Sommerzeit-Kofferradiozeit: Nordmende Stradella aus 1964 mit Geschichte
Hallo zusammen,
ich möchte hiermit mal meine beiden Nordmende Stradellas vorstellen. Die Stradella war über Jahre hinweg ein gutes Mittelklasse-Koffergerät, meist mit L, M und UKW. 4 Germaniumtransistoren in der NF und 5 im Empfangsteil sorgten für guten Empfang insbesondere auf UKW. Etwas aufwendiger war die Transita. Zu meiner roten Stradella habe ich einen besonderen Bezug:
Genau diese Stradella hatte mein Vater 1964 als sein erstes Radio gekauft. Es spielte seither in der Küche und natürlich auf Reisen hat es die Familie begleitet. Es hatte einen sehr angenehmen, klaren Klang dank guter Schaltung und 10cm Lautsprecher im Holzgehäuse.
Unvergesslich ist mir ein Erlebnis von 1969 mit diesem Radio. Die 5-köpfige Familie war auf Sylt in Urlaub in einem Ferienheim eines Soziallwerks (ja so etwas gab es dort tatsächlich). Es war Juli und der Tag der Mondlandung stand bevor. Während die Erwachsenen das Ereignis im Gemeinschaftsraum vor dem Fernseher verfolgten, musste ich das Bett hüten. Ich war noch zu klein für das Ereignis. Aber da gab es ja noch das ungenutzte Kofferradio. Ich nahm es mit ins Bett und konnte so live dabei sein. Unvergessliche Momente!
Natürlich hat die Stradella über die Jahrzente als Küchenradio gelitten. Als erstes brach mal die Antenne ab. Ich fand eine alte Autoantenne, die zufällig halbwegs passte. Dann versagte der Ein/Aus-Schalter, der mit dem Lautstärkeregler kombiniert war. Ich bohrte seitlich ein Loch in das Gehäuse und setzte als Ersatz einen japanischen Kleinschalter. Nicht schön aber funktional. Irgendwann meinte ich, ein neuer, moderner Transistor könnte die Empfangsleistung verbessern. Also kaufte ich in einem Radiogeschäft einen AF137 oder so und ersetzte einen AF105 im ZF-Teil. Das Radio spielte aber genauso gut wie vorher...Später baute ich noch ein kleines Netzgerät ein, um die Batteriekosten (2*4,5V Taschenlampenbatterien) einzusparen. Dabei hielt dank sparsamer Germaniumtransistoren ein Batteriesatz meist einige Monate.
Eines Tages kaufte mein Vater (ich war längst aus dem Elternhaus ausgezogen) irgend ein Grundig Plastikradio (aus fernöstlicher Herstellung) als Ersatz und die alte Stradella wanderte in den Keller.
Nachdem meine Eltern verstarben konnte ich aus dem Nachlass die doch ziemlich abgerockte Stradella übernehmen. Nun wartet sie auf Aufarbeitung und Wiederbelebung. Alle Papiere zum Gerät sind ehalten. Vor Jahren konnte ich eine ähnliche, aber besser erhaltene Stradella in schwarz übernehmen, die mich derzeit immer wieder im Garten erfreut. Der Klang ist wie damals! Hier beide nebeneinander:
die rote von innen:
Der Drehko ist übrigens von Vorwerk! Genau, Thermomix lässt grüssen! Noch etwas am Rande: vor der Stradella hatte ich als Kind einigen Respekt. Warum? Auf dem Lautsprecher war ein Zettel dran. Da stand etwas von "Stradella...Vernichtung strafbar" .
Ach so, falls Jemand noch eine passende Ersatzantenne hat: ich wäre dankbarer Abnehmer!
Viel Spass beim Radiohören im Garten/ auf dem Balkon wünscht
Frank
Hallo zusammen,
ich möchte hiermit mal meine beiden Nordmende Stradellas vorstellen. Die Stradella war über Jahre hinweg ein gutes Mittelklasse-Koffergerät, meist mit L, M und UKW. 4 Germaniumtransistoren in der NF und 5 im Empfangsteil sorgten für guten Empfang insbesondere auf UKW. Etwas aufwendiger war die Transita. Zu meiner roten Stradella habe ich einen besonderen Bezug:
Genau diese Stradella hatte mein Vater 1964 als sein erstes Radio gekauft. Es spielte seither in der Küche und natürlich auf Reisen hat es die Familie begleitet. Es hatte einen sehr angenehmen, klaren Klang dank guter Schaltung und 10cm Lautsprecher im Holzgehäuse.
Unvergesslich ist mir ein Erlebnis von 1969 mit diesem Radio. Die 5-köpfige Familie war auf Sylt in Urlaub in einem Ferienheim eines Soziallwerks (ja so etwas gab es dort tatsächlich). Es war Juli und der Tag der Mondlandung stand bevor. Während die Erwachsenen das Ereignis im Gemeinschaftsraum vor dem Fernseher verfolgten, musste ich das Bett hüten. Ich war noch zu klein für das Ereignis. Aber da gab es ja noch das ungenutzte Kofferradio. Ich nahm es mit ins Bett und konnte so live dabei sein. Unvergessliche Momente!
Natürlich hat die Stradella über die Jahrzente als Küchenradio gelitten. Als erstes brach mal die Antenne ab. Ich fand eine alte Autoantenne, die zufällig halbwegs passte. Dann versagte der Ein/Aus-Schalter, der mit dem Lautstärkeregler kombiniert war. Ich bohrte seitlich ein Loch in das Gehäuse und setzte als Ersatz einen japanischen Kleinschalter. Nicht schön aber funktional. Irgendwann meinte ich, ein neuer, moderner Transistor könnte die Empfangsleistung verbessern. Also kaufte ich in einem Radiogeschäft einen AF137 oder so und ersetzte einen AF105 im ZF-Teil. Das Radio spielte aber genauso gut wie vorher...Später baute ich noch ein kleines Netzgerät ein, um die Batteriekosten (2*4,5V Taschenlampenbatterien) einzusparen. Dabei hielt dank sparsamer Germaniumtransistoren ein Batteriesatz meist einige Monate.
Eines Tages kaufte mein Vater (ich war längst aus dem Elternhaus ausgezogen) irgend ein Grundig Plastikradio (aus fernöstlicher Herstellung) als Ersatz und die alte Stradella wanderte in den Keller.
Nachdem meine Eltern verstarben konnte ich aus dem Nachlass die doch ziemlich abgerockte Stradella übernehmen. Nun wartet sie auf Aufarbeitung und Wiederbelebung. Alle Papiere zum Gerät sind ehalten. Vor Jahren konnte ich eine ähnliche, aber besser erhaltene Stradella in schwarz übernehmen, die mich derzeit immer wieder im Garten erfreut. Der Klang ist wie damals! Hier beide nebeneinander:
die rote von innen:
Der Drehko ist übrigens von Vorwerk! Genau, Thermomix lässt grüssen! Noch etwas am Rande: vor der Stradella hatte ich als Kind einigen Respekt. Warum? Auf dem Lautsprecher war ein Zettel dran. Da stand etwas von "Stradella...Vernichtung strafbar" .
Ach so, falls Jemand noch eine passende Ersatzantenne hat: ich wäre dankbarer Abnehmer!
Viel Spass beim Radiohören im Garten/ auf dem Balkon wünscht
Frank
Grüße
Frank
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