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Rema 2072 HF Stereo
#1
Hallo man alle im Forum,

in meinem Besitz befindet sich auch ein Rema 2072 HF Stereo Empfänger mit den dazugehörigen Lautsprecherboxen. Voriges Jahr habe ich auf der Suche nach einem Rema 2072 ein Video auf Youtube entdeckt wo ein Rema 2072 auf einen Stereodecoder SD 2.5 oder SD 2.7 umgearbeitet wurde. Ich habe mich dann entschlossen meinen Rema ebenfalls umzurüsten.

Die Variante, das der SD2.7 fest verschraubt im Gerät mit einem ebenfalls eingebauten 12 bis 14 Volt Netzteil ist, hat mir nicht gefallen. Habe mich dann dazu entschlossen den ganzen Aufbau ebenfalls steckbar- wie der Original STD4 zu machen. Aus einer Lochrasterplatine habe ich mit die Leiterplatte des des STD 4 in Originalgröße gefertigt und für die Anschlüsse der Messersteckleiste und der LED mit Lötnägeln versehen. Die Original Messersteckleiste habe ich aus einem Schlachtrecorder R 4100 genommen.

Im Internet bin ich auf eine Seite gekommen- funkhiller.de wo alle in der DDR gefertigten Stereodecoder beschrieben sind auch mit Schaltbild. Ich habe mich entschlossen ,den SD2.5 auf die kleine Platine aufzubauen. Bauzeit ca.2 Tage mit Funktionsprobe in einem anderen Gerät. 

Knackpunkt des ganzen ist die Stromversorgung des SD2.5 aus dem Rema. Hier liegen +200 Volt Anodenspannung an. Benötigt werden aber nur 12 bis 14 Volt. Die Spannung muss mit einem Vorwiderstand auf auf die Größe dezimiert werden. Hierzu ist die Gesamtstromaufnahme des Decoders zu messen, bei mir lag sie bei ca.15 mA ohne LED. Danach habe ich den Vorwiderstand berechnet- theoretisch- die Praxis sieht aber anders aus, da deckte sich der Wert überhaupt nicht.

Am Ende ist ein Widerstand von 6,8 Kohm 4 Watt rausgekommen, der mit auf die Platine gelötet ist. Als LED für das Fensterchen HF habe ich eine LED aus einer Solarbalkonleuchte genommen, weil die nur ein Bruchteil, also sehr wenige mA aufnimmt ( ca.4mA). Das ist ganz wichtig für den Vorwiderstand sowohl auf der Platine wie auch im Gerät selber, weil die sonst abrauchen. Herkömmliche LED"s sind wegen ihrer im Vergleich zu hohen Stromaufnahme ungeeignet. Im Ergebnis hat sich eine Spannung so um die 12 Volt eingestellt.

Blieb nur noch das Fenster HF. Die EM 84 habe ich herausgezogen und statt dessen auf ein schmalen Streifen Lochrasterplatine die LED ( die ich mit grünen Tauchlack getaucht habe) und den Vorwiderstand für die LED aufzulöten. Das Ganze habe ich auf einen Blindsteckröhrensockel mit zwei Komponentenkleber auf den Stecksockel geklebt. Ausgerichtet fertig.

Die ganze Änderung lässt sich in 4 Schritten wieder in den Originalzustand zurückversetzen. SD raus, STD 4 wieder rein, LED rausziehen und EM 84 wieder rein. Das Ganze dauert ca. 4 Minuten und das Gerät ist wieder im Originalzustand.

Im Ergebnis hat sich der Umbau sehr gelohnt, höhere Empfindlichkeit, weniger Rauschen und Schaltschwelle bei weniger starken Sendern, aber in Stereoqualität. Für alle die einen Rema 2072 haben, kann ich es nur empfehlen.

Viele Grüße Rembrandt
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#2
Hallo Rembrandt,
ich bin im Besitz eines seltenen Rema 2072  von 1969! in welchem schon ein SD 2 verbaut ist.Vermutlich wurden die damals neuen Stereodecoder  aus der Nullserie den Radioherstellern
zum testen in ihren Geräten überlassen.Für den Einbau in den zu der Zeit eigentlich schon abgekündigten Rema 2072 hat sich Rema einige bemerkenswerten Lösungen einfallen lassen:
Der Dekoder wurde senkrecht längs der beiden Endstufenplatinen an deren Wärmeschutzblech befestigt , damit sind die Abgleichkerne der ZF-Platine weiterhin zugänglich.
Zur Spannungsversorgung wurde eine kleine Pertinaxplatine mit Spannungsverdopplung aus der Heizspannung und Z-Diodenstabilisierung in der Nähe der Ferritantenne an vorhandenen Schraublöchern des Chassis befestigt.Zur Stereoanzeige wurde eine Telefonstecklampe 12 Volt/50 mA auf einen Röhrensockel montiert und mit einem rötlich durchscheinenden Plaströhrchen abgedeckt.Der Glühfaden der Lampe befindet sich genau hinter dem HF-Schriftzug der Skala.In dem Röhrchen befinden sich weiterhin noch eine Einweggleichrichterdiode SY 200 (damals ganz neu auf dem Markt) und ein kleiner Ladekondensator welcher wiederum aus der Heizspannung ca 8 Volt für die Lampe bereitstellt.Die Anzeigehelligkeit ist damit vergleichbar einer neuen EM84, nur eben orangefarbig.An der Fassung der Stereoanzeigeröhre wurde nichts verändert, einfach nur umstecken!
Clever, durch die getrennte Erzeugung von Dekoderbetriebsspannung und Anzeigespannung kommt es zu keinerlei Knack-oder Ploppgeräuschen beim umschalten zwischen Mono und Stereo.
Diese Lösung ist natürlich auch für einen Dekoder mit A290 verwendbar und m.E.schöner als die plumpe Variante mit Vorwiderstand an der Anodenspannung.
Ich persönlich bevorzuge die alten Spulendekoder mit zusätzlichen hochwertigem MPX-Filter denn sie machen deutlich bessere Kanaltrennung bei ordentlichem rauschfreien Empfang, Bei schwachem Empfang ist allerdings der Schaltkreisdekoder besser.
Bilder des Gerätes zur besseren Vorstellung der Lösung mach ich am Wochenende und stell sie dann noch hier ein.
Gruß von Gert
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#3
Guten Morgen Gertsae,

interessante Beschreibung deines Rema 2072. Davon habe ich noch nie gehört und auch Schaltpläne habe ich in der Form noch nie gesehen. Mein Rema ist von 1967 noch mit den alten Antennenbuchsen für Bananenstecker. Standardmäßig war seinerzeit der STD 4 verbaut, der meiner Meinung nur für Ortsnahe UKW Sender gute Ergebnisse für Stereo bringt.. Du hast vieleicht Recht, das mit der Betriebsspannungsgewinnung für den SD 2.5 ist vieleicht nicht das gelbe vom Ei, ich wollte aber im Gerät nichts groß verändern wie bohren und Platinen einsetzen.  Ein Rückbau auf Original ist nach dem Youtube Video über den Rema 2072 nicht mehr möglich. Das wollte ich nicht. Ich habe es als Anregung genommen.

Der Stereodecoder ist mit einem A290 aufgebaut, der ist sehr empfindlich und die kleine Transistorstufe mit SC 239D sorgt für ein kräftiges Ausgangssignal. Ich habe den Decoder auch mit einem MP 1310P ausprobiert, da ist aber die Gesamtstromaufnahme gestiegen um 4mA und die Vorwiderstände wie auf der Platine und im Gerät wurden heiß., habe wieder den A290 eingesetzt, alles wieder im grünen Bereich. Die ganze Sache funktioniert seit ca. 1 Jahr störungsfrei bei mir. Auch ein Ploppen bei der Umschaltung von Stereo auf Mono sowie bei der Sendersuche habe ich nicht und ich kann mehr Sender in Stereoqualität empfangen als vorher.

Eine Anmerkung in eigener Sache aber aber ist subjektiv, der Klang der beiden Originallautsprecherboxen ist mittelmäßig, hat mir nie so recht gefallen. Habe die Endstufen mit EL 84 dahingehend verändert , das ich den Kathodenwiderstand auf 160 Ohm und den Kathodenelko auf 470 uf verändert habe. Im Ergebnis besserer Klang der kleinen Boxen, kann man machen muss man aber nicht.
Wie schon bemerkt, ist subjektiv. 

Viele Grüße Rolf alias Rembrandt
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#4
Die Endstufen des 2072 können "aufgebohrt" werden indem die Übertragerwicklungen umgelötet werden, ein Quantensprung, nur den Katodenwiderstand  und Elko ändern reicht nicht.Die kleinen Originalboxen klingen auch dann nicht besonders, kein Wunder bei der Größe und den 3Watt-Lautsprechern.Steck da mal wirkungsgradstarke Breitbänder mit ordentlichem Volumen an, Du wirst Dich wundern...
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#5
Hallo,

Dimitri hat es vorgemacht, wie es geht…:
https://img.webme.com/pic/r/roehrengeist...spumpe.GIF

Dieser Decoder könnte auch die zweite EM84 zur Stereoanzeige schalten.
Sowas werkelt in meinem Schaub-Lorenz.


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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