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Sachsenwerk Olympia 392 WK
#1
Hallo in die Runde

Aus einer Dachbodenräumung bekam ich vor einigen Wochen gegen Portoerstattung einen Sachsenwerk Olympia 392 WK und einiges an Röhren und Radioteilen.
Jetzt steht er auf der Werkbank zwecks Bestandsaufnahme.Holzwurm inklusive.
Ist ein Superhet mit LMK. Bestückung AZ1 AL4 AB2 AK2 AF7 EFM11

   
   

Auf den ersten Blick wurmstichig und rostig,aber weitgehend komplett und unverbastelt,es fehlen Rückwand und Bodenplatte.
Die Netzanschlußleitung ist brüchig und unbrauchbar.Der Skalenantrieb funktioniert,keine Zinkpest an der Mechanik.

   
   

Der Lautsprecher macht noch einen gesunden Eindruck. Leider ist der AÜ primärseitig defekt ( AL4 Endröhre ) Feldspule und Schwingspule sind o.k.
Vermutlich hat es der Vorbesitzer bestromt. Einige Kondensatoren dürften hinüber sein.Die Feinsicherung hat nicht ausgelöst und hat den richtigen Wert.
Stellt sich mir jetzt die Frage,ob sich eine Revision des Radios lohnt,oder ob ich es als Ersatzteilträger schlachte.Das ist mein erstes Sachsenwerkradio.
Laßt mich an Euren Erfahrungen teilhaben.

   
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#2
Hallo Roman,

ganz klar machen... und wir helfen dir dabei. Nein, die Ausrede der Übertrager fehlt, gilt nicht. Den schicke ich dir dann gegen Porto. Du wolltest mir neulich auch helfen. Ich weiß nun nicht, welche Ansprüche Du an das Chassis stellst. Ich entferne den Rost meist mit Oxalsäure. Das geht immer gut und man muss nichts ausbauen. Die Röhren sind Standard. Wenn Du möchtest, kannst Du sie gelegentlich mal zu mir senden. Ich prüfe dir die und lege dir einen Übertrager dazu. Wenn Du möchtest. Die EFM11 ist das mag. Auge mit einem Verstärkersystem. Meist sind die Augen dunkel, aber das Verstärkersystem taugt noch.

Die Wickelkondensatoren müssen alle ersetzt werden. So, nun zu den Tücken. Bei den meisten Sachsenwerkern befinden sich in den ZF-Bandfiltertöpfen Parallelkondensatoren, die nichts mehr taugen (Alterung). Die können so defekt sein, dass der ZF-Verstärker nicht mehr arbeitet. Die müssen ersetzt werden. Um einen Neuabgleich zu vermeiden, kann man unterschiedliche PF-Werte parallel schalten. So erhält man die fast genaue Kapazität des alten kondensators.

Die Sachsenwerk-Radios mag ich sehr, die sind allesamt sehr gutmütig.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hallo Andreas

Meinst du diese flachen,weißen,runden Kondensatoren in den Filtern ? Wenn du mir einen Übertrager schicken kannst,würde ich das Radio wieder herrichten.
Die Röhren habe ich bereits geprüft,die sind soweit o.k. Das magische Auge ist dunkel,die Pentode darin aber noch gut.

Der Rost auf dem Chassis sollte kein Problem sein. Das ist halt Patina. Was mich mehr stört,ist die fehlende Rückwand.

Kondensatoren sind kein Thema. Die Teerteile sind allesamt rissig und werden erneuert. Das Gehäuse wird von einem befreundeten Tischler aufbereitet,sobalt die Technik
wieder funktioniert. Da habe ich noch was gut. Ich schicke dieser Tage eine PN.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#4
Hallo Roman,

na da bist du doch besser versorgt, als ich dachte. Wenn du die ZF-Filter öffnest, dann kann es sein, dass dir die Parallelkondensatoren direkt ins auge stechen. Oder aber sie sitzen unten im Keramikfuß. Da müßtest Du uns evtl mal ein paar Bilder senden. Die Sachsenwerk-Anordnung ist ja an sich so: parallel zur Schwingkreisspule ein Festkondensator und oben oder unten noch ein Trimmer. Also wie gesagt, das mußt du uns noch mal zeigen.

Den Tontrafo kannst Du gerne bekommen. Da schreibe mir mal Deine Adresse. Dann geht der raus. Ich freue mich ja, wenn solch ein Radio gerettet wird.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Hier ein Prospekt von 1938-39

   

der Erste mit langer Skala.....

Nette Grüße - Alfons
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#6
Hallo Roman,

von mir gibt‘s den Schaltplan:
   

…oder den hier:
   

Viel Spaß und Erfolg beim Restaurieren!
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#7
Hallo Roman,
ich hatte auch schon Glück und in den Filtern waren andere Kondensatoren. Aber am Schalter sind auch 2 Stück auf dem Foto zu sehen. Unbedingte Vorsicht bei den Trimmern, die Keramikscheibe bricht ganz schnell. Einen Wunsch habe ich auch: Könntest Du mal ein Foto vom Doppelelko 8+8 einstellen, der ist hier schlecht zu sehen. Ich habe bisher immer Geräte gehabt wo schon ein RFT reingebastelt war.

Gruß

Alfred
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#8
Ja, der Alfred hat Recht. Ein Glücksgriff ist es, wenn die kondensatoren schon ersetzt sind. Deshalb bat ich um Bilder. Was leider oft gemacht wird, die Parallelkondensatoren haben ihre Kapazität oft teilweise verloren. Dann werden die parallelen Trimmer bis zum Anschlag  "angeknallt". Tja - und im schlimmsten Fall brechen die Keramikringe.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#9
Hallo zusammen

Danke für Eure Unterstützung. Ich komme leider erst am Wochenende dazu,mich weiter damit zu beschäftigen.Dann mache ich eine Reihe Detailfotos.

Hier sind noch zwei,die ich schon gemacht hatte.Das Chassis ist mittlerweile demontiert und vom Staub befreit.

   
   

Da die Rückwand fehlt: Wofür ist der Schalter an der Rückseite?
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#10
Hallo, Roman,
Ich vermute, er schaltet die Regelbare Blende auf Tief- oder Hoch zusätzlich um.
Gruß,
Ivan
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#11
Das sollte dieser hier sein:
   
Es ist die Bassanhebung:

.jpeg   1DE8817E-EEE7-4739-913B-A1C312522014.jpeg (Größe: 96,26 KB / Downloads: 414)
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#12
durch den Schalter wird der Koppelkondensator vergrößert. Das bedeutet eine Verschiebung der Grenzfrequenz nach unten. Demnach eine Sprache/Musik-Umschaltung.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#13
Ich habe mein Bild noch mal etwas getunt, die Schrift war echt schlecht zu lesen:

.jpeg   0E6E8C5D-6505-443C-8A54-742B03B2A8EE.jpeg (Größe: 113,34 KB / Downloads: 378)

Wie Jupp schreibt, werden zu den 500 pF weitere 10 nF parallel geschaltet.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#14
Hallo in die Runde


Danke auch für die Funktionserklärung des rückseitigen Schalters.
Hier die Fotos von den Filtern und den Elkos.Unterm Chassis befinden sich auch noch drei der Münzförmigen Kondensatoren.

   
   
   
   
   
   

Im Schaltplan steht ein 2 x 8µF Elko,verbaut ist 2 x 16. RFT-Teile habe ich keine gefunden.
Die 175pF Kondensatoren in den Filtern könnten doch durch die "blauen Chinesen" in entsprechender Parallelschaltung ersetzt werden ?
Desweiteren stehen im Schaltplan drei Skalenlampen. Es gibt aber nur zwei. Wofür ist den die Dritte?
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#15
Hallo Roman,

jawoll das sind sie, die berühmten Hescho-Kondensatoren mit der Tanne hinten drauf. Meist sind die Vergußmassen rissig und wenn es nur am Rand ist. Ich ersetze die Kondensatoren grundsätzlich durch gute, keramische Kondensatoren. Es lohnt sich schon, diese Kondensatoren mit den gleichen, krummen Werten zu beschaffen. Achtung, nicht alle kondensatoren sind geeignet! Ich habe mit den blauen ausführungen   k e i n e   guten Erfahrungen gemacht. Ich habe mir dieses Setz von ebay gekauft. Damit kann man fast sämtliche Kapazitäten durch parallelsschalten bekommen. Also ich würde sämtliche Hescho's damit oder durch ähnliche ersetzen. Vorteil - wie ich schon schrieb - man muss keinen Nachabgleich machen und wenn nur ganz minimal.

Wenn du von einem der Hescho's mal die Vergußmasse abkratzt, wirst du sehen, dass die inneren Beläge stellenweise schwarz sind. Manchmal sind die Nietungen auch lose. Auch die Verkürzungskondensatoren von Oszillator usw. würde ich ersetzen. Hier gibt es die kondensatoren: https://www.ebay.de/itm/300881534354?has...R7y1qPiDYQ

Die müssen auch nicht weiter spannungsfest sein.
Achso schau mal bei der Wellenbereichs-Anzeige. Ich meine da müßte das 3. Lämpchen sein.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#16
Hallo Andreas

.....bei der Bereichsumschaltung habe ich noch keine Fassung entdeckt.
   

.....diese Kondensatoren meine ich:
   

Die habe ich des öfteren in Röhrenradios eingesetzt,bisher ohne Probleme.
Keramische Kondensatoren mit krummen Werten und hoher Spannungsfestigkeit. Die Braunen / Gelben habe ich auch da. Reichen dort 50V aus?
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#17
Nabend,

Ich würde diese blauen Kerkos nicht nehmen, wobei die viell. nicht die schlechtesten sind, denn man findet sie zT. in Zeilenendstufen für 100Hz-Geräte, wobei ich auch nicht sicher sind, daß die gezeigten dieser Art sind. Hohe Spannungsfestigkeit sagt nichts über die HF-Eigenschaften des Dielektrikums aus.

AM-Bandfilter funktionieren m.E.n. am Besten mit Styroflexkondensatoren oder mit Glimmer-Kondensatoren. Die HESCHOs sind ja ebensolche.
Bestimmte Keramikkondensatoren gehen aber auch (die braunen mit 33...47...68pF), man muß aber aufpassen, bereits 470pF können schon solche mit minderwertigem Dielektrikum sein. Das sollte man weitgehend klären, charakteristisch dafür ist die starke Temperaturabhängigkeit der Kapazität.
Vielleicht geht eine Zusammenschaltung verschiedener Keramik-Cs mit geeignetem Dielektrikum.

Die Spannungsfestigkeit 50V paßt aber mEn. noch, höher dürfte die ZF am Kreis nicht werden.

Gruß Ingo
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#18
Hallo,
ich lade mal noch Bilder aus den Serviceunterlagen hoch. Die Qualität ist leider nicht so doll, ich konnte damals nur Fotos der Unterlagen anfertigen.
Viele Grüße
Ingo R


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#19
Super. Vielen Dank.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#20
Die Hescho-Kondensatoren in den Filtern sind komplett unbrauchbar. Dafür versuche ich es mit einer Art Nachbau:

   
   
   

Jeweils 100 + 56 + 18pF  Mal schauen,ob das damit letztenendlich klappt.

Habe auch festgestellt,das der Schalter an der Rückseite keinen Durchgang mehr hat und beide Potentiometer sind desolat.
Habe mal ein bischen T6 in die Teile gesprüht,danach wars besser.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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