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ZK120T - mein Jugendweihegerät
#1
Hallo zusammen,

der Threadname stimmt nur zum Teil. Ich habe mir tatsächlich vom Jugendweihegeld im Jahre 1974 mein erstes neues Tonbandgerät gekauft (nach gebrauchten Tonmeister, Smaragd und AIDAS (russ.)). Vier Jahre später habe ich es gegen einen Radiorekorder Anett getauscht, den ich auch nicht mehr besitze.

Vor einiger Zeit habe ich nun wieder ein optisch sehr gut erhaltenes ZK120T geschenkt bekommen und bin dabei, es aufzuarbeiten. Mechanisch läuft alles aber dem Kombikopf sieht und hört man sein Alter und die schlechte Abriebfestigkeit leider deutlich an.
Meine erste Frage lautet deshalb: Kennt jemand eine Quelle für einen solchen Kopf (am liebsten neu aus altem Lagerbestand) - habe leider keine genaue Bezeichnung für ihn - oder hat einen Tip für ein Äquivalent, das mit mäßigem Aufwand mechanisch reinpaßt? Die elektronische Anpassung traue ich mir durchaus zu.

Ich werde in den nächsten Tagen ein paar Fotos hier einstellen. Gestern habe ich die beiden Riemen neu bekommen und werde sie in den nächsten Tagen wechseln.

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#2
Hallo Ingo,

wenn ich wüßte, wie die aussehen. Ich hatte da mal was geschlachtet - aber ob da noch welche drin waren, oder die besser sind als deiner ????

Die ZK120 habe ich sowieso für dumpfe Aufnahmen in Erinnerung.

Viele Grüße
Bernd
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#3
Hallo Bernd,
dumpf ist relativ, es geht nicht über 10 kHz. Was aber für einfache Aufnahmen z.B. MW reichte.
Trotzdem sollte man den Kopf ordentlich einstellen, der Unterschied ist merkbar.
Wenn alles in Ordnung ist, sollte man das Klangpoti untersuchen. Nicht das das mehr auf "dumpf" stecken geblieben ist....

Gruß Klaus

Nachtrag: nach Datenblatt soll es bis 12,5 kHz gehen.
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#4
Hallo zusammen,
wenn ich mich richtig erinnere, ist der Ton- und Löschkopf Halbspur. Es gab da mal ne ganze Reihe von "Müllköpfen". Die Begründung liegt darin, daß sich die Köpfe rel. schnell eingeschliffen haben und sich dadurch der Kopfspalt extrem vergrößert hat. Das hat zur Folge, daß  keine schmalen Signalnadeln auf dem Band magnetisiert wurden und beim Abspielen ebenso nur breite Signale vom Band gelesen wurden. Tlw. wurden auch (durch Ungleichlauf) 2 Halbnadeln vom Kopf gelesen.

Dieses Problem habe ich damals beim Uran von Unitra auch gehabt. Ich habe mir damals einen 1/4-Sputonkopf und passenden Löschkopf rangeschachert und das Gerät umgebaut. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Einerseits sind die Köpfe nicht so schnell eingeschliffen; ich habe mehr Höhen rausbekommen und andererseits (und das war ein Riesenvorteil) konnte ich durch eine Umschaltung das Doppelte an Musik aus dem Bandmaterial rausholen. Natürlich musste die Vormagnetisierung und Löschspannung neu angepasst werden, aber das hat sich echt gelohnt. 

Nun könnte man versuchen für den ZK120 neue Köpfe zu besorgen (ich sehe die Tage auch mal nach), oder sich für 1/4-Spurköpfe entscheiden. Allerdings muß dann auf die Aufteilung der Spuren geachtet werden, wenn noch alte Bänder mit normaler 1/2-Spuraufnahmen vorhanden sind. Es gib da "1010 und 1100" Köpfe. Beide sind auch stereotauglich. 

Ein weiterer Punkt ist die Bandlaufgeschwindigkeit. Nicht jede Geschwindigkeit führt zu einer klanglichen Verbesserung. Das könnte mit einem regelbarem FU empirisch ermittelt werden (das Thema war ja erst kürzlich im Forum). 
Über die Klangregelung lässt sich sicher auch noch was rausholen, wird aber nicht allzu viel sein. 
Aber Ingo, lass uns erst mal abwarten, ob noch von irgendwo ein neuer Tonkopf kommt. Wenn möglich, bitte mal ein Bild mit Maßen einstellen (wäre einfacher für uns).
Wünsche Dir aber schon mal gutes Gelingen und angenehme Feiertage.
LG aus Schwerin, Holger
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#5
Das Problem ist aber schon Jahrzehnte bekannt, das die Tonköpfe nicht allzu viel getaugt haben. Waren schon immer schnell verschlissen. Ja gut, damals wurde ja sehr viel mit dem Tonband gearbeitet, gab ja nichts anderes.
Bei Tesla Geräten war es ähnlich, schneller verschleiß bei zu viel Benutzung.
das Problem bei den ZK Köpfen ist, das dort zwei kleine Gewinde im Kopf drin sind um den auf eine Platte zu schrauben.
Das was finden was passt ist schwierig, ich meine nicht unmöglich einen anderen zu befestigen.
Ich habe selbst 3 dieser Geräte bei mir, alle haben verschlissene Köpfe.
Leider findet man keine Bezeichnung auf den Tonköpfen, so das man gezielt danach suchen kann.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#6
Hallo Holger,
mit Unitra Uran, meinst du sicherlich den Tesla Uran, denn der Unitra Uran ist ein TV
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#7
Upps, das kam doppelt....
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#8
Hallo zusammen,

ich schreibe nach Weihnachten einen kleinen Reparaturbericht auch mit Fotos vom Kopf. Er heißt übrigens U12-7, die Bezeichnung ist auf seiner Rückseite zu lesen.
Ich habe erstmal Ersatz in Form eines gebrauchten Kombikopfes eines nahezu baugleichen Grundig TK126. Damit habe ich einen Über-Band-Frequenzgang von ca. 31,5 Hz bis 13 kHz (Abweichung <3 dB) . Ein entsprechendes Diagramm kann ich auch darstellen. Über einen neuen Originalkopf würde ich mich noch immer freuen aber erstmal geht das so.

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#9
Hallo,
was hier noch interessant wäre, hat das ZK120 (Röhre) und das ZK120T (Transistor) den gleichen Tonkopf ?
Gruß Klaus
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#10
......das wohl nicht, weil die Eingangswiderstände zu verschieden sind. Das jedenfalls ist meine Meinung dazu. Unsere geehrten Fachleute aber werden es bestimmt richten, was nicht nur ich mir wünschen würde.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#11
Ja Harry,
Du hast Recht>>Tesla (tragbares Spulentonbandgerät). War ein tolles Teil (hätte ich gerne wieder) und lohnenswert, es auf 1/4-Spur umzurüsten. 
Aber warten wir mal ab, was Ingo uns da berichten wird. Evtl. kann uns Gerald (SNZGL) noch was dazu sagen. 
LG aus Schwerin, Holger
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#12
Meines Wissens musste am ZK120 der Entzerrerverstärker modifiziert werden, um mit ORWO-Bändern den guten Klang zu erzielen
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#13
Hallo


Zitat:was hier noch interessant wäre, hat das ZK120 (Röhre) und das ZK120T (Transistor) den gleichen Tonkopf ?

NEIN , der Tonkopf ist vom ZK120 ( Röhre ) hochohmiger .

Falls die Aufnahmen mit ORWO Bändern etwas dumpfer klingen, erst mal die Vormagnetisierungdes Tonkopfes, bei der Aufnahme, etwas verringern.

MfG. Dietmar
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#14
Hallo !

Auf Grund des Beitrages zum ZK120 habe ich mich mal wieder mit dem Gerät beschäftigt.
Hier die Bezeichnungen auf der Rückseite der Tonköpfe:
U12-5, ZK120 (Röhren) 500Ohm gemessen,
U12-7, ZK120T (Transistoren) 300Ohm gemessen.

Eine rep. Anleitung zum Grundig TK120, was ähnlich wie das ZK120 ist befindet sich im .radiomuseum.org.

Wünsche Allen ein schönes und friedliches neues Jahr

Gruß Helmut34
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#15
Hallo zusammen,

 

wie versprochen kommen hier ein paar Fotos und ein kleiner Reparaturbericht:

Ich habe das Gerät zunächst komplett gereinigt. Insbesondere die Lager der Schwungmasse/Capstanwelle waren trocken und schmutzig.

Beide Antriebsriemen waren ausgeleiert und hatten die Form ihrer jahrelangen letzten Position eingenommen. Die Andruckrolle wurde zuerst mit Alkohol (Isopropanol) gereinigt, dann mit 1000-er Polierpapier abgezogen und nach Serviceanleitung justiert.

   

Der Kopf (U12-7) bereitete mir tatsächlich die meisten Probleme. Während bei der Erstinbetriebnahme noch ein dumpfes mäßig lautes Signal im Wiedergabebetrieb zu hören war, setzte dieses immer öfter aus und wich lautem Brummen. Als Ursache stellte sich ein Bruch der Litze, die aus dem Kopf kommt, heraus und zwar direkt an der Stelle, wo sie den Kopf verläßt. Drückte man die Litze gegen den Kopf, so war manchmal noch eine Verbindung erreichbar, manchmal nicht mehr.

Auf der Suche nach passendem Ersatz habe ich dann zwei ausgebaute Kopfbrücken einmal vom ZK120T und einmal vom Grundig TK126 bei Ebay erworben. Der Kopf des TK126, welcher mechanisch und offensichtlich auch elektrisch perfekt paßte, wurde schließlich eingebaut.

   

Blick auf die aktuelle Kopfbrücke mit dem TK126-Kopf



   

Der TK126-Kopf zeigt einen gleichmäßigen Einschliff und sieht auch sonst noch sehr gut aus.



Bei der Beurteilung des Frequenzganges fiel die noch immer nicht befriedigende Höhenwiedergabe auf. Deshalb habe ich zunächst die im Schaltplan (s.u.) angegebene Änderung vorgenommen (zusätzlich 4,7nF vom Lötpunkt R21/R23/C11 gegen Masse). Anschließend habe ich noch einen 560 pF Kondensator am Kopf gegen Masse gelötet, der nur bei Wiedergabe parallel zum Kopf liegt und mit der Kopfinduktivität einen Parallelschwingkreis bei etwa 14 kHz bildet.

   

Schaltbild mit Korrekturen



   

Blick auf die Kopfbrücke mit eingelötetem Zusatzkondensator 560pF

Im folgenden ist der Über-Band-Frequenzgang gemessen bei ca. -20dB unter Vollaussteuerung mit dem ORWO-Band Typ 122 LN (360m).
   

Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sowohl die mechanischen als auch die elektrischen Funktionen sind voll gegeben und das Gerät klingt für ein 40 Jahre altes Tonbandgerät der unteren Preisklasse ziemlich gut.

Abschließend noch zwei Grafiken, die bei der Einstellung der Vormagnetisierungsspannung entstanden:
   
   

Viele Grüße und allen noch ein gesundes und friedliches neues Jahr

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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