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Nordmende Elektra 56 - Sunburst Lackierung
#1
Bei meinen bisherigen Restaurationen habe ich mich schwerpunktmäßig mit Schellack-Polituren beschäftigt. Beschrieben habe ich diese für meinen

Grundig Weltklang Super W

Siemens 25 WLK

Saba 355 WH



Die Nordmende Elektra 56 hatte eine Sunburst Lackierung, welche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten wieder herstellen wollte.







       







Der Allgemeinzustand des Radio's ist nicht schlecht, in einem separaten Thread werde ich über die Instandsetzung berichten, nur der Lack war an der Oberseite, durch die typischen Blumenvasendeckelchen etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Geräteseiten hätte man eigentlich so belassen können.







David Tipton hat auf seinem YouTube-Kanal, David Tipton - Radio Adventure Kanal eine Elektra 58 mit lösemittelhaltiger Beize restauriert, hierfür benötigt man einen Kompressor mit Spritzpistole, was ich mir nicht anschaffen wollte. Deshalb blieb nur die Wiederherstellung mit Wasserbeize.







Unten eingefügt könnt Ihr die verwendeten Beizen finden, es muss nicht unbedingt Clou-Beize sein. Ich habe Beizenpulver verwendet, ist preislich günstiger als die fertig Gemischten. Zum Auftragen habe ich Baumwolllappen verwendet, man könnte auch Pinsel nehmen, mit diesen kann man aber den Farbverlauf schlecht kontrollieren.



Auf Abfallholz habe ich Versuche mit der Beize, dem Farbverlauf und Lackieren durchgeführt, denn ich wollte mein Gehäuse nicht unnötig verunstalten.







       







Dann ging es ans Ablacken, mit der Allseitsbekannten Andreas aus Peine Methode, die er glücklicherweise noch nicht patentgeschützt hat.







       







Das Gehäuse wurde dann mit 240-ziger Schleifpapier abgeschliffen. Möchte man eine glattere Oberfläche, müsste man diese mit Holzfüller behandeln, was ich nicht wollte, da ich noch eine gewisse Holztextur erhalten wollte.







Beim ersten Auftrag ist man schon etwas nervös, wie die Beize wohl ins Holz eindringen wird und wie man die Farbverläufe hinbringt.



Hier das Gehäuse nach dem ersten Auftrag, noch sehr stark nach Farbton abgestimmt.







       







Nach 24h trocknen und leichtem Anschleifen mit 600-Schleifpapier habe ich den zweiten Auftrag aufgebracht. Diesmal auch die Farben verlaufen lassen. Man muß von der dunklen Beize zur helleren arbeiten.







       







Jetzt kann man den Sunburst-Effekt schon ganz gut sehen. Hier hätte man jetzt auch Rotöl und dann Schellack auftragen können, ich wollte das Gehäuse aber Lackieren. Im Baumarkt habe ich actetonbasierten Klarlack besorgt, mit welchem ich auf meinen Holzplättchen gute Erfahrungen gemacht habe.







Das Lackierung muss man unbedingt im Freien machen, am Besten wenn es windstill und sonnig ist. Hier war ich schon etwas nervös, da man durchs Lackieren viel kaputt machen kann, mir ist auch glatt etwas auf die Oberfläche geflogen.







   







Es gibt 2 Möglichkeiten, entweder man akzeptiert diesen helleren Fleck, oder man schleift großflächig ab und beizt nach. Ich habe mich für die 2 Option entschieden.



Durchs Lackieren kommen die Farbtöne richtig gut zur Geltung. Mit ein bisschen Probieren und guten Nerven kann man das gut hinbringen.







           





Liebe Grüße aus Mittelfranken,
Thomas
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#2
Hallo Thomas,

Du sprichst da eine Lackierung an, die gewöhnlich gar nicht so leicht zu realisieren ist. Ich habe mich damit auch hin und wieder befaßt. Diese "dunklen Partien" werden ja an sich im Airbrush-Verfahren gemacht. Wenn Radiofreunde an kamen, kannst Du mal lackieren, dann habe ich gesagt, entweder das gesamte Gehäuse einheitlich lackieren - oder geht nicht. Ich hatte das auch nach Deinem Verfahren versucht. Klappte leider auch nicht.

Ich finde so wie Du das gemacht hast, ist das doch recht gut gelungen. Aber es ist eben auch so - und das schreibst Du ja - man benötigt dazu gute Nerven. Ja und die fehlen mir dazu leider. Smile 

Also großes Lob!! Ich weiß ja jetzt, wer gute Nerven hat...
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Ist wirklich gut gelungen und auch die leichte "Offenporigkeit" steht der Elektra ganz gut.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#4
Hallo Thomas,
Das muss Ich auch schreiben, es
ist gut gelungen. 

Mit freundlichem Gruß, Heiko
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#5
Man kann auch in zwei Schritten vorgehen. Erst das gesamte Gehäuse 2k lackieren und schleifen bis alle Poren zu sind. 2K deshalb, damit man eine lösemittelunempfindliche, inerte Oberfläche bekommt.
Dann den Sunburst mit alkoholbasierter Lasur spritzen.
Misslingt es, wird er einfach wieder abgewaschen. Dem 2K Lack macht das nichts aus. Ist man zufrieden, wird alles mit Klarlack versiegelt. Einen wirklich sanften, stufenlosen Übergang beim Sunburst kriegt man halt nur mit der Pistole hin. Es gibt heute wohnungstaugliche Flüsterkompressoren für 100 Euro und sehr taugliche Pistolen für 20 Euro. Die Möglichkeiten erweitern sich dadurch gewaltig.

Gruß,
Achim
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#6
Hallo Achim,
beim Kompressors geht es nicht unbedingt um den Lärm, sondern um die Dämpfe die beim Lackieren entstehen. Meine Frau zeigt mir bereits die gelbe Karte wenn ich das frisch lackierte Gehäuse zum Trocknen in den Keller stelle, kann man auch nachvollziehen, da das Aceton schon ziemlich durchdringend riecht.
So kommt dann das Eine zum Anderen, d.h. man benötigt noch eine leistungsstarke Absaugung.
Ich gebe dir aber vollkommen recht dass so ein Set die beste Wahl ist, speziell wenn man öfters lackiert. Man muss mit den 2K-Lacken aber auch seine Erfahrung sammeln bezüglich Viskosität, Verdünnung etc., die Reinigung des Arbeitsgerätes ist extrem wichtig und das produziert noch mehr Dämpfe!
LG Thomas
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#7
Zugegeben, für empfindliche Näschen ist das nix.
Mir geht es so wenn ich unfreiwillig eine Parfümerie betreten muss. Da ist mir mein Nitro wesentlich lieber.
Die Absaugung braucht man nicht unbedingt. Man kann mitunter auch im Freien nach einem Regenschauer lackieren. In einem Raum dagegen braucht man die Absaugung vor allem wegen des Farbnebels der sich sonst auf der frisch lackierten Oberfläche niederschlägt.
Ich arbeite beruflich seit 45 Jahren tagtäglich mit aromatischen Lösemitteln ohne jede Absaugung.
(Eine Absaugung wäre kontraproduktiv, weil sie das Monomer auf der Polymerperle verarmen ließe)
"Gesund" ist das sicher nicht, aber auch nicht so dramatisch wie das heute gerne hingestellt wird und wer alle 2 Monate mal ein Gehäuse lackiert, der braucht sich sicher keine Gedanken zu machen.
Richtig ist aber, dass Spritzlackieren einen gewissen Aufwand voraussetzt. Man kann aber auch mit Airless-Systemen oder Sprühdosen akzeptable Ergebnisse erzielen.
Hauptproblem ist aber tatsächlich der Lärm des Kompressors und da ist ein Flüsterkompressor schon wesentlich angenehmer.

Gruß,
Achim
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#8
Hallo

Ich wusste gar nicht das es einen flüsterkompressor gibt. Meiner ist wohl leider das genaue Gegenteil davon. Wenn jemand käme und das unbedingt haben möchte mit dieser patinierung würde ich’s mit einer Sprühdose versuchen.

Mit freundlichen Grüßen
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#9
Sowas würde ich mit der kleinen pistole machen 0.5mm Nadel. In 4 oder 5 Schritten
Farblack (Klarlack mit dunkleren farbton)
Zum endlakieren dann mit der 1,5mm Pistole und 2K lack.
Poliuretan 1K geht auch, trocknet aber sehr langsahm, und stinkt fiele tage lang,(wie alle billigen sintetic lacke) und lässt sich erst nach ein par wochen polieren.

Ich lackiere im Freien neben der Garage. Das nägste Haus ist in Windrichtung genau 100m weit weg.und mitten auf dünn besiedelten Land.
Auserdem meckert der nachbar nicht. Ist selbst einer von unserer Sorte.
Kommt auch mal vorbei um zu sehen was da gerade entsteht, oder stellt sich hinten an um auch was gefärbt zu bekommen.

Zum trocknen dann in die lere Garage. Kleine probleme werden wie beim Autolackierer einfach weggeschmirgelt und nachpoliert.
Der kompressor ist ein 200L 5ps typ auf GUMMI Rädern
wir hatten früher einen 50L 2Ps, welcher aber deutlich lauter wahr und fiel Kondenswasser machte. Lief auch noch auf harten KUNSTSTOFF Rädern.

Abgesoffene und intern rostige luftdruckwerkzeuge sind teuerer als ein neuer Kompressor, zumal dieser einen Windungsschluss bekam und jedesmal den FI fliegen lies
Der erste wahr einer mit Direcktantrieb. Keine möglichkeit den Motor zu tauschen. Ein freund hat ihn sich abgeholt um den Tank als erweiterung für seinen eigenen zu verwenden.
Der neue leuft über einen separaten Motor mit Riemen und ist trotz der grossen leistung fiel leiser als der alte.
Flüstern thut er zwar auch nicht, aber im vergleich ist er wirklich leiser.
Habe leider hier auf dem Firmenrechner keine bilder um zu zeigen was man auf diese weise so hinkriegt,
Aber ein Radio aus meiner sammlung ist im Netz vertreten, und ich kann den link einstellen. Es handelt sich um den ASKAR 448-A von meinen Schwiegervater
https://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/i...nd=5466119
Wenn ich mal etwas mehr zeit finde werde ich den bericht dazu mal hier im passenden bereich einstellen.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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