Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Bau einer Digitaluhr mit Ziffernröhren
#1
Hallo,

beim Durchforsten dieser Rubrik bin ich wiederholt auf Beiträge von unserem Mitglied Axel (Axel61) gestossen, der sich auch eine solche Uhr bauen möchte. Möglichkeiten dazu gibt es sehr viele, von diskret über ICs bis zu Mikrorechnern. Letzteres ist zwar einfach, aber der Spass an der Bastelei fehlt mir dabei. Und auch die Verwendung von Schaltkreisen macht zwar mehr Freude, leider sind die Ansteuerschaltkreise für die Nixie-Röhren kaum noch verfügbar oder für "Normalsterbliche" unerschwinglich.

Also bleibt meist nur der diskrete Aufbau, die erforderlichen Bauteile (Transistoren, Widerstände, Kondensatoren usw.) sind heute "Pfennigkram".

Also ich in den 1970-er mit der Pkanung einer solchen Uhr begann, waren die preislichen Voraussetzungen völlig anders. Deshalb ist mein Projekt auch erst 2010 fertig geworden. Letztlich lag es nicht an den Kosten, sondern der erste Aufbau funktionierte nicht so wie gedacht, andere berufliche und familiere Aufgaben waren wichtiger und deshalb verschwand die Uhr erst einmal im Regal. Nach etwa 40 Jahren, zwei Wohnungswechseln und den Eintritt ins Rentnerdasein konnte ich mich wieder mit dem Thema befassen. So sieht das Endergebnis aus.
   

Verwendet habe ich die Schaltungen von Baugruppen aus dem WF Berlin. Diese BG sind mit SI-Transistoren aufgebaut. Es gibt Zählerbaugruppen (0-9, 0-6 und 0-2). Ausgangsseitig steht ein BCD-Code zur Verfügung, der die Anzeigebaugruppen mit den Ziffernröhren ansteuert. Diese Anzeigebausteine sind für die Anzeige 0-9, 0-6 und 0-2 ausgelegt.

Eine genaue Beschreibung dieser Baugruppen ist in der Zeitschrift rfe 1970, Heft 19 zu finden. Dort werden diese BG für den Aufbau einer Digitaluhr verwendet.

Verschiedene Anregungen dieser Bauanleitung habe ich auch für meine Uhr verwendet, z. B. die Heizung mit Thermostat für den "Quarzofen" und die Stellmöglichkeit.

Als Anzeigeröhren habe ich die Z 5600M verwendet. Der Quarzgenerator mit 100 kHz-Röhrenquarz und die diskret aufgebauten Teilerstufen befinden sich im Quarzofen.

Zur Impulsformung/-verstärkung gab es im WF-Programm auch eine Baugruppe I, die zusätzlich noch eine Verstärkerstufe für den Rückstellimpuls enthält. Das Netzteil ist ebenfalls aus dem WF-Programm, es beinhaltet neben dem Netztrafo noch zwei Lp mit Reglerschaltungen. Ein zusätzlicher Trafo versorgt die Heizung des Quarzofens.

Mit einem rastbaren Taster lässt sich die Anodenspannung für die Röhren abschalten. Das verlängert die Lebensdauer der Röhren, da sich die Uhr auch nicht ständig im Sichtbereich der Nutzer befindet.

Den mechanischen Aufbau zeigen die folgenden Bilder. Das Gehäuse ist aus Spanplatte und wurde mit Holzdekorfolie überzogen. Die Frontplatte ist aus rotem Plexiglas.

Seit der Fertigstellung läuft die Uhr zu meiner vollsten Zufriedenheit. Allerdings müsste ich mal den Generator etwas nachgleichen, die läuft im Monat 2-3 Minuten nach.

   
   
   
   

Vielleicht kann meine Uhr eine Anregung für Axel sein, das Projekt anzugehen (falls es nicht bereits vollendet ist). Falls Unterlagen benötigt werden, würde ich gern helfen.

Beste Grüße
Jürgen
Zitieren
#2
…toller Job, schöne Uhr, großes Lob !
Zitieren
#3
Hallo Jürgen,


(02.01.2023, 17:03)TKOFreak61 schrieb: ...beim Durchforsten dieser Rubrik bin ich wiederholt auf Beiträge von unserem Mitglied Axel (Axel61) gestossen, der sich auch eine solche Uhr bauen möchte.

Tatsächlich? Na das freut mich wirklich.

Aber mir geht es da wohl wie dir, das Projekt wird wohl auch erst in Angriff genommen, wenn ich in Rente bin. Wink
Schön, das du deine Uhr hier vorstellst, sie ist sehr sauber und ordendlich aufgebaut, es ist eine Freude sowas zu sehen!
Ganz so aufwendig werde ich aber nicht bauen, die russischen Nixi Treiber sind noch verfügbar und bezahlbar.
Aber ich werde mich damit wohl schon mal eindecken, früher waren bei Ebay mehr Angebote drin, sie werden scheinbar knapp...

10 Nixis Z566M (30 mm Ziffernhöhe) nebst Fassungen liegen seid Jahren wohlverwahrt bereit:
   

Bei mir wird es wohl auf eine Uhr mit freistehenden Röhren hinauslaufen.
Da diese 10 nur für eine Uhr reichen würden, werde ich wohl noch 4 kleinere (z.B. wie im Bild links) besorgen, die werden dann für die Sekunden verwendet. Klar, es geht auch ohne Sekunden, aber ich finde da kommt etwas mehr Leben in die Anzeige. Blinkende Doppelpunkte mag ich nicht so sehr.

Trotz Bastelspass soll die Uhr so einfach wie möglich werden, Teiler weiß ich noch nicht so recht, Takterzeugung auch nicht.
Aber da wird wohl kein Weg an einem Prozessor vorbeiführen, zumal DCF-77 Synchronisation schick wäre. Das wäre für mich auch Neuland, da muss ich mich dann erst reinfinden wie man das Programm auf den Chip kriegt... Smiley26

So denn!


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
Zitieren
#4
Hallo,

ich finde den Aufbau auch sehr schön, einige Platinen waren "Standard" und wurden industriemäßig gefertigt. Leider mit den damaligen nicht sehr spannungsfesten SS201... (o. 202), weshalb pro Ziffer eine aufwendige Konstruktion mit Widerständen nötig war, um bei dunkler Ziffer die C-E-Sperrspannung nicht zu überschreiten...

Eine einfache Uhr ohne DCF77-Synchro läßt sich mit CMOS-IC und Dezimaldekodern aufbauen, für die Ansteuerung ist man nicht auf die speziellen IC angewiesen, die eh zu störanfällig sind (74141), bei den russischen weiß ichs nicht, aber russische CMOS u. TTL-IC haben bei mir nicht den besten Ruf, höhere Fehleranfälligkeit abhängig vom Gehäuse...

Ich bevorzuge aus dem Grund immernoch die Einzeltransistor-Steuerung, so krass aufwendiger ist das bei einer Uhr auch wieder nicht, die Röhre hängt einfach oben über Rv an +250V, der Transistor steuert die Kathode einfach gegen Masse, Ansteurung mit Ausgangspegel CMOS über 4k/...10k.

Probleme mit Sondenspannungen (dadurch uU. unkontrolliertes Glimmen, wenn Transistor hochohmig ist, siehe Datenblätter o Abhandlungen über Nixies) gabs mit Z570 bei mir nicht.
Ich hatte zB. die alten Ansteuer-Platinen auf Hochvolt-Transistoren umgebaut, wie es sie auch zZ. in mehreren Ausführungen bei POLLIN gibt (BF422-Klasse), aber ich empfehle, noch eher sowas wie MPSA42 einzusetzen, die sind noch günstiger bei REICHELT zB... wichtig ist nur hohe Sperrspannung, die bei letzteren noch höher ist als bei einschlägigen Hochvolt-BF (die ja eher für mittlere HF in Videoschaltungen optimiert sind).

Gruß Ingo
Zitieren
#5
Servus,
Ich habe 2 Nixie clocks hier, eine mit 74141 und einen mit den Russki Treibern. Sie laufen seit mehr als 15 Jahren stoerungsfrei.
Gruss, Volker
Zitieren
#6
Hallo Axel,

schön, dass Dir meine Uhr gefällt. Deine mit den doppelt so großen Anzeigen wird sicher auch toll. Aber da hast Du noch einiges vor. Es gibt im Netz sehr viele Anleitungen für den Bau der Uhr mit Mikroprozessor, da wirst Du sicher fündig. Ich möchte mit meinen Alter nicht mehr mit dieser Technik beginnen. Es fehlt mir auch an der notwendigen technischen Ausstattung für die Programmierung derartiger ICs. Du stellst Dir ja auch die Frage "wie bekomme ich das Programm auf den Chip?". Da findest Du hier im Forum sicher kompetende Hilfe.

Was die 1 Hz Takterzeugung betrifft, gibt es jetzt elegante und minimalistische Lösungen, z.B. mit dem IC CD 4521. Aus einem 4,194..MHz-Quarz und dem IC als Frequenzteiler wird der sehr stabile Sekundentakt gewonnen. Es gibt auch Vorschläge, dass man aus einem relativ billig erwerbbaren Quarzuhrwerk den 1Hz-Takt gewinnt. Im Netz sind dazu verschiedene Anleitungen zu finden.

Noch ein paar Gedanken zur Ausstattung der Uhr. Meine zeigt Stunden, Minuten und Sekunden. Für eine Daueranzeige im unmittelbaren Sichtfeld ist mir die Sekundenanzeige zu "lebhaft", um nicht zu sagen: zu störend. Man könnte die Anodenspannung für die Sekundenanzeige abschaltbar machen, die restliche Anzeige von Stunden und Minuten stören dann nicht.

Vielleicht wäre es mit Deinen vorhandenen 10 Röhren möglich, eine Uhr nur mit Stunden- und Minutenanzeige, eine weitere dann mit vollständiger Anzeige auszustatten. Das ist aber letztendlich Geschmacksache und von den vorhandenen Bauteilen abhängig.

@Ingo:
Den Bau meiner Uhr habe ich Anfang der 1970-er begonnen. Damals stellten die Baugruppen von WF schon das technisch mach- und verfügbare dar. Schaltkreise, die für ein solches Projekt geeignet wären, waren für uns "Normalsterbliche " weder denk- noch verfügbar. So habe ich die Anzeigeplatinen mit den SS 202 ausgestattet. Diese Transistoren steuern die Katoden der Röhren, so wie Du es beschrieben hast.

Jedenfalls ist mir seit der Fertigstellung der Uhr 2010 noch kein einziger Transistor ausgefallen. Anlass auf spannungsfestere Transistoren umzubauen, habe ich deshalb nicht. Ein paar SS 202 finden sich noch in der Bastelkiste, falls doch noch mal einer dieser Transitoren sterben sollte.

Der Wahrheit wegen, muss ich sagen, dass die Uhr nicht ständig anzeigt, nur wenn ich mich im betreffenden Raum aufhalte.

Mir ist in der Zeit zwischen 1970 und 2010 nie der Gedanke gekommen, das Konzept der Uhr auf modernere Bauteile. wie ICs umzustellen. Der Aufbau mit allen Komponenten, so wie ich ihn jetzt vorgestellt habe, war schon damals weitestgehend realisiert - es fehlten nur Gehäuse und Frontplatte, und einige ursprünglich vorgesehenen Funktionen (Stellen/Wecken und die Stellfunktion) fielen weg bzw. mußten geändert werden.

Beste Grüße
Jürgen
Zitieren
#7
Hallo Jürgen,

es ging mir eher um den "Ausblick", d.h. wie würde man es heute machen. Ich hatte mir auf der von mir vorgeschlagenen Basis während des Dresdner Hochwassers in 2002 mal eine Uhr in meiner Wusel-Technik aufgebaut und die ging auf Anhieb. Vorlage war eine Seite, die es wahrscheinlich nicht mehr gibt, dort ging es um "ernsthafte" und weniger "ernsthafte" Elektronik... die Seite gibt es noch http://www.serious-technology.de/projekte.htm , aber ohne Nixie-Uhr, vielleicht Irrtum meinerseits...
Ergänzung2: Mit den geeigneten Suchbegriffen findet man so einiges, erstaunlicherweise auf Englisch, aber dieses Dokument kommt mir sehr bekannt vor: http://www.mcamafia.de/nixie/ncp_en/ncp.htm
Auf Grundlage dieses Plans hatte ichs realisiert.
Meine Uhr hat noch keine vernünftige Zeitbasis, der notdürftig gefrickelte Nulldurchgangszähler zählt "zu viele" davon, d.h. die Uhr rennt viel zu schnell...

