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Nordmende Ambassador 13
#1
Photo 
Hallo
Ich bin Dietmar aus Dorstadt, Landkreis Wolfenbüttel und habe ein kleines aber feines Privatmuseum auf 3x3 Meter und natürlich sind Exponate im gesamten Haus verteilt. Uhren aller Art und verschiedenste Unterhaltungselektronik, die ich euch gerne in den verschiedenen Kategorien vorstelle.

Das Highlight meiner Sammlung ist der Nordmende Ambassador 13 aus dem Jahre 1962 mit dem es eine besondere Geschichte gibt.

Ich habe exakt das gleiche Gerät 1984 auf dem Sperrmüll gefunden, auf einem Fahrradanhänger nach Hause gewuchtet und dort festgestellt, dass der noch funktionierte.  Bildröhre sehr schwach aber man konnte im abgedunkelten Raum damit gut gucken. 
(Mit dem Gerät habe ich das legendäre Live Aid Konzert geguckt   Smiley53)
Mehrere Umzüge hat das Gerät mitgemacht und am Ende hatte ich 2003 den dämlichen Einfall, das Gerät zu verkaufen. 
(Mein erster Verkauf bei Ebay) und ich habe es immer und immer wieder bereut.

Nun , da wir nun ein eigenes Haus haben und entsprechend Platz, hab ich mir überlegt, ich möchte wieder so ein Gerät haben. Im Februar 2022 entdeckte ich zufällig in Lengede genau diesen Ambassador 13 und holte ihn ab (Ironischerweise für die 30 Euro für die ich meinen damals verkauft habe)

Leider hat der Vorbesitzer den Fernseher einfach eingeschaltet und dabei ist der Zeilentrafo aufgeraucht. Ein Mitglied dieses Forums erkärte sich bereit, mir diesen Fernseher zu reparieren. Er hat einen neuen Zeilentrafo (König) und eine Kondensatorkur bekommen. Alle Röhren waren noch OK und mir wurde gesagt, das Gerät hat wohl nur sehr wenig Betriebsstunden.
Meine Macke ist nur, das ich den aus Angst er könnte wieder kaputt gehen, immer nur sehr kurz laufen habe.. Bisher maximal eine Stunde am Stück. 

(Ich überlasse es übrigens demjenigen der ihn repariert hat, ob der sich hier zu der Instandsetzung äußert, ich möchte seinen Namen ohne sein Einverständnis nicht nennen - auf jeden Fall bin ich ihm ewig dankbar...ohne Ihn hätte ich das nie hinbekommen.)

Das ungewöhnliche ist, das in diesen Nordmende Fernseher eine DDR Bildröhre verbaut ist, und zwar schon seit Jahren, gemessen an dem Staub der im Gerät war...vielleicht sogar von Anfang an ? Hat Nordmende auch DDR Bildröhren verwendet ?  Auf jeden Fall ist die Bildröhre in einem hervorragenden Zustand. 

Siehe auch Fotos.
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#2
Hallo Dietmar,
erst mal ein herzliches Willkommen in unserem Forum. Zu Deinen Fragen werden Dir sicher unsere Spezialisten helfen können.
Eine große Bitte: Lese Dir bitte unsere Regeln und Vorgehensweisen von unserem Forum sehr gut durch. Du findest alles Wichtige gleich am Anfang der Startseite. Das macht Vieles einfacher, wie z.B. Bilder in den Text einfügen. Werden Bilder nicht in den Text eingefügt, kann es passieren, daß sie irgendwann nicht mehr abrufbar sind. Ich habe das mal für Dich übernommen.
Ich wünsche Dir viel Spaß bei uns und viele Antworten auf Deine Fragen.
LG aus Schwerin, Holger
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#3
Hallo, Dietmar,

daß ab Werk eine Bildröhre aus DDR Produktion verbaut war, halte ich für höchst unwahrscheinlich.

Ich habe von 1978 bis 01/82 in Niedersachsen Radio-Fernsehtechniker gelernt, und habe eine Vielzahl von Fernsehgeräten repariert, auch Geräte, die damals schon ziemlich alt waren.

Und die waren ab Werk entweder mit Valvo, Telefunken, oder Siemens Röhren bestückt, wobei ich nicht weiß, ob Siemens die Röhren selbst gefertigt hat.

Bei kleinen Schirmgrößen für tragbare Geräte gab es auch Bildröhren aus Japan, und später tauchte dann noch ( bei Saba Farbfernsehern sehr unrühmlich ) Sylvania auf.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#4
Kann ab Werk eine WF Bildröhre sein oder ist bei einer späteren Reparatur verwendet worden. Der Produktionsbeginn der WF B59G1 oder G2 passt zum Modelljahr des Nordmende (beide Anfang der 60er) und S/W-Bildröhren wurden vom WF in größeren Mengen nach West-Deutschland exportiert. Genau kann man es nur sagen, wenn man das etwaige Produktionsdatum vom Nordmende und der Bildröhre ermitteln kann.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#5
Hallo und vielen Dank für die Stellungnahmen.

Das einzige was ich zum Produktionsdatum beitragen kann, ist ein Stempel der Tischlerei, die das Gehäuse gebaut hat.
Der trägt das Datum 16. August 1962 (Heinrich Prell Holzverarbeitungswerk Dissen)
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#6
Ich hab da mal ne Frage zur Emfangstechnik.

Der Fernseher ist mit einem Videorecorder verbunden, der fast 10 Meter entfernt im Nebenraum steht. Verbunden mit einem 90db Koaxialkabel.

Das Bild ist gut aber es ist ein Rauschen drauf (Schnee).

Frage 1:  Schnee normal beim Antennensignal eines Videorecorders bei ca 10 Meter Antennenkabel oder ist das Kabel defekt ?
Frage 2: Falls ersteres zutrifft: Macht ein Antennenverstärker zwischen Videorecorder und Ambassador Sinn ? Wenn ja, worauf muss ich achten bei der Suche nach einem passenden Antennenverstärker ?

Wenns keinen Sinn macht, lass ichs wie es ist...so oft gucke ich ja nicht mit dem Ambassador.
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#7
Hallo Dietmar,
hast du es mit einem anderen Kanal zwischen 35 und 37 im Band IV versucht? D.h. am Modulator des Videorecorders Kanal 35; 36; oder 37 einzustellen und am Fernseher nachzustellen, evtl. hilft das.
Auf dem kurzen Weg ist es bestimmt keine Dämpfung. Wichtig aber, jeder Koaxstecker muss sauber mit der Koax Seele in der Mitte und die äußere Metallhüllse sauber mit der Koax Abschirmung verbunden sein.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#8
Nabend,

die Kabellänge ist zwar ein Thema, sollte aber bei 10m eigentlich noch passen. Bei UHF kann sich da aber schon die Dämpfung bemerkbar machen, testen kann man das ja ganz einfach mit einem kurzen Antennen-Kabel, wenn das Bild damit rauschfrei ist, liegts entweder an der Länge oder ein Stecker ist nicht optimal montiert.

Natürlich kann es auch sein, daß die UHF-Eingangsstufe was abbekommen hat, das kam rel. häufig vor und zwar kann bei einem Blitzschlag ein leistungsstarker UHF-Impuls über alle Übertragungsglieder in den Tuner laufen und dein Eingangstransistor beschädigen, da kann man nichts gegen machen.

Die Sache mit der DDR-Bildröhre finde ich auch recht verwunderlich, aber nach 1990 hab ich gelernt, daß so ziemlich gefühlt "Alles" zu bestimmten zeiten exportiert wurde. Ich hab sogar gehört, daß Bundeswehr-Röhren (Empfängerröhren) aus DDR-Produktion gefunden wurden !! Das muß man sich mal überlegen, was das für ein Wahnsinn ist... Ob der Stempel auf der Röhre in der DDR aufgebracht wurde, ist leider nicht überliefert...

Ich könnte mir das vorstellen: Es gab vielleicht irgendwann mal einen erhöhten Bedarf oder die s/w-Bildröhrenproduktion war im Westen schon so weit runtergefahren... so daß man zu bestimmter Zeit mit DDR-Bildröhren als "Lückenfüller" aushalf. Die Qualität der WF-Röhren war sehr gut, warum also nicht ?

Ich würde mir über die Lebensdauer keinen Kopf machen ! Nur der Zeilentrafo ist ein Problem und wenn der durch einen neuen von KÖNIG ersetzt wurde, kann man davon ausgehen, daß dieser wieder viele Jahre halten wird.
Alle anderen Bauteile sind sehr weitgehend ersetzbar bzw. reparabel, auch von anderen Geräten (z.B. das Ablenksystem, das ja auch defekt werden kann).

Gruß Ingo
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#9
Nächste Woche habe ich bischen mehr Zeit dann werd ich mir das Antennenkabel nochmal genauer anschauen.  Werd den Videorecorder auch mal direkt mit dem kurzen 1,5 Meter Kabel anschließen, mal sehen ob das Bild dann besser ist. Vielen dank schonmal für die Stellungnahmen.

Der Videorecorder ist auf Kanal 36 eingestellt.

Falls übrigens jemand an so einen Nordmende Ambassador interessiert ist,  habe beim stöbern gestern bei Ebay Kleinanzeigen 2 Stück gefunden, einer davon in der Nähe von Hannover.  Ich mag dieses Modell... ich find es ist eins der schönsten Fernsehgeräte der frühen 60er Jahre.
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#10
Hallo Dietmar,

Wolfsburg ist ja nicht allzu weit weg. Da gibt es einen monatlichen Radiosammler-Stammtisch.
Der nächste Termin wäre Samstag, 17.12. ab 11:30 Uhr. Ort: Das alte Brauhaus in Fallersleben, wärst du eventuell interessiert vorbei zu schauen ?

Gruß

Roland
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#11
An dem Tag bin ich den ganzen Tag über unterwegs.  Vielleicht im nächsten Jahr.
Wir beide kennen uns..du hast mir mal vor Jahren im Kuba Museum bei einem Nordmende Farbfernseher bei der Suche nach einer kalten Lötstelle geholfen. Das Gerät läuft immer noch, ist aber nicht mehr in meinem Besitz

Was meinen Ambassador betrifft:
Das 10 Meter Antennenkabel was ich da grad liegen habe, ist mehrfach starkt geknickt und es sind schraubbare Antennenstecker dran. Habe es heute mit einem 7 Meter Antennenkabel mit werkseitig gegossenen Stecker probiert, das Bild ist wesentlich besser, das Kabel ist aber zu kurz.
Also fahre ich morgen in den Baumarkt und hole ein neues 10 Meter Antennenkabel von Schwaiger, 10 Meter 90db doppelt geschirmt, mit Ferritkernabschirmung an beiden Enden und mit gegossenen Steckern.. denke damit müsste es gehen. Ich habe von diesen Nachkauf Antennensteckern zum selber anbauen nie was gehalten, zumal man nur ein bischen ziehen muss und sie sind ab.

Das macht einen Heidenspaß mit dem Ambassador alte S/W Filme aus den 50er Jahren zu gucken.
Gemäß meinem Motto, das heutige aktuelle Fernsehen betreffend:
Lieber Klassiker aus der Flimmerkiste als Sch.... in HD  Smile
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#12
Nabend,

Dank für die Rückmeldung ! Ja, schlechte oder beschädigte Antennenkabel, das geht dann bei UHF nicht mehr so doll..

Die anschraubbaren Antennenstecker sind aber ziemlich robust, WENN sie ordnungsgemäß montiert sind ! Gerade die Zugentlastung ist sehr wichtig, man muß die äußere Hülle dazu mitverwenden, die muß mit 2 gegenüberliegenden Schnitten (ca. 7mm) entlang der Leitungsführung versehen werden, dann auffächern und gemeinsam mit der Abschirmung so montieren, daß beim Zusammenschrauben eine sehr beständige Zugentlastung entsteht. So montierte Stecker haben bei mir immer super gehalten, auch im harten Werkstatt-Einsatz.

Ich empfehle eher, 10m Meterware (SAT-Kabel mit halbwegs dickem Innenleiter) kaufen und die Stecker selbst montieren, man weiß nicht, was man für Qualität heutzutage im Baumarkt oder so bekommt, wobei SCHWAIGER schon sehr gut ist ! Zusätzliche Ferritabschirmungen sind aus meiner Sicht nicht erforderlich.

Gruß Ingo
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#13
Ich hab auch gedacht, weils ein Markenhersteller ist nehm ich das, no Name würde ich da nicht kaufen.
Das 7 Meter Kabel das ich heute zum testen genommen habe, ist von Hirschmann.
Die Ferritabschirmung ist heute anscheinend Standard... hab garkein anderes mehr gesehen auf der Webseite. Mal schauen, vielleicht sind im Baumarkt ja auch noch andere, die sie nicht auf der Webseite vorstellen
Die haben auch noch eins das wohl extrem abgeschirmt ist.. hat ein Metallgeflecht als Hülle und keinen weißen Kunststoffmantel und hat Metall Stecker.
Die sollen speziell für Kabelfernsehen sein und kosten 35 euro... denke mal das wäre zuviel des guten...besser dürfte das Bild vom Ambassador durch dieses spezielle Kabel nicht werden.
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#14
Zitat:Die sollen speziell für Kabelfernsehen sein und kosten 35 euro... denke mal das wäre zuviel des guten...

Hallo Dietmar 67,

Koaxialkabel für Kabelfernsehen müssen heute sehr gut abgeschirmt sein. Nachdem die „Klass-A“ für Koaxialkabel eingeführt wurde, kommen heute hinter dem „A“ noch ++. Die Frequenzen im Kabel-TV sind auch in der „Luft“ an andere Behörden / Funkdienste / Internet vergeben.

Damit es nicht zu Einstrahlungen =Ingress in das Anschluss-Kabel zum TV kommt, müssen diese Kabel sehr gut abgeschirmt sein. Gute Koaxialkabel haben heute 3-4 Fach-Abschirmung und ca. 120 dB Schirmungsmaß. Die Schwachpunkte waren die Stecker.

Anfang der 90 er kamen die einfachen „Aufdreh-Stecker“ auf. Danach wurde „gecrimpt“. Das reicht heute nicht mehr. Um 120 dB durchgehend zu erhalten, werden schon länger „Kompression-Stecker“ (Vollmetallstecker) verwendet.

Durch die 4 fach-Abschirmung ist es für den Laien nicht einfach eine 120 dB Verbindung herzustellen. Spezielle „Kompression-Stecker“ und die richtige Presszange dazu sind Voraussetzung!! Diese 120 dB Schirmungsmaß Kabel sind industriell hergestellt und haben eine Zertifizierung.

In deinem übertragenen Kanal 36 ist die „Klass-A“ ausreichend. Wenn trotzdem „Schnee=Grieß“ auf dem TV ist, kommt der Fehler von anderen Bauteilen / nicht richtig montierte Stecker!!.

Für eine Fehlersuche stehe ich gern zur Verfügung.

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#15
Das hatte ich gehofft, das das "normale" 90 db ausreicht... ist immerhin 20 Euro billiger ^^

Das alte Antennenkabel werde ich entsorgen
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