Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Frequenzgang bei Röhrenvorstufe
#1
Hallo Zusammen,

ich habe da ein Problem.

   


Bei der Schaltung der Vorstufe mit ECC83 ist mir aufgefallen, dass die Verstärkung der Schaltung mit der höhere Frequenz kleiner wird. Siehe Bild.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Verstärkung sich nur in kleinem Bereich verendert.  Bei 15kHz sind das schon 4dB.

             A = 20*log(Ua/Ue)

1kHz         A = 30,9 dB
10kHz      A = 28,7 dB
15kHz     A =26,97dB

Meine Frage an Euch:
Mache ich ein Fehler bei der Schaltung?
Oder Verstehe ich da was Falsch?
Gruß  Miroslaw

In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Praxis und Theorie. In der Praxis schon.

Zitieren
#2
Hallo, Miroslaw

in Deinem Schaltbild fehlt der Arbeitswiderstand. Da steht nur +100 Volt, was nur als stabile Spannung aus dem Netzteil interpretiert werden kann.

Und demzufolge kann gemäß dem Schaltbild überhaupt keine Ausgangsspannung erscheinen.

Bitte das Schaltbild ergänzen. Bitte ebenfalls darstellen, womit die Ausgangsspannung gemessen wird.
( Oszilloskop mit 10:1 Tastkopf, oder mit 1:1 Tastkopf, oder mit abgeschirmtem Kabel ( Länge und Kapazität pro Meter ! )

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
Zitieren
#3
Hallo Henning,

Der Arbeitswiderstand 220k ist natürlich eingebaut.  Fehler in der Zeichnung.
Gemessen habe ich mit einem Digitalem Oszilloskop, Tastkopf 1:1.

   
Gruß  Miroslaw

In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Praxis und Theorie. In der Praxis schon.

Zitieren
#4
Hallo Miroslaw,

folgend eine Verstärkungsberechnung deiner Schaltung anhand des Spannungsquellen Ersatzschaltbildes im mittleren F-Bereich (1kHz) und die Begründung der F-gang Absenkung bei hohen Frequenzen durch die kapazitive  Belastung (100p [Tastkopf 1/1]) des Oszilloskops. - Noch ein Nachtrag zur angegebenen Formel: 'Ri' setzt sich zusammen aus Ri = (1/S)*µ = 80k und dem mit µ (100) in den Anodenkreis transformierten Katodenwiderstand Rk=2k --> 2k*100=200k.
   
Auch hier sieht man wieder bei 1kHz den feinen Unterschied zwischen Theorie 31,8 dB und Praxis 30,9 dB. Bei meiner groben Annahme Ci-Oszi=100p (Erfahrungswert) liegt die Grenzfrequenz bei 14,5 kHz. - Probe, bzw. Beweis: Bei Verwendung eines 10/1 Tastkopfes sollte sich der Spannungsabfall, frequenzmässig, deutlich nach 'oben' verlagern.

Bei hochohmiger Einspeisung des Generatorsignals wäre noch eine weitere Absenkung durch den Miller Effekt zu verbuchen, mittels Transformation der Gitter-Anoden Kapazität in den Eingangskreis.
Freundliche Grüße, Peter R.
Zitieren
#5
Hallo, Peter,
Danke für Deine umfassende Erklärung! Das zeigt das, was ich schon vermutet hatte.
Es handelt sich um eine Beeinflussung durch das Meßgerät selbst.

Genau deshalb hatte ich genau nach Typ des Meßgerätes, und Tastkopf etc. gefragt.

Leider habe ich im Moment keine Zeit, und bin über das Wochenende auch in Kurzurlaub.

Ich hatte mir vorgenommen, in der nächsten Woche das mal nachzubauen, und selbst zu vermessen.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
Zitieren
#6
(10.08.2022, 19:58)mircio schrieb: Gemessen habe ich mit einem Digitalem Oszilloskop, Tastkopf 1:1.


DAS wäre allerdings fatal! Erstes wegen Frequenzgang, zweitens wegen der hohen (ca. 150pF) kap. Last die so ein Tastkopf (TK) darstellt

Da gehört ein (korrekt frequenzkompensierter) 10:1 TK eingesetzt. Peter R. hat es ja sehr sauber ausgeführt.

Ebenso kurze Masseleitung am Tastkopf direkt zur Schaltungs-Masse (= Minus, GND).
Gruss Andreas
Zitieren
#7
Danke für Euere Antworten.
Ich werde es Morgen überprüfen, Heute Schafe ich das nicht, und dann melde ich mich.
Gruß  Miroslaw

In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Praxis und Theorie. In der Praxis schon.

Zitieren
#8
Hallo zusamen,
danke Euch für eure Antworten und für die Ausführliche Erklärung von Peter.
Heute habe ich Vergleichsmessung gemacht.

Das sind die Ergebnisse:

                            TK  1:1                                           TK 10:1

Ue = 200mV    Ua / A                                                Ua/ A

100Hz             6,97V / 30,84 dB                               7,66V/ 31,66 dB                              

   1kHz            6,91V / 30,76 dB                               7,59V/ 31,58 dB

10kHz            5,18V/  28,26 dB                                7,57V/ 31,56 dB

15kHZ            4,52V/  27,08 dB                                7,29V/ 31,23 dB

Schon wieder was gelernt.
Gruß  Miroslaw

In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Praxis und Theorie. In der Praxis schon.

Zitieren


Gehe zu: