18.01.2023, 02:43
Hallo zusammen,
heute habe ich mich mit dem bereits vorgestellten Schaub-Lorenz Goldy Typ 3078 nähers beschäftigt.
1. Allgemeine Begutachtung:
Wie bereits bei der Vorstellung des Gerätes erwähnt, wurde bereits einmal am Gerät gearbeitet, dies allerdings nicht besonders fachgerecht!
Einer der beiden 5nf-Kondensatoren an den Anoden der EZ80 wurde durch einen mit 68nf ersetzt.
Im weiteren Verlauf werde ich dann überprüfen, ob die eingebauten 'neuen' Kondensatoren überhaupt die korrekten Werte haben.
Der Netzteilelko wurde offensichtlich getauscht, er liegt von den Kapazitätswerten innerhalb der Toleranzen.
Dieser war möglicherweise geplatzt oder undicht geworden, darauf deuten jedenfalls partielle Verrostungen am Chassis hin, das Gehäuse zeigt keine Feuchtigkeitsschäden.
Der Skalenhintergrund aus Papier ist stark verschmutzt und lässt sich nicht mehr reinigen, dieser muss samt der gerissenen Halteschnur erneuert werden.
Netzschalter ist funktionsfähig.
Die Drehknöpfe haben teilweise Risse, da wurden wohl die Madenschrauben mal so richtig 'angeknallt'.
2. Isolationsprüfung
Zur Isolationsprüfung wurden die beiden Anodenkondensatoren der EZ80 entfernt sowie die Mittelanzapfung der Anpdenwicklung des Netztrafos abgelötet.
Gemessene Isolationswiderstände bei Prüfspannung 500V:
Primärwicklung -> Chassis: > 380 Megaohm
Anodenwicklung -> Chassis: > 2,3 Gigaohm
Anodenwicklung -> Primärwicklung: > 2,7 Gigaohm
3. Röhrenprüfung
Auffallend war, dass alle Röhren, bei welchen die Beschriftung noch erkennbar war, von Telefunken oder Valvo sind.
Eigentlich hätte ich erwartet, hier Röhren von Lorenz zu finden.
Alle Röhren weisen brauchbare, größtenteils jedoch gute bis sehr gute Werte auf.
Lediglich die ECH81 hat einen Feinschluss zwischen Kathode und Heizfaden von ca. 11 Megaohm.
Die dürfte aber trotzdem noch verwendbar sein.
Die EM85 ist mit einem satten Kathoden-Anodenschluss unbrauchbar.
Etwas 'verbraucht' zeigt sich die EL84 mit 63% Emission.
Teste ich diese im Arbeitspunkt des Gerätes (UA = 250V, UG2 = 220V, UG1 = -7,2V) hat sie jedoch nur noch 50% Emission.
Trotzdem sollten damit dem Gerät noch Töne zu entlocken sein.
Die nächsten Tage werde ich das Chassis reinigen und potenziell schadhafte Kondensatoren tauschen, vor allem den Koppelkondensator sowie den 'Übertragerkiller', dieser kommt dann parallel zur Primärwicklung des Ausgangsübertragers.
Danach erfolgt dann das formieren des Netzteilkondensators und anschließend eine vorsichtige Inbetriebnahme.
Viele Grüße
Martin
heute habe ich mich mit dem bereits vorgestellten Schaub-Lorenz Goldy Typ 3078 nähers beschäftigt.
1. Allgemeine Begutachtung:
Wie bereits bei der Vorstellung des Gerätes erwähnt, wurde bereits einmal am Gerät gearbeitet, dies allerdings nicht besonders fachgerecht!
Einer der beiden 5nf-Kondensatoren an den Anoden der EZ80 wurde durch einen mit 68nf ersetzt.
Im weiteren Verlauf werde ich dann überprüfen, ob die eingebauten 'neuen' Kondensatoren überhaupt die korrekten Werte haben.
Der Netzteilelko wurde offensichtlich getauscht, er liegt von den Kapazitätswerten innerhalb der Toleranzen.
Dieser war möglicherweise geplatzt oder undicht geworden, darauf deuten jedenfalls partielle Verrostungen am Chassis hin, das Gehäuse zeigt keine Feuchtigkeitsschäden.
Der Skalenhintergrund aus Papier ist stark verschmutzt und lässt sich nicht mehr reinigen, dieser muss samt der gerissenen Halteschnur erneuert werden.
Netzschalter ist funktionsfähig.
Die Drehknöpfe haben teilweise Risse, da wurden wohl die Madenschrauben mal so richtig 'angeknallt'.
2. Isolationsprüfung
Zur Isolationsprüfung wurden die beiden Anodenkondensatoren der EZ80 entfernt sowie die Mittelanzapfung der Anpdenwicklung des Netztrafos abgelötet.
Gemessene Isolationswiderstände bei Prüfspannung 500V:
Primärwicklung -> Chassis: > 380 Megaohm
Anodenwicklung -> Chassis: > 2,3 Gigaohm
Anodenwicklung -> Primärwicklung: > 2,7 Gigaohm
3. Röhrenprüfung
Auffallend war, dass alle Röhren, bei welchen die Beschriftung noch erkennbar war, von Telefunken oder Valvo sind.
Eigentlich hätte ich erwartet, hier Röhren von Lorenz zu finden.
Alle Röhren weisen brauchbare, größtenteils jedoch gute bis sehr gute Werte auf.
Lediglich die ECH81 hat einen Feinschluss zwischen Kathode und Heizfaden von ca. 11 Megaohm.
Die dürfte aber trotzdem noch verwendbar sein.
Die EM85 ist mit einem satten Kathoden-Anodenschluss unbrauchbar.
Etwas 'verbraucht' zeigt sich die EL84 mit 63% Emission.
Teste ich diese im Arbeitspunkt des Gerätes (UA = 250V, UG2 = 220V, UG1 = -7,2V) hat sie jedoch nur noch 50% Emission.
Trotzdem sollten damit dem Gerät noch Töne zu entlocken sein.
Die nächsten Tage werde ich das Chassis reinigen und potenziell schadhafte Kondensatoren tauschen, vor allem den Koppelkondensator sowie den 'Übertragerkiller', dieser kommt dann parallel zur Primärwicklung des Ausgangsübertragers.
Danach erfolgt dann das formieren des Netzteilkondensators und anschließend eine vorsichtige Inbetriebnahme.
Viele Grüße
Martin