Hallo,
mit der Funktion und der Nutzung der Entlötstation bin ich sehr zufrieden, abgesehen von den Einschränkungen beim Reinigen der Entlötpistole. Dennoch gibt es einige Dinge, die nicht zufriedenstellend sind. So ist feststellbar, dass bei Betätigung der Absaugpumpe die Lüfterdrehzahl geringer wird. Deshalb hier einige Tipps zur Verbesserung der Entlötstation ZD 915, die allerdings nicht "auf meinem Mist gewachsen" sind.
Im Beitrag 39 wurde von Martin erwähnt, dass er die Station mit einem leiseren Lüfter versehen hat. Das hat mich neugierig gemacht. In der Suchmaschine "ZD 915 - Schaltplan" eingegeben und schon erschienen einige Berichte zur Station. In einem Beitrag beschreibt ein Nutzer, wie er die Station von einigen Mängeln befreit hat.
Etwas) mehr aus einer ZD-915 Entlötstation rausholen
Auf der Basis dieses Berichtes habe ich meine Entlötstation umgebaut.
Wenn man die Station nicht öffnet und genau unter die Lupe nimmt, erkennt man ja die teilweise preiswerten und mangelbehafteten Herstellerlösungen nicht.
Hier die einzelnen Schritte zum Umbau.
Ein Schaltnetzteil stellt die notwendigen Spannungen bereit: für den Lötkolben 24 V und für Lüfter + Pumpenmotor 18V DC. Da aber beide Motoren nur mit 12V betrieben werden, befindet sich an der Rückwand im Gehäuse ein schwarzes Kästchen, in dem aber nur zwei in Reihe geschaltete 1 Ohm/ 5W Widerstände befinden, die dann die beiden Motoren mit 12V versorgen.
Im erwähnten Beitrag wird diese zusätzliche "Heizung" durch einen DC-DC Abwärtswandler ersetzt. Diesen habe ich für 6,26 € bei e..y erstanden. Dieser lag zwei Tage später auf meinem Tisch. Besonderheit dieses Wandlers ist, dass er neben der Ausgangsklemme noch zwei Lötpads hat, an die ein Steckverbinder zum Lüftermotor angelötet werden kann. Zur Aktivierung dieses Anschlusses befinden auf der Lp-Rückseite drei kleine Lötvierecke. Man muss die mittlere mit der linken Lötfläche verbinden, dann wird am Lüfterausgang ebenfalls 12V ausgegeben. (Verbindet man die mittlere mit der rechten Fläche, dann stehen am Zusatzausgang die eingespeisten 18V an.)
Man darf dann nicht vergessen, den Motor mit einer Schutzdiode (1N5408 - Katode an Plus) zu versehen.
Ein weiterer Mangel der Station ist der Lüfter. Dessen Leistung ist nicht sehr toll und dann bläst er auch noch die Luft ins Geräteinnere. Da die Wärme vom Netzteil nach oben steigt, sollte sie aus dem Gerät abgezogen werden. Dazu wurde ein stärkerer Lüfter ( 12V / 0,145A - siehe Bild 2) so eingesetzt, dass die warme Luft nach aussen abgezogen wird. Der Lüfter wurde auch an den Wandler angeschlossen.
Der "Ideengeber" zum Umbau hat noch weitere Massnahmen realisiert, um die Kühlung zu verbessern (kreisrunde Öffnung für den Luftstrom des Lüfters in der Rückwand, Lüftungsöffnungen am Schaltnetzteil vergrößert). Ich habe diesen Aufwand (noch) nicht betrieben. Weiterhin hat er den Schaltnetzteilkasten gedreht. Damit zeigen dessen Lüftungsschlitze nach hinten und seitlich zu den Lüftungsbohrungen in der Seitenwand. Angesaugte Luft kann somit besser an die Bauteile des Netzteiles gelangen. Diese Änderung habe ich bei mir auch vorgenommen.
Zu beachten ist nur, dass vom unteren Befestigungsblech des Netzteiles das Blech etwas nach aussen weggebogen werden muss. Ist auf dem Bild nicht sichtbar, zum Eindrehen der seitliche Schraube am Gehäuse aber notwendig.
Die dritte sinnvolle Änderung betrifft den Netzschalter. Das Netzkabel wird nur 1-phasig über den Schalter geführt, eine vollständige Netztrennung der Schaltung fehlt. Der Netzschalter selbst ist 2-phasig. Zur Änderung in eine 2-phasige Abschaltung habe ich den Draht von der Netzbuchse, der direkt auf der Netzteilleiterplatte angelötet ist, ab- und an den einen freien Pol am Netzschalter angelötet. Vom zweiten Netzschalterkontakt wurde ein neuer Draht zur Leiterplatte geführt.
Ungünstig ist auch die Zuschaltung des Pumpenmotors gelöst. Über den Kontakt in der Entlötpistole wird der Motor geschaltet. Um den Kontakt nicht zu sehr zu belasten und auch Spannungsverluste durch die langen Leitungen zu vermeiden, wurde ein Relais für höhere Ströme (z.B. KFZ-Hochstromrelais) eingefügt. Der Taster in der Lötpistole schaltet nur noch die Relaisspule (wenige mA) und die Hochstromkontakte des Relais den Motor. Auch die Relaisspule ist zum Schutz des Wandlers mit einer Schutzdiode ( 1N4007 - Katode am +) zu versehen.
Nach dem Abschluss der Umbauarbeiten wurde am Wandler die Ausgangsspannung von 12V eingestellt. Dazu befindet sich ein Einstellregler auf der Leiterplatte neben der Eingangsklemme. Auf dem zweiten Bild ist der Regler erkennbar.
Die Anschlüsse am Wandler und die abgehenden Leitungen zum Saugmotor sowie zum Lüfter sind auf dem folgenden Bild zu sehen.
Die Umbaumassnahmen führen zu einer erkennbaren Verbesserung. Mit den stabilen 12V laufen beide Motoren schneller. Ob die Saugleistung merkbar stärker geworden ist, konnte ich noch nicht testen. Der Luftstrom des Lüfters ist wesentlich stärker.
Man könnte weitere Massnahmen ausführen, um z.B. leiser laufende Motoren einzubauen oder die teilweise nicht sehr dicken Leitungen durch solche mit grösseren Querschnitt auszutauschen. Mir ging es erst einmal um Veränderungen, die der technischen und sicherheitstechnischen Verbesserung dienen.
Kritiker könnten jetzt anmerken, dass diese Veränderungen zum Verlust der Garantie führen. Aber welche Chancen hat man bei China-Importen im Falle eines Defektes? Letztlich wird die eigene Reparatur-Initiative notwendig sein - also bin ich der "Garantiegeber" selbst.
Vielleicht sind meine Tipps auch für die vielen Nutzer der ZD 915 hier im Forum Anregung, ihre Station auch zu verbessern.
Beste Grüße
Jürgen
PS: Habe gerade erkannt, dass ein Fehler in der Verdrahtung Relais/ Saugmotor vorliegt. Wird morgen korrigiert.