08.01.2023, 12:57
Guten Tag.
Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal ein DRM Radio vorgestellt.
https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid201738
Ich möchte ihnen heute ein Modell vorstellen von dem man schreibt das es wirklich das erste eigenständige DRM-Radio in der Radiogeschichte war. Bestätigen kann ich das bei meinem Modell die Platinen einen Aufdruck vom Oktober 2003 haben. Das wäre zeitlich ein ganzes Stück früher als die DRM Radios mit Radioscape 500 Modul wie Technisat Multyradio, Richard Murphy DRM oder das von mir schon mal vorgestellte Himalaya 2009.
Der Radioaufbau scheint diesen Generationsschritt zu bestätigen.
Radioscape 500 Radios haben eine volldigitale Signalverarbeitung und demodulieren nicht nur DAB und DRM, sondern auch AM und FM in einem Signalprozessor. Dabei werden je nach Modulationsart Sampleraten zwischen 1 und 8 MHz benutzt. Bei diesem Radio wird AM und FM noch klassisch analog demoduliert, nur DRM wird in einem Signalprozessor auf sehr geringer ZF bei 12-13 kHz demoduliert. Die Sampleraten sind entsprechend niedrig, der Signalprozessor benötigt also viel weniger Rechenleistung weil geringere Datenströme vom AD-Wandler umgesetzt werden.
Empfang hat der Weltempfänger durchgängig von 150 kHz bis 30 MHz. Also Langwelle, Mittelwelle und Kurzwelle. Dabei kann in diesem Bereich zwischen AM und DRM gewählt werden. Die feinste Abstimmung ist 1kHz. UKW nur analog, aber kein DAB wie bei RS500-Radios.
Ich möchte die Schaltung mit ein zwei Bildern und mündlich erklären.
Links oben sieht man die Erzeugung verschiedener Versorgungsspannungen mit verschiedenen Linearreglern aus der 12V Eingangsspannung die ein externes klassisches Netzteil liefert.
Das Antennensignal kann von der Teleskopantenne kommen, deren Anschluss auch auf eine Klinkenbuchse für eine Langdrahtantenne aufläuft. Ein zusätzlicher hochohmiger Eingang für eine Loop im Kurzschlussbetrieb mit eigenen Antennenverstärker ist auch vorhanden. Das Antennensignal läuft dann von links unten in den mittleren Bereich. Auf dem Weg zum TDA7511 durchläuft es eine elektronisch durchschaltbare Filterbank.
Darin sind Bandpassfilter für die Bereiche LW, MW, dreimal KW und einmal UKW enthalten.
Das Signal geht dann in den TDA7511.
TDA 7511
The TDA 7511 is a high performance tuner circuit for
AM/FM car radio. It contains mixers, IF amplifiers, de-
modulators for AM and FM, quality detection, ISS fil-
ter and PLL synthesizer with IF counter on a single
chip.
FM-PART
- RF AGC GENERATION BY RF AND IF
DETECTION FOR PIN DIODES AND MOSFET
(PRESTAGE)
- 1 ST MIXER FOR 1ST FM IF 10.7MHz WITH
PROGRAMMABLE IF TANK ADJUST FOR FM
AND AM UPCONVERSION
- 2 PROGRAMMABLE IF-GAIN STAGES
- 2 ND MIXER FOR 2ND IF 450KHz
- INTERNAL IF BANDPASS FILTER WITH
THREE BANDWIDTHS CONTROLLED BY ISS
(INCLUDING WEATHER BAND)
- FULLY INTEGRATED FM-DEMODULATOR
AM-PART
- WIDE AND NARROW AGC GENERATION
- PREAMPLIFIER AND MIXER FOR 1ST IF
10.7MHZ, AM UPCONVERSION
- 2 ND MIXER FOR 2ND IF 450KHZ
- INTEGRATED AM-DEMODULATOR
- OUTPUT FOR AM-STEREO-DECODER
ADDITIONAL FEATURES
- HIGH PERFORMANCE FAST PLL FOR RDS-
SYSTEM
- IF COUNTER FOR FM AND AM
UPCONVERSION WITH SEARCH STOP
SIGNAL
- QUALITY DETECTOR FOR LEVEL,
DEVIATION, ADJACENT CHANNEL AND
MULTIPATH
- QUALITY DETECTION INFORMATIONS AS
ANALOG SIGNALS EXTERNAL AVAILABLE
- ISS (INTELLIGENT SELECTIVITY SYSTEM)
FOR CANCELLATION OF ADJACENT
CHANNEL AND NOISE INFLUENCES
- ADJACENT CHANNEL MUTE
- FULLY ELECTRONIC ALIGNMENT
ALL FUNCTIONS I2C-BUS CONTROLLED
Für den analogen AM-Rundfunk geht es hier schon zur Demodulation. Der Filter ist mit 7-8 kHz relativ breit, aber das stört in der Praxis kaum.
