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Netzregler NRA 220-20
#1
Der Netzregler NRA 220-20
Netzspannungsschwankungen können verschiedenste Ursachen haben.
Sie sind in den meisten Fällen unerwünscht und es gab schon immer Versuche solche Schwankungen beim Endkunden auszuregeln. 
Meist wurden einzelne Maßnahmen für ausgewählte Verbraucher ergriffen. 
Beispiel: Stelltrafo oder magnetischer Konstanter für Fernsehgeräte. Da war dann bei 300 VA Ende.
Es  gab aber auch größere Regler.

   
   

NRA 220-20 steht für Netz Regler Automatisch 220 V 20 A
Gebaut in Thalheim stammt meiner aus den 60ger Jahren und soll 220V mal 20 A gleich 4400 VA regeln können.
Man sieht gleich die Verwandtschaft mit den Trennstelltrafos und den Sparstelltrafos.
Baukastenprinzip!
Links in der Frontplatte ein herausnehmbarer Einschub mit dem Reglerbaustein.
Dann die bekannten Dinge wie Messgeräte für Strom und Spannung, Sicherungen, Anschlussklemmen usw.

.jpg   comp_03 Front Strom.jpg (Größe: 112,74 KB / Downloads: 277)

.jpg   comp_04 Front Spannung.jpg (Größe: 108,84 KB / Downloads: 277)
   
   
   
   

Der Hauptschalter kann nur ein und aus, ohne Einschaltstrombegrenzung.


.jpg   comp_28 Paketschalter.jpg (Größe: 116,96 KB / Downloads: 277)

Am Reglerbaustein zugänglich die Justierung der Ausgangsspannung.

   

Die Rückseite:

   
   

Und ohne Gehäuse sieht es innen so aus:

   
   




Kernstück ist wieder ein Stelltrafo, nur nicht handbetrieben sondern eine Reglereinheit mit einem Stellmotor übernimmt diese Funktion.


.jpg   comp_22 Trafo.jpg (Größe: 151,34 KB / Downloads: 277)
   
   
   

Hier der Stellantrieb

   

Das Prinzip dieses Geräts ist ähnlich dem Trenntrafo oder dem Spartrafo, funktioniert aber anders.
Beim Trenntrafo wird die gesamte Energie über den Kern und den Magnetismus auf die Sekundärseite übertragen.
Beim Spartrafo wird galvanisch direkt und über eine Teilwicklung der Rest induktiv übertragen.
Hier wird über einen Blocktrafo für 125 V primär galvanisch getrennt auf eine Sekundärseite mit 55 V übertragen.
Und diese Spannung liegt dann in Reihe mit der Netzspannung.


.jpg   Schema.jpg (Größe: 17,48 KB / Downloads: 261)

Der Blocktrafo ist mit einem Pol der Primärseite fest am Mittelanschluss des Spartrafos angeschlossen.
Der zweite Pol liegt am Schleifer. 
Ich habe somit die Möglichkeit die Sekundärspannung des Blocktrafos 
von "voller Wert negativ " über "0 V" bis "voller Wert positiv" zu verändern.
Und diese dann in Reihe mit der Netzspannung führt dazu daß ich sowohl zu hohe als auch zu niedrige Spannung ausregeln kann.
Und die verwendete Trafoeinheit kann kleiner ausgelegt werden, braucht nur einen Teil des maximalen Leistungsanteils zu übertragen.

   


Der Stellmotor ist ein Einphasen-Wechselstrommotor mit Hilfsphase, wird mit 55 V betrieben und dreht nur in einem Bereich von ca 180 Grad, keine volle Umdrehung, nur hin und her. Es sind Endkontakte für die Wegbegrenzung vorhanden.
Ich kann damit nur schleichende Spannungsänderungen ausregeln. 
Sinusverzerrungen kann ich nicht korrigieren.

Das Gerät ist für festen Anschluss vorgesehen und die Polarität ist fest vorgeschrieben.


.jpg   comp_21 Klemmbrett.jpg (Größe: 173,34 KB / Downloads: 277)

Der Reglerblock ist reparaturfreundlich gestaltet auf Leitertplatten, herausnehmbar ohne das gesamte Gerät öffnen zu müssen.


.jpg   comp_30 Regler.jpg (Größe: 112,03 KB / Downloads: 277)
   

.jpg   comp_32 Regler.jpg (Größe: 150,37 KB / Downloads: 277)
   
   

Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#2
was für ein Trümmer, garantiert nicht Wohnzimmertauglich. Danke fürs Zeigen
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#3
Hallo Leute, in der Eile habe ich noch vergessen:
Das vorgestellte Gerät stammt von 1966. es ist im Reglerbaustein schon mit Halbleitern bestückt.
Lediglich ein Stabilisator STR 85-10 ist noch verbaut. Der dient dazu eine Referenzspannung zu erzeugen.
Am Ausgang des Gerätes wird der Istwert der Ausgangsspannung abgegriffen und in einer Brückenschaltung mit dieser Referenz verglichen.
Heute macht man das mit einer Zenerdiode und dem Vorwiderstand.
Der Vorgänger aus den 50ger Jahren hatte hier Elektronenröhren.
Der Regelbereich liegt bei Eingangsspannungen zwischen 170 V als unterwert und 245 V als Oberwert.
Und die Einschwingzeit liegt bei 0,2 Sekunden, also zehn volle Perioden.
Das kommt durch die Trägheit der mechanischen Bauteile.
Ich hatte dieses Gerät hier in Kroatienbis vor drei Jahren in Betrieb. Dann habe ich es ersetzt durch einen Hybrid-Wechselrichter.
Der bietet zusätzliche Funktionen, benötigt aber Akkus:
- Speisung aus Netz oder wahlweise Generator über Gleichspannungs-Zwischenkreis und Wechselrichter
- Laden des Akkus aus dieser Quelle
- Speisung aus Solarpanelen und Laden des Akkus
- Vorrang Netz oder Photovoltaik wählbar
- USV-Betrieb
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#4
interessanter Lösungsweg mit der elektromechanischen Regelung.
Bei mir sind auch 2 Netzregler zuhause, sie bewerkstelligen das aber mittels Transduktor.
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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