   

Deine aufgebaute Uhr ist eine Augenweide und ich weiß sehr wohl, wie schwer es in den 70-ern war, so etwas zu bauen. Mir wäre es schon aufgrund des begrenzten Taschengeldes unmöglich gewesen.
Bauvorschläge gab es genug, zB. im Funkamateur. Allerdings hatte mWn niemand mal versucht, etwas minimalistisches zu bauen, zB. mit kaskadierten 4017.
Ich würde da auch nicht das geringste ändern, solche Werke haben historischen Wert. Daß die SS201.. halten, glaub ich sehr wohl, es gibt sie sogar noch zu kaufen...

Gruß Ingo
Zitieren
#8
Hier wurde das Thema Digitaluhr auch schon einmal behandelt.

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...gitaluhren

Herzliche Grüße
Robert
Zitieren
#9
Hallo Ingo,

tolles Objekt hast Du da gebaut. 2002 gab es passende ICs zu Hauf, da bot sich so ein Aufbau an. Die Beschreibung dazu (Dein zweiter Link) habe ich in Deutsch, sie stammt von einem Herrn Wendt.
Was Dein Problem mit der 1 Hz-Zeitbasis betrifft, so hätte ich einen Vorschlag. Im Netz sind verschiedene Beschreibungen zu finden, die mit einem 4,194304 MHz-Quarz und dem Teilerschaltkreis CD 4521 ausgestattet sind. Das ergibt eine sehr stabile Frequenz. Oder Du zweckentfremdest ein billiges Quarzzeigeruhrwerk für den 1 Hz-Impuls. Ich habe da mal im Netz eine Schaltung gefunden. Wenn sie Dich interessiert, kann ich sie Dir zusenden.

Beste  Grüße
Jürgen
Zitieren
#10
Hallo Jürgen,

Dank Dir, auch für das Angebot, ich hab die Schaltungen, sogar den Quarz und Spezial-IC, aber mir noch keine Zeit dafür genommen ^^ Das ist ein großes Problem, is "alles so schön bunt hier", ich interessier mich für so viel Zeug, daß ich kaum ein Projekt bis ganz zu Ende baue.. is an vielen Stellen mein Thema ^^

Die IC gibts aber noch alle sehr gut zu kaufen, NIXIE-Röhren dagegen leider nicht mehr so... Hab aber von den gängigen ein paar da ... die triggern bei mir auch gewisse Begeisterungen, auch aus meiner Anfangszeit. Die erste Z570M (Programmanzeige VISIOTRON s/w-Fernseher) gabs mit 13 Jahren vom Fernsägewerk zum Sonderpreis von 16 Ostmark, nach vielem Überreden der "Wir sind kein Bastlerladen"-Tante im "Überplan"-Verkauf (quasi der "DDR-POLLIN" für Werksangehörige des Fernsehgerätewerkes), die Insider wissen, was ich meine ^^

Die Quelle des Uhrenplanes hatte ich auch gesehen, die frühere Seite hieß "crappy thumb...", die gibts leider nicht mehr, aber den zugehörigen Text zur NIXIE findet man unter "NIXIE clock MPSA42 4017"

Gruß Ingo
Zitieren
#11
(02.01.2023, 17:03)TKOFreak61 schrieb: Hallo,

beim Durchforsten dieser Rubrik bin ich wiederholt auf Beiträge von unserem Mitglied Axel (Axel61) gestossen, der sich auch eine solche Uhr bauen möchte. Möglichkeiten dazu gibt es sehr viele, von diskret über ICs bis zu Mikrorechnern. Letzteres ist zwar einfach, aber der Spass an der Bastelei fehlt mir dabei. Und auch die Verwendung von Schaltkreisen macht zwar mehr Freude, leider sind die Ansteuerschaltkreise für die Nixie-Röhren kaum noch verfügbar oder für "Normalsterbliche" unerschwinglich.

Also bleibt meist nur der diskrete Aufbau, die erforderlichen Bauteile (Transistoren, Widerstände, Kondensatoren usw.) sind heute "Pfennigkram".

Also ich in den 1970-er mit der Pkanung einer solchen Uhr begann, waren die preislichen Voraussetzungen völlig anders. Deshalb ist mein Projekt auch erst 2010 fertig geworden. Letztlich lag es nicht an den Kosten, sondern der erste Aufbau funktionierte nicht so wie gedacht, andere berufliche und familiere Aufgaben waren wichtiger und deshalb verschwand die Uhr erst einmal im Regal. Nach etwa 40 Jahren, zwei Wohnungswechseln und den Eintritt ins Rentnerdasein konnte ich mich wieder mit dem Thema befassen. So sieht das Endergebnis aus.


Verwendet habe ich die Schaltungen von Baugruppen aus dem WF Berlin. Diese BG sind mit SI-Transistoren aufgebaut. Es gibt Zählerbaugruppen (0-9, 0-6 und 0-2). Ausgangsseitig steht ein BCD-Code zur Verfügung, der die Anzeigebaugruppen mit den Ziffernröhren ansteuert. Diese Anzeigebausteine sind für die Anzeige 0-9, 0-6 und 0-2 ausgelegt.

Eine genaue Beschreibung dieser Baugruppen ist in der Zeitschrift rfe 1970, Heft 19 zu finden. Dort werden diese BG für den Aufbau einer Digitaluhr verwendet.

Verschiedene Anregungen dieser Bauanleitung habe ich auch für meine Uhr verwendet, z. B. die Heizung mit Thermostat für den "Quarzofen" und die Stellmöglichkeit.

Als Anzeigeröhren habe ich die Z 5600M verwendet. Der Quarzgenerator mit 100 kHz-Röhrenquarz und die diskret aufgebauten Teilerstufen befinden sich im Quarzofen.

Zur Impulsformung/-verstärkung gab es im WF-Programm auch eine Baugruppe I, die zusätzlich noch eine Verstärkerstufe für den Rückstellimpuls enthält. Das Netzteil ist ebenfalls aus dem WF-Programm, es beinhaltet neben dem Netztrafo noch zwei Lp mit Reglerschaltungen. Ein zusätzlicher Trafo versorgt die Heizung des Quarzofens.

Mit einem rastbaren Taster lässt sich die Anodenspannung für die Röhren abschalten. Das verlängert die Lebensdauer der Röhren, da sich die Uhr auch nicht ständig im Sichtbereich der Nutzer befindet.

Den mechanischen Aufbau zeigen die folgenden Bilder. Das Gehäuse ist aus Spanplatte und wurde mit Holzdekorfolie überzogen. Die Frontplatte ist aus rotem Plexiglas.

Seit der Fertigstellung läuft die Uhr zu meiner vollsten Zufriedenheit. Allerdings müsste ich mal den Generator etwas nachgleichen, die läuft im Monat 2-3 Minuten nach.






Vielleicht kann meine Uhr eine Anregung für Axel sein, das Projekt anzugehen (falls es nicht bereits vollendet ist). Falls Unterlagen benötigt werden, würde ich gern helfen.

Beste Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
tolle Arbeit.
Ich habe diese Bausteine anno 1979 ebenfalls verwendet. Allerdings wurden die Bausteine auch selber gelötet. Da war die Beschaffung der Teile ein Problem.
Selbst Widerstände wurde in der Dresdner Radioquelle nicht in den nötigen Stückzahlen verkauft. Mußte ich z.B. meine Mutter und andere in den Laden
schicken, um die nötigen Stückzahlen kaufen zu können.
Ich hatte die Bausteine A1 mit direkt aufgelöteten Z570M gebaut.
Die Uhr lief viele Jahre ordentlich und wurde später durch Standard 74141 / 7490 ersetzt.
Röhren waren wieder Z570M, allerdings Basteltypen. Diese laufen heute noch.
Gruß Klaus
Zitieren
#12
Hallo Klaus,

ich habe es so wie Du gehandhabt-Leiterbild von den Original-Lp abgenommen, von Hand gemalt, geätzt und bestückt. Mit der Bauteilbeschaffung gab es in Leipzig keine grossen Probleme. Die Leiterplatten habe ich aber so geändert, dass statt der Z 570 eine 12-teilige Zeibina-Leiste eingelötet wurde. Von diesen Steckverbindungen habe ich dann Bandkabel zu den Fassungen der Z 5600 gezogen.

Den größten Aufwand hatte man bei Verwendung dieser Baugruppen mit der Verdrahtung der Lötleisten. Ich habe mir dafür extra einen Plan gezeichnet, mit unterschiedlichen Farben für die einzelnen Signal- und Stromversorgungsleitungen. Letztlich wurde es ein wahnsinniger Drahtverhau -  und darin habe ich die Beschaltung für die Stellimpulse Stunden, Minuten und Rücksetzung Sekunden nachträglich ändern müssen. Schon wegen dieses Aufwandes wird mich die Uhr bis an mein Ende begleiten.