Bei FM hingegen wird das MPX-Signal zum Teil oben Rechts weitergeleitet.
TA7343AP
The TA7343AP is PLL FM stereo multiplex IC.
It is suitable for automotive applications and portable radio
applications because of space merit by the package and wide
supply voltage rang
Für DRM geht das Signal über einen breiteren Filter zu einer weiteren Mischstufe.
Das LO-Signal wird hier mit einer IC-Teilerstufe von einem 7.6 MHz Quarz abgeleitet.
Die Mischung von der ZF auf die 12 kHz erfolgt mit einem NE612. Danach wird das DRM Signal
zur Abtastung und Demodulation in den Signalprozessor geschickt, der gut abgeschirmt auf dem Gehäusedeckel montiert ist.
Entgegen früher Testberichte in Zeitschriften werden im Gerät also wirklich zwei Bandbreiten für AM und DRM benutzt und nicht wie fälschlich berichtet nur ein breites Filter für DRM!
Das Audiosignal für den Lautsprecher dann in einem TDA2822 verstärkt.
TDA2822 - DUAL LOW-VOLTAGE POWER AMPLIFIER
The TDA2822M is a monolithic integrated circuit in
8 lead Minidip package. It is intended for use as
dual audio power amplifier in portable cassette
players and radios.
. SUPPLY VOLTAGE DOWN TO 1.8V
. LOW CROSSOVER DISTORSION
. LOW QUIESCENT CURRENT
. BRIDGE OR STEREO CONFIGURATION
Empfangsleistungen.
Auf LW scheint der Empfänger mit seiner sehr kleinen Ferritantenne recht taub zu sein. Es reicht gerade für die BBC auf 198 kHz und das sehr schwach und verrauscht. Mit einer externen Antenne aber geht Langwelle sehr gut. Ich höre dann auch die 153 kHz, den Polen auf 225 kHz und Island perfekt. Im NDB Bereich scheint auch schwach eine Bake empfangen zu werden, deren Ort ich noch suchen muss.
Auf Mittelwelle ist der Empfang im der internen Antenne besser als auf Langwelle. Es reicht für Tagesempfang bekannter Stationen aus GB und ROI. Nachts ist das Band gut belegt und auf 954 kHz höre ich mit der internen Antenne DRM-Signalreste! Mit einer kleinen angeschlossenen Loopantenne empfange ich dann dort tatsächlich ein DRM-Signal aus CZ ohne Aussetzer. Senderkennung Cra*AM*CB*DRM. Nach Internetsuche handelt es sich dort wohl um eine schön länger gehende DRM-Aussendung. https://www.radioworld.com/global/cra-ru...in-czechia
Die RS-500 Radios wie Technisat Multyradio, Richard Morphy können den Sender bei mir nicht stark genug empfangen, nur der Himalaya 2009 schaft eine Dekodierung die aber mit Aussetzern daherkommt. Das Empfangs und Dekodierkonzept des Mayah scheint hier vorteilhafter zu sein. In meinen Augen erzeugt der Mayah im Digitalteil auch ein viel geringeres Grundrauschen als das RS-500 Modul von Radioscape.
Beeindruckt bin ich von den Empfangsergebnissen auf der Kurzwelle. Mit normaler Teleskopantenne bekommt der Mayah weit mehr Sender als viele andere moderne Weltempfänger. Man muss sich aber auf die Tastenabstimmung in 1 kHz-Schritt einlassen, ein Drehrad zur Abstimmung hat das Radio nicht, nur einen Suchlauf, der bei analogen Signalen aber schneller und genauer anspricht als die der RS 500 Radios, leider nur auf AM und UKW. Für DRM Sender muss man die Frequenzen kennen oder wissen wie sich ein DRM-Signal anhört. Findet man so ein Rauschsignal dann braucht man nur den Schieberegler auf DRM zu stellen. Frequenzdirekteingabe geht immer.
