Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Lorenz MS1
#21
Hallo Marco,

Du merkst schon, meine Antwort kommt etwas zögerlich. Ja, der Goldsuper verwendet Zweiweggleichrichtung, der MS1 Einweggleichrichtung.

Wir reden hier von dem Teil eines Radios in dem im Schadensfall eines Wicklungskurzschlusses viel Leistung umgesetzt wird und in dem nicht fachgemäßes Eingreifen zu großem Schäden bis hin zu Bränden führen kann.

Wie Du ja selbst sagst und wie aus Deinen Kommentaren hervorgeht, bist Du Anfänger in diesem Metier. Daher rate ich Dir von weiteren Arbeiten am Netzteil ab. Vielleicht kennst du ja einen kompetenten Kollegen, der Dich vor Ort unterstützen kann, oder dem Du das Gerät zusenden kannst.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Zitieren
#22
Hallo Marco,

wenn Du den Aufwand treiben möchtest, mir das Chassis per Paketpost zuzusenden, könnte ich mich drum kümmern.

Allerdings bin ich derzeit mit verschiedenen Ehrenämtern stark beschäftigt und hätte vor Weihnachten keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.

Zu einem evtl. Paketversand noch folgende Tipps:
- Drehknöpfe und Skalenglas abbauen und sicher verwahren
- Röhren abziehen
- Ggf. muss auch die Ferritantenne geschützt werden!

Falls Du das tun möchtest, alles weitere dann per PN.


Viele Grüße

Martin
Zitieren
#23
Hallo zusammen,

vielen Dank an dich, Harald, für die ehrlichen Ratschläge. Mir sind die Gefahren und Risiken einer solchen Umbauaktion bewusst. Vor diesem Radio habe ich bereits vier Radios repariert, jedoch hauptsächlich Kondensatoren getauscht und einmal eine Röhrenfassung gewechselt. Einen Trafo habe ich bisher noch nie gewechselt, daher die vielen Fragen. Ich habe mich jetzt auch zusätzlich noch besser über dieses Thema informiert und werde den Umbau mit größter Sorgfalt durchführen, d.h. alles beschriften und kennzeichnen und hinterher mehrmals kontrollieren. Die Ersteinschaltung nach dem Umbau erfolgt natürlich wieder mit Vorschaltlampe und Trenntrafo.
Bezüglich des Trafos habe ich nochmal etwas gestöbert und nun einen aus einem Saba Lindau W5 genommen, dieser war auch deutlich günstiger, als das zuerst von mir genannte Exemplar (17,- Euro anstatt 60,- Euro).
In Martins Thread zum Schaub Adria 55 gibt es noch einen Link zu einem Thread im Forum hier, in dem der Umbau von Einweggleichrichtung zu Zweiweggleichrichtung beschrieben wird. Die EZ80 wird beibehalten und mit zwei Dioden 1N4007 kombiniert. Das möchte ich so bei mir auch nachrüsten, um den Trafo etwas zu entlasten.
Vielen Dank auch an dich, Martin, für das Hilfsangebot, das ist nicht selbstverständlich. Bei Versand eines Radios bin ich aber immer etwas vorsichtig, da die verschiedenen Paketdienste ja alle nicht für einen sorgsamen Umgang mit Paketen bekannt sind.
Sollte ich während des Trafoumbaus merken, dass dieser doch meine Fähigkeiten übersteigt, würde ich mich nochmals melden.

Vielen Dank und viele Grüße

Marco
Zitieren
#24
Hallo Marco,

durch den Umbau auf Vollwellengleichrichtung (Brückenschaltung: EZ80 mit getrennt betriebenen Systemen zuzüglich zwei weitere Dioden) wird die Ausgangsspannung am Kondensator etwas höher sein und die Stromaufnahme des Geräts ist dann auch etwas höher. Trotzdem wird der Trafo dadurch schon ein wenig thermisch entlastet.

Je nach Spannung am Kondensator nach dem Umbau kann es sinnvoll sein, in Reihe zur Sekundärwicklung einen Widerstand einzufügen, um die Spannung am Kondensator wieder auf den Sollwert zu senken. Das hängt besonders von den Eigenschaften des Ersatztrafos ab. Vielleicht siehst du beim Umbau einen möglichen Platz für einen zusätzlichen Widerstand (ca. 5 W).

Bei gleicher Spannung am Kondensator nach dem Umbau auf Vollwellengleichrichtung wird ein Trafo mit gleichen Eigenschaften nach meiner Abschätzung etwa 20 % weniger Wärmeleistung erzeugen.

Ich gehe davon aus, du wirst den Umbau sorgfältig dokumentieren und durchführen.

Viel Erfolg

Bernhard
Zitieren
#25
Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Hinweis.

Ich werde dann die Spannung am Kondensator überprüfen und ggf. mit einem entsprechenden Hochlastwiderstand anpassen.

Viele Grüße

Marco
Zitieren
#26
(08.12.2022, 10:51)Zitat: radioljub01, Beitrag #21 schrieb: ...Wie Du ja selbst sagst und wie aus Deinen Kommentaren hervorgeht, bist Du Anfänger in diesem Metier. Daher rate ich Dir von weiteren Arbeiten am Netzteil ab. Vielleicht kennst du ja einen kompetenten Kollegen, der Dich vor Ort unterstützen kann, oder dem Du das Gerät zusenden kannst.


@ Anton,
Wo bleibt dein "Einsatz" so wie hier in Beitrag #12?:

(07.12.2022, 20:33)Zitat: anton schrieb: ...Macht es doch einfach mal nicht so kompliziert, hier fängt schon wieder die Zerrederei an, die absolut überflüssig ist!

Oder misst du hier im Forum als Moderator etwa mit zweierlei Maß?
Das wäre doch wohl unschön...?


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
Zitieren
#27
Fall Du mich mit "Moderator" meinst, stehst Du wohl auf der Leitung. Ich bin schon lange kein Moderator und Admin mehr im Forum, einfach nur User, weiter nix und als Solcher kann ich auch einfach mal meine Klappe halten und nichts schreiben.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#28
Hallo zusammen,

es hat leider etwas länger gedauert, aber der Trafotausch ist nun erfolgreich abgeschlossen.
Verbaut wurde jetzt ein Trafo aus einem Saba Lindau W5.
In diesem Zuge habe ich dann auch auf die Zweiwegebrückengleichrichtung unter Beibehaltung der EZ80 umgebaut, wie hier beschrieben: Umbau Einweggleichrichter
Als Dioden kamen zwei 1N4007 zum Einsatz.
Da Martin an seinem Schaub Adria 55 mit Brumm-Modulation zu kämpfen hatte, wurde dort der Einbau von Kerkos parallel zu den Diodenstrecken empfohlen.
So sind jetzt vier Kerkos mit je 10nF verbaut, jeweils eine parallel zu jeder 1N4007 und jeweils eine zwischen Kathode und den zwei Anoden der EZ80.

Hier der Umbau in Bildern:

Der alte Trafo:

   

ausgebaut:

   

und hier der neue Trafo, zur Befestigung wurden noch vier Fixierungsstreifen sowie ein Haltewinkel angefertigt. Am Chassis musste eine Bohrung zu einem Langloch erweitert werden:

   

Nach dem Umbau vorsichtig am Trenntrafo hochgefahren, dabei immer die Spannung an Lade- und Siebelko im Auge behalten.
Bei 220 V am Trenntrafo habe ich dann an Lade- und Siebelko 275 V bzw. 207 V gemessen. Die Sollwerte laut Schaltplan sind 270 V bzw. 205 V. Die Heizspannung beträgt 6,5 V.
Die Gesamtstromaufnahme ist etwa 250 mA bzw. 53 W (Soll: 55 W)
Ich denke, das ist so in Ordnung.
Der Siebwiderstand R45 sah auch nicht mehr so vertrauenserweckend aus, daher habe ich ihn gegen einen Zementwiderstand getauscht.
Im Keller werden nun sogar schon mit einem Stück Kabel als Antenne einige Sender auf UKW empfangen  Smile
Dann kann es jetzt also mit dem Tauschen der Kondensatoren weitergehen...
Zitieren
#29
Ja SUPER, das sieht doch schon mal gut aus!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Zitieren
#30
Hallo zusammen,

