Guten Morgen,
Martin schrieb:
Zitat:Kernschluss kann ich eigentlich ausschließen, da ich an meinem Bastelplatz einen FI-Schutzschalter montiert habe.
Das ist der Knackpunkt, weshalb das eigenartig ist.
Wenn der Trafo einen einfachen Schluß "Wicklung zum Kern" hätte, würde der FI auslösen, ohne daß der Trafo auffällig brummte !
Bei doppeltem Schluß der Primärwicklung zum Kern wäre der Trafo im Kurzschlußbetrieb, dann träte der Fehler aber auch mit Trenntrafo auf.
(ferner wäre noch ein Schluß im Eisenkreis denkbar, z.B. eine unzulässige Befestigung, die den Magnetkreis beeinflußt, auch dann wäre der Fehler unabhängig von der Speisung)
(Es sei nochmal erinnert, daß ein FI nicht auslöst, wenn ein Trenntrafo zwischengeschaltet ist, das ist hier aber wohl nicht Thema)
So wie es Martin beschreibt, wäre noch ein Gleichspannungsanteil auf der Netzspannung denkbar, so etwas beobachtet man beim Betrieb von Ringkerntrafos (auch Trenntrafos) zuweilen, daß sich das Brummspektrum stark verändert, wenn eine Last mit Halbwellenbetrieb (Fön mit Diode für Halbleistungsstufe) in der Nähe betrieben wird.
Das ist aber normalerweise auch nicht sehr kritisch...
Vielleicht bringt es etwas, den Trafo versuchsweise (!) ohne Erdung des Kerns am Netz zu betreiben (isoliert aufstellen) und dann das Betriebsverhalten vergleichen, Verbindung zum PE auch mal testweise über Glühbirne ... mA-Strommeter, BEIDE Steckerstellungen, denn bei "erdnahem" Erdschluß sind die Fehlerspannung und damit die Auswirkungen geringer als bei Fehler in Nähe des Außenleiters.
Schließlich könnte man die Leerlaufstromaufnahme ansich zu oszillografieren versuchen, also z.B. mit einem 1-Ohm-Widerstand in der N-Zuleitung, dabei tritt das Problem auf, daß der Oszi mit seiner Masse zwangsläufig am PE hängt. Deshalb holt sich der Oszi über den Umweg der Installation sein Bezugspotential (PE Oszi ... N), was das Oszillogramm verfälscht (Netzstromanteile fallen in den Meßkreis) ... den netzseitigen N darf man ja keinesfalls mit der Oszimasse (PE) verbinden, würde auch nicht gehen, da FI auslöst.. Oszi ohne PE betreiben wäre bei größter Vorsicht im Prüffeld denkbar, ist aber alles nicht ganz ohne, wobei ich Martin das zutrauen würde... Ansonsten gilt für den letzten Gedanken (PE-Unterbrechen und mit N des Netzes verbinden) : "Hey kids, don't try this at home" ^^
...besser wäre es, die Messung mit einem Stromwandler zu machen.
Mit dem Trenntrafo dazwischen könnte man die Oszimasse mit einem aktiven Leiter der Sekundärseite verbinden (dann ist zwar die Netztrennung aufgehoben, aber man hat klare Verhältnisse: Ein experimentelles TN-C mit "PEN" und kann die Oszimasse an das Bezugspotential der 230V~ Trenntrafoquelle anschließen, ein FI löst dann auch nicht aus...
Soweit so gut, das Problem war ja aber, daß das Phänomen bei Verwendung des Trenntrafos nicht auftritt /grübel/
...alles bissel seltsam, aber vielleicht helfen die Gedanken bei der Lösung,
gruß Ingo