DRM auf KW,bei BBS WS, RRI macht er keine Zicken, demoduliert das Signal aussetzerfrei nur mit der Teleskopantenne direkt neben einem PC-Monitor. An einer Drahtantenne empfange ich zusätzlich Radio Kuwait auf DRM. Er verschluckt sich an größeren Antennen auch nicht wie andere Radios in seiner Klasse, empfange da keine Geistersignale durch Intermodulation.
Zum UKW Empfang muss ich auch nichts schlechtes sagen. Das machen viele andere Weltempfänger viel schlechter. Ich bekomme hier den NDR auf 98 MHz rauschfrei und in Stereo, die 88.8 aus Berlin auch.
Radio Corax mit 1 kW vom Petersberg wird sauber vom MDR auf 96.1 getrennt, COSMO 200 kHz höher auch. Mit externer UKW-Antenne hat er auch keine Probleme.
Die Audioqualität über Lautsprecher würde ich für ein so kleines Gerät als Neutral bewerten. Es ist etwas höhenbetont, während ein Richard Murphy oder Technisat Multyradio bassiger klingen was ich persönlich auf Kurzwelle nicht so sehr mag.
Negativ finde ich den fehlenden Batteriebetrieb und die Abstimmtechnik nur über Tasten. Einige Sangean und Sony Weltempfänger hatten das auch so. Daran muss man sich immer erst gewöhnen. Der kleine Mayah kommt nun als DRM-Weltempfänger auf den Nachttisch wo sich auch das blaue Nachtdesign des Gerätes gut macht.
Im Kopf bleibt mir nur eine Frage. Warum hat man so etwas einfaches wie AM nicht auch im Signalprozessor demoduliert? AM = sqrt(I²+Q²), das AM-Audio ist also die Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der I und Q-Komponente. DRM ist ein Mehrträgerverfahren (OFDM) und viel rechenlastiger! Hier hätte Mayah leicht mehrere digitale Filter für AM und sogar SSB einbauen können. Vielleicht kennt jemand die Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
BS
Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal ein DRM Radio vorgestellt.
https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid201738
Ich möchte ihnen heute ein Modell vorstellen von dem man schreibt das es wirklich das erste eigenständige DRM-Radio in der Radiogeschichte war. Bestätigen kann ich das bei meinem Modell die Platinen einen Aufdruck vom Oktober 2003 haben. Das wäre zeitlich ein ganzes Stück früher als die DRM Radios mit Radioscape 500 Modul wie Technisat Multyradio, Richard Murphy DRM oder das von mir schon mal vorgestellte Himalaya 2009.
Der Radioaufbau scheint diesen Generationsschritt zu bestätigen.
Radioscape 500 Radios haben eine volldigitale Signalverarbeitung und demodulieren nicht nur DAB und DRM, sondern auch AM und FM in einem Signalprozessor. Dabei werden je nach Modulationsart Sampleraten zwischen 1 und 8 MHz benutzt. Bei diesem Radio wird AM und FM noch klassisch analog demoduliert, nur DRM wird in einem Signalprozessor auf sehr geringer ZF bei 12-13 kHz demoduliert. Die Sampleraten sind entsprechend niedrig, der Signalprozessor benötigt also viel weniger Rechenleistung weil geringere Datenströme vom AD-Wandler umgesetzt werden.
Empfang hat der Weltempfänger durchgängig von 150 kHz bis 30 MHz. Also Langwelle, Mittelwelle und Kurzwelle. Dabei kann in diesem Bereich zwischen AM und DRM gewählt werden. Die feinste Abstimmung ist 1kHz. UKW nur analog, aber kein DAB wie bei RS500-Radios.
Ich möchte die Schaltung mit ein zwei Bildern und mündlich erklären.
Links oben sieht man die Erzeugung verschiedener Versorgungsspannungen mit verschiedenen Linearreglern aus der 12V Eingangsspannung die ein externes klassisches Netzteil liefert.
Das Antennensignal kann von der Teleskopantenne kommen, deren Anschluss auch auf eine Klinkenbuchse für eine Langdrahtantenne aufläuft. Ein zusätzlicher hochohmiger Eingang für eine Loop im Kurzschlussbetrieb mit eigenen Antennenverstärker ist auch vorhanden. Das Antennensignal läuft dann von links unten in den mittleren Bereich. Auf dem Weg zum TDA7511 durchläuft es eine elektronisch durchschaltbare Filterbank.
Darin sind Bandpassfilter für die Bereiche LW, MW, dreimal KW und einmal UKW enthalten.
Das Signal geht dann in den TDA7511.
TDA 7511
The TDA 7511 is a high performance tuner circuit for
AM/FM car radio. It contains mixers, IF amplifiers, de-
modulators for AM and FM, quality detection, ISS fil-
ter and PLL synthesizer with IF counter on a single
chip.
FM-PART
- RF AGC GENERATION BY RF AND IF
DETECTION FOR PIN DIODES AND MOSFET
(PRESTAGE)
- 1 ST MIXER FOR 1ST FM IF 10.7MHz WITH
PROGRAMMABLE IF TANK ADJUST FOR FM
AND AM UPCONVERSION
- 2 PROGRAMMABLE IF-GAIN STAGES
- 2 ND MIXER FOR 2ND IF 450KHz
- INTERNAL IF BANDPASS FILTER WITH
THREE BANDWIDTHS CONTROLLED BY ISS
(INCLUDING WEATHER BAND)
- FULLY INTEGRATED FM-DEMODULATOR
AM-PART
- WIDE AND NARROW AGC GENERATION
- PREAMPLIFIER AND MIXER FOR 1ST IF
10.7MHZ, AM UPCONVERSION
- 2 ND MIXER FOR 2ND IF 450KHZ
- INTEGRATED AM-DEMODULATOR
- OUTPUT FOR AM-STEREO-DECODER
ADDITIONAL FEATURES
- HIGH PERFORMANCE FAST PLL FOR RDS-
SYSTEM
- IF COUNTER FOR FM AND AM
UPCONVERSION WITH SEARCH STOP
SIGNAL
- QUALITY DETECTOR FOR LEVEL,
DEVIATION, ADJACENT CHANNEL AND
MULTIPATH
- QUALITY DETECTION INFORMATIONS AS
ANALOG SIGNALS EXTERNAL AVAILABLE
- ISS (INTELLIGENT SELECTIVITY SYSTEM)
FOR CANCELLATION OF ADJACENT
CHANNEL AND NOISE INFLUENCES
- ADJACENT CHANNEL MUTE
- FULLY ELECTRONIC ALIGNMENT
ALL FUNCTIONS I2C-BUS CONTROLLED
Für den analogen AM-Rundfunk geht es hier schon zur Demodulation. Der Filter ist mit 7-8 kHz relativ breit, aber das stört in der Praxis kaum.
Bei FM hingegen wird das MPX-Signal zum Teil oben Rechts weitergeleitet.
TA7343AP
The TA7343AP is PLL FM stereo multiplex IC.
It is suitable for automotive applications and portable radio
applications because of space merit by the package and wide
supply voltage rang
Für DRM geht das Signal über einen breiteren Filter zu einer weiteren Mischstufe.
Das LO-Signal wird hier mit einer IC-Teilerstufe von einem 7.6 MHz Quarz abgeleitet.
Die Mischung von der ZF auf die 12 kHz erfolgt mit einem NE612. Danach wird das DRM Signal
zur Abtastung und Demodulation in den Signalprozessor geschickt, der gut abgeschirmt auf dem Gehäusedeckel montiert ist.
Entgegen früher Testberichte in Zeitschriften werden im Gerät also wirklich zwei Bandbreiten für AM und DRM benutzt und nicht wie fälschlich berichtet nur ein breites Filter für DRM!
Das Audiosignal für den Lautsprecher dann in einem TDA2822 verstärkt.
TDA2822 - DUAL LOW-VOLTAGE POWER AMPLIFIER
The TDA2822M is a monolithic integrated circuit in
8 lead Minidip package. It is intended for use as
dual audio power amplifier in portable cassette
players and radios.
. SUPPLY VOLTAGE DOWN TO 1.8V
. LOW CROSSOVER DISTORSION
. LOW QUIESCENT CURRENT
. BRIDGE OR STEREO CONFIGURATION
Empfangsleistungen.
Auf LW scheint der Empfänger mit seiner sehr kleinen Ferritantenne recht taub zu sein. Es reicht gerade für die BBC auf 198 kHz und das sehr schwach und verrauscht. Mit einer externen Antenne aber geht Langwelle sehr gut. Ich höre dann auch die 153 kHz, den Polen auf 225 kHz und Island perfekt. Im NDB Bereich scheint auch schwach eine Bake empfangen zu werden, deren Ort ich noch suchen muss.
Auf Mittelwelle ist der Empfang im der internen Antenne besser als auf Langwelle. Es reicht für Tagesempfang bekannter Stationen aus GB und ROI. Nachts ist das Band gut belegt und auf 954 kHz höre ich mit der internen Antenne DRM-Signalreste! Mit einer kleinen angeschlossenen Loopantenne empfange ich dann dort tatsächlich ein DRM-Signal aus CZ ohne Aussetzer. Senderkennung Cra*AM*CB*DRM. Nach Internetsuche handelt es sich dort wohl um eine schön länger gehende DRM-Aussendung. https://www.radioworld.com/global/cra-ru...in-czechia
Die RS-500 Radios wie Technisat Multyradio, Richard Morphy können den Sender bei mir nicht stark genug empfangen, nur der Himalaya 2009 schaft eine Dekodierung die aber mit Aussetzern daherkommt. Das Empfangs und Dekodierkonzept des Mayah scheint hier vorteilhafter zu sein. In meinen Augen erzeugt der Mayah im Digitalteil auch ein viel geringeres Grundrauschen als das RS-500 Modul von Radioscape.
Beeindruckt bin ich von den Empfangsergebnissen auf der Kurzwelle. Mit normaler Teleskopantenne bekommt der Mayah weit mehr Sender als viele andere moderne Weltempfänger. Man muss sich aber auf die Tastenabstimmung in 1 kHz-Schritt einlassen, ein Drehrad zur Abstimmung hat das Radio nicht, nur einen Suchlauf, der bei analogen Signalen aber schneller und genauer anspricht als die der RS 500 Radios, leider nur auf AM und UKW. Für DRM Sender muss man die Frequenzen kennen oder wissen wie sich ein DRM-Signal anhört. Findet man so ein Rauschsignal dann braucht man nur den Schieberegler auf DRM zu stellen. Frequenzdirekteingabe geht immer.
DRM auf KW,bei BBS WS, RRI macht er keine Zicken, demoduliert das Signal aussetzerfrei nur mit der Teleskopantenne direkt neben einem PC-Monitor. An einer Drahtantenne empfange ich zusätzlich Radio Kuwait auf DRM. Er verschluckt sich an größeren Antennen auch nicht wie andere Radios in seiner Klasse, empfange da keine Geistersignale durch Intermodulation.
Zum UKW Empfang muss ich auch nichts schlechtes sagen. Das machen viele andere Weltempfänger viel schlechter. Ich bekomme hier den NDR auf 98 MHz rauschfrei und in Stereo, die 88.8 aus Berlin auch.
Radio Corax mit 1 kW vom Petersberg wird sauber vom MDR auf 96.1 getrennt, COSMO 200 kHz höher auch. Mit externer UKW-Antenne hat er auch keine Probleme.
Die Audioqualität über Lautsprecher würde ich für ein so kleines Gerät als Neutral bewerten. Es ist etwas höhenbetont, während ein Richard Murphy oder Technisat Multyradio bassiger klingen was ich persönlich auf Kurzwelle nicht so sehr mag.
Negativ finde ich den fehlenden Batteriebetrieb und die Abstimmtechnik nur über Tasten. Einige Sangean und Sony Weltempfänger hatten das auch so. Daran muss man sich immer erst gewöhnen. Der kleine Mayah kommt nun als DRM-Weltempfänger auf den Nachttisch wo sich auch das blaue Nachtdesign des Gerätes gut macht.
Im Kopf bleibt mir nur eine Frage. Warum hat man so etwas einfaches wie AM nicht auch im Signalprozessor demoduliert? AM = sqrt(I²+Q²), das AM-Audio ist also die Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der I und Q-Komponente. DRM ist ein Mehrträgerverfahren (OFDM) und viel rechenlastiger! Hier hätte Mayah leicht mehrere digitale Filter für AM und sogar SSB einbauen können. Vielleicht kennt jemand die Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
BS