In meiner Bastelkiste befinden sich auch noch einige Z 570, damit wollte ich eine weitere Uhr mit ICs bauen. Beim Wunsch ist es leider bis heute geblieben. Die Beschaffungsprobleme der notwendigen ICs tun ein Übriges. Wenn auch ab und zu im Netz derartige ICs angeboten werden, bin ich skeptisch. Man liest ja immer wieder von Fake-Angeboten. Und dafür ist mir meine "schwer erarbeitete" Rente zu schade.

Da mich die Uhr nie ganz losgelassen hat und ich mit der Ganggenauigkeit des eingebauten Quarzgenerators etwas hadere, steht auf meiner Agenta der Bau einer Quarzzeitbasis mit IC CD 4521 und 4,194304 MHz Quarz. Ausserdem möchte ich mir mit einer solchen Zeitbasis einen digitalen "Mutteruhrersatz" bauen, denn meine in der Werkstatt hängende Mutteruhr von Pragotron läuft leider zu ungenau und lässt sich auch, trotz ständiger Regulierungsversuche, nicht präzise einstellen. Ein Betrieb von Nebenuhren ist damit unmöglich - mit der Ersatzschaltung kann ich aber die Probleme der originalen Mutteruhr umgehen.

Also, man wird nie arbeitslos.

Beste Grüße
Jürgen
Zitieren
#13
Hallo Jürgen,
als Quarzbasis habe ich damals eine 100kHz (Narva) mit 50°C Ofen verwendet. Die Steuerung der Heizung erfolgte mit einem Transistor als Heizer.
Das ging sehr gut. Die Superfeineinstellung erfolgte mit der Temperatur !
Heute geht das natürlich einfacher und ohne Ofen.
Gruß Klaus
Zitieren
#14
Hallo,

noch mal ein update zur Digitaluhr. Wie ich oben schrieb, lief mein Quarzgenerator mit dem 100 kHz-Quarz nicht sehr genau. Ich mußte ab und zu die zeitanzeige korrigieren.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Aufbau einer elektronischen Minutenuhrsteuerung für Nebenuhren (wie sie z.B. auf Bahnhöfen vorhanden sind) habe ich mir 4,194304 MHz-Quarze und CD 4521-Teilerschaltkreise besorgt. Damit habe ich einen Generator mit einem sehr stabilen 1 Hz-Impuls aufgebaut. Die Schaltung ist im Netz zu finden.

Um bei meiner Uhr nicht umfangreiche Änderungen vorhehmen zu müssen und die Möglichkeit zum Rückbau auf Quarzofen und Thermostatsteuerung zu erhalten, habe ich die Schaltung auf einer Universal-Leiterplatte in der Größe der Thermostat-Lp aufgebaut. Zur Spannungsversorgung wurden die vorhandenen Anschlüsse für die Thermostat-Lp genutzt. Ein vorhandener freier Pin auf Steckerleiste des Thermostats wurde zur Auskopplung des 1 Hz-Impulses genutzt. Dafür musste nur ein zusätzlicher Draht eingelötet werden.
   
Seit einigen Wochen läuft die neue Quarzzeitbasis zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Beste Grüße
Jürgen
Zitieren
#15
Moin zusammen.
Stoße soeben rein zufällig auf diesen Themenbereich im Forum.
Ich könnte bei Bedarf vielleicht ein paar hilfreiche Hinweise geben.
Vor zwei Jahren habe ich meine eigene Nixie-Uhr mit 6 Röhren, zwei mal zwei Glimmlampen und einer Dekatron-Röhre fertiggestellt.
Die Basis sind zwei Arduino's, zwei Up-Converter, sowie drei oder vier Schieberegister für die Ansteuerung.
Bilder dazu bei Interesse hier https://bschnare.de/Nixie/ . Die Zeitbasis ist übrigens ein RTC-Chip DS3231 - deswegen komme ich hier darauf. Zumindest der Chip läuft aufgrund seiner Pufferung durchgängig seit 2 Jahren - und hat jetzt eine Abweichung von knapp 5 Sekunden (... in 2 Jahren !).
Wer Fragen hat, sollte sich meine Webseite ansehen, oder mich fragen. Vielleicht kann ich ja auch mal was beitragen ;-)
Viele Grüße
Bodo
Zitieren


Gehe zu: