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EO 174 A verliert Strahlhelligkeit
#1
Hallo,

ich arbeite seit einiger Zeit mit einem EO174A. Nun zeigt es folgenden Fehler:

Nach dem Einschalten läuft das Scope normal, der Stahl wird wie immer ab 80% des Helligkeitsreglers angezeigt.

Nach ziemlich genau 5 Minuten Betriebszeit hat das Scope seine komplette Strahlhelligkeit verloren. Aufdrehen der Helligkeit auf 100% bringt nichts mehr.

Lasse ich das Scope abkühlen, schalte es für ein paar Minuten aus, ist der Strahl wieder wie oben da. Die Strahlhelligkeit nimmt wieder innerhalb von 5 Minuten bis zum kompletten Verlöschen ab.

Ist eine neue Bildröhre fällig oder wird ein Bauteil den Fehler ausmachen? Alle Schneemänner sind schon raus. Die Elkos haben ihre Kapazität die sie haben sollen.

Timo
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#2
Moin,

die Ursache dürfte in der Tat ein Kondensatorfehler sein. Es scheint sich hier um ein Absinken der Hochspannung zu handeln, d.h. du musst dir alles um die Hochspannungserzeugung (besonders die Cs ab 215 bis 219) ansehen. Überprüfe auch alles um die Helligkeitsregelung, besonders den c202 (10nF) der gegen Masse geht.

Thommi
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#3
Hallo Thommi,

danke, ich werde die Kondensatoren nochmal prüfen. Ein weiteres Fehlerbild ist hinzugekommen.
Wenn sich die Strahlhelligkeit veringert, hört man kurz vor dem völligen Verlöschen des Strahl ein hochfrequentens Zirpen. Im Kaltzustand also kurz nach dem Anlaufen ist das Geräusch nicht zu hören. Das Scope funktionierte vorher komplett ohne Betriebsgeräusche.


Timo
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#4
Hallo,

kannst Du im Fehlerfall sehen ob die Röhre noch heizt? Sind alle Spannungen stabil, oder bricht etwas ein? Falls es sich tatsächlich wie ein thermisches Problem verhält, haben alle Leistungstransistoren guten thermischen Kontakt zu ihren Kühlkörpern? Arbeitet der freischwingende Gegentaktwandler um T201/T202 ordnungsgemäß bzw. stimmt dessen Versorgung? Das Zirpen könnte auf ein Problem aus der Ecke deuten.
Schaltplan ist vorhanden? Sonst auf EserviceInfo zu finden (zweiteiliges RAR-Archiv).

Gruß, tcfkat
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#5
Hallo,

ich habe alle Kondensatoren im Hochspannungsmodul Baugruppe 2 nachgemessen und C212 (T201/202) hatte schlechte Werte. Beim Kondensatortausch musste sich leider auch die Leiterbahn von der Platine lösen. Diese habe ich dann auch noch geflickt. Das Scope läuft jetzt seit einer Stunde mit konstannter voller Strahlhelligkeit ohne Zirpen.

Kann mit jemand erklären wie dieses Fehlerbild in Verbindung mit C212 zustande kommt? Was passiert da physikalisch in der Schaltung?

Die volle Strahlhelligkeit erreiche ich wenn der Regler bei ungefähr 60 % steht. Würde man mit einer neuen Bildröhre bei diesem Scope noch mehr Reserve haben?

Timo
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#6
Hallo,

erstmal Glückwunsch zur Reparatur! Ungewöhnliches Fehlerverhalten für einen Elko -- wenn die ausgetrocknet sind ist im kalten Zustand der ESR zu hoch, im warmen Zustand funktionieren die meist. Egal, das Gerät läuft.

Zur Schaltung (unter Vorbehalt, ich kenne das Gerät nicht und habe den Schaltplan nur überflogen): Da das Gerät für portablen Batteriebetrieb ausgelegt ist, können nicht alle verschiedenen und notwendigen Betriebsgleichspannungen aus einem 50-Hz-Netztrafo gewonnen werden. Aus diesem Grund werden alle Spannungen über den Gegentaktwandler mit Trafo Tr201 und den beiden Leistungstransistoren T201/T202 erzeugt. Dieser Wandler ist freischwingend, d.h. es gibt keine feste Arbeitsfrequenz, die durch eine Steuerschaltung vorgegeben wird. Die beiden Transistoren T201/T202 werden über die Steuerwicklungen an den Anschlüssen 17/18 und 19/20 des Tr201 in einer Art Mitkopplung betrieben: Leitet nach dem Einschalten des Gerätes ein Transistor (z.B. durch Exemplarstreuung) etwas stärker als der andere, so wird im Trafo ein Magnetfeld aufgebaut. Dieses erzeugt in der Wicklung, die in der Basis des betreffenden Transistors liegt, eine Spannung, die diesen weiter durchsteuert, bis er in Sättigung kommt. Das Magnetfeld im Trafo wird stärker, der zeitliche Verlauf hängt vom Verhältnis L/R (Hauptinduktanz der Primärwicklung zu Gleichstromwiderstand). Wenn das Kernmaterial des Trafo näher an die magnetische Sättigung kommt, verringert sich die zeitliche Änderung des Magnetfeldes in der Steuerwicklung des betreffenden Transistors, in Folge nimmt die induzierte Spannung ab, der Transistor steuert nicht mehr so stark durch. Der Strom durch die Primärwicklung nimmt ab, dadurch verringert sich das magnetische Feld in der Primärwicklung, die Steuerwicklung erzeugt nun eine umgekehrte Spannung, die weiter zum Sperren des Transistors beiträgt. Das ganze beschleunigt sich, und jetzt übernimmt die andere Seite die Steuerung, mit demselben Verhalten: Aufsteuerung des Transistors bis nahe an die Sättigung, und dann wieder Sperrung, bis wieder der erste Transistor aufsteuert -- usw. usf., die Schaltung schwingt sich auf und schwingt dauerhaft.
Uff, etwas lang geworden; ich hoffe aber das Wesentliche getroffen zu haben. Weitere Beispiele finden sich im Netz, auch unter dem Namen SOPS (Self Oscillating Power Supply). Energiesparlampen arbeiten übrigens ähnlich, allerdings als Resonanzwandler, die Röhre ist Teil eines Reihenschwingkreises.

Die Arbeitsfrequenz hängt dabei von den elektrischen Parametern der Bauteile ab. Bei einem Defekt kann die sich dramatisch ändern, wenn die in den hörbaren Bereich (Magnetostriktion) kommt ist das ein Zeichen dass etwas nicht stimmt.

Die Anzeigeröhre wird hier in dem Fall direkt aus einer Wicklung des Wandlertrafos Tr201 geheizt, deswegen meine Frage ob die Röhrenheizung funktioniert -- optische Kontrolle des Wandlers ohne jedes Messgerät.

Zum Fehlerfall hier: Der Elko C212 dient zur Glättung um die durch die Ansteuerung des Wandlertrafos entstehenden hohen Spitzenströme von dem speisenden Längsreglernetzteil um Transistor T1/T2 fernzuhalten.
Ich sehe da aber keine thermische Überwachung, die zu dem beschriebenen Effekt geführt haben könnte. Seltsam.
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

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Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#7
Ein Tipp von mir, nicht die Grüne Taste drücken, wenn das Gerät am Netz angeschlossen ist !!
Der Oszi verabschiedet sich dann. Warum das so ist, kann ich nicht erklären, ist mir an zwei Geräten, aus Unkenntnis, passiert.
Ich habe dann, anstatt der Kontrolllampe, einen längeren Holz Stöpsel reingesteckt. damit lässt sich diese Grüne Taste nicht mehr drücken.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Hallo Frank,

soweit ich mich an das Gerät noch erinnere schaltet die grüne Taste auf Akkubetrieb um. Beide Tasten (Rot+Grün) gedrückt, dann wird der Akku geladen. Nagelt mich aber nicht darauf fest, der Schaltplan müsste mehr Auskunft bieten können.

Wenn die Hochspannung stabil ist, dann bleibt eigentlich nur noch ein Absinken der Heizspannung als Fehlerquelle.
Eine fabrikneue Röhre habe ich hier, kannst Du haben Tino. Wenn ich bei ebay schaue haben die Preise für das Oszilloskop ja übertrieben zugenommen, die Leute denken Sie haben wohl Gold in den Händen! Schulen und Bildungseinrichtungen müssen das Gerät nach der Wende tonnenweise entsorgt haben. Wollte damals schon keiner mehr haben das Ding, leider, auch unter der Betrachtung der Entwicklungsgeschichte der EO - Serie.
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#9
Hallo,

danke für die Tipps und Erklärungen. Das Scope werde ich in der nächsten Zeit (Ausbildung) öfters brauchen. Hoffe es hält die Zeit durch, bin ne bissel knapp bei Kasse. Heinz was würde mich denn eine neue Röhre so kosten?

Timo
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#10
Morgen,

bevor Du die Röhre verdächtigst: Stimmen alle Spannungen, hast Du diese überprüft? Die Röhrenheizung kannst Du nur mit einem TRMS-Messgerät mit ausreichendem Frequenzgang messen; aber die anderen, gleichgerichteten Sekundärspannungen des Wandlers können darauf hindeuten ob der Wandler korrekt arbeitet. Immer zuerst die Betriebsspannungen überprüfen!

Gruß, tcfkat
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

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#11
Timo,
Reglerstellung 60% und volle Helligkeit, das ist doch gut! Die Mittelstellung der Regler, also die 50%- Position wurde meist als "Normalstellung" verstanden. Und da bist Du doch mit 60% noch sehr nahe dran. Da würde ich überhaupt nichts BR- mäßig wechseln. Denn ein BR- Wechsel bedeutet auch Abgleich der X- und Y- Verstärker, der Geometrie usw. Und sich das ohne Not aufhalsen, halte ich für Zeitverschwendung.
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#12
(05.08.2015, 14:07)RadioTimo schrieb: Hoffe es hält die Zeit durch, bin ne bissel knapp bei Kasse. Heinz was würde mich denn eine neue Röhre so kosten?

Timo

Hallo Timo,

bei Abholung "Costa nix", bei Versand "Costa fast gar nix"! Melde Dich über die Nachrichtenfunktion.
Wenn das Gerät nach dem Kondensatortausch funktioniert würde ich nichts daran machen. Wozu durch die Schaltungen messen, wenn die Funktion gegeben ist?
Die Röhre kannst Du Dir ins Lager legen und tauschen wenn wirklich nichts mehr an Helligkeit vorhanden ist.
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#13
Bildroehren- Tausch wird man erst machen, wenn CRT 2x Helligkeitsmaxima bzw. starke Defokussierung beim erhohte Helligkeit auftritt. ( oder auch Deppenstrich in Phosphor)

Stellpoti- Postition sagt keine Wert ueber Zustand des CRT aus.

Solange es scharf und ausreichende Helligkeit ( bei magere paar Kilovolt in EO174) ist OK.


Gruess
Matt
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#14
Hallo Euch, mal wieder einen Beitrag wiederbeleben. Der gute alte "EO 174A"!
Bekanntlich haben es mir die DDR-Oszi's ja angetan. Von den Röhrengeräten einmal abgesehen, hatte ich es bisher aber bei den EO201 und EO211 belassen. Von diesen Geräten habe ich einige wiederbelebt. Komischer Weise hatte ich um den EO174A immer einen großen Bogen gemacht. Vielleicht lag es daran, dass sie wie Sauerbier angeboten wurden und ohne der meistens fehlenden Blende etwas gewöhnungsbedürftig aussehen. Hinzu kam sicher die Warnung: lass die Finger davon. Wenn der Transverter im Eimer ist geht nix mehr! Eine Ausnahme bildete der EO174B, die Militärausführung des EO174A, der mir lange gute Dienste geleistet hatte.

Wie der Teufel es nun will, ist mir nun doch ein EO174A untergekommen. Freundschaftsobolus und in einem recht gute Erhaltungszustand. Dazu mit originalen Anleitungen 1973 und 1976 sowie der Serviceanleitung für Geräte bis 72er Baujahr (tut nix zur Sache). Dennoch ist er problembehaftet und das will ich natürlich in Ordnung bringen. Das Gerät stammt übrigens von der Ingenieurschule der Deutschen Post. ein Präcitronic GF21 gehört auch dazu. Hier erst einmal ein Bild:

   

Anders wie hier in dem Beitrag, wird bei laufenden Betrieb die Helligkeit nicht geringer und verschwindet ganz. Bei meinem Gerät ist nach dem Einschalten keine Helligkeit da, keine Ablenkung sichtbar und erst bei voll aufgedrehten Regler zeigen sich in der Stellung "Eichen" zwei Punkte ohne der X-Auslenkung. Bei Zuschaltung der Beleuchtung (überhaupt bei Schaltvorgängen) blitz die Horizontale nur kurz auf. Ca. nach 5 Minuten ist dann die Ablenkung nach einem Schaltvorgang da. Dieses Problem besteht sowohl bei Netzbetrieb, wie auch bei externer 12V Versorgung. Die Stromaufnahme bei 12V liegt zu Beginn etwa bei 1,28A und schaukelt sich dann ganz langsam weiter hoch. Anfänglich zügig, danach wird es immer langsamer. Ich nehme an, dass es bis zu den angegebenen 1,4A gehen wird. Diesen Effekt erreiche ich übrigens auch, wenn ich bei 12V Betrieb am HAMEG-Netzteil die Spannung unter 10V herunter regele. Die Ablenkung bricht dann zusammen und es bleichen auch hier nur die Einstiegspunkte auf dem Schirm.

Nach meinen Erfahrungen deutet das auf eine nicht korrekte Bereitstellung der Betriebsspannungen hin. Ich tippe deshalb auf die Regelplatine und taube Netzelkos. Die sind sicher ausgetrocknet, habe anfänglich einen hohen ESR, der nach Erwärmung zurück geht. So wie auch hier schon ähnlich beschrieben. Ich muss erstmal sehen, wie ich an die Platinen und das Netzmodul herankomme. Die Service- und Bedienungsanleitungen gehen da schnell durch in der Sache. Eine Schraube oder zwei lösen, leider keine Skizze welche! Sad

Ist ja Servicewerkstätten geschrieben und da gab es ja zusätzlich Schulungen! Was meint Ihr zum Problem. Liege ich da richtig?

Gruß
Wolfgang
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
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#15
Nachtrag:

Hoffentlich hat Frank nich recht in seinem Beitrag #7. Genau das habe ich gemacht. Gewöhnt bin ich das vom EO174B. Er war immer am Netz und rote Taste war Netzbetrieb, grüne Batteriebetrieb und rote und dann grüne zugeschaltet war laden. Ich glaube als ich den EO174A frisch auf dem Tisch hatte, bestand das Problem nicht Sad . Angenommen es wäre so, ist die Frage warum?

Gruß
Wolfgang
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
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#16
Hallo Wolfgang,

Du hast bestimmt die Variante mit den GDs im Transverter. Wenn da einer zuviel Reststrom hat, kann er den Transvertertrafo mit in den Tod reißen.
Kontrolliere dort erstmal Spannung und Ströme - Unterlagen hast Du ja.

Das mit der Taste habe ich noch nie gehört, und wenn ja, sollte es in der Bedienungsanleitung stehen.

Viele Grüße
Bernd
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#17
Nun mit der Taste ist das so, sagte man mir. Im Leerlauf , also ohne Last der Batterie Zellen, geht der Transverter kaputt.
Gelesen habe ich auch noch nirgendwo.
Trotzdem habe ich diese taste mechanisch blockiert. Anstatt der kleinen Lampe, ein längeres Holzstück reingesteckt, so das diese Taste nicht gedrückt werden kann. Lässt sich auch Problemlos wieder entfernen und ein Umbau ist nicht erforderlich.

Es steht aber drin, das man zuerst die Netztaste drücken muss, bevor man die Ladetaste einschaltet !
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#18
Hallo ihr beiden, ich sitze erst einmal über der Schaltung. Davon habe ich zwei Varianten. Einmal mit den GD's und einmal mit KT's. Hohen Reststrom hatte die GD's ja schon von Haus aus. Dann wühle ich mch mal durch das Chassis um zu sehen, was verbaut ist. Bei dem Strippen und den Platinen Wirrwarr eine Mamutaufgabe. Zum Glück sind in der Schaltung von Raupenhaus die Spannungen und Punkte eingetragen. Die allerdings im Gerät zu identifizieren ist eine Lebensaufgabe Sad . Wenn ich durch bin chreibe ich.

@ Frank: Sagte ich ja, erst die rote und dann die grüne für den Ladevorgang zuschalten Smile

Gruß
Wolfgang
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Benjamin Franklin
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#19
Guten Morgen,

also ich kann nicht viel Schlechtes zum EO174 sagen, es gibt aber ein paar Schwachstellen, u.a. besagte Ge-Transistoren.
Ich arbeite mit diesen Geräten zuhause seit 1987, auch in der Lehre waren die Standard, die sind schon recht zuverlässig und waren sehr zahlreich auch an der Prüfplätzen im Werk im Einsatz. Das ist zu der Zeit (70-er) in der Ex-DDR schon kommerzielle Meß-Technik gewesen, sowas gabs normal nicht zu kaufen, nur im Industriehandel und wenn man Glück hatte, konnte man einen aus dem ausgesonderten Bestand erwerben, wie auch ich (damals 600,- ^^). AFAIR war der Listenpreis 3500 Ostmark, bitte korrigieren wenns nicht stimmt.

Heute ist der Vorteil, daß man sie "hinterhergeschmissen" bekommt, man kann sich also bevorraten auch mit Ersatz.

Mit dem Transverterproblem hab ich zT. bei einigen in meinem Bestand auch zu kämpfen (hoher Reststrom, werden heiß im Betrieb), ich will noch untersuchen, ob sich die Ge-Transistoren irgendwie durch Si ersetzen läßt, oft geht das ja grundlegend nicht wegen zu wenig Ansteuerspannung durch die veränderte Flußspannung der BE-Diode, ein versierter Kollege im RFT-Forum meinte aber, daß es hier trotzdem geht (einige Wertänderungen) die Transistoren im "kleinen" TO3-Gehäuse bekommt man ja auch gut bzw. kann auch die moderneren Gehäuse einsetzen. Die Linear-Reglertransistoren GD240... lassen sich ohne Weiteres durch Si-Bauteile ersetzen, man muß nur die Betriebsspannungen neu einstellen.

Als schwierig wird in Bastlerkreisen der Y-Teiler und die Eingangs-MOSFET gesehen, da ist schon ein Auseinanderbauen und auch die Überarbeitung des Stufenschalters wohl ziemlich schwierig, mit den anderen Baugruppen hatte ich bisher weniger Probleme, der Transverter ist rel. schnell draußen.
Man muß aber aufpassen, zum einen lösen sich sehr schnell Drähte von den Lötösen und wenn die Platinen herausgeklappt sind, gibts schnell Schlüsse Leiterseite auf die Metallstreben, das muß man dann abfangen, die Konstruktion wäre sicher ausbaufähig gewesen, ist aber nicht die schlechteste.

Auf eines wollt ich noch hinweisen: Ich hatte viele Oszis in Reparatur, wo die Selengleichrichter (E600C2... o.ä.) defekt waren ! Das wirkt sich eben auf die Helligkeit bzw. die Einstellbarkeit derselben (balance zwischen + und - "Hoch"spannung) aus. Die Se-Gleichrichter kann man sehr gut durch Reihenschaltung von UF4007-Dioden (schnell, 1kV, 1A) ersetzen, d.h. bei E600... muß man z.B. 2 (oder besser 3) in Reihe verwenden,
(korrigiere): die Dioden müssen die doppelte Sperrspannung gegenüber der Nenn-Spannung x wurzel2 des Se-Glr erreichen (also Spitzenspannung bei Sinus), mit Sicherheitszuschlag:

also z.B. für einen "E600Cnnnn":  600Veff * 1,4 = ca. 850V^ --> 1700V Sperrspannung ! mind. 2, eher 3 Dioden mit 1kV.

Am Besten, man tauscht alle vorhandenen Se-Gleichrichter, die sind für Ausfälle...Hochohmigkeit berüchtigt und heutige schnelle "x cent"-Dioden machen den Job viel besser, die etwas höheren Spannungen dadurch stören hier überhaupt nicht.

Das funktioniert bei mir seit vielen Jahren, bei meinem "Ur-"EO174 war sogar der Spannungsteiler für die Helligkeit geändert worden, um einen defekten Gleichrichter zu "kompensieren", offenbar wurde der Fehler nicht bis zum Schluß gesucht.

Die Geräte sind, wenn sie funktionieren, sehr brauchbar bis 5MHz, also zB. bis zur analogen TV-Geräte aller Art. Triggern geht auch ganz gut (natürlich nicht so gut wie bei HAMEGs der gleichen Liga), kratzige Potis..Umschalter sind aber ein häufiges Ärgernis.

Gruß Ingo
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#20
Danke für die Info, kannte ich so noch nicht. Mein EO174 geht bisher ohne Probleme.
Da habe ich mehr mit dem EO213 zu kämpfen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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