der Kondensatortausch ist abgeschlossen, sämtliche Papierkondensatoren und Elkos sind ersetzt.
Ich habe dann im Anschluss noch alle im Schaltplan angegebenen Spannungen überprüft.
Diese passen soweit alle, bis auf eine  Confused
An Pin 1 (g2+g4) der ECH81 sollen laut Schaltplan 90 V anliegen. Bei mir liegen dort etwa 170 V an, das ist natürlich deutlich zu hoch.
Ich habe dann im Schaltplan gesehen, dass vor R7 eine Spannungsangabe mit 200 V steht. Also mal vor R7 gemessen, dort lagen dann 190 V an, das passt.
Den R7 habe ich dann ausgebaut und nachgemessen, war mit 30kOhm noch absolut werthaltig. Trotzdem mal ausgetauscht, man weiß ja nie. Das hatte leider keinen Einfluss, an Pin 1 immer noch 170 V. Probeweise habe ich dann mal mehrere ECH81 ausprobiert, die 170 V blieben unverändert.
Positiver Nebeneffekt war, dass durch den Tausch der ECH81 gegen eine gute gebrauchte, die Spannung am (getauschten) Ratioelko von -2,5 V auf etwa -8,0 V anstieg. Da das Radio momentan im Keller steht und der Empfang dort eher schlecht ist, ist das wohl in Ordnung. Trotz der eher schlechten Empfangs kann ich im Keller meinen Lieblingssender recht gut empfangen, der Klang ist relativ gut.
Habt ihr eventuell noch eine Idee, was die zu hohe Spannung an Pin 1 der ECH81 verursacht?

Vielen Dank und viele Grüße

Marco
Zitieren
#31
Hallo Marco,

die vermeintlich zu hohe Spannung an der ECH81 erklärt sich durch das Messgerät, welches seinerzeit verwendet wurde!

Im Schaltplan steht für das Messgerät sinngemäß vermerkt '833 Ohm/V, Messbereich 300V'.
Das ergibt einen Eingangswiderstand von rund 250 Kiloohm!

Unsere modernen Multimeter haben wensentlich höhere Eingangswiderstände.

Und mit 250 Kiloohm wird der Spannungsteiler schon ganz schön belastet.

Du kannst das simulieren, in dem Du mal einen 270 Kiloohm-Widerstand parallel zu einem Digitalmultimeter schaltest.


Viele Grüße

Martin
Zitieren
#32
Hallo Martin,

angeregt durch deinen Hinweis, habe ich die Messung nochmals durchgeführt, diesmal jedoch mit einem historisch korrekten Messgerät, das ich vor Längerem einmal gekauft hatte.
Hier ein  paar Bilder, es ist ein Multavi 5 von Hartmann & Braun, Baujahr 1955:

   

   

Gemessen habe ich in der Stellung "300 V Gleichstrom", in der das Gerät einen Eigenwiderstand von 200 kOhm hat.

Leider habe ich auch mit diesem Messgerät die gleiche Spannung von 170 V an Pin 1 der ECH81 gemessen.

Auch Messungen an anderen Prüfpunkten ergaben nahezu die gleichen Werte wie mit dem Digitalmultimeter .

Alle anderen Spannungen am Radio sind im Rahmen.

Viele Grüße Marco
Zitieren
#33
Hallo Marco,
mbMn könnte es auch an der Kathodenkombination der ECH81 liegen, schaue sie dir deshalb malm an, besonders den R 13= 200 Ohm.
Auch die Strommmessung am g2, könnte weiterführen, hier sollten wohl 3 - 4 mA fließen und das werden an deinem gerät wohl weniger sein.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#34
Hallo Harry,

ich habe gerade R13 und auch R5 (weil in der Nähe) überprüft, beide absolut maßhaltig.
Zum Strom an g2: an R7 messe ich einen Spannungsabfall von 20V, das ergibt dann mit den 30kOhm einen Strom von etwa 0,7mA, also deutlich zu wenig, wie bereits von dir vermutet.

Viele Grüße Marco
Zitieren
#35
Moin Marco,
dann denke ich, das es nur noch die Röhre selbst sein kann, falls es keine, mittels Röhrenprüfgerät geprüfte ist.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#36
Hallo Harry,

ich habe gerade nochmal mehrere verschiedene ECH81 ausprobiert.
Diese wurden alle getestet auf dem Röhrenmessgerät, mit Werten im Heptodenteil zwischen 73 und 105 %.

Die 170 V am Pin 1 blieben bei allen Exemplaren nahezu gleich.

Interessehalber habe ich dann mal noch die Ratiospannung am C55 gemessen. Mit der original im Gerät verbauten ECH81 von Lorenz (getestet mit 73 %) hatte ich eine Ratiospannung von ca. -30 V. Im Keller ist das in Ordnung, denke ich. Auch der recht gute Empfang spricht dafür.

Meine Frage wäre nun, ob ich diese hohe Spannung an Pin 1 der ECH81 auch lassen kann oder ob diese auf Dauer die Röhre schädigt?
Das Radio funktioniert ja einwandfrei.

Viele Grüße Marco
Zitieren
#37
....schaden wird die erhöhte Spannung mbMn nicht. somit würde ich das so lassen....
Schade nur das unsere geschätzten Berufenen sich hier zu, bislang noch nicht gemeldet haben.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#38
Ja, das ist in der Tat etwas kniffelig. Wenn am Schirmgitter eine zu hohe Spannung liegt, die Oberspannung von 200 V aber stimmt und der Widerstand R7 mit 30 KOhm ebenfalls stimmt, gibt es ja schon nicht mehr so viele Möglichkeiten.

(1) Entweder liegt im Strompfad nicht nur der 30 KOhm Widerstand, sondern ein anderer parallel zu ihm, der den Gesamtwiderstand verringert oder
(2) es liegt tatsächlich nur der 30 KOhm Widerstand vor dem Schirmgitter, aber die Röhre zieht zu wenig Schirmgitterstrom.

   

zu 1. Der Kondensator C21 (10 nF) hat zu hohen Leckstrom und zieht das Potential am Schirmgitter in Richtung Anodenspannung. Über den 1 KOHm Widerstand R8 in der Anodenleitung fallen ja nur 5 V ab. Der 1 KOhm Widerstand liegt also mehr oder weniger parallel zu den 30 KOhm und über diese Parallelschaltung fällt natürlich weniger Spannung ab.

zu 2: Wenn der rot eingekreiste Schaltkontakt nicht richtig schließt, wandert das Steuergitterpotential der ECH81 durch den Gitteranlaufstrom in negativer Richtung und die Röhre wird heruntergefahren. Ob das der Fehler ist, kann man leicht dadurch feststellen, dass man das Steuergitter direkt auf Masse legt und dann die Schirmgitterspannung misst.

noch zu 2: Etwas an der Kathodenkombination (R13 / C35) oder am Steuergitter Ableitwiderstand R5 = 50 KOhm des Triodensystems der ECH81 stimmt nicht.

noch zu 2: Die Kelchfeder der Röhrenfassung der ECH81 ist korrodiert, wodurch ein hochohmiger Widerstand in Reihe zu R7 = 30 KOhm Widerstand liegt.

Sind ja eigentlich nicht so viele Punkte die man überprüfen muss.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Zitieren
#39
Hallo Harald,

vielen Dank für die vielen Lösungsansätze  Smile

Ich werde das alles nach und nach überprüfen.

Zwei Fragen noch:

R13 und R5 habe ich gerade nochmal überprüft, die sind aber absolut maßhaltig. Oder kann sich das unter Last verändern?

C21 und C35 sind beides Röhrenkondensatoren, können die auch anfällig für Leckströme sein so wie die Papierkondensatoren?

Viele Grüße Marco
Zitieren
#40
Hallo Marco,
ich denke nicht, dass sich die Widerstandswerte von R5 und R13 im Betrieb ändern.

Es kommt zwar selten vor, aber auch Röhrchenkondensatoren können defekt sein.

Bei dem Kathodenkondensator C35 halte ich das für wenig wahrscheinlich. Ein Schluss würde die Kathode näher an Masse legen, also den Strom durch die Röhre vergrößern.

C21 liegt an hoher Spannung und da könnte ich mir einen Defekt schon eher vorstellen. Einfach mal einseitig ablöten und schauen, was die Schirmgitterspannung macht.

Wenn man die Röhrenstifte ein wenig mit Schleifpapier anrauht, und die Röhre ein paarmal hineinsteckt und herauszieht, kann man die Kelchfedern in der Röhrenfassung reinigen. Bitte kein Kontaktmittel hineinsprühen!!! Das gibt Leitbrücken.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Zitieren


Gehe zu: