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Körting Trixor 52W Radioteil
#1
Hallo liebe Bastler,

nach meinem Konzert-Trümmer habe ich mir ein kleines Körting vorgenommen. Es war eigentlich für den Wertstoffhof vorgesehen, aber dann habe ich es doch nicht übers Herz gebracht. 

Ausgangszustand:
   
   
   
   

Die Bruchstücke fehlen, aber darum soll es zunächst gar nicht gehen. 
Alle Kondensatoren waren komplett daneben. Hinzu kommt, dass ein Vor-Bastler bereits einige (leider mit falschen Werten) ersetzt hat. 
Nachdem ich hier Ordnung geschaffen habe und zusätzlich einen Widerstand zum Anpassen der Netzspannung eingebaut habe, konnte ich erfolgreich ein NF-Signal über TA zuführen. 
Der Klangregler ist übrigens ein dreistufiger Schalter:
  • hell
  • mittel
  • dunkel
   
„Hell“ ist quasi Voreinstellung, bei „mittel“ und „dunkel“ werden Kondensatoren an verschiedenen Stellen der Schaltung hinzugefügt. Der Unterschied zwischen „hell“ und „mittel“ ist gering, bei „dunkel“ sind die Höhen komplett weg. Vielleicht muss ich hier noch ein wenig mit den Kapazitäten spielen. 

Nun zum Radioteil und zu meinen Fragen.
Zuerst einmal habe ich festgestellt, dass einer der Drekos einen Kurzschluss hat. 
       
Welche Optionen habe ich hier? Komplett zerlegen, vermute ich…

Unabhängig davon ergab sich eine zweite Frage, wo ich echt auf dem Schlauch stehe. Der Wellenschalter kennt nur drei Positionen (L, M, U). Ich habe im Schaltbild nichts gefunden, um das Radiosignal abzuschalten, wenn ich an der TA-Buchse ein Signal zuführe. Bei mir hat das geklappt, da radioseitig ja nichts kommt. Wie funktioniert das?
Und nur am Rande: Was bedeuten die eingekreisten Buchstaben A, L und K im Schaltplan?
   

Der ausführliche Bericht mir mehr Bildern ist wie immer auf meiner Webseite.

Einen guten Rutsch!!
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#2
Hallo Steffen
A= Abstimmung
L= Lautstärke
K=Klang
Einen guten Rutsch allen hier im Forum
Werner
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#3
Hallo Werner,

danke!
Da hätte man drauf kommen können Smiley26.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#4
Hallo Steffen,

hast Du den 5K Widerstand auf der Antennenseite gesehen? Der würde 100%ig zu deiner Messung passen.

Gruß,
Peter
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#5
Hallo Steffen,

oh auch noch am Rechner... Ja, die Drehko's mit Plattenschluss. Also ich würde den nicht ausbauen. Lege ein Ohmmeter an das Gehäuse des Drehkos und den anderen Pol an den Stator. Jetzt den Drehko betätigen und beobachten, wo ungefähr der Schluß entsteht. Schaue mit Argusaugen auf den Rotor, ob da irgendeine Platte nicht den Abstand der anderen Platten hat. Wenn Dein Ohmmeter Kurzschluß zeigt, bewege mit einem Zahnstocher sehr vorsichtig die verdächtige (n) Platte (n) vom Rotor. Geht die Anzeige auf "Unendlich" diese Platte etwas vorsichtig biegen. Das Radio sollte an sich nicht mehr die Zinkpest in den Drehkoteilen haben, wie wir das von Vorkriegsgeräten kennen. Das Gerät ist "zu neu". Dir viel Erfolg!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Meistens sind es offensichtliche Verbiegungen einer oder mehrerer Platten, die den Ursprung im unvorsichtigem Hantieren im Radioinneren haben.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#7
(31.12.2022, 19:07)Peter2K schrieb: Hallo Steffen,

hast Du den 5K Widerstand auf der Antennenseite gesehen? Der würde 100%ig zu deiner Messung passen.

Gruß,
Peter

Hallo,

ich habe alle Anschlüsse am Dreko nochmal abgelötet und die Kapazität gemessen. Beide Teile haben 0 - 500 pF. Irgendwas habe ich beim letzten Mal falsch gemacht…
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#8
Weiter geht‘s:
Ich habe nach Schaltplan alle Kondensatoren geprüft. Da waren tatsächlich einige mit falschen Werten. Entweder hatte ich die Filzbrille auf oder oder oder  Huh

Weder im AM-Bereich noch auf UKW tut sich etwas. Der Oszillator schwingt mit (mutmaßlich) 10,7 MHz, die Probe mit einem zweiten Radio zeigt das. 
Was mich irritiert, ist, dass alle Wellenbereiche gleichermaßen betroffen sind. Ich kann mir das nur so erklären, dass die AM-Demodulation nicht funktioniert. Diese wird wegen des Flankendemodulators auch für FM benötigt, wenn ich das richtig verstanden habe.

Wo könnte ich ansetzen?
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#9
Wenn der Oszillator mit 10,7 MHz schwingt, dann wäre das nicht richtig! Hier hast du dich sicher nur verschrieben!?

Da alle Wellenbereiche betroffen sind, liegt der Fehler vermutlich im ZF-Teil. Hast du die Röhren mal getestet? Hast du einen Messsender oder Signalgenerator?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#10
Hallo, Steffen,
Ich frage mal vorsicjtig - hast du bereits NF am TA Eingang eingspeist? Du weißt ja - erst Netzteil, Spannungen prüfen dann NF und erst dann in ZF gehen. Smile

PS. Klar erübrigt sich die Frage, du hast bereits geschrieben, wie die Klangregler reagieren. Na dann die Fassung der Röhre unter die Lupe nehmen. Di mittlere - EAF42.
Gruß,
Ivan
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#11
Hallo liebe Bastelfreunde,

@Werner: Die ZF ist 10,7 MHz. Der Oszillator schwingt natürlich mit 10,7 MHz + x. Ich habe mein Kofferradio auf 100 MHz eingestellt. Bei ca. 90 MHz am Körting verschwindet das Rauschen im Kofferradio. 
Danke für den Hinweis.

@Ivan: Ich habe am TA-Eingang ein NF-Signal eingespeist (Bluetooth-Empfänger). Die NF-Stufe funktioniert einwandfrei, die Spannungsversorgung habe ich überarbeitet (Sieb- und Ladeelko erneuert, Vorwiderstand hinzugefügt). Mit der Spannungsversorgung fange ich immer an. Trotzdem danke für den Hinweis!

Als nächstes checke ich die Röhren und die Fassungen. Einen Signalgenerator habe ich, allerdings sind meine Erfahrungen damit eher marginal.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#12
Ich ergänze noch ein paar Bilder, das macht die ganze Sache doch etwas anschaulicher.

Die neuen Elkos samt 1-k-Widerstand:
   

Ein Vor-Bastler hat den Doppelelko mit anderen Werten ersetzt:

.jpeg   8D9EF346-2CC6-40AC-94EC-A566B26CD98F.jpeg (Größe: 75,35 KB / Downloads: 298)

Die Ausbeute (ERO, Eroid, Egra, F&G), eine bunte Mischung. Ich denke, dass auch hier bereits getauscht wurde:
   

Der Vorwiderstand an der AZ41:
   

Noch ein paar Impressionen:
   
   
   

Die extrem aufwändige „Verseilung“ des Dreko-Antriebs. Unter dem Rad ist das Seil für die induktive Abstimmung auf die Achse gewickelt:
   
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#13
Weiter geht‘s:

Zwei neue EAF42 sorgen dafür, dass ich jetzt auf UKW empfange. Es bleiben aus meiner Sicht zwei Probleme:
  • Der Empfang ist echt mies. 
  • Erschütterungen des Chassis übertragen sich auf das NF-Signal.
Im Video sind die beschriebenen Dinge gut zu hören:
  • Ist bei der Flankendemodulation eine bessere Qualität überhaupt möglich? Wenn ja, wo kann ich ansetzen?
  • An welcher Stelle koppelt die Erschütterung des Chassis ein?
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#14
Hallo Steffen,

oje, das Gerät hat aber eine kräftige Mikrophonie. Meist kommt das ja von einer Röhre. Hast Du das denn auch im z. B. TA-Bereich oder ist das nur auf UKW? Hier hilft nur vorsichtiges Abklopfen der einzelnen Röhren. Kann auch sein - wenn das nur im UKW-Bereich auftritt - dass das von der UKW-Schaltung kommt.

Ja, Flankengleichrichtung. Ich habe mich früher auch öfter mit diesen Geräten rum gequält. Du weißt sicher, dass die Modulation nur in den Seitenbändern der eingestellten Sender zu hören ist. D. h. man stellt den UKW-Sender ein. In der "Sendermitte" wird der Ton leise. Dann etwas nach links oder rechts drehen und der Ton wird merklich lauter. Aber dafür auch leider verzerrter. Bei der heutigen Senderdichte ist das schon problematisch. Oft spricht ein anderer Nachbarsender ein. Dann dieses Hintergrundrauschen. Aber leider ist das alles Systembedingt. Ich habe in solch ähnliche Radios hin und wieder mal einen kleinen UKW-Empfänger verbaut. Das kann man alles machen. Hier, mit der Originalschaltung wirst Du keine große Verbesserung erreichen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Hallo Andreas,

danke für deine Ausführungen. Dann muss ich wohl mit dem schlechten Empfang leben. Ich hatte geplant, einen BT-Empfänger fest zu verbauen.
Der Mikrophonie widme ich mich in Kürze und werde berichten.

Das nächste Problem ist das Gehäuse. Gibt es eine Möglichkeit, die fehlende Ecke nachzubauen?
   
   

Den Deckel habe ich mit Sekundenkleber eingesetzt, hält bombenfest. Am Ende soll das Gehäuse lackiert werden.
   
   
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#16
Hallo Steffen
Weil ich nur einen Vorwiederstand für die AZ röhre sehe denke ich das du diesen an der Katode angelötest hast.
Ich mache das normalerweise so das ich zwei widerstände an die Anoden anlöte.
Der wert fällt dadurch geringer aus, und da sie nur bei jeden halben zyclus leiten, heizen sie sich auch nur noch halbsofiel auf.
Schau mal hier auf das datenblatt von Telefunken
Da steht noch was dazu geschrieben

.pdf   Datenblatt AZ41 Telefunken.pdf_safe.pdf (Größe: 76,54 KB / Downloads: 10)
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#17
Hallo Steffen,


Zitat:Gibt es eine Möglichkeit, die fehlende Ecke nachzubauen?


Meine Idee wäre, die komplizierte Kontur von der Front mittels einer geeigneten Abformmasse (z.B. Modellgips) abzunehmen.
Die Flächen sollten ja nicht so das Problem sein.
Dann das ganze mit ggf. eingefärbtem Gießharz nachbauen.
Gießharz kann mit einem Verdickungsmittel so eingestellt werden, dass es nicht sofort davon läuft

In kleinerem Maßstab habe ich das mal bei einem RFT Zaunkönig gemacht, das hat eigentlich recht gut funktioniert.
Dort habe ich die geschwungenen Formen mit beschichteter Pappe als Negativform nachgebaut.
Beschichtet deshalb, dass das Gießharz nicht anklebt.

Aber hier können bestimmt die Gießharzprofis mehr dazu sagen.


Viele Grüße

Martin
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#18
(23.02.2023, 16:41)Juan1 schrieb: Weil ich nur einen Vorwiderstand für die AZ röhre sehe denke ich das du diesen an der Katode angelötest hast.
Ich mache das normalerweise so das ich zwei widerstände an die Anoden anlöte.

Hallo Juan,

danke für den Tipp. Die Frage ist nur, ob das hier etwas bringt. Die beiden Anoden sind zusammengeschaltet, so dass ich hier eine Einweg-Gleichrichtung habe.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#19
(24.02.2023, 00:47)Radiobastler schrieb: Meine Idee wäre, die komplizierte Kontur von der Front mittels einer geeigneten Abformmasse (z.B. Modellgips) abzunehmen.

Hallo Martin,

genau darum geht es. Flächen sind recht einfach, Sorgen bereiten mir die komplexen Formen. Danke für den Tipp mit dem Modellgips, da wäre ich nicht drauf gekommen. 

Ja, mal sehen, ob sich weitere „Gießharzprofis“ melden.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#20
Mensch, da hast du aber recht. da habe ich garnicht aufgepasst.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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