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Plattenspieler der Fa. Perpetuum Ebner, Teil 4 - Rex A / Musical 5V
#1
Weiter geht es mit der Reihe der PE Plattenspieler. Wegen der Vielfalt der Geräte fasse ich die folgenden Vorstellungen etwas kürzer. Das Prinzip der Wechsler hat sich im Wesentlichen nicht geändert. Zwar gab es immer mal kleine Änderungen in der Konstruktion und Ausführung, erhalten blieb jedoch bei allen nachfolgenden Geräten das Prinzip der automatischen Plattengrößenerkennung durch Abtastung des Tonarms an den Schallplatten auf dem Abwurfstab.

PE Rex A/4

Hier nun der Rex A/4, eine Weiterentwicklung des Rex A. Im Grunde wurde nur eine zusätzliche Geschwindigkeit angeboten: 16 r. p. m. Diese hatte der Rex A nicht. Brauchte aber auch kaum jemand, denn diese Geschwindigkeit wurde nur für damals kurzzeitig vorhandene Diktat- und Sprechplatten benötigt. Da sich diese aber nicht durchsetzten und schnell von der Magnettontechnik abgelöst wurden, wurde diese Geschwindigkeit kaum benötigt. Aber die Plattenspielerindustrie baute weiterhin fleissig Geräte mit 4 Geschwindigkeiten, man wollte mit der Konkurrenz mithalten.. für den Fall der Fälle und hielt dies für ein gutes Verkaufsargument. Vielleicht wurden auch in anderen Ländern Platten mit 16 r. p. m. eher angeboten und genutzt als in Deutschland? Ich habe jedenfalls noch nie eine solche Platte gesehen, besitze aber an die 1500 Vinyl LP`s, Singles und Schellackplatten. Da ist alles Mögliche darunter, aber keine einzige Platte mit 16 r. p. m.!

Auch beim Rex A/4 gab es Modellvarianten die die Gestaltung des Tellers, oder der Tonarmauflage und des Startknopfes betreffen. Solche Unterschiede habe ich bereits beim Rex A beschrieben und wurden beim A/4 fortgesetzt.

Baujahr: ab 1957
Touren: 4 (16, 33, 45, 78 r. p. m.)
Tonabnehmer: Kristallsystem PE 8 oder PE 10, auch PE 12 möglich
Typ: Plattenwechsler für bis zu 10 Schallplatten, auch unterschiedlicher Größe
Besonderheiten: Automatische Plattengrößenabtastung
Zubehör: wie beim Rex A: 7mm Wechselachse, Plattengewicht, Kurzachse für Einzelspiel Optional: Dicke Abwurfachse für Singles mit großem Mittelloch, Klangregler
Neupreis: ca. 150 DM mit Saphirnadeln bestücktem Tonabnehmer

Als optisches Unterscheidungsmerkmal vom Rex A zum A/4, ist nur die zusätzliche Zahl an der Einstellung der Touren zu sehen. Tonarm, Plattenteller, Chassis sind optisch gleich, also auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden:

   

Dass der Teller hier einen braunen Kunststoffbezug trägt ist eine Variante eines Koffergerätes. Die meisten Rex A/4 haben den bekannten, grünen Plastikbezug.

Die Plastikkappen verdecken übrigens die Befestigungsschrauben mit welchen der Einbaurahmen in einem Gehäuse befestigt wird. Das sind spezielle Schrauben die für den Rex angefertigt wurden. Die Plastikkappen brechen leicht, daher zum abheben (nur gesteckt) mit einer dünnen, scharfen Klinge unter den Rand der Kappen fahren und vorsichtig nach oben hebeln.

   

Chassisbefestigung in der Zarge/dem Trägerboden

Die Befestigungsschrauben werden durch die runde Öffnung auf dem Chassis und den darunter liegenden Einbaurahmen gesteckt. Der Schraubenkopf hat seitliche Einkerbungen die genau in den Einbaurahmen passen und dort gegen Verdrehen gesichert sind. Die Unterlegscheiben und Mutter werden dann von unten, unterhalb des Holzbrettes worauf der Rahmen montiert wird, auf die Schraube gedreht und die Muttern angezogen. Der Schraubenkopf ist hohl mit einem Innengewinde. Dieses dient dazu, um von oben durch das Chassis Transportsicherungsschrauben eindrehen zu können, damit das Chassis nicht frei in der Federung schwingen kann. Dazu lässt man dann die Plastikkappen weg. Dieses System ist auch beim Rex A, A59 und Rex Stereo verwendet worden. Erst beim Rex Luxus ändert sich diese Befestigung.

   

Es gab viele, verschiedene Koffergeräte mit dem Rex bestückt, solche ohne- und mit eingebautem Verstärker und Lautsprecher. Hier ein Beispiel mit Verstärker, der

PE Musical 5V

   

Baujahr: Ab 1957
Röhrenbestückung: EF94, EL90
Ausgangsleistung: 2,5W
Umschaltbare Netzspannung: 110, 125, 160, 220V
Klangregelung mit Doppelpoti
Lautstärkeregelung mit Netzschalter (Drehreglerpoti mit Schalter)
2 Eingänge am Verstärker für 2 Plattenspieler
Neupreis: ca. 299 DM

Dieser Koffer hat ein stattliches Gewicht von ca. 10 KG und somit nur bedingt als Reisegerät zu bezeichnen. Die Klangeigenschaften des Verstärkers mit eingebauten Lautsprecher sind durchaus geignet um einen Raum von 50qm in guter Qualität zu beschallen. Die Klangregelung ermöglicht sowohl die Bässe oder Höhen zu verändern, als auch Rauschen von schlechten Platten auszufiltern.

   

Das ausgeklügelte System der Kabel mit Steckern ermöglicht Plattenspieler und Verstärker auch jeweils getrennt zu betreiben, bzw. andere Komponenten anzuschließen. So kann z.B. ein anderer Plattenspieler an den Verstärker angeschlossen werden, oder der Plattenspieler an einen anderen Verstärker angeschlossen werden, z.B. an einen Musikschrank. Verstärker im Kofferdeckel kann vom Plattenspieler im Kofferboden einfach ausgeklickt werden. Ebenso kann ein externer Lautsprecher angeschlossen werden.

Anschluss - Achtung! Vertauschgefahr der Stecker!

Leider ermöglichen die Steckverbindungen jedoch auch einen Falschanschluss, wodurch das Tonübertragungskabel zum Verstärker auch versehentlich in die Netzsteckdose gesteckt werden kann, was einen Kurzschluss zur Folge hat, oder im schlimmsten Falls das Plattenspielerchassis unter Strom setzt!! Also nix für Kinder oder Leute die mit alter Technik unerfahren sind. Das Problem liegt darin, dass die alten Netzstecker ohne Schutzerdung und die Bananenstecker für TA den gleichen Stiftabstand und Durchmesser der Stifte haben. Zwar sind die jeweiligen Stecker und Steckplätze mit farbigen Punkten gekennzeichnet, die aber alterungsbedingt oft nicht mehr zu sehen sind.

   

   

Der Koffer ist mit 2 abschließbaren Schnappschlössern ausgestattet:

   

Der originale PE Singlepuck:

   

Der geschlossene Koffer:

   

Der Verstärker

Hier noch einige Ansichten aus dem "Innenleben" des Kofferdeckel mit Einbauverstärker:

   

   

Der Schaltplan zum Verstärkerteil:

   

Und so wurde für das Gerät geworben:

   

Die Koffer gab es über die Jahre in unterschiedlichen Ausführungen und Farben. Aber auch das Chassis, dass normal in der Grundfarbe bronze lackiert war, gab es in Sonderauflagen komplett weiß lackiert. Insbesondere in Musikschränken der Firma Saba wurden die weißen PE Rex oft verbaut.

   

Soweit zum Rex A/A4. Als Nächstes stelle ich den PE Rex A59 Stereo vor
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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