!

1. Der Abstimmdrehko ist ein Keramiktrimmer großer Kapazität, den man mit einem gerändelten Ring umgeben hat. Man muss keine Folienquetscher verwenden! Geht auch so!

2. Viel wichtiger: Das Schaltungsprinzip! Schaut mal, ob Ihr irgendwo Zwischenfrequenzfilter entdeckt - Fehlanzeige. Es handelt sich nämlich um einen Geradeaus-Empfänger mit Diodengleichrichtung. Und das war die Standardschaltung russischer Transistor-Taschenempfänger der achtziger Jahre.

Ich habe auch mal ein paar davon in Leningrad auf dem Radioflohmarkt erworben und traute meinen Augen nicht. Hier das Innenleben und die Frontansicht eines "Mischutka" (Das Bärchen)

       

Recht ähnliches Erscheinungsbild, oder?

Was lernen wir daraus? Dass man Radios auch ganz anders bauen kann, als man immer so denkt. In den siebziger Jahren begann man für FM-Empfänger ein neues Schaltungskonzept einzusetzen.

Anstatt des HF- Blockplans:

Vorselektion -> Mischer -> 10,7MHz-Filter -> ZF-Verstärker -> 10,7MHz-Filter -> ZF-Verstäker/Begrenzer -> Ratio-Detektor usw.

kann man auch so vorgehen:

Vorselektion -> Mischer -> scharfkantiges Filter mit guter Fernabselektion -> Verstärkerblock -> Demodulation

Anstatt Verstärkereinheiten und Selektionsmittel (Filter) auf mehrere Stufen zu verteilen, kann man sie auch zu einem Selktionsblock und einen anschließenden Verstärkerblock konzentrieren.

Bei VALVO/SIEMENS und anderen entwickelte man zur Umsetzung dieses Schaltungsprinzips das IC TBA120S, einen Begrenzer-Verstärker mit Quadraturdemodulator.

Damit sah das HF-Blockschaltbild des ganzen FM-Empfängers super einfach aus:

Vorselektion -> Mischer -> keramisches Filter (häufig auch mehrere kaskadiert) -> TBA120 -> ein 10,7MHz Schwingkeis.

Heutzutage wird ausschliesslich nach diesem letztgenannten Prinzip gearbeitet - es bietet sich halt für die IC-Technik an. Inzwischen natürlich mit anderen ICs als dem guten alten TBA120.

Warum hier diese lange Geschichte? Um zu zeigen, dass man ein Radio durchaus ganz anders bauen kann als man immer so denkt:
Zwar reden wir hier nicht von FM-Empfängern, sondern um ein einfaches MW/LW-Radio, aber man kann durchaus auch hier den Selektionsblock und den Verstärkerblock trennen:
Die russischen Taschenradios haben nur einen Vorkreis, und verstärken dann eine Weile. Vom Kollektor des letzten Transistors wird das verstärkte HF-Signal ausgekoppelt und mit einer Ge-Diode (im vorliegenden Fall in Spannungsverdopplung) gleichgerichtet.

Klar, das Signal/Rauschverhältnis ist aufgrund der breitbandigen Verstärkung ohne intermediäre Selektionsmittel nicht so doll. Aber es handelt sich ja auch nicht um einen R&S Messempfänger, sondern um ein Taschenradio, das damals zwischen 10 und 15 Rubel kostete, also wirklich fast nichts... und das hat eigentlich sehr ordentliche Emfangseigenschaften... und keine Pfeifstellen durch Spiegelfrequenzprobleme. Und in der Herstellung war es ungeschlagen BILLIG! Keine ZF-Filter!

Ja, das musste ich unbedingt mal los werden Wink.

Ich hätte zu gerne mal die Meinung von unserem Mitglied Hans zu diesem Thema gehört. Er hat da als ehemaliger Entwicklungsingenieur bestimmt viel beizusteuern!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Zitieren
#14
Upps,
nun war Harald schneller, aber ich lasse meinen beitrag auch drin stehen.

Danke, Frank,
es ist ein einfacher Geradeausempfänger, am ehesten mit einem Detektorempfänger zu vergleichen. Auf dem Ferritstab sind mehrere Wicklungen aufgebracht, scheinbar mit dem Schalter umschaltbar von LW auf MW. Es gibt keine Rückkopplung, auch keine Audionstufe. Die beiden ersten Transistoren, VT1 und VT2, arbeiten als HF- Verstärker, die die Ausgangsspannung des abgestimmten Kreises verstärkt. Danach erfolgt die Demodulation in Spannungsverdopplerschaltung mit den beiden Ge- Dioden. VT 3 ist die NF- Vorstufe. In ihr wird mit C12 die restliche HF gegen Masse kurzgeschlossen. Die restlichen Transis (VT4 bis VT9) bilden eine echte Komplementärendstufe, die schon ein sehr modernes Design zeigt.
Also, die Trennschärfe dürfte wegen der Einkreisabstimmung und der fehlenden (Audion-) Rückkopplung sehr zu wünschen übrig lassen. Ein Ortssender, so noch vorhanden, dürfte, ungeachtet der Abstimmung des Drehkos, den ganzen Abstimmbereich überbrüllen.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Russischer Weltempfänger SALUT 001 Radioschrauber 3 1.263 02.08.2022, 05:31
Letzter Beitrag: Kurzwelle
  Russischer Weltempfänger Ozean (Okean) 214 Bernhard45 12 13.563 12.03.2018, 13:27
Letzter Beitrag: Wellenjäger-02

Gehe zu: