15.08.2021, 14:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2022, 21:09 von saarfranzose.)
Hallo Radiofreunde,
ich möchte zu dem Thema noch meine eigenen bisherigen Erfahrungen anfügen.
Vorab:
Da die 3D Druckdatei, die ich verwenden werde, von Wilhelm stammt, habe ich mir sein Einverständnis zu dieser Veröffentlichung eingeholt.
Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, dass diese ganze Idee auf eine Inititive von Jupp zurückgeht, der für seine Retroobjekte sich (hier im RBF) zuerst am 3D Druck des TFK340 versucht hat. Seine leicht verfremdete Variante bekommt bestimmt noch Kultstatus. Die macht so schnell niemand nach.
Mich hat vor allem die Umsetzung für den 3D Drucker gereizt. Ich habe ein Original des TFK340 und könnte auch eine Silikonform herstellen.
Mir geht es darum, eine nicht so wertvolle, funktionsfähige Näherung für das Büro zu erstellen und auch Spass an der Arbeit zu haben.
Ich habe mich zuerst selbst an der Form versucht
eigener 3D.jpg (Größe: 95,94 KB / Downloads: 271)
Da stecken etwa 2Stunden Kombination von geometrischen Grundformen aus Tinkercad drin und ich habe es dann erst einmal dabei bewenden lassen. Für eine einfache Bastelei hätte mir das vermutlich sogar gereicht. Etwas Spachtel, Grundierung und/oder Glätten mit Aceton hätten eine erste Grundform gegeben.
Dann hatte ich Kontakt zu Wilhelm, der mir netterweise seine viel detailliertere Druckdatei zur Verfügung gestellt hat (hier der noch unbearbeitete Ausdruck).
3D von Wilhelm.jpg (Größe: 97,03 KB / Downloads: 271)
Selbst das TFK Logo wurde in dieser Position ganz sauber gedruckt
Logo TFK.jpg (Größe: 96,92 KB / Downloads: 271)
Für Experimente mit diesem Logo (mehrfarbiger Druck) hatte ich früher schon eine Druckdatei erzeugt.
TFK Logo.png (Größe: 306,5 KB / Downloads: 261)
Nun habe ich mir ein passendes (Retro-)Gehäuse genommen,
Gehäuse.jpg (Größe: 96 KB / Downloads: 271)
welches ich holzseitig (Beschädigungen und Löcher) noch bearbeiten muss.
In die Front werde ich eine neue Platte einpassen und furnieren (Gruß an Andreas), so wie mit dieser Pappe angedeutet.
Gehäuse vorab.jpg (Größe: 98,67 KB / Downloads: 271)
Das Gitter für die Lautsprecheröffnung war vergleichsweise einfach, es soll ja eine Bastelei bleiben.
Auch die Senderskala, die unter dem Katzenkopf sitzt, lässt sich bestimmt einfach realisieren.
Da auch die Rückseite an das Original erinnern soll, gibt es dafür natürlich eine Nachbildung.
Rückwand.jpg (Größe: 86,58 KB / Downloads: 259)
Danke an die Urheber für diese reizvolle Idee.
angeregt durch den anderen Katzenkopf-Thread habe ich mich die letzten paar Tage auch mit der Erstellung eines 3D-Modells in FreeCAD beschäftigt. Ziel war/ist, ein möglichst wirklichkeitsgetreues Modell zu erzeugen, das heisst insbesondere es sollte nicht nur flach sein . Ich bin noch nicht ganz fertig, aber es sieht meiner Meinung nach schon recht vielversprechend aus.
Da ich leider noch nie einen Katzenkopf in der Hand hatte, standen mir als Vorlage für die Modellierung nur die Bilder aus früheren Beiträgen zur Verfügung. Ich habe einfach mal angenommen, dass der Aussendurchmesser 10cm beträgt und dann versucht, die anderen Maße/Proportionen davon abzuleiten.
Angehängt findet ihr eine technische Zeichnung mit den aktuell verwendeten Maßen. Ich wäre dankbar, wenn sich jemand, der ein solches Teil besitzt, die Zeit nehmen könnte um die Maße zu nehmen und mir zuzusenden.
Hallo Bernd,
die H6=14,9 sind ca. 22. Du bist also noch zu flach.
H4 sind 6,6
H5 sind 9,0
H7 sind 14,5
W1 sind 20
W2 sind 8,8
W3 sind 13
W4 sind 27
W5 sind 113
D1 sind 132
D2 sind 68
D3 sind 21,5
dann kommt noch eine Schwierigkeit dazu. Die Wölbung nach oben ist nicht linear, sondern etwas geschwungen.
Meine Maße können etwas abweichen, an kaum ein Maß kommt man mit der Schieblehre richtig ran. Aber als Anhaltspunkt passt es bestimmt.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
Das Teil ist ja noch größer als ich dachte. Spielt aber eigentlich keine Rolle, es kommt ja in erster Linie auf die Proportionen an.
Dass die Wölbung nicht linear ist, hatte ich anhand der Bilder auch schon vermutet, aber dieses Detail hebe ich mir bis zuletzt auf.
Ich habe nur noch das Problem, dass ich es bisher nicht geschafft habe, das Loch einzufügen, so einfach das eigentlich zu sein scheint. Der Grund liegt wohl darin, dass sich die geschwungenen Flächen in FreeCAD nicht bearbeiten lassen. Aber auch in Blender ist es mir nach Import der STL-Datei nicht gelungen. Da muss man wohl mit der Bohrmaschine ran .
Ich kann auch gerne die STL-Datei hier einstellen. Ich war mir nur nicht sicher, ob solche Anhänge hier im Forum erlaubt/erwünscht sind. (Kann mich nicht erinnern, hier schon mal sowas gesehen zu haben.)
das sieht Spitze aus! Löcher in geschwungene Flächen geht auch in Freecad etc. Wenn Du mal nach Freecad Loch in geschwungene Fläche googelst, gibt es da auch Videos. Obwohl es hier auch einen einfacheren Weg gibt, als in den Videos.
Nachdem Du die Geschwungene Fläche fertig hast, wechselt Du in die Part Workbench. Hier erstellst du einen Zylinder und passt den im Durchmesser entsprechend an. Länge des Zylinders grob 2x Dicke des zu "bohrenden" Werkstücks. Den Zylinder verschiebst Du an die gewünschte Stelle und so, das er auf beiden Seiten aus dem Werkstück schaut. Jetzt das Werkstück markieren und erst dann den Zylinder. Dann oben auf schneidet zwei Formen klicken, und schon ist das Loch da.
ja genaus so läuft es auch in tinkercad. Die stl importieren, eine zylindrische Bohrung in den Körper schieben, und dann zu einem neuen Körper verschneiden. Nennt sich hier gruppieren.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
Sehr schick! Ich habe das STL mal in meinen Slicer gepackt: Der Prusa MK3s druckt das bei 0,2mm in unter 6 Stunden. Aber: 0,2mm ist hier doch eine Verschwendung. Bei dem Design sollte man schon feiner gehen, zumal weil die Oberfläche so sanft ansteigt. Mit variabler Layer-Höhe zwischen 0,07 und 0,30mm geslict kommt man bei wesentlich verbessertem Ergebnis auf knapp 8 Stunden - also nur wenig mehr.
Einzige, kleine Verbesserungsidee für das Modell: Die Kanten oben außenherum und auch die 4 Ecken sind recht scharfkantig. Denen würde eine leichte Rundung oder Phase vermutlich gut zu Gesicht stehen. Das ist jetzt aber wirklich schon Jammern auf höchstem Niveau! Schmirgelpapier tut's auch.
18.08.2021, 10:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2022, 21:18 von saarfranzose.)
Noch was als Anregung (ich bin ein absoluter Fan davon, beim Drucken nach Möglichkeit auf Supports zu verzichten oder diesen zu minimieren): Ist der Hohlraum unter im Modell wirklich in der Tiefe nötig? Der innere Teil beginnt ja bei ca. 3mm Höhe. Das muss sicher so bleiben. Wenn man ab hier aufwärts dann aber kein Hohlraum mehr bräuchte, dann könnte der Support ja hier auch schon aufhören und der mittlere Teil des Modells würde einmalig sauber per Bridging zugezogen. Wenn man also diesen Hohlraum ab 3mm aufwärts auffüllt, sollte sich die Druckbarkeit verbessern: Der notwendige Support wird wesentlich einfacher - und einfacher zu entfernen. Der Druckgeschwindigkeit sollte das auch zugute kommen.
Und falls sich unter dem Katzenkopf tatsächlich nichts befinden sollte, was den Platz braucht, dann könnte man auf Support IMO sogar ganz verzichten: Man muss die Formen lediglich vom Druckbett aus mit 45° oder etwas steiler konisch aufwachsen lassen. Diesen Überhang schaffen die Drucker und man muss schon genau hinsehen, dass da kein Hohlraum unter den 3mm ist. Bei den beiden Spitzen links und rechts würde auch nicht viel fehlen, sie ohne Support zu drucken.
18.08.2021, 10:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.08.2021, 10:53 von mageb.)
Das Herausschneiden des Zylinders klappt nicht, weil das STL leider geometrische Inkonsistenzen aufweist. Ich hab's gerade erfolglos mit OpenSCAD versucht, da wären das lediglich 4 Zeilen Code:
Ich denke man muss das STL erstmal durch einen der vielen STL-Reparatur-Onlinedienste laufen lassen und versuchen ob die es repariert kriegen. Die Reparatur in NetFabb hat bei mir nicht ausgereicht.
mit 20mm für das Loch bist du dicht dran, Markus. Gemessen sind es 22mm.
Ich hab in Cura die Mesh Tools installiert zum reparieren. FlashPrint macht es automatisch. Beides hat aber auch nicht ausgereicht.
Für den aktuellen Druck habe ich eine Tree-Struktur für den Support gewählt.
Damit du siehst wie der Hohlraum im Original belegt ist:
bei einem Modell wird sich hier bestimmt keine Skala drehen, eher ein Foto eingeklebt werden.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
Ok, mit dem was da drunter sein soll kriegt man das Modell nicht Support-frei.
Das war bzw. wird was sehr Schönes!
Und die STL-Datei kriege ich auch mit verschiedensten Mitteln nicht repariert. Da hat Wilhelm absolut recht: Immer an die Quell-Datei gehen, wenn's geht.
Uiuiui, so viele Rückmeldungen... Freut mich, dass es euch gefällt
Wie ich mittlerweile herausgefunden habe sind die geschwungenen Flächen gar nicht das Problem, sondern sich überdeckende Flächen. Das das Teil ja symmetrisch ist, habe ich der Einfachheit halber nur ein Viertel davon modelliert und dann an den X- und Y-Achsen gespiegelt. Leider entfernt FreeCAD dann nicht die vertikalen Verbindungsflächen zwischen den gespiegelten Abschnitten, die hier hervorgehoben sind:
Diese Flächen verursachen dann einerseits Inkonsitenzen in der exportierten STL-Datei (was aber normalerweise nicht so kritisch ist) und verhindern andererseits auch, dass das "Ausstanzen" des Loches funktioniert.
Für den "Fächer" konnte ich das mittlerweile beheben, indem ich zwischen den einzelnen Segmenten einen Abstand von 10µm eingefügt habe. Dann ist FreeCAD zufrieden und sehen kann man das ohnehin nicht. So sieht es jetzt aus:
Für den inneren Ring muss ich noch eine ähnliche Lösung finden. Das Problem ist (wie so oft in FreeCAD), dass schon die kleinste nachträgliche Änderung dazu führen kann, dass das Modell inkonsistent wird.
Hinsichtlich Support beim Drucken: Ich versuche auch wenn möglich immer ohne Support zu drucken. Aber ganz ohne Support kommt man in diesem Fall ja ohnehin kaum aus, von daher sollte es keine große Rolle spielen, ob der Innenraum nun gefüllt ist oder nicht. Abgesehen davon braucht man für die Supportstrukturen weniger Filament und der Druck geht im Allgemeinen auch schneller als bei ausgefüllte Objekten.